Konservativ und Liberal im IR

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Auch versteh ich nicht warum man hier nicht konservative und liberale sagen sollte? ...


    Weil die Nomenklatur mit gewissen geschichtlichen Hintergründen behaftet ist. Der Begriff ist zu einem bestimmten Zeitpunkt aufgekommen um eine ganz spezielle Politikrichtung zu bezeichnen. Aber das war nun mal nicht in der Antike. Und wir versuchen doch hier historisch zu spielen, oder?


    Und solche Begriffe wie Humanismus, Kommunismus, Kapitalismus, Staatskapitalismus, etc. passen ja auch nicht in unsere Antike. Ich sehe in den obigen genannten Bezeichnungen keinen Unterschied.


    @Minervina: Na, es ist ja wohl ein gravierender Unterschied, ob man mal ein Wort benutzt, was nicht ganz so altertümlich wirkt. Aber diese Begriffe bezeichnen ja eine moderne politische Richtung.


    Zu Links und Rechts:
    Ja, mir wurde noch im Geschichtsunterricht gesagt, dass es die Sitzverteilung in der Weimarer Republik war, welche diese Wörter geprägt haben. Links waren die Sozialdemokraten und die Kommunisten und Rechts die konservativen Parteien und die 'Rechten' halt ;)

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    Das ist mir durchaus bewusst, indes vielleicht wären die politischen Richtungen beider Gruppierungen nicht so verkehrt ... diesen ewigen Konflikt einmal ausgeklammert ;) Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mit der derzeitigen Einteilung á la "Frau geht in die Politik, also gehört sie zu den traditionshassenden Liberalen' absolut nichts anfangen kann.


    Ich muß ganz ehrlich sagen: Ich verstehs nicht. Wie willst du die Optimaten und Popularen denn einbinden?


  • Naja ganz historisch spielen wir ja eh nicht also ist die Begrifflichkeit schon eher passend finde ich. Zumal mir keine andere dazu Einfällt.


    Was die Sitzverteilung angeht: Das geht auf die Frankfurter Nationalversammlung/Paulkirchenparlament zurück. Mit der Weimarer Republik hat das nichts zu tun :)

  • Naja gut, meinetwegen. Wollte ja eh nur ausdrücken, daß Links und Rechts auch nicht ins alte Rom passt :]


    Aber Leute, die sagen, dass sie historisch spielen wollen und gleichzeitig solche Begriffe benutzen und sich in ein solches Lager packen, die kann man doch nicht ernst nehmen.

  • Zitat

    Original von Apollonius von Samothrake
    Naja gut, meinetwegen. Wollte ja eh nur ausdrücken, daß Links und Rechts auch nicht ins alte Rom passt :]


    Aber Leute, die sagen, dass sie historisch spielen wollen und gleichzeitig solche Begriffe benutzen und sich in ein solches Lager packen, die kann man doch nicht ernst nehmen.


    Ich frage jetzt mal ganz ketzerisch: Kann man überhaupt hier den Anspruch ernst nehmen (ganz) historisch zu spielen? Ich würd sagen nein, wenn das nur annährend aber wohl nie ganz, was auch ganz ok ist wie ich persöhnlich finde

  • Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus


    Ich muß ganz ehrlich sagen: Ich verstehs nicht. Wie willst du die Optimaten und Popularen denn einbinden?


    Garghs - nicht einbinden. Ich meinte das eher im Sinne von 'das System gabs damals, und an diesem Gedankengut könnte man sich eher orientieren denn an der weimarer Republik-Einteilung' :) Sorry. Zu viel Sonne, zu viele Gedanken. Da leidet der saubere Ausdruck.

  • Da hast Du schon recht. Ganz historisch kann man nicht spielen, weil man über vieles einfach nicht Bescheid weiß. Aber dort, wo man es weiß, kann man es ja wenigstens Ansatzweise versuchen.


    Und Leute, die in die Politik gehen, die ihr ganzes Wahlprogramm auf ein Thema ausrichten, können doch einen Blick von 5 Minuten ins Internet werfen, ob das überhaupt historisch ist. Was ist das Problem, den Begriff mal in Google einzugeben? Warum nichtversuchen, sich der Historie anzunähern. Wenn ein Priester so schlampig sein Opfer machen würde, würden es ja auch alle blöd finden. Oder ein Soldat, der plötzlich mit einer Plattenrüstung und einem Degen herumläuft. Details, aber durchaus erfahrbar und nichts ominöses.

  • Zitat

    Original von Apollonius von Samothrake
    Da hast Du schon recht. Ganz historisch kann man nicht spielen, weil man über vieles einfach nicht Bescheid weiß. Aber dort, wo man es weiß, kann man es ja wenigstens Ansatzweise versuchen.


