Es war schon später nachmittag als Glabrio mit dem flavischen Gast zum Bauplatz kam. Für längere Besprechungen hatte man ein etwas größeres Zelt aufgebaut, in dem neben einem Tisch der mit Plänen angefüllt war auch einige Sitzgelegenheiten und andere Annehmlichkeiten aufgebaut waren. In dieses begab er sich mit dem Flavier und machte sich dann auf den Weg den Architekten zu suchen.
In einem Zelt am Bauplatz.
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Etwas abseits der Baustelle hatte man den Medicus und Architekten dieses Projektes gefunden. Erneut hatte Apollonius angefangen seiner Ferienbeschäftigung, was das hier für ihn größtenteils war, nachzugehen. Das Sammeln und beobachten der heimischen Flora und Fauna. Gerade hatte Apollonius fasziniert über Stock und Stein, Strauch und Busch eine kleine Blindschleiche verfolgt, als der Sklave mit der Nachricht zu ihm kam. Just in dem Moment spießte Apollonius die Schlange mit einem spitzen Stock auf und hob das sich windende Tierchen hoch. "Anguis fragilis...willkommen in meiner Sammlung!" Fragend sah Apollonius zu dem Sklaven. "Herr, der Duumvir wünscht Euch zu sprechen im Bauzelt!"
Seufzend wandte Apollonius sich wieder der Baustelle zu und folgte dem Sklaven zum Bauzelt. Dort nickte er Glabrio zu, den anderen Mann konnte der Medicus nicht ganz einordnen. "Einen Moment noch!" meinte Apollonius und trat an einen seiner Körbe, die er dort abestellt hatte. Mit einer Hand öffnete er einen der Körbe und ließ vorsichtig die tote Schlange hineingleiten. Dann legte er den Stock zur Seite, erhob sich wieder und trat auf die beiden Männer zu. "Salve, Duumvir!" grüßte er Glabrio und sah zu dem Flavier. "Salve....?" fragend hob er dabei die Augenbrauen.
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"Salve. Lucius Flavius Furianus, ist mein Name."
Dass er selbst der Architektur verfallen war, das verschwieg er gekonnt.
"Ich würde mich gerne mit dir über die Baupläne meiner zukünftigen villa maritima unterhalten."
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Die beiden hatten sich gefunden. Glabrio spürte, dass er sie nun alleine lassen konnte, daher sprach er:
"Sehr gut. Ich denke ihr werdet alles untereinander klären können... ich werde mich dort hinten auf die Kline legen und ein paar Träubchen verzehren. Wenn ihr mich braucht bin ich natürlich für Euch da."
Nachdem er dies gesagt hatte, zog er sich tatsächlich auf eine der drei im hinteren Drittel des Zeltes postierten Klinen zurück und nahm einige Trauben zu sich. Danach zog er eine Schriftrolle hervor und las.
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Apollonius nickte, höflich und reserviert. "Salve, Flavius Furianus. Hmm...." grübelnd musterte er den Patrizier. "Hmm...ah!" Apollonius hob seine Hand in einem Anfall von Erkenntnis. "Jetzt weiß ich wieder, woher mir Euer Name bekannt vorkommt!" Apollonius lächelte durchaus stolz, vergaß er Namen fast sofort wieder. "Ihr arbeitet auch für die Acta, nicht wahr? Ich schicke seit einigen Wochen ebenfalls Artikel an eine der dort zuständigen Personen...wer war das noch mal...?" grübelnd fuhr sich mit seiner linken Hand Apollonius an seinen Bart und zwirbelte ihn hin und her. Eine Frau war es, das war sicher. Hatte sich Apollonius doch arg gewundert, wieviel in der Akta von Frauen gemacht wurde. Sehr untypisch, äußerst seltsam. "Nun ja, aber kommen wir doch zu Eurem Anliegen..."
Mit einem Stirnrunzeln bemerkte Apollonius erst jetzt, dass sich Glabrio verdrückt hatte. Na, hing etwa wieder die ganze Arbeit an Apollonius? Suchend sah sich Apollonius nach seinem Sklaven um, doch innerlich seufzte er auf. Er konnte wohl kaum seinen Sklaven das Gespräch führen lassen. Er nickte zerstreut. "Dann habt Ihr Euch entschieden, ebenfalls eine der Villen zu kaufen? Wurdet Ihr schon über die Idee hinter den Villen informiert...?" Oh weh! Apollonius kratzte sich den Bart und sah Furianus kurz unschlüssig an. Wie war noch mal dessen Name gewesen? Der Medicus hatte es schon wieder vergessen.
