[Cubiculum hospitale I] vacat

  • ,,Nein, leider wurde mir diese Ehre noch nicht zuteil. Aber ich bin mir sicher, dabei handelt es sich auch nur noch um eine Frage der Zeit.", beantwortete er die Frage der jungen Aemilierin ehrlich, aber übertrieb mit Sicherheit maßlos, mit dem zweiten Halbsatz. Immerhin war er bloß ein kleiner Notarius, der würde den Kaiser sicher nicht so einfach persönlich treffen können.
    Doch genug der schönen Worte... , dachte sich Crassus, nachdem ihm in seiner Faszination für die Person ihm gegenüber, keine wirklichen Gesprächsthemen einfallen wollten, doch er würde Caenis ja jetzt hoffentlich öfter zu Gesicht bekommen, da würde er noch genug Zeit haben, sich mit ihr weiter zu unterhalten. Gut ding will Weile haben. Und je behutsamer eine Beziehung gehegt und gepflegt würde, desto tiefer könnte die daraus entstehende Freundschaft sein.
    ,,Wenn du mich entschuldigst. Es ist schon spät."
    Langsam erhob Crassus sich dann auch schon wieder und ging zur Tür, blieb dort stehen und drehte sich nochmal zu Caenis um.
    ,,Ich werde dir dann noch Bescheid geben, wegen dem genauen Termin der Jubiläumsfeier.", nicht nur das er den genauen Termin vergessen hatte, nein es war der ideale Grund für ihn dieses hübsche Geschöpf in kurzer Zeit erneut besuchen zu gehen. Er musterte sie noch einmal etwas eindringlich mit den Augen, nur um von ihrer Schönheit ein weiteres Mal überwältigt zu werden. Es dauerte auch einen weiteren Atemzug, ehe er sich wieder sammelte und nun wirklich das Cubiculum verlassen würde.

  • "Oh. Aber natürlich.", sagte sie und stand fast schneller als er. "Ich habe mich sehr gefreut, dich kennen lernen zu dürfen, Crassus. Und... und vielen Dank für die Einladung"


    Sie folgte ihm etwas unsicher die paar Schritte zur Tür, war aber zu langsam, um sie für ihn zu öffnen. Als er sich noch einmal zu ihr umdrehte, nahm sie seine Worte zum Abschied nur noch gedämpft wahr. Sie erwiderte seine Blicke und sein Lächeln, frohlockte innerlich, als er noch einen Augenblick einfach nur auf der Schwelle zu ihrem Zimmer stand und schloss hinter ihm mit einem fröhlichen "Vale.", die Tür. Kaum waren die Schritte im Flur verhallt, trippelte Caenis überschwänglich auf ihre Liege zu und ließ sich grinsend in das weiche Bett fallen. Sie war sehr glücklich und konnte das nächste Treffen mit ihrer neuen Bekanntschaft kaum erwarten.

  • [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…IR/Home/Avas/STsuniro.jpg| Tsuniro


    Wie ihr aufgetragen wurde, kam die Ägypterin am Morgen nach ihrem Gespräch im Atrium zum Gästecubiculum der Aemilia. Mit dabei hatte sie ein großes Tablett mit Brot, Käse, moretum, Olivenöl, Eiern, Honig und ein paar Oliven. Dazu standen zwei (!) Becher und ein großer Krug Wasser ebenfalls darauf. Da sie die Hände voll hatte, klopfte Tsuniro notgedrungen mit ihrem rechten Fuß zweimal kurz unten gegen die Tür und trat dann natürlich erst nach Erlaubnis ein.


    "Guten Morgen, Aemilia!", grüßte sie dann freundlich, nachdem sie eingetreten war.
    "Ich hoffe, du hattest eine angenehme Nacht und gestern noch einen schönen Abend?", erkundigte sie sich beinahe beiläufig.
    "Wo darf ich die Sachen abstellen?", schob sie dann wieder eine praktischere Frage hinterher und deutete mit ihrem Blick auf das Tablett...




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  • Caenis lag noch in ihrem Bett, als es an ihrer Tür klopfte. Ah, natürlich! Sie hatte Tsuniro gebeten, ihr das Frühstück zu bringen... Aber... war es denn schon so spät?! Etwas schläfrig löste sie sich von ihrem Schlafplatz und sprang auf die Beine, um die Vorhänge zur Seite zu ziehen. Tatsächlich! Die Sonne war schon zu lange aufgegangen... Sie hatte wohl verschlafen. Was auch ziemlich logisch war, nach dem gestrigen Abend-


    "Komm herein, Tsuniro!", rief sie und griff nach ihrer Alltagskleidung. Sie beachtete die Sklavin nicht, als sie hereinkam, aber als sie hörte, dass die Tür zu ihrem Zimmer wieder zuging, zog sie sich rasch die Tunika an und fuhr durch ihre blonden Haare, um sie in eine einigermaßen angemessene Form zu bringen. Frisieren konnte sie diese noch später lassen.


    Als Tsuniro nach ihrem gestrigen Abend fragte, wurde sie rot und musste augenblicklich verträumt lächeln. Ja, ihr Abend war sehr schön gewesen. So gerne würde sie jemandem davon erzählen- aber es war wohl besser, sich erst einmal bedeckt zu halten. "Ja... Das hatte ich wohl. Du kannst das Tablett auf den kleinen Tisch am Fenster abstellen."


    Neugierig kam Caenis näher zu Tsuniro und beäugte ihr Frühstück. Die Sklavin hatte ihre Anweisung, ein besonders reichliches Frühstück zu bringen, wirklich sehr gewissenhaft ausgeführt! Ihr Magen meldete sich bei diesem Anblick und sich seinem Willen beugend setzte sich die junge Aemilia auf eine der beiden Sitzgelegenheiten am Tisch.


    "Setz dich zu mir. Es sieht sehr schmackhaft aus. Und, freust du dich schon auf nachher? Nimm dir, was du willst, ich werde eh nicht alles essen können, ohne platzen zu müssen." Sie lachte freudig und schnappte sich eines der Eier.

  • [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…IR/Home/Avas/STsuniro.jpg| Tsuniro


    Naja, das klang ja nicht besonders überzeugt. Aber was anderes hatte die Ägypterin auch erwartet? Dieser Crassus war eben einfach unmöglich, wenn man einmal dessen wahres Gesicht gesehen hatte! Da sie nun folglich von diesem Iulier wohl nicht mehr befürchten müsste, dass der sich noch einmal zwischen sie und die Aemilia stellte, lächelte Tsuniro durchaus zufrieden. Vielleicht erzählte Caenis ihr ja jetzt von dem geheimen Geheimnis..?
    Sodann nickte die Sklavin leicht und stellte das Tablett am gewünschten Ort ab. Kurz darauf bemerkte sie dann zufrieden, dass das Essen der Aemilia offenbar zusagte - sonst hätte sich deren Magen wohl kaum bei dem Anblick gemeldet. Damit stieg die Wahrscheinlichkeit, dass Caenis ihr von dem stilvollen Typ erzählte, wohl noch einmal ein bisschen. Dennoch versuchte Tsuniro ruhig und gelassen zu bleiben und ihre Neugier nicht allzu offen zu zeigen.


    "Danke.", antwortete sie dann, während sie sich auf den freien Platz am Tisch setzte. Auf die folgende Frage nickte sie mit einem ehrlichen Lächeln, sagte dazu jedoch nichts weiter. Stattdessen griff sie der Aufforderung etwas zu essen folgend nach einer Scheibe Brot und bestrich diese mit etwas moretum. Bevor sie jedoch abbiss, befüllte sie die beiden Becher mit frischem Wasser aus dem Krug.
    "Wenn ich fragen darf: Wer war jetzt eigentlich dieser süße und modische Kerl, von dem du mir gestern erzählen wolltest?", erkundigte sie sich. Dann nahm sie genüsslichen einen Bissen vom Brot und erwartete voll Vorfreude die Antwort der Aemilia...




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  • Wie, das war der Sklavin am gestrigen Abend nicht klar geworden? Oder wollte sie lieber noch einmal nachfragen? Sie verschluckte sich fast und wusste erst nicht recht, wie sie antworten könnte. Sie betrachtete die Sklavin, wie sie aß, als wäre es die normalste Frage der Welt. Als würde es auch eine normale Antwort darauf geben. Vielleicht gab es die ja auch?


    "Nun- ich- wir - ich dachte du hättest... gestern Abend. Iulius Crassus. Also", druckste sie rum und schämte sich für ihr unbeholfenes Gestotter. Warum fiel es ihr nur so unerträglich schwer, darüber zu reden?
    Sie atmete tief ein und aus, bevor sie ihre Antwort um noch einen Satz ergänzte. Zwar recht schnell, aber dafür in einem ganzen, grammatikalisch richtigen Satz: "Ich wollte dir von meiner Begegnung mit Tiberius Iulius Crassus erzählen, weil ich ihn sehr nett finde und er mich zu einer Feier eingeladen hat."
    Ohweh. Wie steif und formell das klang. Um nicht sofort wieder eine Frage entgegen nehmen zu müssen, nahm sie ein ganzes Ei in den Mund und fing an, es langsam zu zerkauen.

  • [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…IR/Home/Avas/STsuniro.jpg| Tsuniro


    Zunächst guckte die Ägypterin nur etwas irritiert, als die Aemilia auf diese leichte Frage auf einmal so begann herumzudrucksen. Gestern abend wollte sie es ihr doch bereits erzählen und hätte dies ja auch fast schon getan. Weshalb also war es jetzt so schwer das nun nachzuholen? ... Und was bitte hatte Iulius Crassus damit zu tun? Hatte der ihr das wohlmöglich noch ausreden wollen?! Na der würde noch was zu hören kriegen, wenn Caenis nur wegen ihm jetzt nicht mehr herausrückte mit der Sprache!
    "Also?", wiederholte Tsuniro unschuldig fragend und ihren Gedanken an Crassus verdrängend. Nein, sie konzentrierte sich jetzt voll und ganz auf die Aemilia und das, was jene ihr erzählen wollte... und natürlich auf das leckere Essen. Sie fischte sich eine Olive vom Tablett und führte diese zum Mund. Just als sie in die Frucht biss und sich der leicht bittere Oliven-Geschmack verbreitete, genau in diesem Augenblick registrierte die Sklavin die um einiges bitterere Nachricht. Crassus?!? Sie musste von einem Zwillingsbruder sprechen, einem Crassus Maior oder Minor oder... Sie konnte doch nicht wirklich DEN Crassus meinen! Für einen Moment saß sie völlig starr da, bevor sie endlich weiterkaute und plötzlich wieder ganz locker und entspannt war.


    "Hihi, ich verstehe... Aber mal ehrlich: Ich hab mir die ganze Nacht den Kopf darüber zerbrochen, wen du meinen könntest. Also sag schon, ist es vielleicht der Senator?", fragte sie und zeigte, dass sie dafür durchaus Verständnis aufbringen könnte, denn der Senator war immerhin... Senator! Den Crassus konnte Caenis ja eigentlich nur als Gag gemeint haben. Der und stilvoll-modisch?! Pah! Eingebildet und arrogant, ja, das war er! Tsuniro nahm noch einen Bissen von ihrem Brot und schaute die Aemilia erwartungsvoll an. Oder war es vielleicht doch Proximus..?




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  • Einen Senator? Caenis stutzte. Ehrlich gesagt, kannte sie kaum Senatoren- und wenn, waren sie bereits verheiratet oder hatten kein Interesse an ihr gezeigt. Natürlich wäre sie von ihrer Geburt für einen Senator nicht unbedingt die schlechteste Partie- ach, wie verwirrend doch diese ganze Familienpolitik sein konnte! Es gebot ihre Ehre als Tochter der Gens Aemilia, ihrer Familie ein höheres Ansehen zu verpassen; aber war sie dabei wirklich nur eine wertlose Ziffer in einem System, eine Spielfigur "höherer" Macht? Und waren dabei ihr Cousin und ihr Vater die Spieler oder waren sie auch nur Spielfiguren? Konnte sie denn auch Spielfiguren bewegen? ... So viele Fragen! Und auf jede Antwort folgen zwei Dutzend mehr. Fest stand, dass sie leben wollte, was nicht nur Pflichten, sondern auch schöne Aspekte beinhalten musste. Wie zum Beispiel ein Thermenbesuch. Ein schönes Kleid zu tragen. Gute Literatur lesen. Vielleicht ein Gewerbe eröffnen und sich verwirklichen. Lieben.


    "Nein, kein Senator. Ich meine Tiberius Iulius Crassus. Den Crassus, der mich auf eine Feier eingeladen hat und der Crassus, der mit mir gestern... einen abendlichen Spaziergang gemacht hat."


    Lieben. Wie viel sie schon über die Liebe gelesen hatte. Und nicht weniger gehört. Ob sie in Crassus verliebt war? Sie musste lächeln. Vielleicht? Sie fühlte sich immer wie im Himmel, wenn er in ihrer Nähe war... Und sie sehnte sich danach, ihn bald wiederzusehen. Vielleicht?


    "Bitte, Tsuniro, erzähle es nicht herum. Ich- weiß noch nicht genau, was mit mir los ist. Ich hatte das noch nie- es ist alles so neu! Und wenn mein Cousin etwas davon mitbekommt, holt er mich sofort zurück. Er wird sicher etwas gegen ihn haben und wenn nicht, wird er etwas finden, um zu rechtfertigen, dass Crassus nicht die richtige Partie ist. Mein Vater hat mich nach Rom geschickt, um-" sie stockte. Sie hatte schon viel zu viel erzählt! Bei Isis. Wenn diese Sklavin vor ihr nun doch reden würde?


    Dann wäre sowieso schon alles vorbei. Jetzt ließ sie alle Blockaden gehen und steigerte sich richtig in die folgenden Sätze rein. Man konnte auch mit einem ungeschulten Ohr merken, wie sehr es sie belastet hatte und wie viel Überwindung es Caenis kostete, offen darüber zu sprechen. "Mein Cousin soll eine gute Partie für mich finden, dass ich meiner Familie Ehre machen kann. Ich habe mich freiwillig gefügt. Ich musste mich fügen. Aber jetzt- sieht alles so anders aus! Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich weiß es nicht. Ich habe die Tragödien studiert- aber es gibt kaum Literatur über glückliche Liebe. Und meine Mutter? Sie würde sofort aus meinen Briefen herauslesen, was los ist und meinen Cousin anschicken, sofort einen Ehemann zu finden." Mittlerweile hatte sie einige Tränen in den Augen. Wie lange ihr diese Gedanken schon eine trübe Stimmung aufzwangen! Sie faltete die Hände in ihrem Schoß und starrte die Sklavin mit nassen, blauen Augen an. Sie hatte sich ihr anvertraut. Hoffentlich- bei Isis- wusste diese, das Geheimnis für sich zu bewahren.


    Den Aspekt, dass Tsuniro Crassus nicht leiden mochte und dieses Wissen gezielt jetzt gegen sie beide einsetzen konnte, um ihm eins auszuwischen, hatte sie natürlich nicht erahnen können.


    Sim-Off:

    Wink mit dem Zaunpfahl! ;) Tu' ganz das, was Tsuniro wirklich tun würde.

  • Sim-Off:

    So ein zartes Persönchen winkt gleich mit einem ganzen Zaunpfahl..? :D


    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…IR/Home/Avas/STsuniro.jpg| Tsuniro


    Noch vor ein paar Augenblicken hatte die Ägypterin geglaubt, dass dies ein völlig entspanntes Frühstück werden würde mit diesem oder jenem lockeren Gespräch über den einen oder anderen attraktiven, jungen Kerl oder alten, reichen Sack. Weder war sie in irgendeiner Weise darauf vorbereitet gewesen, dass dieser blöde Crassus derjenige welcher sein würde, noch dass es der Aemilia scheinbar schon so ernst um die Sache war. Dass Caenis nicht wusste, was mit ihr los war, ließ aus Sicht der Sklavin nämlich nur diesen einen unausgesprochenen Schluss zu: sie hatte Schmetterlinge im Bauch und war gerade drauf und dran sich in diesen Crassus zu verlieben...
    Fassungslos mit aufgerissenen Augen saß Tsuniro regungslos da und ihr schossen tausende Gedanken durch den Kopf: Crassus müsste schnellstens an jemand anderes verheiratet werden. Oder eigentlich käme es nur darauf an, dass der Kerl hier verschwinden würde. Was konnte frau an dem überhaupt finden? Wie sollte sie auf diese Nachricht reagieren? Hatte der Iulier tatsächlich vielleicht ein klitzekleines bisschen Stil und modisches Gespür? Wie könnte sie den Typ von der Aemilia fern halten - oder umgekehrt die von ihm? War es vielleicht sogar schon zu spät ihr zu versuchen den Kerl auszureden? Ob die beiden gar schon miteinander... NEIN!!


    "Äh... also... ich... du... Ich weiß nicht, was ich sagen soll.", stammelte die Ägypterin erst einmal recht hilflos. Dann endlich legte sie ihr angebissenes Brot vor sich ab und sammelte sich und ihre Gedanken wieder etwas. Der Versuch eines Lächelns endete in einem eher sorgenvollen Gesichtsausdruck.
    "Du hast doch hoffentlich nicht vor mit ihm zu schlafen, oder? ... Oder schlimmer noch: dich mit ihm zu verloben?!", fragte die Sklavin recht direkt und dachte dabei weder an Crassus, noch an Caenis. Vielmehr schlich sich ihr dabei ihr Dominus Centho in den Kopf, dem ihre ganze Loyalität galt... ja, gelten musste...


    "Ich meine, stell dir vor, was da alles passieren könnte... ein uneheliches Kind... Wer würde dich da noch heiraten..? Und selbst wenn ihr versuchen würdet... gemeinsam... Du müsstest deinen Vormund auch erstmal von dieser Idee überzeugen und Iulius Crassus ist zwar sein eigener Herr, soweit ich weiß, aber er wohnt hier unter dem Dach meines Herrn Centho... Und glaub mir, ein Senator weiß sehr wohl auf solche Entscheidungen seiner Verwandten Einfluss zu nehmen...", fand sie so langsam ihre Sprache wieder und bediente sich jener auch gleich ordentlich. Nicht zuletzt könnte der Hausherr problemlos auch Verwandte der Casa verweisen. Wovon würden Crassus und die Aemilia dann leben wollen? Und vor allem: Wen hätte Tsuniro dann noch hier in der Casa?!
    Für die Ägypterin lag ganz klar auf der Hand: Der Crassus ging gar nicht! Vielleicht sollte sie den mal - obwohl sie den Kerl ja absolut nicht ausstehen konnte - aufsuchen und mit ihm reden? Eventuell müsste sie ihm einfach nur mal richtig den Marsch blasen! Ja, das war vielleicht wirklich keine so schlechte Idee - gerade, wo der sich diesmal wohl kaum bei irgendjemandem beschweren können würde! Ihrer Freundin Aemilia würde sie ja nicht schaden, denn immerhin wollte Tsuniro ja, dass diese blieb. Bei dem Crassus, den sie schon vorher nicht leiden konnte, sah das Ganze etwas anders aus...




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  • Aus ihren feuchten Augen heraus betrachtete sie Tsuniros Fassungslosigkeit. Sie konnte diese sehr gut verstehen- hätte ihr eine Freundin so etwas erzählt, wie hätte sie wohl reagiert? Wahrscheinlich ähnlich. Doch als die Sklavin auf das Thema Beischlaf zu sprechen kam, wurde die junge Aemilia purpurrot und zitterte zornig. Wie konnte diese Sklavin ihr nur so etwas unterstellen?! "Natürlich nicht!", antwortete sie entrüstet auf sowohl das... erste als auch auf das verloben. Das erste war viel zu gefährlich, das zweite- hatte nicht sie zu entscheiden.


    "Ich hatte doch nie vor- es geht doch gar nicht um... Ich...", stotterte sie verwirrt und vergrub ihr blasses Gesicht in ihren Händen. Konnte es nicht auch einfach- nichtkörperliche... Zuneigung sein? Musste bei der Erwähnung von Liebe gleich der bittere Beigeschmack von ... Beischlaf mitschwingen? "Ich weiß doch, was alles auf dem Spiel steht. Aber es ging mir nie um ...", sie machte eine kurze Pause, weil sie viel zu verklemmt war, um diesen bestimmten Vorgang in freie Worte zu packen, und fuhr dann fort: "Ich weiß doch auch nicht, Tsuniro. Ich bin so glücklich, wenn ich an sein Lächeln denke und wünsche mir nichts mehr, als mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Ich hatte noch nie solche Gefühle- ich- kann das wirklich nur in ein... Verliebtsein... interpretieren... Aber... Ich weiß, dass es nicht gut ist. Ich will die Ehre von meiner Familie bewahren. Aber- bei den Konsequenzen für mich, die sich aus diesem Vorsatz ergeben... zerreißt es mich innerlich."


    Sie wischte sich ihre Augen trocken und nahm die Hände vom Gesicht. "Ich habe nur zwei Möglichkeiten, die in Frage kommen. Entweder- ich schaffe es, meinen Cousin von Crassus zu überzeugen- oder ich verlasse diese Casa und versuche durch Distanz... nicht mehr an ihn denken zu müssen."

  • [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…IR/Home/Avas/STsuniro.jpg| Tsuniro


    Erleichtert atmete die Sklavin auf. Keiner hatte mit niemandem geschlafen - sehr gut! Noch war die Situation also zu retten. Das Leugnen einer sexuellen Anziehung bei gleichzeitigem Zugeben eines gewissen Verliebtseins war allerdings... schwierig. Tsuniro wollte der Aemilia ja nichts unterstellen, aber sie glaubte schlicht nicht an eine platonische Liebe zwischen Mann und Frau... Dennoch: So funktionierte das hier doch nicht!
    "Heiratet man nicht erst und verliebt sich dann?", kommentierte sie das Ganze mit einer rhetorischen Frage. Damit es anders herum funktionierte, müssten schließlich in der Regel zwei bis drei Personen überzeugt werden... hier wohl sogar eher drei bis vier. Die Ägypterin schüttelte kurz den Kopf.
    "Ich stimme dir in einem Punkt zu: Du hast zwei Möglichkeiten. In mehr oder weniger allem anderen muss ich dir widersprechen.", begann Tsuniro sodann. Die Casa verlassen - Caenis musste spinnen! Die könnte die Ägypterin doch nicht einfach so hier alleine lassen!


    "Den Plan die Casa zu verlassen solltest du schleunigst vergessen! Wo willst du bitte hin?! Außerdem hat dich doch dein Cousin hier einquartiert, oder nicht? Was meinst du, wie der guckt, wenn er dich hier nicht vorfindet, wenn er dich wieder zu sich holen will?! Und was würdest du dem dann überhaupt sagen wollen? Und wie für eine andere Unterkunft aufkommen und und und? Wie gesagt: Das solltest du dir aus dem Kopf schlagen! Wie am besten auch diesen Crassus...", führte die Sklavin aus und konnte sich ihren Nachsatz einfach nicht verkneifen. Wie konnte man sich nur in sojemanden verlieben?!
    "Die erste Möglichkeit lautet wohl eindeutig, dass du dir diesen Kerl aus dem Kopf schlägst. Geh auf Abstand, indem du dir andere Beschäftigungen suchst, die keine Zeit mehr für ihn lassen. Ich weiß nicht... Werd Tempeldienerin der Venus oder so. Da würdest du einerseits ein wenig mehr Unabhängigkeit gewinnen und wenn du dich in Venus Dienste stellst, dann wird die Göttin dir sicherlich auch zusätzlich gewogen sein... Außerdem kannst du dich im Notfall immer unter dem Vorwand in den Tempel zu müssen aus der Casa flüchten, wenn der Iulius Crassus deine Nähe zu suchen versucht...", schlug Tsuniro vor. Und sie selbst würde die Aemilia natürlich nur zu gerne ab und an in den Tempel begleiten. Ein besserer Draht zur Liebesgöttin könnte sicherlich auch ihrer Beziehung zu Alexander nicht schaden...


    "Möglichkeit zwei, von der ich dir eher abraten würde: Du versuchst die entscheidenden Personen von einer Ehe zwischen dir und Crassus zu überzeugen. Dabei müsstest du einmal deinen Vormund überzeugen, das heißt deinen Vater und wohlmöglich besser auch noch deinen Cousin, der dich hier einquartiert hat. Dann solltest du Crassus selbst davon überzeugen, dass du eine gute Partie wärst, denn er ist ja sein eigener Herr, soweit ich weiß. Zu guter Letzt wäre es wohl von Vorteil, wenn du auch den mit Crassus verwandten Senator Centho, den Hausherrn dieser Casa, von dir überzeugen könntest. Dafür wäre es dann allerdings schonn gut, wenn du zuvorgenannte Punkte hinter dir hast. Vom Senator hängt es schließlich ab, ob er euch als Ehepaar in seinem Haus duldet beziehungsweise euch großzügig ein eigenes kleines Haus zur Verfügung stellt oder so. Lediglich von deiner Mitgift und einem Gehalt als Notarius werdet ihr schließlich wohl kaum sehr lang hinkommen...", erklärte Tsuniro wortreich. Ganz klar, dass dies die schlechtere Variante wäre.
    "Ich würde also sagen: Entweder du überzeugst vier Menschen von der Idee eurer Ehe - oder du überzeugst DICH davon, dass Crassus der Falsche ist und du ihn dir aus dem Kopf schlagen musst!", brachte sie es auf den Punkt und biss zufrieden ob ihrer Worte erneut von ihrem Brot ab. Die Sklavin wüsste genau, wie sie sich entscheiden würde und erwartete eine dementsprechende Antwort auch von der Aemilia.




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  • "Ach, ich weiß es nicht. Ich möchte mir darüber erstmal keine Gedanken machen, Tsuniro. Es tut nur weh. Ich möchte mich meinem Cousin anvertrauen, wenn er wiederkommt. Das wird das Beste sein.", schluchzte Caenis und trocknete sich die Augen.


    "Ich danke dir aber für deine Sicht auf... das Problem. Es macht einiges klarer", gab die junge Aemilia zu und stand auf. Um sich zu beruhigen, schritt sie langsam im Zimmer auf und ab. Ein paar Schritte in die eine Ecke... wieder zurück. Zwei Schritte in Richtung der Tür, wieder zurück.


    "Tsuniro, ich habe meinen Appetit verloren. Iss du so viel du möchtest, dann bitte hilf mir.", sie hatte die trüben Gedanken schon weit verdrängt, so konnte sie Platz machen für ihre Vorfreude. "Wir wollen doch eine gute Figur machen, wenn wir nachher in die Thermen gehen. In einen fröhlichen Morgen sollte eine Frau keine schlechten Gedanken über Männer lassen, sondern nur die heiteren, findest du nicht auch?"