    Und Leute, die in die Politik gehen, die ihr ganzes Wahlprogramm auf ein Thema ausrichten, können doch einen Blick von 5 Minuten ins Internet werfen, ob das überhaupt historisch ist. Was ist das Problem, den Begriff mal in Google einzugeben? Warum nichtversuchen, sich der Historie anzunähern. Wenn ein Priester so schlampig sein Opfer machen würde, würden es ja auch alle blöd finden. Oder ein Soldat, der plötzlich mit einer Plattenrüstung und einem Degen herumläuft. Details, aber durchaus erfahrbar und nichts ominöses.


    Ja aber dann nennt doch mal einen passenden Begriff für die politischen Strömungen hier im IR ohne dabei auf einen modernen Begriff zurückzugreifen. Ich bin gespannt was kommt :)

  • Ich verstehe schon, was du mir sagen willst ;)


    Aber ich kann auch auf mich bezogen z.B. sagen, dass ich konservativ bin. Und das hat dann nichts damit zu tun, dass ich das unbedingt politisch meine. Ich sehe es als einfach 'altmodisch veranlagt' und insofern find ich es okay, wenn man das sagt ;)


    Aber wie gesagt, allgemein gesehen hast du natürlich recht. Doch auch dass mein Charakter 'human', also menschlich eingestellt ist finde ich machbar. Nur Humanismus an sich natürlich nicht, wenn du dich darauf festlegen wolltest :)

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    Garghs - nicht einbinden. Ich meinte das eher im Sinne von 'das System gabs damals, und an diesem Gedankengut könnte man sich eher orientieren denn an der weimarer Republik-Einteilung' :)


    Optimaten und Popularen passen imho genau so wenig.
    Dieses Gedankengut finde ich für die Kaiserzeit völlig überholt. Der Senat ist längst keine Adeligen-Parade mehr, und die Ritter sind unter den Kaisern nicht mehr eine aufstrebende, sondern eine starke Schicht.
    Es fehlt mMn die Grundlage für das Gedankengut der Optimaten und Popularen.

  • Traditionalisten passt auch nicht wirklich...


    Das Dilemma an der Sache ist ja, daß jene Vertreter nicht wirklich wissen, was sie vertreten außer die Frauenfrage, was ja ein wenig ein dürftiger Hintergrund ist. Denn sonst könnte man sie auch einer philosophischen Schule zuordnen, wovon es in der Antike ja nicht wenige gab. Aber dafür sind sie in ihren Ansichten, wenn ich es mal so radikal sagen darf, zu substanzlos!


    Ich bin kein Experte für römisch-antike Politik, aber es kann ja auch nicht an, daß man, nur weil es spontan nix passendes gibt, auf die Moderne ausweichen muss. Dann müssen sie halt ihre Ansichten etwas umschreiben. Denn für mich macht sowas eher das Spiel und die Spaß an der Politik kaputt, wenn es mit solchen Anachronismen gespickt ist. Ich will ja kein 19. Jahrhundert und die dortige Politik spielen, wo Konservativ mit der Frauenfrage verbunden viel aktueller wäre, sondern das antike Rom.


    Aber man kann ja auch mal gemeinsam überlegen, was besser wäre.


    @Minervina: Dass Du alten Traditionen anhängst und somit 'konservativ' bist, ist ja in Ordnung. Du gehst ja auch nicht mit diesem Begriff hausieren ;)


    Es gibt ja auch viele Charkatere hier im IR, die humanistische Grundtendenzen haben. Aber trotzdem nennen sie sich nicht Humanisten, oder? Warum ein Unterschied für die 'Konservativen' machen?




    [SIZE=7]Oh Mann, bei der Hitze kann man nicht gescheid schreiben...[/SIZE]

  • Hmm naja ich kenne mich mit Philosophie nicht aus, aber da Frauen da mehr oder minder in der Öffentlichkeit nichts zusagen hatten dürfte es überhauipt schwer sein einen passenden antiken Begriff dafür zu finden, weil die antike Gesellschaft dieses "problem" was wir hier haben doch soweit ich weiß überhaupt nicht hatte.

  • Ah ich verstehe :) Dich stört wohl vor Allem dass sich ganze Gruppen so bezeichnen und das nicht die einzelnen Personen auf sich beziehen ;) Sprich also dass sie dich die "Konservativen" nennen und nicht unbedingt "konservativ Eingestelte". Hoffe so hab ich das richtig verstanden :)


    Und so gesehen verstehe ich dich auch besser. Als Gruppenbezeichnungen/Nomen ist es eventuell wirklich ein wenig verwirrend, auch wenn ich persönlich damit kein Problem habe ;) Hoffe mein Aha-Erlebnis war auch eines :D

  • Zitat

    Original von Apollonius von Samothrake
    @Minervina: Dass Du alten Traditionen anhängst und somit 'konservativ' bist, ist ja in Ordnung. Du gehst ja auch nicht mit diesem Begriff hausieren ;)


    Ich zähle mich jetzt auch mal wieder zu diesen Leuten, welche versuchen, historisch zu spielen und damit eben auch zu den "Konservativen" gehören. Doch warum soll man so einen Begriff nicht nutzen dürfen, wenn du doch selbst zugibst, dass es keinen besseren gibt?


