"Meine Güte, Octavius Macer! Jetzt reiß dich mal zusammen." Ein wenig amüsierte es Victor beinahe schon, wie sein Neffe kurz davor zu sein schien ins Stammeln abzurutschen... zumindest wenn die ganze Sache nicht dazu geeignet gewesen wäre, um Gift und Galle zu spucken. "Erst sagst du mir ins Gesicht, dass ich faul wäre und dann stehts du nicht einmal zu deiner Entscheidung sondern beginnst dich gleich zu rechtfertigen. Das erscheint mir beides taktisch unklug."
Triclinium - Der Speisesaal des Landgutes
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Victor schien das ganz etwas witzig zu finden und so versuchte auch Macer nicht ganz ernst zu wirken.
Ich muss wohl noch viel lernen, zum Glück hab ich ja dich! Macer grinste, doch erm meinte dies durchaus ernst.Ich wollte dich doch nicht als faul abstempeln. Ich meine doch nur, dass du zu stark in der Arbeit als Curator verwickelt bist, als dass du dich ordentlich um deinen Klienten kümmern könntest.
Victor musste doch einfach verstehen, wie schwer es für Macer war, die richtigen Worte zu finden. Hoffentlich tat er das...
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"Übertreibs nicht mit den Schmeicheleien... das wirkt heute nicht so gut." Mit einem ziemlich undurchsichtigen Gesichtsausdruck nahm Victor noch einen Schluck, dann blickte er Macer entschlossen an.
"Damit wir uns jetzt aber richtig verstehen: Ich bin dir nicht böse für deine seltsame Aktion, noch für deine noch seltsamere Wortwahl, weil ich dein Onkel bin. Bedenke jedoch das ein anderer Patron vielleicht nicht mit dir verwandt ist und bei einer Wiederholung dieser Angelegenheit vielleicht etwas... anders reagiert."
Für einen kurzen Moment legte Victor eine Pause ein, dann fuhr er fort.
"Das ganze Klientelsystem beruht ja auf Gegenseitigkeit. Schließlich ist es nicht nur an dem Patron zu handeln, sondern auch an dem Klienten dafür eine Gegenleistung zu erbringen. Da ich dergleichen nie von dir gefordert habe, ist das jetzt aber kein Vorwurf sondern nur ein Ratschlag für die Zukunft: Bedenke immer gut, welchen Preis du später einmal bezahen könntest, für jede Gefälligkeit, die du erbittest!" -
Nein, in der Tat. Mein nächster Patron wird kein Verwandter sein, soweit dieser überhaupt das Patronat mit mir möchte.
Sicher war dies ja schließlich noch nicht, doch Macer war sehr guter Dinge.Vielen Dank für diesen Rat, ich werde ihn mir immer im Hinterkopf behalten!
Er war erleichtert, dass Victor sich wohl doch wieder gefangen hatte und sie nun etwas entspannter fortfahren konnten.Jetzt bin ich aber auch mal neugierig....wie ist es dir in letzter Zeit ergangen? Was macht deine Karriere?
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Langsam stellte Victor seinen Becher wieder weg, den er zuletzt in seiner rechten Hand gehalten hatte und lehnte sich wieder weit zurück. "Nun wenn du schon das Stichwort lieferst: Wen hast du dir denn als möglichen zukünftigen Patron ausgeguckt?"
Bei Macers weiteren Worten musste Victor kurz spöttisch auflachen. "Nun aus Erfahrung weiß ich, dass die Jugend solche Ratschläge gerne ignoriert, aber ich wäre dir wirklich verbunden wenn ich meinen Atem tatsächlich nicht verschwendet hätte."
Bevor er dann seinem Neffen auf seine Fragen antwortete nahm er doch noch einen weiteren Schluck, schließlich war er schon den ganzen Morgen mit dem Pferd unterwegs gewesen. "Nun zum Glück gibt es ein Alter ab dem man nicht mehr unbedingt an seine Karriere denken muss, sondern nur noch daran, was man als nächstes noch machen möchte. Im Moment liegt gerade der Bau einer neuen Straße an, womit ich mich auch zuletzt selbst ziemlich beschäftigt gehalten habe."
