Cena - Tiberius Vitamalacus lädt ein

  • Noch bevor ich hier verschwand sah ich wie er zu mir rüber sah, aber ich konnte nicht viel machen, da ich schon fast durch die Tür gegangen war. Und doch hätte ich ihm gerne zugelächelt, aber es war zu spät ich war draussen und ging eiligen Schrittes den anderen Sklaven hinterher um zu sehen ob sie etwas anstellten oder nicht. Sicher war es nicht meine Aufgaben solche Kontrollen durchzuführen, aber es war meine Aufgabe, dass das Essen seinen richtigen Weg fand und nicht unterwegs verloren ging. In der Culina stapelten sich die ganzen Tablette und Teller und Schüsseln. Alles war bereit und wartete nur darauf endlich zu den Gästen gebracht zu werden und genau dies würde nun geschehen.


    Ich wies jeden der Sklaven an eines der Tablette zu nehmen und ging den anderen voran. Ich hatte eines welches mit den gefüllten Kleinvögeln gespickt war. Alles sah wirklich köstlich aus und ich hoffte wirklich, dass es den anderen genauso schmecken würde wie es eigentlich aussah. Als wir wieder in den Raum kamen hatten alle ihre Plätze eingenommen, schneller als ich dachte wenn ich daran zurückdachte wie sie die ganze Zeit nur rumgestanden hatten. Vielleicht war es wieder Zufall, dass ich genau neben dem Iulier zum Stehen kam um das Tablett abzustellen. Es war wohl auch Zufall, dass ich ihm einen Blick zuwarf und ich wusste, dass ich das langsam lassen sollte wenn ich keine Probleme haben wollte.


    Die anderen Sklaven stellten ebenfalls das Essen auf den Tisch: Es waren Austern, Kalmar, Langusten, Eier, manche davon gefüllt, die anderen wieder nicht, gefüllte kleine Vögel, Salate, Pilze und Schrinkenröllchen die gefüllt waren. Ich hatte mir für alles große Mühe gegeben und hoffte es würde ankommen, auch die Verzierungen. Nachdem alles an seinem Platz war entfernte ich mich etwas und wartete auf etwaigige Befehle die vielleicht kommen würden. Meinem Herrn nickte ich zu, dass das nun alles gewesen war und sie beginnen konnten. Ich ließ meinen Blick über die Tafel wandern, vorbei an allen Personen und auch an dieser, bevor ich noch ein paar Schritte in den Hintergrund trat.

  • Als die Cena aufgetischt wurde, begab sich auch Flaccus zu den Klinen, während er das Gespräch mit seinem Verwandten Durus fortführte. Sogar kleine wachteln wurden serviert und Flaccus liebte diese reichverziert dargebotenen Vögelchen.
    Ja, Durus, man sieht sich doch selten, wenn jeder einer Tätigkeit nachgeht und gerade deine ist anstrengend und zeitraubend, liegen doch viele Ermittlungen in deiner Verantwortung. Mit deine Schwester sprach ich bereits über die Vorfälle, doch bemüht sich noch der Senat um die Deutung. Doch es wurde vielen Personalschwächen im Cultus Deorum entgegengewirkt und die Organisation deutlich verbessert. In Zukunft werden die Opferungen sicherlich zur Zufriedenheit der Götter ausgeführt.
    Flaccus nahm Platz und schaute sich die Arbeit der Sklavin an, die er bis jetzt als doch akzeptabel einstufte.
    Du kandidierst für das Amt des Quaestors, Durus? Es ist schön zu sehen, dass nach den längt vergessenen Angriffen auf die Gens Tiberia dies die Antwort ist, nämlich dass sie ein noch größeres politisches Gewicht bekommt. Besonders erstaunt nahm ich auch die Kandidatur des Flavius Garcchus zur Kenntnis, die mich aber zugleich erfreute. Ich bin auch von seiner Wahl überzeugt und er würde dir ein guter Kollege im Amt. Dies scheinen mir nun die wahren Vertreter der Mores Maiorum.


    Sim-Off:

    ich füge die Kandidatur mal mit ein, kam zwar später, macht aber hier ja nichts aus.

