Tablinium | Q.T. Vitamalacus und die Sklavin

  • Sie kamen direkt von den Märkten, Tiberius Vitamalacus, Titus und die Neuerwerbung, Rahel. Die ganze Strecke hat der hochgewachsene Quaestor geschwiegen überlegt, was er denn mit seiner neuen Sklavin nun anstellen solle, schliesslich hatte er alles was er brauichte. Und für eine Skalvin hatte er eigentlich keine direkte Verwendung, der Kauf war mehr ein spontaner Einfall gesehen, megr aus mitleid, denn aus Bedürfnis.


    So betreten sie die Villa Tiberia und er steuert direkt das Tablinium an. Dort lässt er sich hinter dem Tisch nieder und wendet sich an Rahel:


    "Bring mir ein Glas Wein und eines mit Wasser..."Dabei deutet er kurz zu dem kleinen Tisch an der Wand mit den Karrafen.

  • Ohne weitere Worte zu wechseln waren wie durch Rom gelaufen. Es hatte mich schon gewundert, dass dieser Mann überhaupt zu Fuß ging, schien er doch einer dieser hohen Leute zu sein. Ich hatte zumindest diesen Eindruck von ihm, aber auch seine Körperhaltung hatte mir verraten, dass er sicher einmal dem Militär gedient hatte oder es vielleicht sogar immer noch tat. So gut war ich dann im Einschätzen auch wieder nicht. Je weiter wir den großen Villen entgegen kamen, desto ertsaunter war ich, denn dieser Mann schien nicht in einer einfachen Casa zu wohnen, sondern in einer der schönen Villen hier in dieser Stadt. Es war erstaunlich als ich diese Gebäude sah und ein Staunen und der dazugehörige Blick konnte ich nicht verbergen. Kaum zu glauben, dass ich in einer Villa dienen würde. Ich hatte auch einmal ein schönes Haus, auch wenn es keine Villa gewesen war, so war es doch ein sehr schönes Haus und der Gedanke daran brach mir wieder fast das Herz. Wie grausam Menschen doch sein konnten. Ein dunkler Schatten legte sich in meine Augen, aber es war nur ein kurzer Moment und er verpuffte ach so schnell wieder wie er gekommen war.


    Kaum waren wir in der Villa folgte ich meinem neuen Herrn in dessen Tablinium. Auch hier schien sich alles von den anderen abzugrenzen oder ich bildete es mir ziemlich ein. Mag sein, dass es wirklich so war und ich mir solche Dinge mal einbildete. Ich sah ihm zu wie er sich hinter einen Tisch setzte und senkte meinen Blick gleich wieder. Sogar der Fußboden war schön und Teuer und das ein oder andere Mosaik welches ich im Atrium gesehen hatte fiel mir wieder ein. Als ich seinen Befehl hörte hob ich meinen Blick ein Stück weit an, dass ich ihn grade so sehen konnte und nickte. Ich empfand es als etwas seltsam, dass er zwei Gläser haben wollte und ich es ihm nicht mischen sollte, aber sein Wunsch war mir Befehl und ich würde ihm nicht wiedersprechen, zumindest nicht bei einer solch leichten Aufgabe.


    Der Tisch mit den Karaffen war einige Meter weit entfernt die ich mit Leichtigkeit zurücklegte. Meine Finger wischte ich noch einmal an meiner Tunika ab und stellte dann zwei der Glläser hin und nahm dann zuerst die Karaffe mit dem Wasser und schütte es in das erste Glas. Das gleiche machte ich mit dem anderen Glas nur, dass ich dort den Wein reinfüllte. Ich hoffte natürlich, dass es so in Ordnung war auch wenn es komisch wirkte, dass ich zwei Gläser nun hatte und diese nicht gemischt waren. Ohne auch nur einen Tropfen zu verschütten kam ich zu meinem Herrn rüber und stellte beide Gläser vor ihm ab. "Bittesehr, Herr." Nachdem ich meine Hände wieder zurückgezogen hatte verschränkte ich sie vor meinem Bauch und wartete was er noch sagen würde, denn sicher was das noch nicht alles.