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Nunja, ich werde mich wohl mal mit Germanicus Sedulus zusammensetzten. Ich habe mit ihm bereits den Tempelbau in Ostia teilweise bestritten. Macer wollte nicht viel darüber erzählen, immerhin war das ganze ja noch nicht sicher...
Gedenkst du denn nicht mehr, dich zur Wahl zum Consul aufstellen zu lassen? Er war ein wenig erstaunt, sein Onkel hatte es ja bereits einmal versucht, leider war es damals gescheitert.
Du hast ja auch wirklich eine tolle Karriere hinter dir, und ich verstehe dich, dass man irgendwann auch wirklich seine Lorbeeren ernten möchte. Doch reizt dich das höchste Amt in einer politischen Karriere nicht mehr?
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"Ah, Sedulus also..." Mehr sagte Victor zu dem Thema nicht, schließlich war es Macers Sache was er machte.
Einen Moment lang überlegte sich Victor die Antwort auf Macers Frage, dann antwortete er langsam und bedächtig. "Nun, es wäre natürlich ein krönender Abschluss meines Cursus Honorum... ich messe dem aber derzeit keine Priorität bei. Dann fuhr er ebenso nachdenklich fort. "Ich war nie so der große Politiker und bin es eigentlich auch nur meinem Onkel Anton zu liebe geworden. Von daher hat mich die politische Karriere nie so gereizt, wie das meine militärische getan hat."
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Wirklich? Ich habe gar nicht gewusst, dass du militärisch so aktiv warst...wie weit hast dus denn gebracht?
Macer war plötzlich wieder hellhörig, es war etwas komplett neues, etwas womit er nicht gerechnet hatte. Sein großes Vorbild war also kein Politiker mit Überzeugung.
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"Ist das so überraschend? Hm, vermutlich kennst du mich wirklich nur noch als Privatmann und... Beamten. Davor bin ich jedoch Praefectus Urbi gewesen."
Wie lange das nun schon wieder zurücklag. Mit jedem Jahr wunderte sich Victor mehr wie schnell die Zeit verging.
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Du warst einmal Praefectus Urbi? In Macers Stimme schwang Überraschung und Bewunderung mit. Er hatte Victor wohl wirklich noch nie richtig kennen gelernt.
Wann war das? Und für wie lang?
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"Warum sollte ich lügen?" Die Überraschung hörte Victor deutlich aus Macers Worten heraus, für das Bemerken der Bewunderung waren sie jedoch ein bisschen zu sehr zu einer Frage arrangiert. "Ah, wann war das... vor ein paar Jahren... und für ein paar Jahre."
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Das wusste ich gar nicht.... Macer belies es bei diesen Worten, es kam ihm so vor, als ob Victor nicht nur positiv auf diese Zeit zurückblickte.
Der Abend schritt voran, verschiedenste Speisen wurden gereicht und der Wein floss auch rege. Umso entspannter wurde das Treffen. Wie sieht es eigentlich mit Frauen aus? Gibt es denn eine Frau an deiner Seite? Oder zumindest ein, die dir gefällt? Immerhin war er Senator, viele Frauen standen auf solch Männer.
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Macer führte Flora in das praktisch eingerichtete Triclinum. In den letzten Jahren hatte sich keiner um die Renovierung gekümmert. Er selbst war ganz froh darüber, da es ihn immer wieder an die Herkunft der Gens erinnerte.
Du kannst schonmal Platz nehmen. Ich muss mich für einen Moment entschuldigen.
Sogleich kamen ein paar Sklaven mit Obst und Wein, während Macer schnell zu seinem Zimmer eilte, um sich eine ordentliche Tunika überzuwerfen. Auch wenn er eigentlich nicht auf Äußerlichkeiten aus war, sollte er doch seinen Stand in der Gesellschaft vertreten.
Nach wenigen Augenblicken war er dann auch schon wieder nach unten geeilt, um neben Flora Platz zu nehmen. -
Während sie ihm folgte.