  • Als sich die Gäste und Familienmitglieder gesetzt hatten, wiess Tiberius Vitamalacus einen die Sklaven, welche für die Getränke zu sorgen hattwen, mit einer knappen Geste an, mit dem Ausschenken des ersten Weines zu beginnen.
    "Ich hoffe euch schmeckt dieser Wein aus meinen Gütern in Hispania," meinte er als er sein Glas in die Runde hob. "Ich habe es leider noch nicht geschafft, mir selbst ein Bild von den Weinbergen am Ufer des Ebros zu machen, doch demnächst werde ich dies sicherlich tun." Während er sprach, ging sein Blick durch die Runde, doch blieb am Schluss etwas länger bei Helena. Wie gerne hätte er sie hier direkt an seiner Seite gehabt, dort wo jetzt sein Mündel war.
    Vielleicht entging ihm auch deshalb der Blick, den seine Sklavin Helenas Bruder zu warf, wie ihm an diesem Abend fast alle Blicke von ihr entgangen waren. Erst als alles aufgetragen war, löste er seinen Blick wieder von Helena und liess ihn über die aufgetragenen Speisen wandern und er war sehr zufrieden mit der Arbeit seiner Sklavin. Dies spiegelte sich auch in dem freundlichen Nicken wieder mit dem er ihren Blick quitierte. Es gab genug Meeresfrüchte und auch für andere Geschmäcker war gesorgt.
    "Nun, denn,... zum Wohl, lasst es euch schmecken."


    Sim-Off:

    WiSim

  • Durus hörte zu und schenkte besonders der Information über die politische Haltung seines flavischen Konkurrenten - oder Mitkandidaten? - Aufmerksamkeit.
    "Ja, ich denke, es ist wichtig, dass die patrizischen Gentes sich wieder mehr an der Politik beteiligen - wozu hat der Kaiser sie sonst geadelt?
    Aber sag mir: Was ist dieser Gracchus für ein Mensch? Ich kenne ihn bisher nur vom Sehen bei diversen Feiertagen."

  • Flaccus überlegte einen Augenblick, bevor er antwortete.
    Ich lernte den Flavier nach meiner Ankunft in Rom kennen, als er seine Sponsalia mit Claudia Antonia feierte. Livia lud ihn zu einem Convivum ein, zu dem er uns damals Kunst präsentierte. Ich wechselte nur wenige Worte mit ihm und so wäre es übertrieben, ihn einen guten Bekannten oder Freund zu nennen, aber er erschien mir bei diesen Zusammentreffen als sehr gebildeter und gottesfürchtiger Mann. Wenn du jedoch merh über ihn erfahren möchtest, solltest du meiner Schwester einen Besuch abstatten, denn sie wird ihn besser kennen.

  • "Ah, interessant."
    Nun bediente Durus sich an dem Gang, der gerade aufgetragen war. Vitamalacus war ein großer Freund von Meeresfrüchten - auch das letzte Mal hatte es solche gegeben. Er selbst bevorzugte Fisch, aber aus Anstand - und weil sie so schlecht auch nicht waren - aß er davon.
    Dann blickte er interessiert in die Runde, ob nicht noch jemand ein Gespräch beginnen wollte...ihm fiel gerade nichts ein.

  • Dass ihr Bruder den Platz des Ehrengastes erhielt, quittierte sie mit einem leichten Lächeln und einem dankbaren Blick in Richtung des derzeitigen tonangebenden Hausherrn - es würde Constantius erfahrungsgemäß unangenehm sein, so exponiert zu liegen, aber es konnte ihm nicht schaden, zumindest einmal eine besondere Stellung einzunehmen, auch wenn sein Rang ansonsten dies nicht wirklich einforderte. So nahm sie lächelnd neben ihrem Bruder auf dem lectus medius Platz und drapierte das Gewand so, dass es später möglichst wenige unangenehme Falten haben würde. Zunächst beteiligte sie sich nicht am laufenden Gespräch, sondern lauschte einfach den Themen, die erörtert wurden. Sie hatte zwar die Wahlrede des Flavius Gracchus verfolgt, aber da sie diesen Mann nur von einem einzigen Blick auf der Rostra her kannte, beschied sie sich mit dem Zuhören und ließ die Umgebung auf sich wirken. Auch hier bot sich den Blicken viel, verspielte Wandmalereien, ein wundervoll gestalteter Boden, es war sehr wohl zu erkennen, dass die Tiberier einen aufwendigen Lebensstil pflegen konnten, ohne zu protzen.


