Sklavenunterkuft ¦ Rahel und Irma

  • Es ist eine kleine Kammer, vielleicht vier Schritt tief und drei in die Breite. er ist spärlich eingerichtet, nur Zwei Betten, ein kleines Tischchen dazwischen und vor jedem Bett eine kschlichte Truhe, in der die Sklaven ihre spärlichen Besitztümer verstauen können.
    Neben Rahel bewohnt die Kammer noch Irma, eine junge Frau, deren Familie einst aus Gallien stammte. Irma ist in der Küche eingeteilt.

  • Als ich in die Kammer geführt wurde musste ich erst einmal schlucken. Gut es war kein Raum in denen alle Sklaven schliefen und ich hätte wohl auch nur noch eine Mitbewohnerin, aber dieser Raum oder besser gesagt diese Kammer war kleiner ging es ja gar nicht mehr. Man musste ja schon fast über die kleine Kiste steigen um auf das Bett zu kommen, wenn man das Bett überhaupt nennen durfte. Das war bestimmt immer so. Die Herrn die die beste Kleidung trugen und streng waren hatten auch die schlimmsten Sklavenkammern. Innerlich zog sich alles bei mir zusammen und ich hätte meinem Unmut gerne Luft gemacht, aber auch das ließ ich erst einmal sein, ich würde noch früh genug Zeit dazu finden.


    Fürs Erste schien ich alleine hier zu sein, also sollte ich die Zeit dann auch nutzen und mich etwas waschen was ziemlich schwer fiel bei dieser Enge hier drinne, aber ich versuchte mein Bestes nachdem ich die Tür geschlossen hatte und mich an den Kisten vorbeidrängte um an die Waschschüssel zu kommen. Eine frische Tunika hatte ich erhalten und so zog ich meine alte aus und musste mir auf die Zähne beißen, denn ich hatte die Wunde an meiner Schulter vergessen die ich hatte weil mich einer der Sklaven angefallen hatte. Wahrscheinlich war es ein Befehl des Händlers gewesen, aber ich hatte mich zum Teil wehren können. Doch ich trug eine Wunde von dannen und diese tat immer noch weh, aber mit etwas Wasser würde auch das besser werden.


    Das Wasser auf meiner Haut tat gut, auch wenn es nur aus einer Schüssel war, aber es war besser als nichts und so schrubbte ich mir den Dreck von meinem Körper und fühlte mich gleich viel besser. Dann zog ich die Tunika über und setzte mich erst einmal auf das Bett welches ziemlich knarrte und ächzte als würde es jeden Moment nachgeben wollen. Das würde ein Schlaf geben, aber immer noch besser als auf dem harten Boden und Heu zu schlafen.

  • Mit tropfnassen Haaren stand ich in der Ecke und versuchte sie trocken zu bekommen als die Tür aufgerissen wurde und dieser Sklave brullte, als wäre dieser Raum Ellenlang. Meine Ohren schienen zu klingeln und ich sag den Sklaven an und mein Blick war sicher nicht der freundlichste. Sogar ich brachte es ab und an ferig mal unfreundlich zu schauen, denn was sollte das denn? Wollte er sich nun hier aufspielen und mir zeigen, dass er hier das Sagen hatte. In Ruhe rieb ich noch etwas an meinen Haaren und legte das nasse Tuch dann zur Seite. Die ganze Zeit hatte ich einfach geschwiegen, doch nun drehte ich mich zu ihm, dass ich ihm gegenüber stand. "Geht es vielleicht noch lauter? Dann würdest du es schaffen mich taub werden zu lassen. Wie genau darf ich dir denn helfen?" fragte ich ihn überfreundlich und alleine an meiner Tonlage sollte er erkennen, dass da mehr als Freundlichkeit drinne lag. Eigentlich hatte ich mich doch lange genug gut hier verhalten und es war doch an der Zeit mal zu zeigen, dass ich auch anders konnte. Vielleicht gab er mir ja noch einen Anlass dazu und es wäre ja auch nur ein Sklave.

  • Überrascht stellte Jakobus fest, dass das hier ja gar keine Großraumunterkunft war - vielmehr eine Kammer! Auf sein Gesicht malte sich leicht peinlich berührtes Erstaunen. Dann sah er Rahel.
    "Ähm...Herr Durus wünscht in naher Zukunft ein Convivium zu veranstalten. Du hast doch Erfahrung von Vitamalacus...könntest du mir bei der Planung helfen?"

  • Meine Haare kämmte ich mir noch zu ende bevor ich mich ganz an diesem Sklaven zuwendete, der nun viel leiser sprach. Eine Wohltat für meine Ohren und so bekam er auch ein Lächeln von mir, auch wenn es nicht das strahlendste war, aber viel lächeln tat ich selten, also musste das reichen. Mit einem Band machte ich meine langen Haare am Hinterkopf noch schnell zusammen, damit mir die ziemlich feuchten Haare, eigentlich nassen Haare, nicht ständig ins Gesicht fielen. Den Namen den er mir nannte sagte mir etwas. Es war doch der Mann in dessen Zimmer ich gewesen war als er krank schien und ich ihm gerne geholfen hätte. Aber zu dieser Zeit war dieser Medicus auch da gewesen und deswegen hatte ich es nicht gewagt mich einzumischen. Es überraschte mich, aber ich hatte ja geahnt, dass die Cena gut angekommen war und es schmeichelte mir, dass ich nun wieder helfen sollte. "In der Tat, ich habe die letzte Cena von meinem Herrn ausgerichtet und kann dir gerne etwas zur Hand gehen wenn du das möchtest." Noch hatte es ja nicht wie ein Befehl geklungen, dass ich es auch machen musste und das gefiel mir, wie mir hier noch sehr viel anderes gefiel. "Wann soll es stattfinden, also wieviel Zeit bleibt uns dazu?"

  • Als Rahel sich die Haare zurechtmachte, stellte Jakobus fest, dass die Sklavin gar nicht so unansehlich war. Aber das war jetzt nicht der Grund seines Besuchs. So antwortete


    "Eigentlich wollte er es bald machen - jetzt ist ihm geradenoch eingefallen, dass die Flavier sowieso eines ausrichten. Ich soll das ganze trotzdem planen, damit er es im Bedarfsfall sofort zur Hand hat - vielleicht in zwei oder drei Wochen - vielleicht auch später. Der gute Manius ist manchmal etwas ...nunja... wankelmütig."


    Jakobus grinste - eigentlich meinte er mit "wankelmütig" eher "verplant", aber das war dann doch etwas zu viel gesagt.

  • Innerlich musste ich doch tief seufzen, aber ich ließ wie immer nichts nach aussen dringen. Aber manchmal konnten Herrn doch etwas anstrengend sein. Also sollten wir nun planen und wenn wir Glück hatten und der gute Herr sich dann entschied war wohlmöglich alles umsonst und die Lebendmittel die bis dahin gekauft wurden konnte man anderweitig verplanen.
    Naja es war ja nicht mein Geld was dort zum Fenster hinausstürzte. Ich vermied es mir etwas anmerken zu lassen was gegen einer meiner Herrn gehen würde.


    "Also überlegen wir uns einfach ein Menue und hoffen, dass wir es machen können oder aber wir hoffen, dass uns die Arbeit erspart bleibt" sagte ich mit einem kleinen Zwinkern, denn eigentlich hatte ich Spaß daran so etwas zu machen. "Wir können natürlich nach der Planung auch darauf pochen, dass es alles gekocht wird und dann muss der Herr Durus alles essen" ich grinste und kaute dann nachdenklich auf meiner Unterlippe. "Wollen wir dann mit dem Planen gleich hier und jetzt anfangen? Ich bräuchte dann etwas zu schreiben, damit wir notieren können was wir alles brauchen und was wir letztendlich zusammenstellen werden. Ahh und hast du eine Ahnung wieviele Personen kommen sollen, falls es denn stattfindet oder steht das auch alles nicht fest? Das wäre ein Problem bei der Planun, denn wir können schlecht für zig Leute etwas besorgen und machen und dann kommt gar keiner."


    Es schien doch schwerer als gedacht zu werden. Uneinige Herren waren mir ja wirklich die Liebsten und das war nun ironisch gemeint.

  • "Also einkaufen sollen wir noch nicht - aber wir können uns trotzdem schonmal auf dem Markt umsehen - Quellen auftun. Außerdem möchte der Herr ein Sigma kaufen. Es sollen die drei Quaestoren aus Rom, der Praetor und die beiden Aedilen eingeladen werden. Achja, der Tribunus Plebis vielleicht auch. Wobei der dem Herrn nicht ganz so wichtig ist.
    Von mir aus können wir das ganze hier planen, wenn es Irma nicht stört."


    Ihm war gerade wieder eingefallen, dass Rahel mit Irma zusammen in einem Kämmerchen wohnte...

  • Raus? Ich würde raus gehen können, das war einmal eine gute Nachricht, denn seit dem ich hier im Haushalt tätig war konnte ich bis jetzt noch nicht die Villa verlassen. Es fing schon an in meinen Fingern zu kribbeln, denn das schönste was passieren konnte war doch mal wieder nach draussen zu können. Es schien schon ein halbes Leben lang her, dass ich auf dem Markt gewesen war. Wieder Menschen sehen von denen man nicht den ganzen Tag umgeben war, sicher ein schönes Gefühl und ich war sehr gespannt.


    "Ich muss wohl gestehen, dass ich nicht weiß wer die Leute sind von denen du mir grade erzählst, aber sicher sind es wichtige Personen." Eigentlich konnte es mir auch egal sein. Es waren Gäste meines Herrn und ich wusste wie ich mich ihnen gegenüber zu benehmen hatte und ich würde es wie bei der letzten Cena machen. Zum Glück waren mir an diesem Tag keine schlimmen Sachen geschehen und alles war glatt gelaufen, so hoffte ich natürlich auch, dass es wieder so sein würde.


    "Ich glaube ich bin alleine hier" meinte ich und sah mich in dem kleinen Raum um. Natürlich war keiner hier, denjenigen hätte man sonst schon lange sehen müssen es sei denn es fände jemand witzig sich unter den Betten zu verstecken wobei es sehr schwer wäre sich dort drunter zu quetschen. "Es freut mich aber, dass wir nach draussen können und dann würde ich sagen fangen wir mal an....ja? Aber wir brauchen noch etwas zu schreiben." Schon wieder lächelte ich ihn an und wartete.

  • Das ständige Lächeln irritierte Jakobus fast etwas ;). Kurz verharrte er, dann erklärte
    "Ja, natürlich - ich hole rasch etwas!"
    Damit war er auch schon weg.
    Nach kurzer Zeit erschien er wieder leicht schnaufend. In seiner Hand fanden sich mehrere Tabulae, sowie ein Stilus.
    "Ähm, kann ich mich setzen?" fragte er und deutete auf Irmas Bett.

  • Das war ja schonmal ein Anfang und als er verschwand öffnete ich noch einmal meine Haare, denn die ganze Zeit hatte es schon gezogen, also machte ich sie mir noch einmal neu zusammen und setzte mich dann wartend auf mein Bett. In Gedanken ging ich schon die ganzen Zutaten durch die man gebrauchen könnte. Es gab eine ganze Reihe, aber es war dumm nicht zu wissen welche Vorlieben die Gäste hatten, also würde ich zu etwas gemischten tendieren.
    Es dauerte gar nicht lange, da war er auch schon wieder da. "Das ging schnell" meinte ich nebenher und deutete dann mit einem Nicken auf das andere Bett was meinem genau gegenüber war. "Gerne setz dich, ist denke ich einfacher als die ganze Zeit vor mir zu stehen."
    Und schon wieder musste ich lächeln und gleich dabei dachte ich mir, dass ich mir das auf die Schnelle wieder abgewöhnen musste. "Schreibst du oder ich?"

  • "Das mache ich schon!"
    erklärte Jakobus. Dann nahm er Platz und überlegte. Dabei betrachtete er noch einmal Rahel und hatte das Gefühl, dass sie ihr Haar noch einmal geordnet hatte - es sah irgendwie ein klein wenig anders aus...
    "Also wir fangen am besten mit den Gerichten an.
    Ich hatte an Eier auf Stöcker, Kräuter und Mulsum als Vorspeise, dann Zicklein mit Bohnen, Kohl, Hähnchen und Schinken als Hauptgang und etwas Obst als Nachspeise. Was hälst du davon?"

    Er hatte natürlich einmal den Koch befragt und dieser hatte ein wenig gestöbert, bevor er die Speisenfolge geraten hatte. Aber ob das so gut war? Jakobus hatte so etwas noch nie gegessen...

  • Täuschte ich mich oder sah er mich merkwürdig an? Kurz iritiert sah ich zu ihm rüber, aber versuchte mich auf der Stelle auch wieder unserem eigentlichen Zusammenkommen zu widmen. Ich dachte noch einmal nach was ich alles auf der Cena bei meinem Herrn angerichtet hatte, aber hier waren es deutlich weniger Personen und so sollte man es in Grenzen halten. Man musste ja nicht übertreiben, denn das würde sich dann negativ auswirken. Es könnte als Protzen angesehen werden wenn man zuviel auftrug, aber es durfte auch nicht zu wenig da sein, denn es brachte genauso wenig, wenn die Gäste hungerten, dies könnte man als Geiz auslegen. So eine Planung war gar nicht so einfach wie es manch einer sicher dachte.
    "Das ist gut, aber vielleicht sollten wir noch etwas Fisch mit einbringen, Brot, ein paar Oliven, von allem nicht zu viel und auch nicht zu wenig. Aber eigentlich hast du alles Wichtige schon gesagt, du brauchst meine Hilfe ja gar nicht."
    Ich lächelte den Sklaven mir gegenüber an, denn er hatte für ein so kleines Gelage die richtigen Speisen rausgesucht, anders hätte ich es auch nicht gemacht, ausser bei einem großen Gelage natürlich.

  • "Zuerst dachte ich auch an Fisch - aber mein Herr ist irgendwie kein besonderer Freund davon. Die Gräten stören ihn immer...
    Das Menü ist ja nur eine Sache... - welche Mengen hälst du für sinnvoll?"

  • "Wer sagt denn, dass dein Herr auch den Fisch essen muss? Dieses Thema hatte ich schon bei meinem Herrn, er wollte bei seiner Cena vorzugsweise Meeresfrüchte haben, aber ich machte ihm klar, dass ja auch noch andere da sind und die sich bestimmt über eine gewisse Abwechslung freuen würden." Nachdenklich fuhr ich mir mit der Zunge über die Lippen und klopfte mit den Fingern auf meine Knie. "Ich würde trotzdem Fisch dazunehmen, es sei denn du sagst, dass er es nicht gut heißen würde, schließlich bin ich die letzte die hier Probleme machen will. Mengen? Ich glaube das zu entscheiden ist besser wenn man das beim Einkauf macht. Ich kann dir jetzt nicht sagen wir holen 2 Kohlköpfe und nachher sind es nur ganz kleine, das würde nicht reichen. Ich muss es sehen um zu entscheiden was und wieviel. Wir können etwas grob festlegen" meinte ich immer noch nachdenklich und wickelte mir eine Haarsträhne um den Finger. "Es kommen ja nicht so viele, aber es sollte weder zuviel noch zu wenig da sein. Also sollte es sich im Rahmen halten." Ich lächelte ihn an und war gespannt ob ich ihn nun überforderte oder nicht. "Ist das so akzeptabel?"

  • Jakobus folgte den Ausführungen von Rahel. Irgendwie verstand er diese Köche nicht. Man fragte, wie viel gebraucht wurde, sagten sie immer "Das sieht man dann schon!" - danach konnte ein nicht-eingeweihter Sklave nicht einkaufen! Zum Glück würde Rahel mitkommen...
    "Ja. Aber..."
    Jakobus hielt kurz inne und überlegte. War Stöcker nicht ein Fisch?
    "...Moment mal, ich glaube, der Koch meinte, dass Stöcker ein Fisch ist..."

  • Ohh da hatte ich mir ja jetzt etwas geleistet. Es war mir peinlich, dass ich nicht wusste, dass das ein Fisch war, denn ich hatte von diesem Fisch noch nie etwas gehört, oder vielleicht hatte er verschiedene Namen und ich kannte ihn unter einem anderen. Leise räusperte ich mich und mein Kopf sank ein wenig nach unten, damit er nicht auf der Stelle meine Unsicherheit sehen konnte.
    "Das war dann mein Fehler. Ich habe dieses Wort noch nie gehört, deswegen wusste ich nicht, dass es ein Fisch ist. Vielleicht sollte ich das nächste mal nachfragen wenn ich etwas höre was ich nicht kenne. Gut, dann haben wir ja Fisch auf der Liste, aber wegen der Mengen müssen wir wirklich so nachsehen gehen. Es ist halt dumm, dass wir nicht zu hundert Prozent wissen wieviele nun kommen werden." Mit einem weiteren Lächeln versuchte ich all das ein wenig zu überspielen.

  • "Kein Problem. