Parade zu Ehren des Praefectus Praetorio Marcus Vinicius Hungaricus

  • Es war wirklich beeindruckend, wieviel sie aufgeboten hatten und wieviel Aufwand für diese Parade gemacht hatten. Natürlich sah er sich hie und da etwas für das Fest in Ostia ab. Sachte schüttelte Corvinus dann den Kopf und sah zu Medeia.


    "Nein, Hypathia hat leider zu tun. Anscheinend viel im Cultus Deorum und auch anderes. Sehr schade, aber sie hatte nie sonderlich ein Faible für Militärparade. Schade eigentlich, weil ich besuche sie ziemlich gerne."


    Neugierig spähte er in die Ferne und versuchte etwas bei den Prätorianern zu erkennen, ehe er sich wieder auf dem Platz niederließ.
    "Nein, das kann ich mir denken", meinte er beschwichtigend und tätschelte leicht Medeias Arm. "Meinst du, ich darf hier überhaupt sitzen?", wisperte er vorsichtig.

  • Mühsam drängelte ich mich durch die Menschenmassen. Wäre ich etwas schneller gewesen, hätte ich jetzt nichts diese Probleme, nein, dann würde ich hier schon fast durchspazieren, aber so war ich nunmal.
    Die Sonne brannte mir in den Nacken und es war wirklich unerträglich, bei diesen Temperaturen sich durch die Leute zu quetschen. Ich wollte nicht iwssen, Wieivele dieses Wetter nicht verkrafteten. Gab es doch mehr, wie eine Person, die deswegen starb. Ich blockte die Gedanken, sie gehörten jetzt nicht hierher, dies war eine Ehrenparade, da sollte man nicht an Leid denken.


    Ich hielt inne und blickte mich kurz um, zumindest, wie es die schiebende Masse mir gestattete. Das hatte hier keinen Zweck, ein anderer Weg musste her. Gab es hier denn nicht diese eine Gasse, die einem schneller vorankommen ließ? Ich drängte mich nun durch die Menge, allerdings in die entgegengesetzte Richtung, was diesen 'Marsch' um einiges erschwerte, aber nach kurzer Zeit schaffte ich trotzdem.


    Wieder blickte ich mich kurz um und erblickte eine Ecke weiter den Eigang in die abseits gelegene Gasse. Ich eilte mich dorthin, wollte ich doch nicht noch mehr verpassen, wer weiß, wo sie schon waren, was sie schon taten.
    Einmal links um eine Biegung, dann noch ungefähr hundert Schritt weiter und dort sollte der Ausgangn sein. Fast schon rennend erreichte ich diesen, kam allerdings vom Regen in die Traufe: Hier war das Getümmel keineswegs besser, eher schon im Gegenteil. Ich schob mich langsam an der hauswand entlang, bevor ich auch noch vom Strom mitgerissen werden würde. Mein Blick war stets auf die ungefähr geschätzte Richtung des Paradenanfangs gerichtet und so bemerkte ich fast nicht, wie ich ganz sachte jemanden anstupste, der neben mir stand...

  • "Salve, Helvetius Cato!"
    Ich musste leicht schmunzeln, vielleicht würde dies das zweite Gespräch am heutigen Tage werden, dass dadurch entstand, dass jemand eine Unachtsamkeit begangen hatte.


    "Was treibt denn dich zur Parade? Komm, stell dich doch zu mir."

  • Nadia stand die ganze Zeit in dieser Ecke wo sie glaubte sicher vor allem zu sein. Es war schon seltsam, wenn man solche Angst vor Menschen hatte, dass man doch von genau diesen so angezogen wurde. So war es jetzt bei ihr, denn nun da sie hier bei dieser Parade war wollte sie auch wissen wie sie war, schließlich stand ihr nicht auf die Stirn geschrieben welch dunklen Geheimnisse sie eigentlich hütete. Geheimnisse die sie schneller als sie würde laufen können in den dunklen Carcer bringen würden, aber sie würde diese Geheimnisse mit ins Grab nehmen, das wusste sie.


    Völlig in Gedanken versunken sah sie den Beginn der Parade und die schwar gekleideten Prätorianer. Ob auch der eine dabei war, der sie verhört hatte und ob er sie sehen würde? Wahrscheinlich war er dabei, aber sehen und erkennen würde er sie sicher nicht, da brauchte sie sich wohl keinerlei Gedanken zu machen. Viele Kinder waren auf den Schultern ihrer Väter, damit sie dieses Spektakel auch gut sehen konnten und die Menschen drängten nach vorne um eine gute Sicht zu haben.


