Pasceolus Imperialis – Auflösung der steuerbefreiten Sparkonten

  • Zu den Stufen kann ich aus eigener Erfahrung Anmerkungen machen... sagte Avarus, ganz ohne Eigennutz.


    "So bezahlt man ab fünfzig Sesterzen fünf Prozent Steuern, ab zweihundert sind es zehn Prozent, danach folgen fünfhundert mit fünfzehn und schließlich eintausend Sesterzen mit einer Last von fünfundzwanzig Prozent Sesterzen."


    hüstelt kurz


    "Eine Steuerfreiheit sehe ich bis fünfzigtausend Sesterzen als legitim an, sollte dies der Wunsch des Senats sein."







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  • “Ich fürchte, Senator Germanicus Avarus, dass der Senat in der Frage von Steuersätzen und Steuerfreibeträgen dem Kaiser nur Empfehlungen machen kann und keine verbindlichen Sätze festzulegen vermag. Der Kaiser wäre über deinen Vorschlag eines Steuerfreibetrags von Fünfzigtausend Sesterzen sicherlich höchst amüsiert. Ich fürchte nur, dass er diesem Vorschlag kaum folgen wird. Wir sollten ihm vorschlagen, Senatoren gleich gänzlich von den Steuern zu befreien. Das wird ihn noch mehr erheitern.


    Aber ernsthaft: Worin liegen die Vorteile von gestuften Steuersätzen? Wäre es nicht einfacher und besser, einen einzigen Steuersatz zu haben, unabhängig von der Höhe des zu versteuernden Vermögens?“

  • "Was sind fünfzigtausend Sesterzen? Erst kürzlich hat mich ein Nachbar mit einer Skulptur aus reinem Carerra Mamor überrascht, die viel mehr Wert haben dürfte und dieser ist ein Ausländer. Also Senatores, wenn wir es nicht schaffen unser Vermögen zu schützen, wie sollen dann jene Werte überleben, die römischen Ursprungs sind?"












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  • “Wie viele von uns würden bei einer steuerfreien Betrag von Fünfzigtausend Sesterzen wohl überhaupt noch Steuern zahlen?“
    Quarto schaute sich um. Er zwinkerte ein wenig boshaft zwei ihm entfernt bekannte Senatoren in den hinteren Reihen zu. Von ihnen wusste er, dass sie nicht unerhebliche Schulden bei einigen sehr dubiosen Geldverleihern aus Ostia hatten, nachdem sie bei einem sehr unglücklich verlaufenen Geschäft mit gallischen Steinmetzarbeiten übers Ohr gehauen worden waren. Dann meinte er: “Geben wir uns keinen Illusionen hin. Kaum ein braver römischer Bürger, der durch seine Hände Arbeit die Familie ernähren muss, kaum ein Legionarius, Scriba oder einfacher Bauer braucht einen Freibetrag der höher ist als ein paar Hundert Sesterzen, wenn überhaupt. Wie will ein einfacher Plebejer mehr ansparen, will er nicht alleine von der Frumentation leben und auf der Straße schlafen?“

  • Ich ergriff das Wort


    "Senator Quarto, der momentane Steuerfreibetrag liegt bei 50sz!
    Welche Summe schlägst du vor?


    Und deinen Vorschlag einen einheitlichen Steuersatz anzustreben finde ich interessant, an welchen Steuersatz hattest du dabei gedacht?"

  • “Nun, ich bin kein Finanzfachmann, aber meiner Meinung nach, stehen Freibetrag und Steuersatz in engem Zusammenhang. Bei einem niedrigen, einheitlichen Steuersatz kann man auf einen hohen Freibetrag durchaus verzichten und das wäre meiner Meinung nach die beste Lösung.


    Sieben Prozent Vermögenssteuer und ein Steuerfreibetrag von Fünfhundert Sesterzen halte ich für denkbare Größenordnungen.“

  • Avarus erhob sich erneut, er hatte jene Daten einmal im Kopf durchgerechnet.


