"Römer, Landleute, Mitbürger ! Hört mich an !
Gar ungeheuerliches mußte ich feststellen, als ich an jenem Morgen zum Zwecke der Informationenbeschaffung mich zum Staatsarchiv begab und einen Blick auf die Akten der so ruhmreichen Gens Flavia werfen konnte.
Ganz eindeutig konnte ich dort den Namen eines Mannes lesen, dessen Namen ich nicht auszusprechen wage, und der euch doch alle bekannt ist, sind doch die Jahre seiner tyrannischen Herrschaft noch nicht lange vorbei.
Was für ein Frevel, daß ausgerechnet in den Akten des Staatsarchiv die Erinnerung dieses Mannes bewahrt wird, den der göttliche Nerva mit der damnatio memoriae belegt hat.
Ich zitiere, 'Die Damnatio Memoriae ist ein Verfahren der Ächtung und der völligen Auslöschung der Erinnerung an eine Person. Hohe Persönlichkeiten, die vom Imperator Caesar Augustus oder dem Senat zum Staatsfeind erklärt wurden, verfallen der Damnatio Memoriae.
Folgen sind die Zerstörung der Bildnisse bzw. der Statuen, sowie die Tilgung des Namens aus den Inschriften der Denkmäler und aus sämtlichen Annalen. Die bloße Erwähnung der Person ist untersagt.'
Wie konnte also dieser Skandal passsieren ? Daß der Name dieses Mannes, der uns allen so verhasst ist, in diesen Unterlagen auftaucht ?
Plant die Führung des flavischen Geschlechts etwa eine Rehabilitierung dieses Mannes ? Will sie das Blut, daß diesem Mann an den Händen klebt, reinwaschen ? Bezweckt sie gar die Wiedererichtung einer flavischen Dynastie ?
Römer, seid auf der Hut !"