  • Während die junge Sklavin ihm seine Getränke serviert, lässt er sie nicht aus dem Auge. Sie stellt sich recht geschickt an, denkt er sich im Stillen, und auch ihre Erscheinung sagt ihm zu, entspricht es doch seinen Ansprüchen. Allerdings , dessen ist er sich sicher, er würde ihr einige neue Kleider besorgen lassen müssen, denn ihre Tunika ist ihm deutlich zu alt für einen Patrizischen Haushalt. Doch dafür würde schon der Maior Domus sorgen. Er nimmt das Glas Wasser und nimmt einen grossen Schluck, spült so den Staub der Stadt herunter. dann stellt er es wieder ab und blickt sie ernst an.


    "Das ist das erste, was du lernen musst. Ich trinke stets meinen Wein unverdünnt, das Wasser separat dazu und gut gekühlt. Wenn es zu Warm ist, kannst du dir Eis aus dem Eiskeller holen. Doch verschwende es nicht. Desweiteren trägst du dafür sorge, das beide Karaffen stets gefüllt sind und auch die beiden in meinem Cubiculum. Allerdings lege ich darauf Wert, bei der Arbeit nicht gestört zu werden, also erledige das, wenn ich nicht anwesend bin."


    Vom Tisch nahm er eine Wachstafel und überflog sie kurz, ja, es war die Richtige. Er nahm noch ein Schluck Wein, bevor er sich wieder an Rahel wandte.
    "Ich gebe ANTE DIEM VI KAL AUG DCCCLVI A.U.C. (27.7.2006/103 n.Chr.) eine kleine Cema mit Familienmitgliedern und wenigen Gästen. Du wirst dich an den Vorbereitungen beteiligen und auch an jenem Abend servieren."
    Er reichte ihr die Wachstafel, auf der er seine Vorstellungen der Speisenfolge notiert hatte. Ganz automatisch hatte er sich dabei an Helenas Vorliebe für Meeresfrüchte orientiert.


    Vorspeisen: Austern, Kalmar, Langusten,Eier und Salate...
    Hauptspeisen : Hummer, gefüllte Muränen, verschiedene Gemüse
    Nachspeisen : Datteln und gefrostetes Obst


    "Dies wären meine ersten Ideen..." Spätestens jetzt würde er erfahren, ob sie wirklich lesen konnte.

  • Diese Aussage erklärte es natürlich und hob meine unausgesprochenen Fragen endlich auf. Ich hatte mich schließlich schon ziemlich gewundert, dass ich ihm zwei Gläser reichen musste. Dies waren Punkte die ich mir sicherlich merken konnte und auch nicht zu schnell vergessen würde. Auch das mit den Eis was mich bei dieser Hitze nicht verwunderte, denn teilweise wurde es unerträglich. Ich machte mir in meinem Kopf so einige Notizen, damit ich ich es nicht vergas. Wahrscheinlich würden mir einige Fehler nicht gut bekommen, wenn ich nicht aufpasste, denn mir entging diese Strenge nicht, die da in seiner Stimme lag und auch sein Blick konnte mir viel darüber verraten.


    "Ja, Herr" sagte ich.


    Wenn das meine einzigen Aufgaben waren, was ich nicht glaubte, hätte es mich wohl nicht schlechter treffen können. Ob ich auch Zeit für mich bekommen würde? Und wie hier wohl die Schlafplätze für die Sklaven aussehen mochten, nur solche Fragen geisterten mir im Kopf umher, denn ich war schon ein wenig gespannt und langsam legte sich auch meine Anspannung etwas auch wenn sie im Hintergrund lauerte, genau wie ein Fünkchen Angst und es war gut, dass ich nicht gänzlich furchtlos war, denn ansonsten wäre ich ihm wohl anders gegenüber getreten.


    Als er mir nun die Wachstafel in die Hand drückte, wegen den Vorbereitungen wegen dem Essen, las ich sie mir erst einmal durch. Meiner Meinung nach stand viel zu viel fischige Sachen darauf und gerne hätte ich einen Einwand eingebracht, aber er würde schon wissen was er wollte und vor allem was seine Gäste wollten. Da ich das konnte würde ich gerne helfen dieses Essen vorzubereiten, aber ich hatte ein wenig Furcht vor dem Servieren. Was würde wohl geshehen wenn ich da etwas falsch machte. Ich blickte ihm kurz in die Augen und dann wieder auf die Tafel. Er war mein neuer Herr und ich kannte ihn nicht, aber vielleicht sollte ich ihm doch einen kleinen Vorschlag machen.....oder lieber nicht. Ich wollte nicht, dass er dachte ich würde das in Frage stellen was er aufgeschrieben hatte. Ich atmete kurz ein und blickte ihn dann an.