    Es kam unverhofft und so plötzlich, dass sie angestumot wurde. Sie hatte gedacht hier sicher zu stehen, aber es schien nicht der Fall zu sein und dann sah sie auf. Ihr Atem schien stehen zu bleiben, als sie in seine Augen sah und sie wollte etwas sagen, wollte ihn umarmen, aber da war eine weitere Stimme die sie nun ablenkte. Jemand sprach Cato an, der sie eben angerempelt hatte und noch bevor sie etwas sagte war sie gänzlich verstummt.

  • Ich drehte mich um und sah als erstes Metellus, dem anderen Miles, mit dem ich zusammen die Prüfung gemacht hatte, merkte aber, dass noch jemand anderes hier war. Ich blickte mich verstohlen um, osdass er es nicht unbedingt mitbekam. Fast genau hinter ihm stand Nadia, meine Augen weiteten sich unmerklich aber innerlich tobte es in imr. Sie war so nah und doch unereichbar, nicht hier, hier ging es nicht.
    Ich gab ihr ein kleines Handzeichen, dass ich sie wahrnahm, dass ich sie gesehen hatte und ich mich wie von Sinnen freute, aber ich musste meine Aufmerksamkeit wieder Metellus schenken, der mich erwartungsvoll anblickte.


    Salve Metellus... mir fiel es schwer, jetzt meine Gedanken zusammen zu halten. Es war schon fast eine Qual fast neben ihr zu stehen und nichts machen zu können.


    Warum ich auf der Parade bin? Na, um sie zu bestaunen ... ich suchte rasch nach den passenden Worten, um ihn irgendwie'abzuwimmeln' ... aber splange wollte ich gar nicht bleiben, ich hab noch einige wichtige Dinge zu tun.
    Ich nickte ihm kurz zu und sprach dann weiter.
    Aber dort drüben stehen viele von der CU, dort findest du sicher einige Bekannte.
    Ich ging langsam Schritt für Schritt nach hinten, zurück in die Gasse und hoffte, dass mir Nadia folgen würde.
    Vale Metellus, hab noch viel Spass hier.
    Ich beschleunigte meine Schritte, bis ich gänzlich um die Ecke der Gasse verschwunden war.

  • Ihr Herz schlug Purzelbäume. Welch Zufall musste dies denn sein, dass sie ihn hier an diesem Ort wo auch sie war traf? Es war ein wink der Götter, da war sie sich sicher. Es konnte schlecht anders sein, denn warum führte sein Weg genau zu ihr?
    Sie spürte was er auch spürte und hätte ebenso schreien können, dass sie doch so weit entfernt war, weil nun noch jemand zwischen ihnen stand, aber so hatte sie die Möglichkeit ihn zu sehen und zu beobachten ohne, dass es groß auffiel.


    Den Wink von ihm nahm sie wahr und sie würde ihm folgen wohin er auch wollte und wenn es das Ende der Welt wäre, sie würde auch dort hin gehen. Für sie zählte nur, dass sie zusammensein konnten.
    Als er sich endlich von dem Mann lösen konnte sah sie wie er in die Gasse ging und dort wollte sie nun auch hin. Als sie an dem Mann, mit dem Cato eben noch redete vorbeiging, streifte sie ihn ausversehen aber das interessierte sie nicht, denn sie hatte nur einen Gedanken.


    Als sie in die Gasse lief sah sie sich suchend um, aber sah keinen Cato, hatte sie seine Zeichen falsch gedeutet?


  • Ich hatte die Worte von Titus verstanden und es hagelte einen bitterbösen Blick meinerseits.
    Die...wie kam er dazu mich so zu titeln?


    Mit einer Geste deutete ich Titus die Kleine wieder runterzulassen und schickte sie zu ihrer Mutter.Sie bedankte sich herzlich für den Ausblick und lächelte mich und Titus an.