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Glabrio nahm sich einige Träunchen und wunderte sich ein wenig, weil ihm der Architekt Apollonius von Samothrake doch etwas zerstreut vorkam. Aber, wahrscheinlich war es nur die viele Sonne, die ihm etwas zusetzte. Also dachte er nicht weiter darüber nach, sondern sinnierte, ob es bessere Trauben gäbe, als die, die er gerade aß.
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"Gewiss, ich gestalte die Acta Diurna als Subauctor mit. Und natürlich erfreut es mich, dass du auch dies Werk prägst."
Die Idee hinter den Villen? Furianus wusste nicht viel mit der Frage anzufangen, denn es war eine villa maritima. Dieses Privileg eines solchen Hauses wurde nur elitären Familien angeboten, wie es auch seine war, darüber hinaus sollte hier wohl auch eine Residenz des Kaisers errichtet werden.
"Wenn du mit der Idee hinter den Villen das Vorhaben eines Wohneigentums in elitärer Nachbarschaft meinst, so kenne ich die Idee bereits."
Sein Blick wich nicht von dem Architekten, obwohl das Verhalten des Duumvirs recht sonderbar war.
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Die beiden traten ein.
"Werter Apollonius von Samothrake, dich möchte dieser Herr sprechen."Gewand zum Gast.
"Du kannst zu ihm gehen."
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Verwirrt musterte Apollonius den Flavier. Mit Unverständnis registrierte der Medicus, dass der Informationfluß scheinbar recht dürftig war. Wußten doch die Magistrati ebenfalls von der Planung. Etwas resigniert seufzend nickte Apollonius und deutete auf einige Sitzgelegenheiten. "Möchtet Ihr etwas Wein?"
Leicht ächzend ließ sich Apollonius auf dem Korbstuhl nieder und fing fast sofort an seinen Bart zu zwirbeln. "Nun, sicherlich werden die Villen 'elitär' sein. Schließlich wird er derer nur sechs geben. Aber die Idee, welche ich ansprechen wollte, bestand eher in der konkreten Planung. Es ist angedacht, die Villen einem bestimmten Motiv unterzuordnen und zwar der Metamorphose des Ovids. Demnach werden die Villen Geschichten, Mythen und Legenden dieses Werkes wiedergeben, in Form der Fresken, der Raumanordnungen und Statuetten. Natürlich ist es völlig den Käufern, sofern die Villen noch nicht gebaut sind, überlassen, ob sie diese Idee annehmen wollen und welche der Motive in der Villa eingebracht werden sollte!"
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Es war mehr ein Zufall, dass Apollonius in dem Zelt am Bauplatz weilte. Gerade war er dabei einige leeren Körbe zusammen zu sammeln, um sich erneut aufzumachen seltene oder exotische Tiere zu sammeln und zu sortieren. Gerade richtete sich Apollonius auf, mit unzählichen Körben in der Hand und sah verdutzt in Richtung des Neuankömmlings. Ja, wer war denn das? Grübelnd musterte der ältere Medicus den Mann. Kannte Apollonius den Mann gar? Nein, irgenwie gab es da kein Wiedererkennen!
"Wer seid Ihr?" gab Apollonius seiner Verwunderung Ausdruck. Wer der vermeindliche Gast war, konnte Apollonius auch noch nicht erkennen.
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Zitat
Original von Apollonius von Samothrake
Verwirrt musterte Apollonius den Flavier. Mit Unverständnis registrierte der Medicus, dass der Informationfluß scheinbar recht dürftig war. Wußten doch die Magistrati ebenfalls von der Planung. Etwas resigniert seufzend nickte Apollonius und deutete auf einige Sitzgelegenheiten. "Möchtet Ihr etwas Wein?"Leicht ächzend ließ sich Apollonius auf dem Korbstuhl nieder und fing fast sofort an seinen Bart zu zwirbeln. "Nun, sicherlich werden die Villen 'elitär' sein. Schließlich wird er derer nur sechs geben. Aber die Idee, welche ich ansprechen wollte, bestand eher in der konkreten Planung. Es ist angedacht, die Villen einem bestimmten Motiv unterzuordnen und zwar der Metamorphose des Ovids. Demnach werden die Villen Geschichten, Mythen und Legenden dieses Werkes wiedergeben, in Form der Fresken, der Raumanordnungen und Statuetten. Natürlich ist es völlig den Käufern, sofern die Villen noch nicht gebaut sind, überlassen, ob sie diese Idee annehmen wollen und welche der Motive in der Villa eingebracht werden sollte!"
"Ja, bitte, jedoch verdünnten."
Antwortete er auf die Frage bezüglich des Getränks und lauschte den weiteren Ausführungen des Architekten. Eine Themengestaltung mit Fresken und Statuetten konnte er verstehen, doch offenbarte sich ihm die Idee der Raumgestaltung nicht wirklich. Seit alters her trat man ein und hatte einen direkten Blick durch das Perystil, davon nun abzuweichen erschien ihm sonderbar, denn auch die Raumplanung sollte rational von statten gehen und nicht nach bestimmten Motiven. Zumindest das Triclinium sollte immer gen Osten ausgerichtet sein, denn sonst würde man von der Hitze dahin gerafft. Nein, Furianus wollte keine Experimente, sondern nur otium.
"Ich verstehe, Apollonius von Samothrake. Doch meine Raumplanung will ich keinen Experimenten oder mythologischen Erzählungen unterwerfen, denn letztendlich leide ich als Besitzer darunter, wenn die Räume zur Gesamtheit passen, jedoch ungünstig angelegt sind. Nein, ich überlasse die mythologische Gestaltung der Landschaft, sprich den Gärten und Brunnen, die ja selbstverständlich ebenfalls angelegt werden. So, wie es üblich ist. Statuetten und Fresken sind mir kein Dorn im Auge, obwohl ich diese im kriegerischen Aspekt halten wollte, den Krieg von Troja zum Beispiel. Auch halte ich die Thematik der Gestaltung nicht für sinnvoll und würde die Odyssee bevorzugen."
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Apollonius winkte die Sklavin heran, die mit einem Weinkrug herantrat und Furianus davon etwas in einen Pokal einschüttete. Man sah sogar in dem Weinkrug etwas Schnee schwimmen. Aber von dieser Dekadenz im Süden hatte man ja schon gehört. Apollonius Augenbraue zuckte als er Furianus zuhörte. "Experiment?" echote er kurz und er mußte ein gewisses Entrüsten auch verbergen. Das machte ihn tatsächlich etwas baff. Apollonius und Phokas gehörten wohl kaum zu solchen Männern, die ungestüm wie die Jugend irgendwelche Wagnisse eingingen. Sollte er jenem Manne, wie auch immer noch dessen Name gewesen war, erläutern, daß solche Planungen schon lange Zeit gebaut wurden? Ob von Herkulaneum bis zum Norden Italias, von Athen bis Hispania! Nun, es schien Apollonius jedoch zu müßig mit einem Römer darüber zu reden.
"Aber ganz selbstverständlich bauen wir so, wie Ihr es wünscht!" Apollonius zwirbelte etwas hektischer an seinem Bart. Die Odyssee? Das machte so ziemlich alles kaputt, was sich Phokas ausgedacht hatte. Und schließlich würde Apollonius unter den Launen seines Sklaven leiden müssen. Was machte er da nur? Natürlich lag Apollonius als Grieche Homer auch viel näher als jener römischer Autor, der die Geschichten der Griechen ja nur geklaut und umgewandelt hatte. Aber was sollte man machen? Schließlich waren die Kunden Römer. Und dann kam ausgerechnet ein Römer und wollte griechische Mythen haben? Das machte Apollonius für einen Moment etwas sprachlos. "Aha!" brachte er erst mal nur heraus. Wenig eloquent und geistreich, was er gleich selber merkte. "Nun, sicherlich. Doch wünscht Ihr wirklich griechische Helden und Göttergestalten in Eurer Villa?" fragte Apollonius sich versichernd.
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Zitat
Original von Apollonius von Samothrake
Es war mehr ein Zufall, dass Apollonius in dem Zelt am Bauplatz weilte. Gerade war er dabei einige leeren Körbe zusammen zu sammeln, um sich erneut aufzumachen seltene oder exotische Tiere zu sammeln und zu sortieren. Gerade richtete sich Apollonius auf, mit unzählichen Körben in der Hand und sah verdutzt in Richtung des Neuankömmlings. Ja, wer war denn das? Grübelnd musterte der ältere Medicus den Mann. Kannte Apollonius den Mann gar? Nein, irgenwie gab es da kein Wiedererkennen!"Wer seid Ihr?" gab Apollonius seiner Verwunderung Ausdruck. Wer der vermeindliche Gast war, konnte Apollonius auch noch nicht erkennen.
Das war also der Mann, von dem alle mit vorgehaltener Hand und Lob sprachen. Er selbst betrachtete ihn eingehend, um sich dann vorzustellen.