    "Herr? Wäre es nicht besser wenn wir auch etwas dazunehmen, was nicht mit Meeresfrüchten zu tun hat? Falls jemand das nicht essen möchte. Vielleicht eine Platte mit verschiedenen Fleischsorten, nicht viel aber so, dass wer möchte darauf ausweichen könnte?" Ich sag ihn nur ganz kurz fragend an und blickte wieder auf die Tafel. Vielleicht hätte ich besser meinen Mund halten sollen, denn er war der Herr und mir stand es nicht zu soetwas zu sagen.

  • Er hob kritisch seinen Blick, den Widerworte standen einer Sklavin nicht zu^, so wurde sein Ausdruck erst sehr ernst, dennoch ruhig. Doch sie hatte recht, dachte er sich, vielleicht hatte sich zur sehr auf die Vorlieben von Helena konzentriert und dabei die Mitglieder seiner Gens vergessen, so wurde sein Blick etwas sanfter. Er nahm einen Stift und reichte ihm ihr.


    "Du hast recht, ergänze die Vorspeisen um Schinkröllchen mit einer Lattichfüllung, Pilze und gefüllte Kleinvögel. Den Hauptgang können wir in der Tat im eine Platte mit gevbratenen und gekochten Fleischvariationen ergänzen. Schaut nach, was die Märkte hergeben."


    Er nahm wieder sein Weinglas, nippte kurz daran und beugte sich dann etwas, stütze sich mit beiden Ellenbogen auf den Tisch, richtet dabei wieder seinen Blick auf sie.


    "Es gibt noch einige Dinge, die du noch wissen must : Ich erwarte gehorsam und loyalität ! Du tust was man dir sagt und was du in diesen Villa erfährst, behälst du für dich ! Du wirst auch nicht einfach so die Villa verlassen, es sei denn du hast Besorgungen zu machen ! Wenn du dich daran hälst, kannst du ein gutes Leben haben, wenn nicht könntest du es bereuen ! Hast du das Verstanden ?"

  • Bei seinem Blick konnte man ein Zucken bei mir erkennen und mein Blick sank noch ein Stückchen weiter auf den Boden. Hauptsache ich musste ihn nicht mehr direkt ansehen. Eigentlich hatte ich mich nun wegen meinem Widerspruch auf ein Donnerwetter gefasst gemacht, aber es kam doch anders, denn er gab mir Recht und als er mir den Griffel reichte nahm ich die Tefel nach oben um genau die Dinge aufzuschreiben die er mir grade sagte. Ich erkannte schnell, dass er einen guten Geschmack zu haben schien und notierte mir die ganzen Punkte unter den anderen die er schon auf die Wachstafel geschrieben hatte.







    Vorspeisen: Austern, Kalmar, Langusten,Eier und Salate..., Schinkenröllchen/Lattichfüllung, Pilze, gefüllte Kleinvögel
    Hauptspeisen : Hummer, gefüllte Muränen, verschiedene Gemüse, Platte Fleisch
    Nachspeisen : Datteln und gefrostetes Obst





    In meinen Gedanken entstand schon langsam ein Bild was ich alles noch holen würde, damit er dies alles vorzeigen konnte. Ich wollte ja nicht, dass mein Herr sich gleich blamieren musste und da ich wusste wie man kochte, legte er dies in die richtigen Hände. Ich hoffte natürlich, dass er mit mir zufrieden sein würde.
    Nun, da er weiter redete ließ ich die Tafel etwas sinken und traute mich nun in seine Augen zu sehen und wie er dort saß, so abgestützt und nach vorne gebeugt machte er mir doch etwas Angst. Ich wusste, dass man mit ihm nicht spaßen durfte und ich wusste auch, dass ich noch Probleme mit ihm bekommen würde, auch wenn das jetzt nicht den Anschein hatte, aber er schien schon streng zu sein.


    Ich hatte auch nicht erwartet, dass ich einfach nach draussen Spazieren dürfte, aber gewünscht hätte ich es mir sicher. Ob ich die Besorgungen alleine machen durfte? Oder hatte er Angst ich würde abhauen. Das war interessant, was konnte ich denn schon hier erfahren, was andere wissen wollten. Meine Überraschung wegen seiner Worte versuchte ich so weit es ging zu verbergen.