    Solange man nicht mit "Hi" und "Grüss Gott" begrüsst wird, ist das doch harmlos?

  • Derzeit scheint sich der Konservativismus im IR alleinig darauf zu beschränken, Frauen aus öffentlichen Ämtern drängen zu wollen - und sorry, das ist einfach nur billig :D und keineswegs eine umfassend politische Meinung.


    @ Lucidus: Es müssen nicht exakt diese Begrifflichkeiten sein, aber eine volksnähere oder eine nobilitas-nähere Politik (also zB mehr Privilegien für Patrizier / Senatorenals Forderung etc) könnte ich mir sehr wohl als Grundlagenprogramm vorstellen. Immerhin wird gerade von vielen Patriziercharakteren das Plebejertum extrem abschätzig behandelt, sodass es eine solche Kluft durchaus zu geben scheint, selbst wenn das nicht mehr auf dem Rücken des Senats/der Volksversammlung, sondern im privaten Rahmen ausgetragen wird.

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    Derzeit scheint sich der Konservativismus im IR alleinig darauf zu beschränken, Frauen aus öffentlichen Ämtern drängen zu wollen - und sorry, das ist einfach nur billig :D und keineswegs eine umfassend politische Meinung.


    .


    Ja aber es geht doch um eine Begrifflichkeit und diese passt nunmal am Besten wir könnten sie ja auch Anti-Frau nennen oder No Mam (angelehnt an die Bundys) das ist auch nicht dolle :D

  • Beisst sich das nicht selbst in den Hintern? Gehen wir von der Wikipedia-Definition aus (Der Konservatismus – auch: Konservativismus – (von lat. conservare: erhalten, bewahren) gehört zu den großen politischen Strömungen, die sich seit dem 18. Jh. in Europa herausgebildet haben. Ideengeschichtlich bezeichnet Konservatismus eine Weltanschauung, die eine jeweils herrschende politische und moralische Ordnung gegen Kritik verteidigen und die in ihr begründete Verteilung von Macht und Ressourcen vor Veränderung schützen oder eine in der Vergangenheit exemplarisch verkörperte idealistische Ordnungsidee durchsetzen will. Modernismus oder Progressismus (wissenschaftlich) sind die Gegenpole des Konservatismus), dann gehört es derzeit bereits zur politischen Ordnung seit mehr als einem Jahr, was mehrere ingame-Jahre bedeutet, dass Frauen in vollem Umfang daran partizipieren (es gibt Senatorinnen etc.), dann hat die Frauenablehnung nichts mit Konservativismus zu tun - denn die *herrschende* politische Ordnung unterstützt die Frauenkarrieren. ;)


    (Zum Artikel über Konservativismus)

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    Beisst sich das nicht selbst in den Hintern? Gehen wir von der Wikipedia-Definition aus (Der Konservatismus – auch: Konservativismus – (von lat. conservare: erhalten, bewahren) gehört zu den großen politischen Strömungen, die sich seit dem 18. Jh. in Europa herausgebildet haben. Ideengeschichtlich bezeichnet Konservatismus eine Weltanschauung, die eine jeweils herrschende politische und moralische Ordnung gegen Kritik verteidigen und die in ihr begründete Verteilung von Macht und Ressourcen vor Veränderung schützen oder eine in der Vergangenheit exemplarisch verkörperte idealistische Ordnungsidee durchsetzen will. Modernismus oder Progressismus (wissenschaftlich) sind die Gegenpole des Konservatismus), dann gehört es derzeit bereits zur politischen Ordnung seit mehr als einem Jahr, was mehrere ingame-Jahre bedeutet, dass Frauen in vollem Umfang daran partizipieren (es gibt Senatorinnen etc.), dann hat die Frauenablehnung nichts mit Konservativismus zu tun - denn die *herrschende* politische Ordnung unterstützt die Frauenkarrieren. ;)


    (Zum Artikel über Konservativismus)


    Von daher passt das eigentlich recht gut;)

  • Helena: Das wird doch immer wieder gemacht? Allerdings ist das ein Bereich, der ständig künstlich belebt werden muß, es ist kein Selbstläufer wie es das Frauenthema ist.



    btw.: der Begriff der wunderbar dieses "Konservativen" Gerede ersetzen kann, lautet: mos maiorum
    Die "Konservativen" im IR streben nach der Erhaltung des mos maiorum. Das wars im Grunde schon. ;)

  • Konservativ kommt ja (wie oben gesagt) aus dem lateinischen. Somit kann man doch sagen, dass jemand konservativ ist, weil das ja "das alte bewahrend" und somit die mos maiorum verteigen bedeutet.
    Ich sehe ergo kein Problem dabei...


    Aber falls jemand einen besseren Begriff findet, kann er ihn ruhig sagen...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!