    Stattdessen probierte sie den gereichten Wein und fühlte sich schon beim ersten Schluck in die Vergangenheit zurück versetzt, nach Hispania, ihrer fernen Heimat, dem Ort ihres Aufwachsens und dem Genuss des lieblichen Weins, für den es des öfteren Schläge auf den Po gesetzt hatte, wenn sie wieder an die Weinvorräte ihres Vaters gegangen war und er es bemerkt hatte - ein gewisses Faible für lieblichen Wein war ihr wohl durchaus vererbt worden. Still vor sich hin lächelnd nahm sie einen weiteren Schluck und nickte Tiberius Vitamalacus leicht zu. "Er schmeckt wunderbar, Dein Wein," sagte sie und hob den Becher in die Runde an, um den Anwesenden zuzuprosten. "Es wundert mich wirklich, dass Du diesem Weinberg fern geblieben bist, der eine so herrliche Rebe hervorzubringen imstande scheint - ich würde dort wahrscheinlich für einige Wochen der Entspannung hinfahren und als Dauertrinkerin zurückkehren." Ein kleiner Scherz konnte nicht schaden, vielleicht würde das den Moment der Stille, der nach Durus' Worten eingekehrt war, überbrücken.

  • Den dankbaren Blick von Helena nahm er mit Freuden zur Kenntniss und erwiederte ihn seinerseits mit einem freudlichen Lächeln, während er nur mit einem halben Ohr den Gesprächen über die Kandidatur des Flaviers lauschte. So sehr ihn die verschiedenen Kandidaten auch interessiert hatten, er stand selbst zur Wahl, da hatte er sich eine gewisse Zurückhaltung zueigen gemacht. "Nun, diesmal scheint es zumindest um das Amt des Quaestors und des Aedilis Plebis eine gewissen Konkurrenz zu geben. Wobei, was ich über den Kandidaten für die Quaestur Provinciales gehört habe, scheint dieser nicht eine ernsthafte Konkurenz."
    Und gleichsam Helena, probierte er lieber den Wein, welcher aus seinen Besitzungen stammte. Und er musste sagen, Lucius leistete wirklich eine gute Arbeit. Der Wein war ein herrlicher Tropfen. Und so schmunzelte er ob Helenas scherz, denn sie als Trinkerin konnte er sich wahrlich nicht vorstellen. "Nun, bisher hat mein Dienst mir nicht erlaubt, den Weinstock zu betreten, ich hatte ihn gerade bekommen, da wurde die IX. nach Germanien in den Krieg geschickt."
    Vielleicht wäre ohne diese Verlegung als anders gekommen, vielleicht hätten Nova und er einen Streifzug durch die Hänge gemacht,... Und vielleicht wäre sie heute noch bei ihm. Doch mit einem schluck Wein spülte er diese Gedanken weg, heute wollte er nicht seiner alten Trübsal nachhängen.
    "Bald werde ich aber wohl nach Hispania reisen müssen, mein Klient und Freund Lucius Didius Crassus wird bald eine Flavierin heiraten."

  • Durus horchte auf. Die Didier waren seines Wissens nicht patrizisch - die Flavier hingegen ein altes Patriziergeschlecht. Er hätte sich nicht gedacht, dass sie bei den Didiern einheirateten - zumal dieser Didier offensichtlich nicht einmal Senator war...
    "So, wen heiratet er denn?" fragte er nach.

  • Tiberius V1tamalacus musste schmunzeln, diese Entruestung seines Verwandten war nicht ungewöhnlich.


    "Nun, er heiratet Flavia Calpurnia. Und das auch in der Manu-Form. Doch schon sein Adoptibvvater hat eine Flavier1n geheiratet. Bei der Hochzeit war sogar der Imperator zu gegen."

  • "Oh, die Didier sind ja erfolgreicher, als ich dachte!" meinte Durus mit einem lächeln, das jedoch sofort wieder verschwand. Er musste sich die Gens Didia merken - offensichtlich war sie einflussreich...

  • "Ich könnte mir vorstellen, dass die Familie der Flavierin von dieser Verbindung wenig erfreut sein dürfte," warf die Iulierin sinnierend ein und ließ den Blick über die Anwesenden schweifen, nicht ganz ohne Zufall verweilte dieser Blick ein wenig länger auf dem Gesicht des Tiberius Vitamalacus.
    "Die meisten patrizischen Familien achten doch sehr darauf, sich nicht mit plebejischen gentes zu verbinden, egal wie ehrwürdig diese auch sein mögen, egal, wie hoch die Verdienste der einzelnen Männer und Frauen auch sein mögen. Dein Freund wird sich sicherlich einigen unangenehmen Fragen ausgesetzt sehen, wenn nicht dem Missvergnügen der gesamten gens Flavia." Sie lächelte etwas, aber der Klang der Stimme verriet zumindest jenen, die sie gut kannten, ein gewisses Abdriften ihrer Gedanken, in welche Richtung allerdings verriet ihr Gesicht nicht.

  • "Nun, Helena," antwortet er auf ihren Einwand, " wie ich Lucius kenne, wird er ihm dies relativ egal sein. Und eine Frau, die es geschafft hat, Lucius zur Heirat zu bringen, muss auch ein so starke Frau sein, das der Wiederstand ihrer Familie sie nicht davon abhalten kann."
    Er fragt sich immer wieder selbst, wie es eine Frau Lucius überhaupt dazu gebracht hat heiraten zu wollen. Irgendwie erscheint es ihm immer noch etwas seltsam und gewohnt.
    "Und warum sollten Patrizier nicht Plebejer heiraten ? Meine Cousine Livia hat schliesslich auch einen Plebejer geehelicht. Wenn wir uns nur auf unseren Stand beschränken würden, hätten wir irgendwann solche verhältnisse wie bei den Pharaonen damals."
    Sein Blick bleibt auf Helena ruhen, er hört genau den Tonfall ihrer Stimme und fragt sich, wo gerade ihre Gedanken sind.
    "Einer meiner Ahnen war im Stab eueres göttlichen Ahnen, Gaius Iuluis Caesar, und verfolgte mit diesem Pompeius nach Ägypten. Die Geschichten über die Verhältnisse am Hofe der Ptolemaier, welche er erzählte, waren so abenteuerlich und verrufen, das sie immer eine Warnung waren, nicht zu eng zu heiraten."

  • Durus schwieg. Er war eigentlich dagegen, in x-beliebige Gentes einzuheiraten. Hungaricus hatte ihn auch überrascht, aber immerhin war er der Praefectus Praetorio gewesen - und er gehörte zur Nobilitas!
    Aber er wollte jetzt nicht herumstreiten - und außerdem hatte er ja selbst eine Plebeierin im Auge...

  • "Nun, zu enge Verbindungen führen sicherlich nicht zu einem Fortschritt, aber Du kennst sicher auch das Credo sehr vieler Patrizier - und danach gilt es, auch in den familiären Bindungen einen gewissen Abstand zu plebejischen Familien einzuhalten, sollte sich durch eine Ehe nicht ein besonders großer Vorteil für den Patrizier erweisen." Sie schmunzelte etwas und dachte kurz darüber nach, dass man dieses Argument sicher für die Ehe zwischen Tiberia Livia und Vinicius Hungaricus anwenden konnte - in sofern war ihr Wortbeitrag fast provokant, und das im Haus einer Patrizierfamilie. Dennoch war sie sich recht sicher, dass Vitamalacus sehr wohl verstehen würde, was genau sie meinte und dass in ihren Worten keine Beleidigung gelegen hatte.


    "Was meinen Ahnen, den göttlichen Caesar, angeht, war er einer jener, die eine besonders freigiebige Verteilung seiner ... ähm .. Gunst durchaus praktiziert haben, in sofern ist es kein großes Wunder, dass ihm die Heiratspolitik der Ptolemaier nicht wirklich zusagen konnte." Das war nun doch deutlich trockener als das vorher gesagte, und sie wusste, dass die wenigsten Menschen einen solchen Scherz über den göttlichen Caesar überhaupt öffentlich machen würden. Manchmal hatte es durchaus Vorteile, zu seinen Nachkommen zu gehören, denn das enthob einen de Verpflichtung, über derlei Vorlieben schweigen zu müssen, um nicht die Vorfahren anderer zu entehren.

  • *Der göttliche Cäsar also...* dachte Durus und überlegte, ob Helena damit einen versteckten Rat geben wollte - wenn es der göttliche Cäsar so gemacht hatte...
    "Nunja, vielleicht kriegt man so bei den vielen homines novi einen Fuß in die Tür der Macht, bevor sie zufällt!"
    kommentierte Durus.