    "Ja Herr, ich habe das alles verstanden" sagte ich leise zu ihm, aber etwas in meinen Augen war verändert, aber ob es rausfordernd wirkte konnte ich selber nicht sagen, aber vielleicht war es wirklich so und vielleicht würde ich noch spüren was er dann tun würde. Aber noch war es lange nicht sow eit und solange ich es gut hier hatte würde auch nichts weiter geschehen.

  • Vielleicht war sie darüber erstaunt, das er wert auf Verschwiegenheit legte, vielleicht dachte sie, das sie nichts erfahren würde, wenn sie in der Villa arbeitete, doch er wusste, wie es war. Sklaven erfuhren viel, sehr viel und allzu oft tugen sie dasa weiter, was sie hörten. Und er wollte sicher nicht, das, wenn er mal e n Glas fallen lassen sollte, es wenige Stunden später in jeder Sklavenunterkunft Gesprächsthema war.


    "Gut," sagte er mit ruhiger Stimme, blickte ihr mit einem stahlhartem Blick in die Augen. Er würde sie schon unterkontrolle halten, er würde sich sicher nicht von einer Sklavin auf der Nase herumtanzen lassen.
    "Du kannst dich jetzt an die Vorbereitungen machen. Und man wird dir ein Platz in einer Kammer im Trakt der Sklaven zu weissen."

  • Ich merkte, dass er nachdachte und das gefiel mir nicht wirklich. Ich mochte es nicht wenn mich meine Herrn so ansahen und ich dabei das Gefühl hatte, dass sie mich bis in meine Seele versuchten zu mustern, aber ich würde heute sicher deswegen keinen Aufstand proben, genau heute nicht aber vielleicht wann anders. Seinen Blick erwiederte ich ohne mit der Wimper zu zucken und hielt die Tafel in meiner Hand fest. Es war erstaunlich, dass ich mich das traute aber ich tat es, denn es kam mir fast wie eine Herausforderung vor. Und trotzdem, dass ich ihn so ansah konnte man sehen, dass ein demütiger Blick in meinen Augen lag.


    Ich war gespannt was ich hier alles in der Villa erfahren würde, denn anscheinend waren es ja hohe Leute die hier lebten. Ich hatte keine Ahnung von den ganzen Ständen die die Bürger hier hatten und es war mir auch völlig egal wem ich diente so lange man mich gut behandelte und man mich nicht schlug, denn ich würde mich wehren. Es hatte mich noch nie wer nach meiner Vergangenheit gefragt, alle waren nur mit sich selber beschäftigt und was interessierte schon eine Sklavin, aber ich war es doch nicht immer gewesen. Manchmal hatte ich Lust genau dies meinen Herren ins Gesicht zu schreien und ihnen zu sagen, dass ich es nicht immer war, aber es hätte sie nie interessiert, denn sie alle waren durchweg egoistisch.


    "Ja Herr, ich werde mich um alles kümmern."

    Ich neigte meinen Kopf und wandte mich zum gehen, damit man mir meine Unterkunft zeigen konnte. Ich war gespannt wie ich hier leben sollte und ob es nicht schlimmer war als wo ich vorher gewesen war. Vor allem aber hoffte ich, sie würden mir dann eine neue Tunika geben und mich etwas säubern lassen.

  • Er sass schon einige Zeit einfach hinter seinem Tisch. Die Wachstafel vor ihm betrachtete er schon eine ganze weile nicht. Er war ja immer recht gut informiert darüber, was in dieser Villa passierte, doch was ihm eben der Maiordomus berichtet hatte, hatte ihn schon in erstaunen versetzt. Natürlöich war viel Hörensagen darunter und das der Maiordomus gerne mal seine Macht missbrauchte, war ihm auch klar.


    Aber, das etwas daran war, konnte er nicht leugnen, schliesslich hatte er bei Titus sicher eine Veränderung festgestellt, und keine wirklich zum Guten. Nur ungern hatte er Titus zu dem Botengang geschickt, denn er war sich sicher, das Titus danach irgendwelchen unsinn in der stadt anstellen würde.


    Irgendwann erhob er sich, ging zur Tür des Tabliniums und erhob seine Stimme.


    "RAHEL !"