  • [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…IR/Home/Avas/STsuniro.jpg| Tsuniro


    Na prima! Die Sklavin hatte der Aemilia eine leichte Entscheidungsfrage gestellt, bei der frau wirklich nur A oder B sagen musste, und was tat Caenis? Diesem Crassus gehörte mal eine ordentliche Ansage gemacht - am besten aber nicht von ihr, Tsuniro, sondern von einem anderen Iulier, ja! Jedes einzelne Wort aus dieser Unterhaltung würde sie demjenigen mitteilen, wenngleich die Reihenfolge der Worte sicherlich anders aussehen würde. Zum Beispiel der Satz, dass es der Aemilia weh tat, ließ sich einwandfrei verwenden und umstellen zu der Aussage, dass Crassus ihr weh tat... Stellte sich nur die Frage, an wen sie sich wenden sollte. Hier in Roma war ja kaum noch jemand. Erst vor einer Weile hatte sich auch Italicus nach Hispanien aus dem Staub gemacht. Blieben nur noch der vielbeschäftigte Proximus und der nicht minder beschäftigte Hausherr Centho.. oder der alte Potitus, mit dem aber selbst der Maiordomus Phocylides nicht so doll klar kam. 'Kommt Zeit, kommt Rat.', dachte sich die Ägypterin und verschwieg ihre Gedanken.
    "Hast du denn mal wieder etwas von ihm gehört? Also, ich meine von deinem Cousin?", erkundigte sich Tsuniro eher beiläufig, wenngleich die Antwort für sie ziemlich wichtig war. Die Rückkehr des Aemilius steckte nämlich klar den Zeitraum ab, in dem die Sklavin weitesgehend ungestört agieren könnte. Hätte sie Crassus und das alles bis dato nicht im Griff oder nach Möglichkeit schon abgehakt, so bestünde ja die Chance, dass der Aemilius am Ende die Idee seiner Cousine noch toll fände! Und Zuspruch für Caenis' Verliebtsein konnte die Ägypterin absolut nicht brauchen!


    Immerhin bezeichnete die Aemilia Crassus anschließend als Problem. So zumindest verstand die Sklavin die Aussage nur allzu gerne. Und auch zum nachfolgenden Satz hatte die ägyptische Schönheit ganz besondere Gedanken, die sie mit Rücksicht auf Caenis jedoch nicht äußerte. Aber fakt war: Wer Schmetterlinge im Bauch hatte, der musste die erstmal verdauen, bevor er wieder etwas essen könnte. So einfach war das! Das wäre der nächste Schritt für Caenis. Für einen kurzem Moment lächelte Tsuniro zufrieden. Wenn man diesen Crassus nur auch so einfach loswerden könnte...
    "Ich stimme dir voll und ganz zu. Und gerade, wenn es darum geht eine gute Figur zu machen, sollten wir schon ganz prinzipiell nicht über Leute mit.. unförmigen Cognomina reden, nicht wahr?", lächelte die Ägypterin nett und freundlich.. und einen Hauch gemein an.
    "Du kennst nicht zufällig einen Pulcher oder einen Callidus, über die wir reden könnten? Wie hieß dein Cousin nochmal? Aemilius..?", fragte die Sklavin, trank ihren Becher leer und stand dann ebenfalls auf.




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  • "Classicus. Mein Cousin heißt Marcus Aemilius Classicus.", antwortete Caenis auf die Frage der Sklavin und ignorierte ihre Bemerkung über die... "Unförmigkeit" gewisser Cognomina.
    "Nein, er hat mir noch nicht geschrieben. Ich habe aber für eine Nachricht von ihm gebetet. Wenn die Götter mir gnädig sind, kann ich... kann ich es ihm... sagen." Die Aemilia räusperte sich leicht, um ihre Nervösität zu überspielen.


    "Und nein, ich kenne keine Herren mit den Namen. Kennst du sie?"


    Immernoch etwas aufgewühlt setzte sich die junge Frau vor einen Silberspiegel und drehte ihren Kopf skeptisch mal in die eine, mal in die andere Richtung. Ihre Haare- irgendwas besonders schönes musste man doch gerade für die Thermen damit anstellen können. Natürlich ging es nicht auf ein Fest- aber vielleicht würde sie dort auf Frauen von gewissen Rang treffen und da durfte sie weder besonders auffallen noch in der Masse untergehen.


    "Was meinst du ist eine angemessene Frisur für die Thermen? Hochstecken... Aber bloß wie?"

  • [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…IR/Home/Avas/STsuniro.jpg| Tsuniro


    Die Sklavin nickte. Kein Pulcher oder Callidus, sondern Classicus. Dieses Thema müsste man sicherlich nicht weiter vertiefen. 'Wenn die Götter dir gnädig sind, gibt es später nichts mehr zu sagen - zumindest nicht über diesen Crassus.', kommentierte Tsuniro anschließend gedanklich. Die Aemilia sollte sich den Kerl schließlich aus dem Kopf schlagen! Mit etwas Glück würde dieses Köpfe einschlagen der Römer noch ein wenig andauern und die Nachricht des Cousins folglich noch etwas auf sich warten lassen. Da hätte Tsuniro hoffentlich noch genug Zeit um zu versuchen ein paar Fäden zu ziehen, wenngleich sie auf diesem Gebiet noch nicht ganz so viel Erfahrung besaß. Die Ägypterin schüttelte bei dem erneuten Schwenk auf das Thema 'Namen' den Kopf. Sie kannte weder einen Pulcher noch einen Callidus - erst recht nicht persönlich.


    "Solange es keine Locken hat... praktisch fast alles.", antwortete Tsuniro anschließend auf die Frage des Aemilia. Extra gedrehte Locken, die in Verbindung mit Wasser beziehungsweise hoher Luftfeuchtigkeit eh nur wieder aufgingen und dann scheußlich schlampig aussahen, waren schließlich alles andere als sinnvoll. Sie trat hinter Caenis und beschaute sich deren blondes Haar kurz.
    "Man könnte sie vielleicht hier so legen und festmachen und auf der anderen Seite auch...", deutete sie anschließend rechts und links mit einigen Strähnen an. "... und dann hier oben vielleicht ein bisschen flechten und dann so in etwa legen.", nahm sie dann auch dort einige Strähnen in die Hand und deutete an, was sie meinte. * Ja, doch, sie fand, dass diese Frisur durchaus zur Gesamterscheinung der Aemilia passte...


