Audienz für den Senator Marcus Vinicius Lucianus


  • Der Magister Domus Augusti kam in Begleitung eines Senators in die Aula Regia. Einem der Palastdiener befahl er: “Sage dem Kaiser, dass der Senator Vinicius Lucianus ihn um ein Gespräch bittet.“

  • Der Kaiser betritt den Saal und überlegt sich, ob es eine dumme Idee ist, zwischen zwei Audienzen den Raum immer zu verlassen. In letzter Zeit war der Andrang bei ihm wieder recht groß.


    "Sei gegrüßt, Senator Vinicius Lucianus. Was führt den ehemaligen Volkstribunen zu mir?"

  • Ich verbeugte mich.... "Salve, mein Imperator!" .... und richtete mich wieder auf....


    "Ich möchte deine wertvolle Zeit nicht zu sehr in Anspruch nehmen, doch wäre mir dein Rat wirklich wichtig.
    Du hast mir die Ehre erwiesen, dir und Rom als Senator zu dienen, allerdings kann man, wie du weisst, von der Politik alleine nicht leben.


    Nun ist es so, dass mir der neue Praefectus Praetorio Crassus angeboten hat, als Tribun bei den Prätorianern zu dienen und als Soldat, der ich Grossteils meines Lebens war, wäre dies natürlich eine grosse Ehre für mich.


    Doch als Senator Roms sehe ich es als meine Pflicht auch meinem Stand entsprechend zu leben.
    Du wirst schon wissen worafu ich hinaus möchte: Hättest du etwas dagegen, wenn ein Senator gleichzeitig Tribun bei den Prätorianern ist, oder hättest du sogar einen anderen Vorschlag?"

  • Der Kaiser blickt den Senator einen Augenblick schweigend an und nickt dann langsam, aber überzeugt.


    "Ja, dagegen habe ich etwas. Das Tribunat bei den Prätorianern ist zweifellos eine ehrenwerte Aufgabe und ich vertraue diesen Leuten mein Leben an, aber es ist keine Aufgabe für einen Senator.


    Dein Feld sollte die Politik sein, oder aber bei den Legionen das Reich und seine stärkste Waffe kennen zu lernen.


    Du beabsichtigst, bei den nächsten Wahlen wieder zu kandidieren?"

  • Ich lauschte den Worten und nickte....


    "Ich verstehe..... Nun, ich habe vor, bei den nächsten Wahlen zu kandidieren, allerdings, um ehrlich zu sein, kommt es darauf an, wer noch zu dieser Wahl antreten wird!"

  • Das Taktieren zum Auffinden des richtigen Wahlzeitpunkts ist dem Kaiser gut bekannt.


    "Für welches Amt möchtest du denn antreten? Und welchem Gegenkandidaten möchtest du aus dem Weg gehen."

  • "Ich möchte zur Prätur kandidieren, mein Kaiser und es gibt keinen bestimmten Gegenkandidaten, dem ich ausweichen möchte, doch trotzdem wartet man ab und sieht sich seine Mitstreiter genau an!"


    Doch wusste ich jetzt nicht genau, worauf der Kaiser hinaus wollte, immerhin war es bis zur nächsten Wahl noch fast ein Jahr....

  • "Einige warten ab. Andere ergreifen die Initiative. Aber natürlich ist noch viel Zeit bis dahin."


    Iulianus blickt nachdenklich und erfasst dann, was den Senator bewegt.


    "Zuviel Zeit, um bis dahin nichts zu tun und zu wenig Zeit, um eine große Aufgabe anzufangen.


    Arbeitst du im Moment als Anwalt?"


    Einige Senatoren taten dies, doch auch der Kaiser konnte nicht den Überblick behalten, wer solche Dienste anbot und wer nicht.

  • "Natürlich wünsche ich Rom nicht, dass es zu einer Prozessflut kommt, aber ich kann dir nur empfehlen, dich auf diesem Gebiet zu profilieren. Gerade dann, wenn du möglichen Gegenkandidaten selbstbewusst entgegen treten willst, kann Erfahrung ein hohes Gut sein.


    Eine Stelle als Staatsanwalt kann ich dir jedoch nicht anbieten, falls sich dieser Gedanke gerade ergab."

  • Wobei er einen guten Staatsanwalt sicher gebrauchen könnte, oder zumindest einen, der fähig ist nach dem richtigen Paragraphen anzuklagen, dachte ich....


    Dann nickte ich.... "Gut, wenn das dein Rat ist, werde ich deine kostbare Zeit nicht länger in Anspruch nehmen, mein Kaiser! Ich danke dir!"


    Ich verbeugte mich und wartete darauf, dass mich der Kaiser entliess...

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