Sagte sie[COLOR=crimson ]Es tut mir leid das auch du auch diesen Verlust erlitten hast, manchmal frage ich mich was mit unsere Familie nicht stimmt, ob die Götter uns zarten wenn nur wenige von unserer Familie noch übrig sind[/COLOR]
Sie lachte freudlos
Im nächsten Moment sagte sieGut gesprochen, je weniger von unsere Familie noch lebt umso enger müssen wir zusammen stehen
Sie schaute zu ihm auf lächelte,Bei seinen nächsten Worten strahlte sie
Es wäre mir eine große Freude wenn du mir alles zeigst, ich habe nur gutes von Ostia gehört und das wenige das ich gesehen hab war noch lange nicht ausreichend
Ich gebe zu etwas zu Essen wäre nicht schlecht. fügte sie lächelnd hinzu
Als sie im Triclinum ankamen war bereits der Tisch mit Speißen gedeckt.
Flora sah sich unauffällieg um
Man merkte die Einfachheit, und doch hatte es etwas an sich das es ihr sofort sympathisch machte.Ja hier kann ich mich wohlfühlen dachte sie bei sich.Natürlich
Flora nahm Platz und nahm sich etwas von dem Obst.
Sag ist dieser Wein von dem Wein aus Ostia? fragte sie als sie von dem Wein kostete.
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Flora hatte es sich indes auf ihrer Liege gemütlich gemacht und den Magen schonmal vorgewärmt. Sogleich lies Macer die restlichen Speisen hereinbringen und bediente sich selbst von den Platten, die ihnen gereicht wurden.
Das ist in der Tat Wein aus der Gegend. Wir selbst haben aber schon lange keinen Wein mehr angebaut. Schade eigentlich. Er schlürfte ein wenig und genoß die Trauben. Es fühlte sich gut an, wieder in Gesellschaft zu sein und auch wenn Flora eigentlich noch sehr fremd war, fühlte es sich nach Familie an.Sprich ein wenig über deine Pläne, Flora. Was treibt die Jugendlichen von heute in Rom um? Geld? Religion? Oder einfach nur die Suche nach Abenteuern?
Macer selbst war zwar noch selbst recht jung, doch fühlte er bereits eine Distanz zu jüngeren Menschen. Sicherlich hat das Aufwachsen im Bürgerkrieg die heutigen adulescentia verändert. -
Flora genoss die Gesellschaft, in Rom hatte sie zwar ihren Cousin doch war dieser so gern sie ihn hätte leider selten in der Casa sodass sie meistens alleine war.
Das ist sehr schade, es würde sich bestimmt rentieren wenn er genauso schmeckt wie dieser
Sie schmunzelte es war lange her das sie so mit jemandem zusammen saß.
Hm was treibt die Jugendlichen an? Eine gute Frage, ich denke von allem etwas.Die Jungen Männer suchen in der Politik ihr Glück, was für viele gleichwohl ein Abenteuer ist und uns junge Damen zieht der vielfältige Luxus und der Spaß nach Rom, obwohl ich zugeben muß das mir die meisten Damen zu oberflächlich sind, ich ziehe ein gutes Gespräch über z.b die Aenas vor
Sie lächelte aber du wirst wissen das kaum eine Frau dieses Interesse teilt, bzw wird es ja auch nicht gewünscht.Es ist recht anstrengend nur gut auszusehen und oberflächlich Gespräche über Schmuck und der gleichen zuführen.
Meine Pläne? Hm ich wünsche mir einmal gut zu heiraten, einen Mann der nicht nur wünscht das ich ihm den Haushalt führe sondern ihn mir auch die Gefährtin und Stütze bei seiner Arbeit ist.
Sie nahm sich etwas von den Trauben -
Gar keine schlechte Idee, das Weingut wieder in Schuss zu bringen. Doch wer sollte sich darum kümmern, geschweige denn das ganze überwachen?
Bei der Antwort seiner Frage zog er die Augenbrauen nach oben.
