Wahl des princeps Curiae

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Auf jeden Fall, Glabrio, schließt diese Erkenntnis dich - ebenso wie mich - schon einmal aus, zum Princeps oder Vicarius zu kandidieren", fügte der Offizier mit ungerührter Miene an.


    "O Claudier, ich habe meine Kandidatur schon erklärt und werde diese nicht zurückziehen. Deine Meinung akzeptiere ich wohl und es ist gut, dass Du sie äußerst. Aber es ist nicht so, dass einen Fehler, die man einsieht ausschließen, sondern vielmehr Fehler, die man nicht einsieht. Ich versuche auch auf meine Fehler zuschauen, um sie im weiteren nicht mehr zu wiederholen. Dies halte ich für tugendhaft, mein Gewissen entsprechend zu erforschen."

  • Durus saß auf den Beisitzerrängen und war leicht belustigt. Hier prallten seit geraumer Zeit ständig die beiden Lager aufeinander und er fand es tatsächlich fast etwas komisch.
    Trotzdem war die Sache eine ernste Angelegenheit, sodass er sich ebenfalls zu Wort meldete.
    "Aelius Callidus, möchtest du eigentlich nicht erneut amtieren?" fragte er - dann wusste er wenigstens, wen er unterstützen würde...

  • "Die Götter mögen uns davor bewahren", entfuhr es Claudius spontan und er lachte dabei. An Glabrio gewandt meinte er:


    "Sicherlich ist es tugendhaft, sein Gewissen zu erforschen und Fehler zugeben zu können, doch vielleicht solltest du erst dann nach Ämtern streben, wenn deine Forschungsarbeit abgeschlossen ist."


    Claudius zumindest fand seine Sichtweise zum Lachen komisch und grinste entsprechend.


    "Einer der Gründe, warum ich nicht kandidiere, ist der, dass ich es vorziehe, mich nicht verbiegen zu müssen, denn ein Princeps muss bei allem Respekt für seine Gesinnung, eine möglichst neutrale Position einnehmen, um derlei Entgleisungen, wie sie unser Comes derzeit ständig provoziert, zukünftig zu vermeiden. Zudem sollte er von eher ruhigem oder besser ausgeglichenem Gemüt sein."


    Der Centurio betrachtete sich die derzeit Anwesenden unter dieser Maßgabe ...

  • "Dann, werter Patrizier, sollte allen Menschen das lathe biosas höchster Maßstab sein und nicht das Einbringen in die öffentlichen Dinge. Ich jedenfalls bin, der festen Überzeugung, wir auf unserem Weg lernen und gerade diese Einstellung wird uns helfen, miteinander zu gestalten.


    In den wenigen Stunden, die wir nun tagen, sind einige grundsätzliche und gegensätzliche Positionen auf- und ausgestragen worden. Das ist, wie ich denke gut so. Provokationen wurden hin und her geworfen. Wir haben uns gestritten. Das ist auch nicht unbedingt schlecht. Die Frage ist, was wir daraus machen. Sicherlich können wir so weiter machen, vielleicht finden wir sogar Freude an dieser Art von Gefechten. Ich glaube aber, dass wir dies als ein reinigendes Gewitter nehmen können, dass die unangenehme Hitze abkühlt, damit wir auf einer guten Arbeitstemperatur nun loslegen können. Was meinst Du, Heri Claudi Vesuviane?


    Mir ist daran gelegen, und wenn wir ehrlich sind, die meisten Dinge in denen sich unsere Positionen unterscheiden werden in der konkreten Arbeit der Kurie nur eine untergeordnete Rolle spielen, dass diese Positionen hier gut miteinander wirken, denn das können sie.


    Ich bin sicher bereit, um des größeren Friedens willen auch andere Meinungen zu achten und bin mir - trotz meiner manchmal impulsiven Art - sicher mehr integrativ wirken zu können, als ich das bisher getan habe.


    In kurzen Worten: Ich bin weiterhin der Meinung, dass ich Euch als Princeps Curiae dienen kann."

  • "Meine Herren", sagte ich intervenierend und hob eine Hand.
    "Ich bin mir sicher, dass jeder selbst darüber entscheiden kann, ob er kandidieren möchte, sollte, könnte - oder aber ob nicht. Letztendlich wird die curia gemeinsam entscheiden, wer der princeps werden soll. Wenn du, Vesuvianus, meinst, dass es klüger sei, nicht zu kandidieren: gut. Wenn Glabrio sich im Stande dazu sieht: auch gut, so soll er kandidieren."
    Dieses Gezeter war langsam nicht mehr schön, fand ich.

  • Interessiert beobachtete der allte Octavia das Treiben in der Curie, vielleicht würde sich für ihn doch noch eine Gelegenheit bieten, als Kompromiss die Führung der Curie zu übernehmen, seine Duumvir schien ebenfalls abzuwarten oder aber bereits von ihrer Kandidatur abgerückt.

  • Nachdem Vesuvianus sich die möglichen Anwärter für das Amt des Princeps näher betrachtet und sich eine Meinung gebildet hatte, äußerte er sich.


    "Ich würde Octavius Dio mein Vertrauen für dieses Amt aussprechen und zwar als einzigem."

  • "Ich werde ebenfalls kandidieren", sagte ich schlicht und sah mich im Raum umher. Leider schien der Claudier noch immer auf Streit aus zu sein, was ich in seiner Position leider gar nicht verstehen konnte.

  • Ich danke für den Vertrauensvorschuss, welchen du leistest Claudius Vesuvianus.“ … der alte Octavia erhob sich … „Die vergangenen Sitzungsstunden, haben mich zum einen irritiert, teils verärgert aber vor allem, bin ich zum den Schluß gekommen, dass wir alle aus dieser ersten Sitzung lernen sollten.
    Denn die Aufgabe der Mitglieder dieser Curie ist es, zum einen den Bürgern Italias aber auch ihrer Heimatstadt zu dienen. Wir alle sind angetreten um eben diese Bürde aber auch Ehre auf uns zu nehmen. Nun ist es an der Zeit heraufbeschworene Zwistigkeiten niederzulegen, einen neuen Princeps zu wählen und die Arbeit der Curie aufzunehmen.


    Gerne bin ich bereit, sollte die Curie mir das Vertrauen aussprechen, als Vermittler und Verwalter der Ideen zwischen Tradition und Moderne zu agieren. Doch nun sollten wir zur Abstimmung schreiten!

  • Callidus schaute in die Runde und antwortete noch seinem ehemaligen Magistraten.


    > Nein, Durus, ich werde für eine weitere Amtszeit nicht kandidieren. Dieses Amt soll in der Hand der Städte bleiben. <


    Kuz darauf meldeten sich weitere Kandidaten.


    > So gibt es also drei Kandidaten, die ihren Willen bekanntgaben. Manius Sergius Glabrio, Marcus Aurelius Corvinus und Titus Octavius Dio. Im Sinne der raschen Aufnahme der Arbeit bitte ich um die Stimmen der Kurie für den jeweiligen Kandidaten. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Durus nickte. Seine Erklärung war einleuchtend und er bewunderte Callidus, dass er nicht auf die Beleidigungen des Claudiers einging.
    Dann sah er zwischen den Curienmitgliedern hin und her.
    Jetzt war er wohl für den jungen Aurelier Corvinus, den er auf dem Forum kennen gelernt hatte und der ihm sympathisch war, auch wenn er wenig von ihm gehört hatte und der Bursche noch recht jung war. Da er jedoch sowieso nicht abstimmen durfte, schwieg er und wartete die Stimmen ab.

  • Niemand schien nur daran zu denken, seine Entscheidung kund zu tun, zu groß war die Anspannung, so erhob sich Dio als ältester, "Ich denke mit meiner Erfahrung und innerlichen Ruhe dieser Curie zu mehr zusammenhalt zu verhelfen und so stimme ich für mich selbst."

  • Auch wenn es ihm nicht gefiel so früh sich zu erheben, fühlte er, dass es ein Zeichen von Stärke war, wenn er es nun tat:


    "Auch ich möchte meine Stimme abgeben. Ich glaube bereit zu sein dieses Amt zu übernehmen und verspreche mein Ohren allen zu öffnen, auf dass wir gut und miteinander für unsere Provinz einstehen. Und über alle Lager und Positionen hinweg das tun wofür wir hier sind: Unseren Städten und Regionen Gewicht, Einfluss und Wohlstand zu geben.


    Mit einem Wort: Ich stimme für Manius Sergius Glabrio."

  • Glabrio konnte es kaum glauben, aber er hatte es sich schon fast gedacht. Worte kamen ihn in den Sinn: Der, der mein Brot aß, hat sich gegen mich verdungen, dem ich vertraute, er ist zum Verräter geworden. Er würde ihn aus der Casa in Misenum rauswerfen und er würde...


    Aber diese Gedanken wusste er zu verbergen und lächelte.

  • "Vor der Abgabe meiner Stimme bitte ich um ein kurzes Gespräch unter vier Augen mit Aurelius Corvinus. Ich bin der Meinung, da gibt es etwas zu klären."


    Claudius nickte dem jungen Aurelier freundlich zu und machte eine einladende Geste Richtung Tür.

  • ... verwundert blickte Dio dem jungen Claudia hinterher ... doch ließ er sich seine Verwunderung nicht anmerken ... "Wäre es möglich Wasser und Wein zu reichen?" fragend blickte er zum Comes.

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