    Die Stimme donnerte durch die Villa und es war unmöglich, sie nicht zu hören, selöbst in den Kellern nicht. Er ging zurück zu seinem Tisch, setzte sich und wartete darauf, das seine Sklavin erschien.

  • Meine Gedanken waren ziemlich zerstreut. Im Moment wusste ich einfach nicht wo mir der Kopf stand und ich hatte auch keine Lust mir darüber weiter Gedanken zu machen, leider dachte mein Kopf da etwas ganz anderes drüber. Er machte was er wollte und schob die Gedanken von der einen Ecke in die andere und quälte mich von morgends bis abends. Ruhe würde ich nicht einmal finden wenn ich jetzt schlafen gehen würde.
    Mir war unendlich warm in diesen Kellern, was sich einer vielleicht nie vorstellen würde, ausserdem hatte ich mir die Hand verletzt und einen Verband drum. Aber das interessierte bestimmt keinen hier. Alles was mit aufgetragen wurde machte ich und dann hörte ich seine Stimme, wie er meinen Namen rief.


    Die ganze Zeit hatte ich eigentlich darauf gewartet, dass es endlich so weit sein würde, aber es hatte auf sich warten lassen. So ließ ich meine Arbeit liegen und begab mich aus den Kellern hinauf zu meinem Herrn. Ich ahnte nichts gutes, aber ich würde es überstehen.


    "Herr? Du hast mich gerufen?"


    Ich trat ihm gegenüber und sah ihn an, vor allem zeigte ich ihn nicht meine Erschöpfung und doch war etwas in meinen Augen, aber das hatte nichts mit der Arbeit zu tun.

  • Eine ganze Weile schwieg Tiberius Vitamalacus, blickte seine Sklavin nur Eindringlich an. Im Tablinium herrschte schweigen, Herr und Sklavin waren die einzigen beiden Menschen im Raum.


    Dann irgendwann, nach einer scheinbaren Ewigkeit des Schweigens, setzte er zu sprechen an.


    "Du weisst, warum ich dich hab rufen lassen ?"


    Es war nur eine Frage, mehr nicht, doch die Stimme war kühl und bestimmt. Und eine falsche Antwort würde sicher ein Donnerwetter hervorrufen.

  • Nervös stand ich also hier und ich hasste dieses Schweigen. Ich fragte mich ob er es gehört hatte. War der Herr Durus bei ihm gewesen oder Titus? Diese Ungewissheit brachte mich um den Verstand und dann als er begann zu sprechen wünschte ich mir er würde seinen Mund halten.


    Die Frage war gemein, denn ich wusste nicht was ich nun antworten sollte. Sagte ich ja, lief ich vielleicht in eine Falle, wenn ich nein sagen würde, wäre es sicher auch nicht richtig. Ich musste mich für eines entscheiden und das tat ich dann auch mit gesenktem Kopf.


    "Nein!"

  • Es war bestimmt die falsche Antwort gewesen, doch Tiberius Vitamalacus blieb ruhig, strafte sie allerdings mit eisigem Schweigen. Er beugte sich vor, stützte sich auf den Tisch und notierte irgendetwas auf der Wachstafel.


    "Bring mir etwas Wein," meinte er ganz nebenbei. Dann schwieg er wieder, so das sie zeit hatte, zu dem Tischen mit den Karaffen zu gehen. Dann erst setzte er wieder zu sprechen an.


    "Mir sind einige Gerüchte und Beschwerden zu hören gekommen," war alles, was er dann sagte. Er hoffte nur, das sie die Lektion vom letzten Mal gelernt hatte.

  • Gerne hätte ich geuwsst was in seinem Kopf los war und was er dachte. Die Stille dröhnte in meinem Kopf und ich überlegte fieberhaft was los war, ob es wirklich wegen Durus war und er geredet hatte. Ich war mir nicht sicher ob sich Titus selber in eine solch missliche Lage bringen würde, denn er hätte es ja erklären müssen, vor allem auch die Vase in dem Zimmer von Hernn Durus. Und Jakobus schwie sicher wie ein Grab, da war ich mir sicher denn ich mochte ihn zu sehr und traute es ihm auch nicht zu, dass er das machen würde.
    Ich beobachtete seine Hände wie sie etwas schrieben, was ich aber nicht lesen konnte und dann sprach er endlich, aber es war nur etwas belangloses.


