• Hallo, ich betreibe seit einiger Zeit eine Taberna medica in Mogontiacum.
    Allerdings fressen mir die Erhaltungskosten die Gewinne weg. Ich habe das für die letzten Wochen mal ausgerechnet, aber da ich auch sehr hohe Rohstoffkosten habe, bleibt nach dem Verkauf meiner Waren und Dienstleistungen ein so geringer Gewinn, dass ich davon die Erhaltungskosten nicht leisten kann, geschweige denn mich ernähren oder einkleiden. Wie soll ich das Problem lösen. Ich kann mir ja nicht einfach neue Kunden und mehr Umsatz gerieren. Ich konnte den Laden ohnehin nur durch eine Schenkung eröffnen. Bald ist mein Polster aufgebraucht, dann kann ich Konkurs anmelden.
    Das kann doch nicht Sinn der Sache sein. Ich hatte schon erwartet, dass es zumindest zum Erhalten des Ladens und den Kauf von etwas Brot und Gemüse reicht. Wenn es so weitergeht muss ich betteln gehen oder mich versklaven.

  • Niemand kann garantieren, dass du in der WiSim erfolgreich jede Woche deinen kompletten Lagerbestand verkaufst. Je nach Wettbewerb und Bedarf kann es sein, dass du mehrere Wochen brauchst um deine Ware loszuwerden.. und das ist dann nichts anderes als die knallharte Realität des Marktes.


    Vom Konzept des Betriebs lohnt es sich meist nur neu zu produzieren, wenn man den absoluten Großteil seiner Ware bereits losgeworden ist.


    Lass mich dir mal kurz vorrechnen wie dein Betrieb funktioniert:


    Du bezahlst (bei Regelpreisen) pro Produktionsturnus um komplett produzieren zu können


    85 Erhaltungskosten
    20 für Kräuter/Blumen für das Genussmittel
    88 für Kräuter/Blumen und Balsam für die Salbe
    38 für Kräuter/Blumen und Weihrauch für die ärztliche Behandlung
    ___
    230 Sz


    Wenn du deine komplette Ware bei Regelpreisen verkaufst, bekommst du 275 Sz wieder rein. Bleibt ein Gewinn von 45 Sz.


    Dieser Gewinn ist kein Gewinn, wenn du wieder produzierst bevor du deine komplette Ware verkauft hast. Dann investierst du die 45Sz sofort wieder in neue Rohstoffe und die Erhaltungskosten... und das ist sehr schnell nicht genug, um sich einen vollen Produktionsturnus leisten zu können.


    Gerade mit nur einem Betrieb musst du das sehr stark im Auge behalten, dass du eigentlich nur 45Sz Luft hast... das wird wirklich nicht viel. Eigentlich solltest du es schon nicht gebacken bekommen bei halbverkauftem Lager wieder produzieren zu können. Geschweige denn dass man sich dafür etwas zum eigenen Konsum leisten kann.


    Das ganze wird noch fieser, wenn du deine Rohstoffe nicht zum Regelpreis, sondern darüber einkaufen musst, denn das knabbert schließlich auch an deiner Gewinnmarge und minimiert diese noch einmal.


    Zum Schluss also ein kurzer Rat: bei nur einem Betrieb nicht sofort drauf los produzieren wenn du ETWAS Ware verkauft hast... sondern NUR wenn du deinen kompletten Warenbestand losgeworden bist. Das kann aber ruhig ein paar Wochen dauern.


    Und so bitter es ist, der Konkurs ist in der WiSim durchaus eine Möglichkeit. Nur wird er von vielen einfach ignoriert... weshalb im IR sehr viele IDs mit leeren WiSim-Balken durch die Gegend laufen. ;)


    Edit: weil ich gerade gesehen habe, wie du deine Angebote gestaltest: es ist schon cool, die Angebotspalette künstlich zu erweitern indem man unter 'Genussmittel' fünf verschiedene Dinge verkauft.
    Allerdings hast du es so eingerichtet, dass du deine 25 Genussmittel GENAU eingeteilt hast. Ich würde das nicht machen, weil das eigentlich nicht im Sinne der WiSim ist. Du kannst auch mehrere Angebote erstellen und sie aus derselben Menge Genussmittel füttern. Sprich: du gibst bei der Erstellung der Angebote unter 'Menge' _immer_ 0 ein.


    Das würde dann so aussehen:


    25x Morpheus Schlummertrunk (nur nach persönlichem Gespräch und Beratung als persönliches Angebot erhältlich) Genussmittel (Genussmittel)
    25x Tee zur Behandlung von Erkältungskrankheiten (Genussmittel)
    25x schmerzlindernder Tee (Genussmittel)
    25x Grut - Bierwürze zur Herstellung von Heilbieren (Genussmittel)
    25x Mandragorawein (nur nach persönlicher Beratung und als persönliches Angebot erhältlich) (Genussmittel)


    Macht SimOn vielleicht keinen Sinn, weil man damit die Menge des Mandragoraweins reduziert indem man Tee kauft, aber da muss man die WiSim auch nicht als 1:1 Abbildung des SimOn sehen. Eigentlich ist die WiSim die WiSim und SimOn ist SimOn.


    Das würde es dir schonmal enorm erleichtern deine Ware loszuwerden... und du hast trotzdem noch deine Angebotsvielfalt.

  • Erstmal danke für Deine ausführlichen Erklärungen.
    Ich produziere momentan ohnehin nur das nach, was ich verkauft habe und dann jeweils nur 1 bis 2 Sachen. Das Problem ist eher, dass ich den Verkauf ja nicht ankurbeln kann. Ich kann mir meine Käufer ja nicht gerieren. Die Folge ist, dass nur ein Teil der Waren verkauft wird: nehmen wir mal an (so war es in den letzten Wochen) - das ich einen Umsatz von ca. 100 Sz mache. Um die so verkauften Waren wieder nachzuproduzieren brauche ich, je nachdem was produziert werden muss etwa 50 - 90 Sz. Dazu kommen dann noch die nächsten Erhaltungskosten: 85 Sz. Das kann nicht aufgehen.
    Dazu kommt, dass ich pro Runde ja nur eine bestimmte Anzahl an Dingen prodzieren kann. Also zum Beispiel wesentlich weniger "ärztliche Behandlungen" als Tees (Genussmittel) und Salben. Die "arztlichen Behandlungen" werden aber häufiger nachgefragt und die Gewinnspanne ist wesentlich größer. Ich kann aber gar nicht so viel produzieren...


    Dazu kommt, wie Du ansprichst, dass manche Rohstoffe (Weihrauch) teurer eingekauft werden müssen, das verringert den Gewinn.


    Zitat

    Edit: weil ich gerade gesehen habe, wie du deine Angebote gestaltest: es ist schon cool, die Angebotspalette künstlich zu erweitern indem man unter 'Genussmittel' fünf verschiedene Dinge verkauft. Allerdings hast du es so eingerichtet, dass du deine 25 Genussmittel GENAU eingeteilt hast. Ich würde das nicht machen, weil das eigentlich nicht im Sinne der WiSim ist. Du kannst auch mehrere Angebote erstellen und sie aus derselben Menge Genussmittel füttern. Sprich: du gibst bei der Erstellung der Angebote unter 'Menge' _immer_ 0 ein. Das würde dann so aussehen: 25x Morpheus Schlummertrunk (nur nach persönlichem Gespräch und Beratung als persönliches Angebot erhältlich) Genussmittel (Genussmittel) 25x Tee zur Behandlung von Erkältungskrankheiten (Genussmittel) 25x schmerzlindernder Tee (Genussmittel) 25x Grut - Bierwürze zur Herstellung von Heilbieren (Genussmittel) 25x Mandragorawein (nur nach persönlicher Beratung und als persönliches Angebot erhältlich) (Genussmittel)


    Das verstehe ich nicht. Wie soll ich mehrere Angebote erstellen aus derselben Menge Genussmittel? Ich kann doch nicht 0 eingeben, dann erscheint auf dem Markt doch auch die 0, wie soll dann jemand was einkaufen? Und wenn ich von allem 25 eingebe, übersteigt das kompeltt meine Angebotsmenge... bitte versuch mir das nocheinmal zu erklären.


    Wahrscheinlich aber löst es mein Problem nicht. Wenn ich nicht jede Woche genug Käufer habe, um nach Abzug der neuen Produktionskosten genug für die Erhaltungskosten und vielleicht 10 Sz für Essen und Kleidung zu haben, dann macht die WiSim für mich keinen Sinn. Und dann vergeht mir auch der Spass bei der Sache. Ich dachte, dass es möglich sein müsste, im kleinen Rahmen ein Geschäft zu führen und davon zu leben. Wenn das nicht geht, bleibt für mich als Frau im IR nur die Wahl zu heiraten oder micht als Lupa zu verdingen. Wenn ich mit ehrlicher Arbeit mein Einkommen erwirtschaften will, muss es eine andere Lösung geben. Man kann ja nicht den Teilnehmern am IR vorschreiben, so viel zu kaufen, dass es für die Erhaltungskosten der Kleinbetriebe reicht.


    Zitat

    Und so bitter es ist, der Konkurs ist in der WiSim durchaus eine Möglichkeit. Nur wird er von vielen einfach ignoriert... weshalb im IR sehr viele IDs mit leeren WiSim-Balken durch die Gegend laufen.


    Ich wüßte nicht, was ein Konkurs bringen soll.

  • Salvete,
    das ist ja recht lieb von Euch, dass Ihr jetzt fleißig bei mir eingekauft habt, aber das löst ja das Problem nicht wirklich - nur kurzfristig. Klar weiß ich, dass es im wirklichen Leben auch nicht anders ist, schließlich bin ich seit 14 Jahren selbständig und musste mir die ersten Jahre meinen Lebensunterhalt hart erkämpfen. Dennoch muss es auch möglich sein, mit nur der Hälfte an verkauften Waren die Erhaltungskosten zu decken. Sonst kann man die Schwankungen ja nicht ausgleichen, die ein typisches Geschäftsleben in einem auf Angebot und Nachfrage basierenden System nun mal mit sich bringt. Nicht jeder verfügt über ein sattes Geldpolster aus dem er immerzu reinbuttern kann.

  • Ich glaube dir fehlt noch die Einsicht in gewisse Eigenheiten der WiSim.


    Zuerst zur Angebotsgestaltung:



    Dann zur Frage mit den Produktionskosten, die viel einfacher zu beantworten ist:

  • Vielen Dank,
    den ersten Teil habe ich in jedem Fall jetzt verstanden und ich werde das auch gleich umsetzen. Das hatte ich tatsächlich nicht gewußt.


    Zum zweiten Teil:
    Ich verstehe, dass ich nicht gut neu einkaufen und produzieren kann, wenn ich nicht genug eingenommen habe, klar. Was mir nicht einleuchtet, ist folgende Aussage:


    Zitat

    Auch wenn du die Genussmittel ausverkauft hast, lohnt es sich absolut nicht sofort neu zu produzieren. Denn: wenn du neu produzierst, zahlst du nicht nur die Produktionskosten für die Genussmittel, sondern die Kosten für ALLE deine Waren erneut.


    Wieso zahle ich Produktionskosten auf alle Waren, wenn ich doch nur einen Teil der Waren produziere? Wenn ich nur das produziere, wofür ich die Rohstoffe habe und wofür noch Möglichkeiten zur Produktion offen sind - ?(


    Es macht also nur Sinn, zu warten bis alles verkauft ist und dann erst erneut - am besten alles was geht - zu produzieren?
    Das widerspricht meinem Verständnis von Wirtschaft. Wieso produziere ich nicht das, was gerade ausgegangen ist nach?

  • Zitat

    Original von Susina Alpina
    Es macht also nur Sinn, zu warten bis alles verkauft ist und dann erst erneut - am besten alles was geht - zu produzieren?
    Das widerspricht meinem Verständnis von Wirtschaft. Wieso produziere ich nicht das, was gerade ausgegangen ist nach?