    Sim-Off:

    * Tsuniro deutet die Frisur rechts unten aus dem Bild in diesem IR-Wiki-Artikel an. ;)



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  • Caenis verfolgte mit neugierigen Blicken den Handbewegungen der ägyptischen Sklavin und versuchte sich diese Frisur vorzustellen. Sie ließ sich schnell überzeugen... Es schien so, als hätte Tsuniro nicht zum ersten Mal eine Frisur zurechtgemacht, was die Aemilia nicht umbedingt verwunderte.
    Sie lächelte aufmunternd zu ihr und nickte.


    "Dann lege ich meinen Kopf vertrauensvoll in deine Hände.", sie faltete bereit zu warten ihre Hände in ihrem Schoß zusammen.


    "Tsuniro- darf ich fragen, wie du hier in diese Casa gekommen bist? Ich höre deinem Akzent an, dass du wohl nicht in Roma geboren wurdest. Bist du auf direktem Wege in die Hände der Iulier gelangt, oder vielleicht sogar über Umwege? Was hast du denn schon alles von der Welt außerhalb gesehen?", plapperte Caenis neugierig los und war sehr gespannt.
    Viel älter als sie selbst konnte die Sklavin nicht sein- was hatte sie wohl schon alles erlebt?

  • [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…IR/Home/Avas/STsuniro.jpg| Tsuniro


    "Gut.", meinte die Sklavin vergnügt, als die Aemilia ihr erlaubt die Haare zu machen. In ihrem Eifer griff Tsuniro dann auch gleich zu einem Kamm und begann vorsichtig das schöne blonde Haar zu kämmen. Hier und dort ging das nach dem groben Zeigen der fertigen Frisur nicht ganz so leicht, aber durch behutsames, an diesen Stellen ständig neu ansetzendes, sachtes Kämmen versuchte die Ägypterin ein mögliches Ziepen zu vermeiden.
    Das neue Thema, das beim Kämmen der Haare aufkam, gefiel Tsuniro jedoch nicht wirklich. Sie hielt sich für etwas Besseres als eine Sklavin und erzählte folglich nicht sehr gerne von ihrer Vergangenheit und ihrem bisherigen Werdegang. So kämmte sie.. und kämmte.. und nach einem kurzem Moment der Stille antwortete sie etwas ausweichend:


    "Ich bin Ägypterin. Du hattest erzählt, dass du gerade erst aus Alexandria gekommen bist. Ist es noch immer so schön dort, wie ich es in Erinnerung habe? Dieser Turm zum Beispiel, der mit dem Feuer, das so weit leuchten kann, hast du den gesehen? Ich finde ja, das ist das größte Weltwunder, das es gibt..." und es war gleichsam auch das einzige, welches Tsuniro bisher jemals zu Gesicht bekommen hatte. Aber das musste man ja nicht dazu sagen.




    SKLAVE - CASA IULIA

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    CIVIS
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  • "Ah, ja, ich weiß wovon du redest. Der Leuchtturm von Pharos, nicht wahr? Ja, ich finde auch, dass er das schönste Weltwunder ist. Aber gut, ich habe außer ihm noch nie ein weiteres zu Gesicht bekommen...!", sagte Caenis vergnügt und hielt ihren Kopf so still wie möglich, um der Ägypterin die Arbeit zu erleichtern.


    Als diese nach einiger Zeit ihre Hände vom Kopf der jungen Aemilia hob und ihr damit zeigte, dass sie fertig waren, hob Caenis vorsichtig ihre Hände zum Kopf und ertastete sanft das Produkt. "Mhh, sehr gut gemacht, Tsuniro, vielen Dank! Sind wir dann soweit?"


    Sie erhob sich von ihrem Sitz, drehte sich zur Tür und machte ein paar Schritte darauf zu, um der ägyptischen Sklavin zu deuten, dass sie gehen mochte. Aber trotzdem hielt sie noch kurz inne, damit diese noch etwas Zeit hatte, etwas anmerkte, was sie zum Beispiel umbedingt mitnehmen mussten. Sie war ja so aufgeregt!

  • [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…IR/Home/Avas/STsuniro.jpg| Tsuniro


    "Ich denke.. ja.", antwortete die Sklavin auf die Frage, ob es dann losgehen könnte. Was brauchten sie schließlich schon groß? Wollten sie nicht unnötig normabweichend auffallen, dann würden sie immerhin nackt baden, was ja kein Problem war, da Männer und Frauen andere Badetrakte hatten. Tsuniro hatte sich schließlich unbedingt danach erkundigt, dass es nicht nur unterschiedliche Badezeiten gab, da in diesem Fall die Frauen stets die unattraktiveren Morgen- und Mittagsstunden zugeteilt wurden. Wie trichterte die alte Locusta allen jungen Mädchen dieses Hauses mindestens einmal so schön ein? 'Nur Ehebrecherinnen baden gemeinsam mit Männern!' Dass auch Locusta diese Worte nur von einem berühmten Fabier, der vor etwa 14 Jahren gestorben war, geklaut hatte, wusste Tsuniro natürlich nicht.
    "Die Holzschuhe bekommen wir ja dort...", erklärte sie dann. Barfuß würde man(n) (wie auch frau) sich dort nämlich ansonsten teils die Füße verbrennen. Dabei kam der Sklavin jedoch noch ein anderer Gedanke. "... Hast du Geld?", erkundigte sie sich, wobei die Intonation weniger die Frage ließ, OB die Aemilia Geld hätte, sondern vielmehr, ob die Aemilia das Geld BEI SICH hätte. Der Maiordomus hatte der ägyptischen Sklavin schließlich erzählt, dass Eintrittsgelder zu zahlen sein würden, die - wie hätte es anders sein sollen - natürlich für Frauen höher waren, als für Männer...