    Ich drehte mich also wie immer um und besorgte ihm den Wein, wobei ich mit Absicht etwas langsamer machte. Eigentlich wollte ich ja nichts verzögern, denn ich wäre ja froh wenn er endlich wirklich mit seiner Sprache rausrücken würde, aber auf der anderen Seite war ich sehr unsicher.


    Dann stellte ich ihm Wein und Wasser hin und sah ihn an. "Herr? Könntest du mir sagen um welche Gerüchte es sich handelt? Vielleicht kann ich dann genauer sagen ob sie stimmen oder nicht, denn Gerüchte entpuppen sich doch oft als unwahr."
    Auf die Beschwerden ging ich erst mal nicht ein. Sicher konnte ich mich an das letzte mal erinnern aber wenn er mit Gerüchten anfing konnte er nicht verlangen, dass ich diese auch kannte. Ich konnte ihm doch nicht sagen was ich gemacht hatte. Ich saß ziemlich in der Zwickmühle und dachte mir, dass es egal sein würde was ich mache. Es würde dieses mal eine Menge Ärger geben und dem konnte ich nicht entkommen, es sei denn Herr Durus würde vielleicht mit ihm sprechen, für mich sprechen, aber das wiederum war doch seh unwahrscheinlich.

  • Hatte sie denn nichts gelernt ? Waren seine worte vom letzten Mal einfach wirkungslos verhalt ? Zumindest schien ihm das so. Wäre sie ein Probati gewesen, hätte sie erlebt, was es hiess einen Tiberius Vitamalacus zu weit zu reizen. Doch hier blieb Tiberius Vitamalacus scheinbar ganz ruhig.


    "Setz dich !" befahl er mit frostiger Stimme, stand aber selber auf, als sie sioch setzte. Den Wein ignorierte er zunächst, ging stattdessen zu den Fenster hinter sich, und blickte hinaus in den Garten. Dann, nach einer Weile des Schweigens drehte er sich wieder um, ging zu zurück zu seinem Tisch, stützte sich auf diesen und blickte auf sie herab.


    "Was hattest du im Zimmer von Tiberius Durus zu suchen ? Ich will alles wissen ! Und ich will es von dir hören !"

  • Wie einen Stein ließ ich mich auf den Stuhl fallen und sah ihn abwartend an. Es war nicht gut, dass er mich so ansah und auch nicht, dass er mich hatte kommen lassen. Die Strafe im Keller war sicher wie Urlaub im Gegensatz zu dem was nun wohl kommen würde.
    Ich sah ihm nach wie er durch das Zimmer zum Fenster ging und kaute auf meiner Wangensinnenseite. Er war viel zu schnell wieder bei mir und ich hatte das Gefühl, dass sein Blick sich in mich bohren wollte.
    Nervös duckte ich mich in den Stuhl und dann kam die Frage die ich befürchtet hatte. Ich hasste Titus mit einem mal, denn es konnte nur er gewesen sein, der mich verraten hatte und er würde dafür noch büßen.


    "Ich, Herr, ich..." Warum hatte er es ihm gesagt? Wusste er nicht was mit mir geschehen würde? "Ich wollte Herrn Durus heimzahlen, dass er mich hatte schlagen wollen" sagte ich schließlich leise und senkte mein Haupt.

  • Das warv also der Grund gewesen, warum sie in dem Zimmer gewesen war. Und wenn er die Schilderung des Maiordomus richtig deutete, dann hatte sie wohl damit einige erfolge erzielt. Vielleicht sollte er nun sie noch härter Bestrafen, aber letztendlich hatte sie es ihm gestanden, war sie ehrlich zu ihm gewsen.
    Daher schwieg er zunächst, ging zu zurück zu seinem Stuhl, setzte sich und nahm das Glaswein auf, das sie ihm serviert hatte.


    "So, so,... " sagte er nachdenklich. "Du wolltest dich an Durus rächen. Das dir als Skalvin so etwas nicht zusteht, ist dir bewusst, oder ?"
    Er nippte etwas an dem Glas, seine Stimme hatte schon viel von der kälte verloren, mit der er zuvor gesprochen hatte. Und ohne eine Antwort ab zuwarten, fuhr er fort. "Wie hast du das angestellt ? Und was hat Titus damit zu tun ?"