    Dann drehte ich mich zu dem Mann der mit Titus sprach

  • Ich wartete in der Gasse, es waren lange Augenblicke, bald schon endlos schienen sie und Nadia kam nicht. Hatte sie mein Zeichen falsch interpretiert? ODer hatte ich mich unverständlich 'ausgedrüückt'. Das durfte nicht sein, wir waren so nahe zusammen und jetzt würde es nicht klapenn?
    Ich ging langsam um die Ecke, um nach ihr Ausschau zu halten. Nichteinmal komplett hatte ich den anderen Gassenteil betreten, da wurde mir auch schon leicht ums Herz, es begann riesen Sätze zu machen, fing wieder an, wild zu schlagen. Sämtliche Gedanken rückten in den Hintergrund und gaben ihr den Freiraum, den sie brauchte, denn ich ihr gerne gab.
    Ich rannte los, um sie zu umarmen, ihre Nähe zu spüren, ihre Haut an meiner zu fühlen und ihren Atem wahrzunehmen.
    Es waren zwar nur einige Schritte, zwischen ihr und mir, aber es schien doch so unendlich lange zu dauern, bis ich bei ihr war.

  • Sie sah sich wirklich schon verzweifelt um, wollte sie ihn doch endlich wieder in ihre Arme schließen können. Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, bis sie ein Geräusch hörte und in die Richtung sah aus der es kam. Da war er und plötzlich lag sie in seinen Armen und wurde schon fast herumgewirbelt. Überglücklich endlich wieder bei ihrm zu sein klammerte sie sich bei ihm fest.
    "Ich habe dich so unendlich vermisst. Welch ein Zufall uns wieder zusammenführt, das ist reines Glück" flüsterte sie ihm ins Ohr und gan ihm endlich wieder einen zarten Kuss auf die Lippen. Es war eine stille Gasse, denn alle anderen waren damit beschäftigt sich die Parade mit den ganzen schwarz gekleideten Menschen anzusehen, die ihr solche Angst einjagten. Nadia vergrub ihr Gesicht an seinem Hals und atmete tief ein. Dies alles durfte kein Traum sein.

  • In dem Moment, wo ich sie wieder traf und sie in meinen Armen hielt, verstand ich nicht, wie ich all diese zahllosen Minuten ohne sie verbringen konnte. Gerne erwiederte ich ihren Kuss, gab ihr das gleiche Gefühl zurück, wie sie es mir gab und doch mussten wir vernünftig sein. Hier in der Öffentlichkeit könnte alles ganz einfach zusammenstürzen und das könnte ich nicht ertragen.
    Ich löste mich von hren Lippen und wanderte zu ihrem Ohr hoch.
    Ich habe dich ebenso sehr vermisst, aber wir sollten dies nicht hier so öffentlich zeigen ... lass uns woanders hingehen ... hauchte ich ihr leise ins Ohr und zog sie noch ein kleines Stückchen näher an mich.
    Mein Herz sprang förmlich in meinem Brustkorb hin und her, gelöst von den Fesseln des Wartens. Das musste was anderes als Glück sein, der Wille der Götter musste es sein, so viel Glück kann niemand haben.

  • Sie wollte ihn nicht mehr so schnell los lassen und umklammerte ihn feste und bestimmend. Sie war überglücklich, dass die Götter ein einsehen hatten und sie wieder zusammengeführt hatten. Ihre Augen strahlten und vergessen waren die letzten Tage des Wartens. Es schien als hätten sie sich hier verbaredet nur um sich zu sehen und doch war es der pure Zufall, wie auch, dass sie überhaupt auf die Parade gestoßen war, würde sie sich doch niemals einen dieser Schwarzen nähern, zumindest nicht freiwillig.
    "Du hast recht. Ich habe dich auch vermisst, so sehr, dass ich fast nichts mehr essen konnte. Komm wir laufen dort drüben entlang" flüsterte sie zurück und nahm ihn an der Hand auch wenn sie sich dabei ziemlich von ihm lösen musste.
    Ihr ganzer Körper und ihre Gedanken waren völlig in Aufruhr und sie sah ihn überglücklich an, als sie weiter nach hinten in eine Gasse einbogen die verlassen war.