    "Senatores ich bin zwar kein Buchhalter, aber rechnen kann ich durchaus und ich frage mich, ob der werte Senator Quarto seine eigene Zunft arm machen will. Ich streite nicht ab, das der Staat Steuern benötigt, doch hat er diese durchaus in Form von Tributszahlungen, Schenkungen und Kopfsteuern in den Provinzkassen einzunehmen. Die Besteuerung seiner Bürger mit höheren Einlagen als 500 Sesterzen bringt nicht nur bei mir Unmut hervor.


    Gerne führe ich ein Beispiel auf: Ein Bürger, der sich den Traum eines großen Mahles erfüllen will, mag mit jenen fünfhundert Sesterzen bereits nicht weit kommen, jener der eine Hochzeit ausrichtet, wird darüber lachen und möchte dann vielleicht auf seine Sparbeträge zurück greifen. Um eine relativ anständige Hochzeit auszurichten benötigt nun jener Bürger in etwa 30 000 Sesterzen. Gut er beginnt sie also anzusparen und wird sich sehr schnell bewußt, das er nicht weit kommt, denn mit einer Steuer von 7 % hat er bereits bei einem Sparwert von 10 000 Sz. siebenhundert Sesterzen je Woche abzuführen. Nur höhere Anstellungen wie der Comes, oder ein Postpraefect wären noch in der Lage mit dem Gehalt die Steuern auszugleichen, ab 15 000 Sz. sind dies nurmehr die führenden Gehaltsempfänger, welche bereits pro Woche einen Beitrag von eintausendfünfzig Sesterzen zahlen müßten. Doch selbst bei der gewollten Summe von dreißigtausend Sesterzen ist nurmehr den Legaten Augusti möglich eine Hochzeit zu organisieren, denn es müßten zweitausendeinhundert Sesterzen Steuerabgaben berappt werden.


    Ein zweites Beispiel könnte der Bau eines jener wichtigen Bauwerke beinhalten, die Rom groß gemacht haben und die nebenbei bemerkt erhalten werden müssen. Schon jetzt fließen lieber Gelder für einen Neubau, als für eine Instandsetzung. Und nicht selten werden dafür Summen von jenseits der fünfzigtausend Sesterzen Grenze veranschlagt. Keiner wäre dazu in der Lage mehr anzusparen, denn eine Steuer von 3500 Sesterzen je Woche(!) presst einem jeden den Geldsack zu.


    Ich halte es daher von Nöten dringends über jene Schwellwertgrenze erneut zu diskutieren und so man darauf blickt den Geldadel erhalten zu wollen, eben jene deutlich zu erhöhen. Eine Steuererhöhung oder sagen wir Ausweitung muß nicht immer positiv auf einen Markt wirken."


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  • Ungläubig schaute Hungi Avarus an.


    Dir ist schon bewußt, daß es Leute gibt im Imperium, die eine Summe von auch nur vielleicht 100 Sz auf einmal nie überschreiten werden? Und daß diese Leute nicht einmal Sklaven sind, sondern römische Bürger? Dir ist weiter bewußt, daß diese Menschen den Großteil der römischen Bevölkerung ausmachen? Warum sollte der Kaiser, nur weil ein Superreicher eine Hochzeit mit 30.000 Sz schmeissen muß, den Steuerfreibetrag so hoch hinaufsetzen?


    Ist dir überhaupt klar, was das für Folgen in der Staatskasse hätte? Millionen würden gar keine Steuern zahlen! Ja nicht einmal die meisten Senatoren hier drinnen, die wirklich kein schlechtes Leben führen!


    Wenn einer dringend soviel Geld braucht, dann soll er zu einem Geldverleiher gehen.

  • Macer war froh, zu dieser Sitzung einen kleinen bronzenen Handabacus mitgebracht zu haben und eine Papyrusrolle mit Rechentabellen. Eifrig sah man ihn nun die Kugeln in den Bahnen des Abacus verschieben und sich Notizen auf einer Tafel machen.