Ich verstehe Menschen mit Sinn für die Kunst sehr wohl. Und sei dir gesagt, dass es sehr wohl wichtig ist als Frau diesem Interesse zu folgen. Es mag sich ja für Frau von edlem Geschlecht in Rom gehören, ihr Verstand auszuschalten und sich als Schauobjekt durch die Stadt tragen zu lassen. Doch vergiss nicht, dass wir aus bodenständigem Hause stammen. Wir dürfen, und müssen sogar, unseren Verstand stets mittragen; denn nur so kann Fortschritt entstehen.Umsomehr war Macer dann aber über ihre Ziele für die Zukunft überrascht. Das erscheint mir aber ein sehr einfältiges Ziel zu sein. Glaubst du denn nicht, dass du für mehr bestimmt bist...
Er hoffte ihr nicht vor den Kopf zu stoßen, doch wollte er der jungen Octavia gerne die Möglichkeiten eines erfüllten Lebens aufzeigen.
Lass deinen Gedanken freien Lauf und sage mir, was du in deiner Zukunft siehst. Abgesehen von einem erfüllten Leben als Ehefrau...er schmunzelte sie fragend an. -
Oh ha das sind für sie ja ganz ungewohnte Töne
Hm ich hatte bisher leider nur das Vergnügen mit den Damen von edlem Geblüht, ich fürchte das hat abgefärbt
Sie trank etwas vom Wein.
Was ich mir wirklich wünsche ist, zu sehen wie der Name unserer Familie ihre alte Größe zurück erlangt und jeder diesen Namen kennt.Wir sollten endlich aus dem Schatten treten
Sie hatte mit Kraft und voller Leidenschaft gesprochen das ihr erst danach auffiel was sie gesagte hatte aber ja davon träumte sie.Sie sah ihren Gegenüber offen an.
Nun ja das ist was ich mir wünsche aber wie komme ich dahin? Über ein Amt vielleicht aber wenn ja welches. überlegte sie laut.
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Macer war etwas überrascht von ihrem Tatendrang, doch gleichzeitig erfreut über ihre Vision von einer Welt in der Plebejer etwas zu sagen hatten.
Leider hatte sie dazu aber keine konkreten Pläne, weshalb er etwas nachhelfen wollte.Da gibt es viele Möglichkeiten, auch als Frau einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Es ist sicher von Vorteil, wenn du deinen noch jungen Geist in der Scholae Urbis fortbildest. So bist du für spätere Aufgaben gerüstet.
Was diese konkret beinhalten, liegt zunächst in deiner Hand...
Er machte eine kleine Pause bevor er fortfuhr.
Es gibt die Möglichkeit sich der Religion zu verschreiben. Viele Frauen widmen ihr Leben den Diensten der Göttern. Doch mag dies eventuell nicht mit deinem Wunsch nach Familie vereinbar sein.
Macer versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er selbst diesen Weg nicht einschlagen würde. Er wollte sachlich bleiben und Emotionen verbergen.Alternativ könntest du dich im Handeln versuchen. Du erwähntest vorhin, dass du gerne das Weingut wieder instand sehen willst. Nun, wieso nicht. Aber hierzu bedarf es einiger Studien und eine gereifte Persönlichkeit; nur am Geld soll es nicht scheitern.
Zuletzt gäbe es noch das Arbeiten als persönlicher Schreiber. Ich habe als Senator die nötigen Kontakte, um dir eine Tätigkeit als solcher zu verschaffen.Sie selbst als Schreiberin einzustellen, kam Macer zunächst nicht in den Sinn.
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Flora hörte sich das alles aufmerksam an, schließlich hatte ihr Gesprächspartner MEHR Erfahrung als sie-
Nun, was der Dienst an den Göttern anbelangt magst du recht haben
Sie trank noch ein Schluck Wein
Ja was wollte sie eigentlich?Nun ich denke ich diene der Familie am besten als Schreiber,um das Weingut kann ich mich auch in späteren Jahren kümmern, da du es ja bereits gesagt hast fehlt mit Erfahrung und wissen.
Sie sah nachdenklich auf ihren Becher
ob er mich als Schreiber einstellt,naja Fragen kostet ja nichts.Wenn ich die Tätigkeit als Schreiber einschlag könnte ich bei dir est Erfahrung sammeln bevor ich unsere Familie Schande bereite?
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