  • Wie gut, dass ich mich so weit es ging unter Kontrolle hatte und nich in Tränen ausbrach, denn danach war mir grade. Immer noch kaute ich auf der Innenseite meiner Wange und ich nickte bedächtlich. "Ich weiß Herr. Ich bin nur eine Sklavin und habe zu machen was man mir sagt. Wenn ich etwas falsch mache habe ich mit der Strafe zu leben, egal wie sie aussehen mag. Ich bin kein Mensch sondern ein Gegenstand."
    Ich hoffte mit meinen Worten bei ihm etwas zu bewirken, denn mir gingen sie seh nahe, wusste ich doch wie ein anderes Leben sein konnte, aber dieses Leben nie wieder leben konnte.
    "Ich war in seinem Zimmer und habe das Wasser durch Wein ersetzt, habe Wasser in sein Bett geschüttet und dann den Stuhl auf dem er saß mit Fett beschmiert. Danach habe ich mich versteckt weil ich hörte wie er kam und naja dann ist er in alle meine Fallen reingetappt."
    Eine kurze Pause entstand bevor ich weiter redete.
    "Er rief nach Jakobus und dann bin ich mit dem Vorhang umgefallen und stand schließlich vor ihm. Er wa wütend und ist später gegangen. Ich sollte das alles wieder in Ordnung bringen und Jakobus wollte mir helfen. Titus? Ja ich weiß nicht. Er musste wohl in der Tür gestanden haben, denn als ich bei Jakobus stand war er auf einmal da und griff ihn an. Ich weiß nicht was in ihn gefahren ist aber er hätte Jakobus am liebsten umgebracht wenn ich nicht dazwischen gegangen wäre."
    Sicher hatte ich eine Ahnung was in seinem Kopf vor ging aber das sagte ich nicht.

  • Er schüttelte den Kopf. "Das habe ichc damit nicht gesagt, Rahel. Und selbst wenn du die Schwester von Durus wärst, diese Rache hätte dir nicht zu gestanden."
    Er war ernst, sehr ernst. Sicher, es klang amüsant was Rahel da mit Durus angestellt hatte, aber es war auch einfach nur unreif. Er fragte sich,warum Durus nur wütend gegangen war und sich bisher nicht bei ihm über Rahel beschwert hatte.
    "Diese Rache ewar einfach nur kindisch und albern und ich will das so etwas nie wieder vorkommt. Hast du mich verstanden ?"
    Er nahm noch einen Schluck Wein, dann stellte er das Glas wieder ab und beugte sich zu ihr vor. "Durus hat sich bisher nicht bei mir beschwert und wenn er das nicht tut, werde ich die Sache auf sich beruhen lassen..."
    Es gab sowieso anderes was ihm gedanken machte, Titus Verhalten war bereitete ihm Sorge und er ahnte, das Rahel und das was in Durus Zimmer passiert war der Schlüssel zu diesem Verhalten. "Warum ist Titus auf Jakobus losgegangen ? Er hat nichts zu mir gesagt, und er ist immer noch nicht von einem Botengang zurück,...."

  • Ich wollte nicht mehr darüber sprechen und fragte mich warum er mich immer wieder zu solchen Dingn zwang. Wenn Durus sich nicht beschwert hatte, warum saß ich dann in diesem Verhör? "Ich habe daraus gelernt und werde nie wieder etwas in diese Richtung unternehmen, Dominus." Ich hoffte sehr, dass Herr Durus sich nicht doch noch bei ihrm beschweren würde ansonsten würde es wohl mehr als nur ein wenig Ärger geben und darauf konnte ich langsam aber sicher verzichten. Zur Zeit schien ich es ja einfach nur anzuziehen und ich hoffte, dass das bald wieder ein Ende haben würde.
    "Wenn ich wüsste warum er das getan hätte wäre ich schlauer, aber ich kann nur Vermutungen anstellen nichts weiter. Er scheint etwas für mich zu empfinden und ist deswegen wohl eifersüchtig geworden. Er sieht in Jakobus einen Konkurenten, aber ich werde nicht gefragt was ich will" sagte ich nachdenklich. Bis jetzt hatte mich keiner gefragt was ich wollte und ich glaubte sogar, dass die beiden Männer so dachten, aber war mir nicht sicher. Sie wären beide auf sich losgegangen wenn ich nicht dazwischen gegangen wäre und das kommt ja nicht einfach so. Ich fragte mich auch wo Titus wohl stecken mochte wenn er einfach wegblieb. Toll und wieder war es meine Schuld.

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