    Anschließend könnte es wohl losgehen in die Thermae Agrippae! Oh, und auch Tsuniro hatte bereits Hummeln im Hintern und freute sich riesig! Endlich mal raus aus diesem, was die Herrschaften betraf, beinahe reinen Männerhaushalt. Die Sklavin war schon sooo gespannt, wen sie treffen würden und was ihnen mitunter für Gerüchte zu Ohren kämen. Vielleicht würde Caenis darüber ja endlich diesen Crassus vergessen und wer wüsste schon, welcher attraktive Junggeselle derzeit nicht eventuell so auf dem Markt wäre..?




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  • Sim-Off:

    Eine Antwort auf die bevorstehende Plünderung der Casa Iulia, erste Anzeichen zu finden hier


    Von Fenstern und Türen fernbleiben. Schreie drangen an ihr Ohr. Wütendes Gebrüll vieler Menschen. Unglaublich vieler Menschen.
    Ruhe bewahren.
    Sie war ruhig, so wie die anderen Bewohner der Casa Iulia. Im Haus war es ruhig- außerhalb tobte ein Sturm. Bei ihr war es genau andersherum- äußerlich war sie ruhig, innerlich brachen Wogen aus Angst an die Felsen ihrer Zuversicht und Hoffnung. Was machte sie hier? In dieser Casa? Wer war das da draußen? Was wollten sie von ihr?
    Nur der Pöbel.
    Gierige, brutale Menschen. Sie brüllten. Sie klopften. Sie konnte das Pochen der Tür zur Casa von ihrem Zimmer aus hören. War das möglich? Zittrig und wie im Fiebertraum ging sie zu ihrer Tür, machte sie auf und spähte in den Gang. Das Pochen wurde lauter und mengte sich mit knarzenden Holz.
    Die Casa ist sicher.
    Das waren keine Hände. Das war kein... menschliches Klopfen. Sie rammten... sie versuchten die Tür aufzurammen! Das Holz gab bereits nach! Das war keine Einbildung!
    Keine Gefahr.
    Von Schwindel gepackt fasste sich die junge Aemilia an den Kopf und kühlte ihre heiße Stirn mit den klatschnassen, zittrigen Händen. Sie musste packen. Was? Ihre Kleider? Nein. Nicht so wichtig. Sie hatte ihre wertvollsten Stoffe in der Casa Aemilia gelassen. Ihren Schmuck? Ersetzbar. Bis auf... bis auf... Hastig schnappte sie sich ein Kistchen und klappte es auf. Wo war sie? Die Kette ihrer Großmutter. Da, kleine Rubine blitzten zwischen Gold. Was damit tun? Anziehen? ... Und was war mit den Briefen, den wöchentlichen Briefen zwischen ihren Hinterbliebenen in Alexandria und ihr? Vorsichtig schuf sie zwischen dem Geschmeide Platz und drückte die Papiere hinein, verschloss die Schatulle und drehte sie verzweifelt in ihren Händen hin und her. Wohin damit? Irgendwo... Wo niemand suchen würde. Im Garten? Vergraben? Mit ein paar Blicken durch das ihr zur Verfügung gestellte Cubiculum wurde klar, dass in diesem kahlen Raum keine Möglichkeit bestand, eine Kiste, auch wenn sie nur so klein war wie ihre Schmuckschatulle, unbemerkt aufzubewahren.


    Sie würde sie mitnehmen müssen. Einfach bei sich tragen. In einem Beutel vielleicht? Mit ein paar Handgriffen zog sie aus der Kleiderkiste einen langen Schal aus einem sandfarbenen, einfachen Stoff und wickelte ihn um das Holz. Mit einem Knoten war die improvisierte Tasche fertig. Und jetzt? Sollte sie...


    Warten. Bleibt auf den Zimmern.


    Hier würde sie sicher nichts mitbekommen. Würde sie jemand holen, wenn eine gemeinsame Flucht anstand? Würden sie überhaupt fliehen können? Was ging hier vor? Sie spürte nur die Gefahr. Vielleicht reagierte sie auch nur über...?


    Nein. Sie würde nicht einfach warten. Mit einem Anflug von Tatendrang festigte sich der Griff ihrer Linken Hand um den Knoten ihres Schmuckkästchenbeutels und sie lief auf den Gang vor ihrem Cubiculum. Dort angekommen blieb sie stehen und sah sich um. Richtung Atrium? Oder weiter nach hinten? Oder sollte sie zum Hausaltar gehen und für sie alle beten? Wo war der eigentlich? Richtung Atrium oder weiter hinten...?
    Waren dort nicht die anderen Schlafräume? War dort nicht auch... das Zimmer von... Crassus? Etwas zog sich in ihr zusammen. Wartete er dort alleine? Oder war er... gar nicht erst im Haus?
    Sollte sie nachschauen gehen? Durfte sie das?
    Auf der anderen Seite... Durfte sie wahrscheinlich nicht mal auf diesem Gang stehen.


    "SPEICHELLECKER! EURE ZEIT IST GEKOMMEN! HÄNGT SIE AUF, DIE HURENSÖHNE! SCHLAGT SIE ZU BREI!!!", ertönten laute Schreie, wahrscheinlich von der Tür her. Caenis fühlte sich so verloren. Ihre Zeit... ihre Zeit konnte noch nicht gekommen sein!


    Keine Gefahr. Ruhe bewahren.

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