Severina war noch immer ganz bestürzt über den Gedanken, Mutter könnte ihr einen Bräutigam aussuchen. Sie schätzte Mutter so ein, dass sie Severina einen Mann zum Ehegatten vorstellen würde, der sicher viel Geld hatte, aber ohne Rücksicht darauf, ob Severina ihn nun leiden könne oder nicht. Vater war da sicherlich anders. Papa würde sicher einen guten Mann aussuchen, er würde sie sicher nicht zwingen, einen Ehemann zu nehmen, der ihr vollkommen widerwärtig wäre.
"Ich weiss es nicht. Der Stand und der Name ist schon wichtig, ich denke nicht, dass Papa mich jemand heiraten lassen würde, der unter unserem Stand ist. Eine Liebesheirat kann ich mir abschminken, hat meine Amme immer gesagt, und dass ich ihn erst in der Ehe lieben lernen würde. Und da ich noch nie wirklich verliebt war... Ich denke, wenn er kein garstiger Mann ist und nicht hässlich, dann könnte das sicher funktionieren."
Dieses Thema beunruhigte Severina. Bis jetzt sah sie ihre Zukunft vorgezeichnet. Papa würde ihr einen Mann suchen, sie würde Ehefrau sein und später auch Mutter. Aber jetzt kamen ihr Zweifel, was wenn ihr Ehemann tatsächlich ein unerträglicher Kerl ist? Eine solche Ehe wie ihre Eltern wollte Severina wirklich nicht.
"Ich soll meinem Vater suchen helfen?" echote Severina etwas überrascht, doch sah sie Minervinas Schmunzeln sogleich und lächelte selber. "Vielleicht gar keine dumme Idee. Aber jetzt erzähl du, was ist mit diesem Mann? Diesem aus Rom?" fragte Severina neugierig nach.