  • Er musste schmunzeln bei ihren Worten, sowohl was ihren kleinen Angriff auf die Patrizier anging, als auch bei ihren Worten bezüglich ihre grossen Ahnen, den göttlichen Caesar selbst. Es war eigentlich ein Witz der Geschichte, das sie nun ein Plebjerin war und die Gens Tiberia Patrizier waren. Und irgendwie fand er gerade, es war ein schlechter Witz.
    "Nun, ich war schon immer Soldat und meine Ahnen sahen den wahren Adel immer Waffendienst für das Imperium. Mir war es nie wichtig, wer der Vater eines Mannes war, sondern nur, ob ich mich auf dessen Schwert und Schildarm verlassen konnte. Und auf die Kameradschaft verlassen. Das sind die Werte, welche für mich als Soldaten zählen." Wahrscheinlich verärgte er gerade einige seiner Verwandten, doch das waren sein Wurzeln, er war Soldat durch und durch, das könnte auch das Leben in Rom nicht ändern. "Als ich ein kleiner Junge war, vielleicht gerade mal Jahre, befahl mein Lehrer mir, ich solle die Scherben einer Vase aufheben. Doch ich meinte nur, ich sei der Herr und müsse es nicht. Als mein Grossvater das hörte, schlug er mir links und rechts eine Runter. Dann, lange nachdem ich die Scherben aufgehoben hatte und meine Wangen immer noch brannten, trat mein Grossvater zu mir und sagte : `Deine Ahnen bauten mit an der Cloaka Maxima, scheue du dich nie das selbe zu tun`. Erst später begriff ich wirklich, was er meinte, was er wirklich meinte."
    Er macht eine Pause, greift dabei nach etwas von den herrlichen Vorspeisen, welche sich nun langsam zu ende neigen, bevor er, sein Blick von Helena über seine Verwandten zurück zu Helena wandernd, fortfährt.
    "Es ist nicht der geerbte Name eines Mannes, der ihn den Respekt der anderen einbringt, sondern seine Taten. Erst durch das eigene Tun erhält man seinen wirklichen Namen."

  • Durus hob tatsächlich eine Augenbraue, als Quintus so redete.
    "Aber auch der Ruhm unserer Ahnen strahlt auf uns ab - genau wie ihre Schmach."
    bemerkte er. Irgendjemand musste auch mal diesen Aspekt ins Spiel bringen - sonst brauchte man sich nicht Patrizier zu nennen, der Name sagte ja bereits, dass die Ahnen dabei eine große Rolle spielten!

  • Tiberius Vitamalacus sah seinen Verwandten scharf an.


    "Sicher strahlt der Ruhm unser Ahnen auf uns ab, doch dieser Ruhm ist nichts wert, wenn der Mann auf den Ruhm strahlt, ihn nicht verdient. Warum glaubst du, folgten die Maenner 1n den Legionen Gaius Iulius Caesaer ? Wegen seines Namens ? Den Ruhm seiner Ahnen ?"
    Er schüttelt den Kopf.
    "Nein, wegen seiner Taten und seiner Faehigkeit, die Maenner zu führen. Etwas, das keiner seiner Ahnen bisher so gekonnt hatte und kaum einer seiner Nachfahren."
    Fast entschuldigend blickt er zu den beiden Iulier in der Runde.

  • Still lächelte sie vor sich hin, den kleinen Disput zwischen Tiberius Vitamalacus und Tiberius Durus beobachtend. Es war doch immer wieder amüsant, dem tribunus dabei zuzusehen, wie er seine Meinung vertrat und wie forsch er dabei vorzugehen imstande war. Doch bei einem Offizier war das schließlich kein großes Wunder, ob er bei einer Senatsdebatte genauso vorgehen würde und vorgehen konnte?
    "Unser göttlicher Ahne war ein aussergewöhnlicher Mensch und ich bin mir sicher, es werden sich viele folgende Generationen seiner als strahlende Erscheinung unseres Volkes erinnern. Vielleicht ist es auch dies, was ihn so besonders macht - ein hell leuchtendes Licht, das alles andere seiner Zeit zwangsläufig in den Schatten stellte, um dann umso eindrucksvoller zu erlöschen. Es ist kein Wunder, dass es kaum ein Nachfahre vermochte, dies auch nur ansatzweise zu erreichen - großer Ruhm führt zu den Sternen, lässt einen aber auch schnell wieder in den Staub stürzen, wenn man damit nicht umgehen kann." Es gab schließlich genug Kaiservorbilder, die zu hoch gegriffen hatten, um dann alles zu verlieren.

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