    Hinter dem Denken, dass man ALLE Waren verkaufen muss um profitabel von Turnus zu Turnus zu arbeiten ist garnet mal so unlogisch und basiert auf folgender Annahme: um das Maximum an Profit herauszuholen muss ein Betrieb nicht nur das Hauptprodukt verkaufen... sondern auch die ganzen Nebenprodukte die sich bei der Verarbeitung der Rohstoffe nunmal halt ergeben.


    Beispiel: vom Rind wird nicht nur das Steak verkauft, sondern wirklich alles. Von den Innereien bis hin zu den Knochen.


    Übertrag das auf alle Betriebe und du hast das Prinzip verstanden. :)

  • Im Prinzip habe ich das jetzt verstanden, auch wenn es nicht meiner persönlichen Logik entspricht (gerade auf meinen Betrieb bezogen).


    Mein dringlichstes Problem ist aber nach wie vor: was mache ich, wenn die Nachfrage auf Dauer nicht ausreicht? Konkurs anmelden? Und wie soll mir das helfen...?
    Es würde bedeuten, dass meiner ID die Existenzgrundlage entzogen ist und sie in die Abhängigkeit zwingen. Wenn ich das nicht will, kann ich sie nur Selbstmord begehen lassen - hm...
    Ich denke, das wäre dann das Ende meiner Zeit im IR...

  • Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit einer privaten Anstellung oder aber als Scriba in deiner Stadt. Später könntest du dir einen eigenen Fernhandel kaufen, um so die Rohstoffe selbst herzustellen.

  • Yeah, weil du die Ereignisse in der WiSim 1:1 auf das SimOn-Geschick deiner ID überträgst. Das macht, gelinde gesagt, niemand im IR.
    Die WiSim und das SimOn-Geschehen sollen gewisse Schnittmengen haben, was die Balken widerspiegeln, aber sie sind nicht 100% äquivalent.


    Viele IDs laufen mit 0%-WiSim-Balken durch das IR. Wenn die WiSim 1:1 übertragbar wären, wäre die ID voll verhungert, verwahrlost, sozial isoliert.
    Allerdings kann ein Spieler sich entscheiden die Bedeutung der WiSim für seine ID zu beugen... und die Balken einfach zu ignorieren.
    Ich würde das an deiner Stelle, gerade in der Anfangszeit in der du offensichtlich mit der WiSim noch nicht so firm bist, auch tun... erstmal schauen bis du es hinbekommst auch mit der lauen Nachfrage zu wirtschaften.

  • Also braucht man mehrere Jobs haben, um sich über Wasser halten zu können? Fast wie im real life. o.k.
    Ich lerne noch dazu und bin ja dankbar für jede Hilfe. So einfach ist es aber auch nicht zu verstehen. Schließlich komme ich in RL ganz gut mit einem Job durch. ;)

  • Eine Peregrina hat es am Anfang oft schwer, da sie im Normalfall nicht auf eine Familie zurückgreifen kann, die genügend Sesterzen beisteuert. Dafür kannst du aber später zurück blicken und sagen dass du alles selbst ohne fremde Hilfe erreicht hast.

  • Zitat

    Original von Susina Alpina
    Also braucht man mehrere Jobs haben, um sich über Wasser halten zu können? Fast wie im real life. o.k.


    Verschiedene Betriebe haben verschiedene Gewinnmargen. Mit nur einem Betrieb kann man bei solider Wirtschaftung durchaus mit seiner ID durchkommen... und einen halbwegs ordentlichen Lebensstandard.


    Wenn man es richtig anpackt, kann man mit der WiSim auch reich werden. Gewisse Leute haben das schon geschafft... ;)

  • Falls ich einen Zweitjob (z.B. als Scriba) annehmen will, brauch ich aber einen Sklaven, der meinen Laden führt, oder?
    Das bedeutet, ich muss zunächst versuchen, so viel Überschüsse zu erwirtschaften (obwohl ich mich frage, ob das jemals so sein wird), dass ich einen Sklaven kaufen kann. Richtig?

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