  • An so einem Tag wie dem Tag an dem der beste Praefectus Praetorio überhaupt verabschiedet wird, sollte der gesamte Cursus Publicus frei haben um seinem besten Vorgesetzten überhaupt zuwinken und zujubeln zu können. Natürlich ist das reines Wunschdenken. Dass der tollste Praefectus Praetorio überhaupt mit einer Parade verabschiedet wird, hat sich im Cursus Publicus zwar wie ein Lauffeuer verbreitet, allerdings erst an dem Tag vor dem Tag, an dem der fantastische Praefectus Praetorio verabschiedet wird. Seit diesem Zeitpunkt hatte es zwischen den Tabellarii nur noch Streit gegeben, wer am heutigen Tag frei haben kann, wer Post transportieren und wer auf Abruf in der Mansio bleiben muss. Dieses Problem hat Lucilla natürlich nicht gehabt. Sie hat sich ein Schild gemalt auf dem in großen, sauberen Lettern steht: Heute wegen der Parade zu Ehren des Praefectus Praetorio Vinicius Hungaricus geschlossen. Post kann in der Mansio abgegeben werden. Genau dieses Schild wollte sie rechtzeitig vor die Tür hängen und sich auf den Weg zur Parade machen. Natürlich kam kurz vorher noch ein Kunde vorbei und wollte eine Wertkarte für seine Familie anlegen. An sich wäre das keine lange Sache, doch Lucilla musste ihm drei mal erklären, dass eine Wertkarte aus Italia nur für Italia gilt, dann brauchte er eine halbe Ewigkeit, bis er sich endlich für einen Wert entschieden hatte und währenddessen hat er ihr dann noch einen halben Epos erzählt, warum er überhaupt eine Wertkarte braucht.


    Viel zu spät ist Lucilla daher aus ihrem Officium rausgekommen, hat übereilt das Schild an die Tür gehängt und eilt nun vom Forum zum Marsfeld - zumindest eilt sie die ersten Schritte aus der Curia heraus, danach geht die Eile schnell in ein langsames sich vorwärts schieben über. Überall herrscht ein dichtes Gedränke und an ein Durchkommen ist kaum zu denken. Lucilla ärgert sich, dass sie direkt aus der Curia gekommen ist und nicht Zuhause ein paar Sklaven geholt hat, wobei es zweifelthaft ist, ob man mit Sklaven viel besser durch die Menge käme. Die Hitze tut ihr übriges dazu, dass der Weg nicht gerade angenehm ist. Immer wieder seufzend versucht Lucilla über die Menschen drüber zu schauen, wie weit es noch ist, doch da sie auch auf Zehenspitzen die meisten kaum überragt ist auch das zum Scheitern verurteilt. Irgendwo auf halbem Weg bleibt sie am Stand eines Händlers stehen, der sich geschickt in eine abzweigende Gasse im Schatten postiert hat und Getränke zu völlig überteuerten Getränken verkauft, und genehmigt sich ersteinmal etwas Flüssigkeit.


  • "Und wer ist das Kind da?" fragte Durus weiter. Irgendwie kam es ihm seltsam vor: Dieser rauhbeinige Soldat des noch rauhbeinigeren Tribuns mit einem kleinen Kind auf der Schulter - wie ein liebender Familienvater!

  • Zitat

    Original von Cassander
    Dieses Gedränge, wie er es hasste. Nun musste er die Sänftenträger dirigieren, frisch aus Hispania zurückgekehrt und nun das. Zum Glück hatte er einen kleinen Stock, welchen er auch zu benutzen wusste.
    "Aus dem Weg!"
    Schrie er eine Frau an, die sich wohl extra taub stellte, um ihren Platz nicht einbüßen zu müssen. Doch Cassander war flink mit dem Stock, welcher ganz schnell und sicher zum Hinterteil dieser Frau wanderte und dort kurz aufschlug. Nachdem sie sich voller Schrecken umgedreht hatte, stieß er sie gekonnt zur Steite. Schließlich brauchte die Sänfte Platz, der Herr musste durch und die Klienten hinterher.
    Eine leidvolle Aufgabe...ah, da kam ein Junge vorbei, welchen er des Spasses halber auch erwischen konnte. Ja, er liebte Rom, da konnte man machen was man wollte, wurde doch trotzdem im Getümmel nicht erwischt. :D


    Diese Menschen, einfach nicht belehrbar. Cassander schlug sogleich einen Mann, welcher dann gezielt zur Seite verdrängt wurde. So, hier war ein guter Platz, den einfachen Massen weit und die Klienten bildeten einen schönen Halbkreis.
    "Herr, wir sind angekommen."
    Sagte er eher leise, als es über den Platz zu brüllen und noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Diskretion war hier gefragt und er wusste sich darin zurecht zu finden.