"Salve ich bin Herius Hadrianus Subdolus und im Auftrag der Curie von Italien, explizit des Comes Aelius Callidus unterwegs um den Fortschritt eines Tempelbaus in Ostia voran zu treiben." -
Ah! Da war ja tatsächlich noch jemand hinter dem ersten Fremden. Verwirrt sah Apollonius von dem Ersten zum Zweiten. Immerhin hatte der wenigstens die Höflichkeit sich erst mal vorzustellen. So trat wieder ein etwas milderer Ausdruck auf Apollonius Gesicht. Er nickte jenem Mann höflich zu. Hadrianus sagte Apollonius nicht wirklich was, aber er kannte auch viele Gentis im Imperium nicht.
"Salve! Apollonius von Samothrake, wie Ihr schon gehört habt. Der Comes Aelius Callidus?" Apollonius grübelte kurz, ob Callidus schon bei ihrem letzten Zusammentreffen so hoch gestrebt war. Ja, da war doch etwas von einer Beförderung. Nun, die Ämter der Römer verwirrte Apollonius eh zuviel. "Der Tempelbau in Ostia?" Apollonius zwirbelte an seinem Bart und sah Hadrianus fragend an. "Und was macht Ihr dann hier in Misenum?"
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Zitat
Original von Apollonius von Samothrake
Apollonius winkte die Sklavin heran, die mit einem Weinkrug herantrat und Furianus davon etwas in einen Pokal einschüttete. Man sah sogar in dem Weinkrug etwas Schnee schwimmen. Aber von dieser Dekadenz im Süden hatte man ja schon gehört. Apollonius Augenbraue zuckte als er Furianus zuhörte. "Experiment?" echote er kurz und er mußte ein gewisses Entrüsten auch verbergen. Das machte ihn tatsächlich etwas baff. Apollonius und Phokas gehörten wohl kaum zu solchen Männern, die ungestüm wie die Jugend irgendwelche Wagnisse eingingen. Sollte er jenem Manne, wie auch immer noch dessen Name gewesen war, erläutern, daß solche Planungen schon lange Zeit gebaut wurden? Ob von Herkulaneum bis zum Norden Italias, von Athen bis Hispania! Nun, es schien Apollonius jedoch zu müßig mit einem Römer darüber zu reden."Aber ganz selbstverständlich bauen wir so, wie Ihr es wünscht!" Apollonius zwirbelte etwas hektischer an seinem Bart. Die Odyssee? Das machte so ziemlich alles kaputt, was sich Phokas ausgedacht hatte. Und schließlich würde Apollonius unter den Launen seines Sklaven leiden müssen. Was machte er da nur? Natürlich lag Apollonius als Grieche Homer auch viel näher als jener römischer Autor, der die Geschichten der Griechen ja nur geklaut und umgewandelt hatte. Aber was sollte man machen? Schließlich waren die Kunden Römer. Und dann kam ausgerechnet ein Römer und wollte griechische Mythen haben? Das machte Apollonius für einen Moment etwas sprachlos. "Aha!" brachte er erst mal nur heraus. Wenig eloquent und geistreich, was er gleich selber merkte. "Nun, sicherlich. Doch wünscht Ihr wirklich griechische Helden und Göttergestalten in Eurer Villa?" fragte Apollonius sich versichernd.
Furianus nickte.
"Ja, ich will griechische Heroen, Fresken und Mosaike. Du musst wissen, dass ich auf dieser villa wünsche den negotia zu entfliehen, die ja untrennbar mit Rom verbunden sind, wo ich derzeit lebe. In der dortigen Villa finden sich griechische Szenen oder Statuetten nur sehr selten. Daher will ich mich von allen römischen Künsten trennen und darum soll nur griechische Kunst meine Villa schmücken. Es wird ein Ort der Zuflucht sein, eine andere Welt sozusagen, auf keinen Fall ein zweites Rom."
Es klang zwar recht belustigend und eigenartig, was er gerade von sich gab, doch es war sein vollster Ernst. Römische Kunst hatte er schon zu lange betrachtet, sie umgab ihn jeden Tag in Rom, nein, er wollte sie verbannen und etwas Neues schaffen, etwas, was auf keinen Fall römisch sein sollte. Vielleicht würde er auch ein Trcilinium im ägyptischen Baustil einrichten wollen, wie es heutzutage Mode war, doch dies alles mit der Zeit.