    Als Avarus mit seiner Auflistung von Kosten begann, blickte er dann aber doch konzentiert auf. "Eine Hochzeit für 30000 Sesterzen sollte nun wirklich nicht der Maßstab für die Bemessung beim Volk sein. So viel Geld verdient ein einfacher Soldat in 25 Dienstjahren nicht. Einen Freibetrag von 500 Sesterzen, was immerhin schon einmal das Zehnfache des aktuellen wäre, halte ich für weitaus angemessener.


    Ob ein Steuersatz von sieben Prozent notwendig ist, weiß ich dagegen nicht zu sagen. Ich würde maximal die Hälfte vorschlagen."


    Langsam vertiefte sich Macer wieder in seine Berechnungen und arbeitete mit seinen gerade genannten Zahlen weiter.

  • "Das ist richtig. Wenn jedoch durch die Abschaffung der Konten mehr Geld versteuert wird, sollte sich die Absenkung nicht mindernd auf die Staatseinnahmen auswirken, sondern trotzdem zu erhöhten Einnahmen führen."


    Aber auch hier würde er wohl ein wenig rechnen müssen, dachte sich Macer und blickte sogleich wieder auf seinen Abacus und seine Wachstafel.

  • Er war sich sicher das jene, die den größten Verlust hinzunehmen hatten dem Senat fern waren, denn jene die sich hier als Proakteure einsetzten, hatten sicher selbst nicht genug, um die Höhe des Verlustes einzuschätzen der den Reichen widerfuhr.


    So lehnte er sich seufzend zurück, dachte darüber nach, was seine nächste Anschaffung sein könnte und kam dabei auf ein ruhiges Landgut in Apulia. Nur er und Lucilla... doch wie war es möglich bei seinem Vermögen zu bleiben? Eine dunkle Holzkiste in den Katakomben des Untergrundes... hach das war doch zum Mäusemelken!



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  • Ich machte mich bemerkbar, dass ich da auch noch etwas hätte, das ich gerne sagen wollte, da ich mir dachte, die Diskussion könnte etwas neuen Schwung ertragen.

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  • Kurz überlegte Hungi, ob er den Volkstribun ignorieren sollte, aber nachdem Florus jetzt ja brav wartete, bis er von Hungi das Wort erteilt bekam, war Hungi gnädig. ;) Außerdem ging wie immer in der Curia nichts weiter.


    Der Volkstribun möchte etwas sagen?

  • Senator Avarus kam nach einem Sekundenschläfchen zurück in die Diskussion. Senator Hungaricus hatte etwas gesagt und auf der Geraden seines Blickes sah Germanicus Avarus jenen unscheinbaren Mann, der zur Zeit dem Volke als Tribun diente. Ihm waren jene durchaus lieber, auch wenn sie eigentlich nichts taten. Doch hatte es schon schlimmere Quälgeister gegeben, die zum Hohn des Senats ihre eigene Blüte voran bringen wollten, um dann später jene Reihen zu verstärken. Ein Unding, wie ihm selbst schien, doch so waren manche Gesetze.


    So rieb Avarus sich kurz über den Mund, um ein Gähnen zu verbergen und blickte leicht schläfrig eben jenen Volkstribunen an. Vielleicht schaffte dieser es ja ihm seine vollste Aufmerksamkeit zurück zu geben. Doch so recht wollte Senator Avarus daran nicht glauben.



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  • "Hm wenn schon einen Untergrenze von fünfzigtausend Sesterzen nicht machbar ist, dann sollten Die Steuerstufen anders überdacht werden. Ich halte es für sinnvoller den Freibetrag auf Tausend Sesterzen aufzustocken und zusätzlich den Steuersatz so zu verändern, das man mit einem Vermögen von 1000 - 4000 Sesterzen nicht schon nach zwei Wochen die Hälfte an die Staatskasse verloren hat."








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