  • Furianus entstieg der Sänfte eher zaghaft und nickte seinem Sklaven zu. Ein guter Platz, wie er feststellen musste. Auf der Ehrentribüne zu sitzen hätte ihm natürlich mehr gefallen, aber nun war er ohne seine politischen Ämter nur ein kleines Rädchen in Roms Maschinerie.
    So zerbrach er sich darüber nicht weiter den Kopf und beobachtete den Paradeweg, welcher noch ziemlich leer schien - bis auf die Kinder, die über die Straße huschten.

  • "Decimus, ich habe eine Einladung erhalten und werde mir doch wohl der Schicklichkeit halber einen Verwandten als Begleitung mitnehmen dürfen. Mach Dir keine Sorge, mein Lieber!" Wegen der Hitze fächerte sich Medeia mit ihrer Palla etwas Luft zu. Der Gestank von den vielen dampfenden Kanälen, den dreckigen Strassen und all den vielen Menschen, die nur teilweise gepflegt waren, drang bis zu den Tribünen hoch und brachte Medeia dazu ihre Nase angewidert zu kräuseln. "Ich glaube, Hypathia hätte es hier sowieso nicht gefallen. All der Gestank ist schwer zu ertragen. In Athen wäre es niemals so schlimm geworden. Aber Athen duftet auch wie ein lieblicher Rosenstrauch im Gegensatz zu Rom!" sprach Medeia leise zu Corvinus.


    Dann huschte ein Aufblitzen von Schalk über ihr Gesicht und sie lächelte. "Und ich glaube, es hätte Dir sicherlich nicht gefallen, wenn Deine Frau all die gutaussehenden Männer in ihren Praetorianerrüstungen hätte bewundern dürfen! Denn soll ich Dir etwas verraten...?" Verschwörerisch beugte Medeia sich zu Corvinus. "Nichts wirkt so verführerisch auf eine Frau, wie ein trainierter Mann in einer dunklen Rüstung!" Medeia schmunzelte breit und zwinkerte Corvinus gut gelaunt zu. So gut gelaunt wie schon seit vielen Wochen nicht mehr nach dem Anschlag. War es heute doch auch das erste Mal seit jenem Tag, dass sich Medeia wieder so exponiert in der Öffentlichkeit zeigte.

  • Livia hat einen anstrengeden Tagesbeginn hinter sich. Zwar ist der Haushalt der Casa Vinicia nicht direkt an den Feierlichkeiten zu Hungaricus Verabschiedung beteiligt, doch ist die Aufregung bei den Sklaven dennoch groß. Mit vereinten Kräften werden die Herrin und die beiden Herren der Casa auf das große Ereignis vorbereitet. Lucianus hat das Haus als erster verlassen und als zweite ist Livia an der Reihe. Hungaricus hat sich zu ihrer ausnahmsweisen Erleichterung für seine Rüstung entschieden, so dass sie sich um sein Ankleiden keine großen Sorgen mehr machen muss. Bereits am Vortag ist alles vorbereitet und auf Hochglanz gebracht worden. So kann sie sich am heutigen Tag ganz auf ihre eigene Vorbereitung konzentrieren. Nach einem intensiven Aufenthalt im Bad wird Livia von zwei Sklavinnen in eine neue Tunika gekleidet. Es ist teurer, hochwertiger Stoff, dessen Saum von schmalen, goldenen Stickereien eingefasst ist und von ebenso kostbaren Fibeln zusammengehalten wird. Dazu trägt sie eine dunkle, weinrote Stola, deren Farbton sich in ihren Granat-Ohrringen wiederspiegelt. Das Haar wird zu feinen Zöpfen geflochten und in einer kunstvollen Frisur hochgesteckt. Zu den Ohrringen passende Haarnadeln mit Granaten werden eingearbeitet und fixieren so die aufwendige Arbeit. Zum Schluss tut die Schminksklavin ihre Arbeit und vollendet das Werk durch ein dezentes Make-Up. Livia atmet erleichtert auf, als die ganze Tortur endlich ein Ende hat. Sie ist gerade mit allem fertig, als auch schon die angekündigte Eskorte der Prätorianer vor der Tür steht. Livia sieht noch kurz nach ihrem Gemahl, dessen Vorbereitungen ebenfalls nach Plan zu laufen scheinen, und folgt den Soldaten dann nach draußen. Sie nimmt in ihrer Sänfte Platz und wird flankiert von dieser ungewohnten Leibgarde durch Rom geleitet.