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Zitat
Original von Apollonius von Samothrake
Ah! Da war ja tatsächlich noch jemand hinter dem ersten Fremden. Verwirrt sah Apollonius von dem Ersten zum Zweiten. Immerhin hatte der wenigstens die Höflichkeit sich erst mal vorzustellen. So trat wieder ein etwas milderer Ausdruck auf Apollonius Gesicht. Er nickte jenem Mann höflich zu. Hadrianus sagte Apollonius nicht wirklich was, aber er kannte auch viele Gentis im Imperium nicht."Salve! Apollonius von Samothrake, wie Ihr schon gehört habt. Der Comes Aelius Callidus?" Apollonius grübelte kurz, ob Callidus schon bei ihrem letzten Zusammentreffen so hoch gestrebt war. Ja, da war doch etwas von einer Beförderung. Nun, die Ämter der Römer verwirrte Apollonius eh zuviel. "Der Tempelbau in Ostia?" Apollonius zwirbelte an seinem Bart und sah Hadrianus fragend an. "Und was macht Ihr dann hier in Misenum?"
Ein verwirrter Blick traf Herius und er versuchte sich zu erklären.
"Ja also ich wurde beauftragt, jenen Bau zu überwachen, nur naja mir fehlt eigentlich jedwede zivile Bauerfahrung. Ein Castellum kann ich mit allem nur denkbaren und nicht denkbaren Möglichkeiten aus dem Boden stampfen, doch ein Tempel? Ich bin also gekommen um Ratschlag zu suchen, also auf der einen Seite, auf der Anderen wollte ich eigentlich was ganz anderes, aber ihr seht viel beschäftigt aus, Architectus."Zwar war er selbst jetzt genauso verwirrt. Aber er setzte den Versuch eines Lächelns auf.
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Immernoch fragend blickte er den Griechen an.
In seinen Gedanken liefen derweil einige Szenarien ab, die jedoch mit Architektur wenig am Hut hatten. Vielmehr wünschte er sich in ein Leben versetzt, das jedwede zivile Karriere ausschloss, denn schon nach den wenigen Wochen in seiner neuen Tätigkeit wünschte er sich auf einen Pferderücken zurück.
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Es verwirrte Apollonius immer wieder maßlos, wenn er als Architectus bezeichnet wurde. Da fühlte er sich wenig angesprochen, war er doch nur ein Medicus. Ein Medicus mit breitem Interesse für die anderen Künste des Geistes, doch im Grunde nicht mehr. Doch er nickte nur langsam und dachte über die Worte des Römers nach. Phokas würde ihm sicherlich einige Ratschläge geben können. Aber gab es in Ostia keine Architekten?
"Nun, ich bin hier in Misenum noch einige Zeit beschäftig. Solange kann ich und mein Architektursklave Euch sicherlich behilflich sein. Wenn Ihr daran interessiert seid, kann ich Euch ebenfalls einige Kopien von Vitruvs Ausführungen über den Tempelbau zukommen lassen." Den Göttern sei Dank hatte Apollonius auch die Schriften jenes Architekten mitgenommen. Sich den Bart zwirbelnd sah Apollonius einem Schmetterlingspaar hinter her. Es zuckte ihm in den Fingern, ihnen zu folgen. Doch der Blick von Hadrianus riß ihn von dem Anblick los. "Und was ist Euer anderes Anliegen?"
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"Ich würde gerne erfahren, ob du gewillt bist, so es deine Zeit genehmigt, jenen Bau des Tempels in Ostia auszuführen, oder falls du hier oder im Anschluß bereits woo anders völlig eingespannt bist mir sagen kannst, wer dafür evtl. noch in Frage käme."
Gespannt blickte Herius jenen Mann an, doch rechnete er bereits damit.
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Apollonius winkte die junge Sklavin herbei und ließ sich einen Becher reichen. Mit einem Kopfnicken deutete Apollonius auch Hadrianus etwas Wein reichen zu lassen. Dabei dachte Apollonius nach und war froh um die kurze Pause. Wie so oft kratzte sich Apollonius nachdenklich den Bart.
"Also ehrlich gesagt, will ich nur den Auftrag hier zu Ende bringen. Danach werde ich wieder in Germania für meinen Patron tätig werden. Ich lasse ihn sowieso schon viel zu lange warten. Deswegen kann ich Euch kaum persönlich beim Tempelbau helfen. Höchstens in dem Zeitraum, wo ich hier auch tätig sein werde." Apollonius seufzte innerlich. Ob er Phokas hier lassen konnte? Eigentlich ging das nicht, denn Senator Decimus wollte ja auch etwas in Germania bauen lassen. "Aber vielleicht wendet Ihr Euch an Magister Germanicus Avarus. Er ist schließlich eine Koryphäe in Sachen Architektur und führt ebenso einen Betrieb, der auch hier in Italia angesiedelt ist."
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