    An einem etwas ruhigeren Ort wird die Sänfte auf dem Marsfeld, in der Nähe der Ehrentribüne, abgesetzt, damit Livia die restlichen Meter zu ihrem Platz zu Fuß bestreitet. Einige der Ehrengäste sind dort bereits eingetroffen, so dass sie dem ein oder anderen Bekannten grüßend zunickt. Die Prätorianer führen sie zu ihrem Platz, wo sie sich schließlich erleichtert niederlässt. Livia ahnt, dass sie hier noch geraume Zeit wird ausharren müssen, bis der Fokus der Veranstaltung sich überhaupt hierher verlagert. So übt sie sich in Geduld und einem gelassenen Lächeln, während sie den weiteren Verlauf der Feierlichkeiten abwartet.

  • Das Hämmern von 128 Pferdehufen auf dem Pflasterstein war schon von weitem zu hören. Aber anfangs war, gleich wie bei den Prätorianern zuvor, nicht zu erkennen aus welcher Richtung das Geräusch stammte. Doch mit jeder Sekunde, in welcher sich die 32 Reiter, zum größten Teil die Stabsoffiziere, dem Forum Romanum schnell näherten, wurde die Richtung immer eindeutiger. Und kurz nachdem man sich sicher war, aus dieser Richtung kommen sie, kamen sie auch schon in vollem Galopp, aber trotz der engen Kurve und der Geschwindigkeit in perfekter Formation, um die Ecke galoppiert. Noch gerade so konnten die Männer ihre Pferde zügeln, um zu verhindern, dass sie in die letzten Reihen der immer noch auf dem Forum stehenden Prätorianern rauschten.
    Es schien so als ob sich die Prätorianer auf dem Forum durch nichts aus der Ruhe bringen liessen. Sei es der Jubel gewesen, als sie auf das Forum kamen oder aber die lauten Hufgeräusche direkt hinter ihnen. Sie blickten immer stramm stehend stur gerade aus. Unnahbar. Der Hitze trotz dem Helm und der schweren Rüstung trotzdend.


    Crassus bahnte sich seinen Weg an der rechten Flanke der Männer vorbei und gelangte so an die Spitze eben dieser. An der Spitze dann drehte er sich zu seinen Männern und zog sein Schwert aus der Scheide und hob es zum Gruße in die Luft. Anschließend grüßte Crassus die Zuschauer auf dem Forum auf die gleiche Art und Weise.

  • Zitat

    Original von Helvetia Severina
    Ich war... Ich bin... Ich kam... stotterte Severina und sie kam sich in diesem Moment wieder wie eine dumme Gans vor, wie ein kleines Kind, das erst das Sprechen lernt, was ihre Nervösität wieder einmal steigen liess. Sie atmete einmal tief durch und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen, hoffend, in Wirklichkeit nicht ganz so peinlich zu wirken, wie sie befürchtete. "Also, ich meine, ich bin schon in Rom aufgewachsen, war aber zwei Jahre in Achaia und bin erst vor wenigen Tagen wieder zurückgekommen." Den Göttern sei Dank war Drusilla wirklich nicht in ihrer Nähe, sonst müsste sie wieder endlos lange und ebenso langweilige Stunden bei einem Rhetor verbringen.


    Milo widerstand dem Verlangen, ihre zitternden Hände beruhigend in seine zu nehmen und bemühte sich in aufrechter Haltung Ruhe auszustrahlen. So lächelte er zustimmend und nickte.
    "Das ist wahr. Ein solches Ereignis erlebt man selbst in Rom nicht alle Tage."
    Seinen Blick ließ er auf ihr ruhen und hörte interessiert zu, ihr Stottern ignorierend und geduldig wartend. Er nutzte die Zeit schlicht für die ihm äußerst angenehme Betrachtung ihres Mienenspiels. Als sie Achaia erwähnte, schlich sich Erstaunen in seine Miene und er nickte anerkennend mit dem Kopf.
    "In Achaia? Du bist wahrlich zu beneiden. Nicht jeder bekommt eine solch vorzügliche Ausbildung von seinen Eltern ermöglicht. In welchen Fächern wurdest du unterrichtet? Hattest du auch Zeit, das Land an sich zu bereisen? Man hört wahrlich wundersame Dinge über diese Provinz. Ist sie wirklich so reizvoll, wie man stets berichtet?"
    Er erinnerte sich noch gut an die begeisterten Schilderungen seines Vetters Gracchus und musste leicht schmunzeln.
    "Gefällt dir Rom jetzt überhaupt noch?"

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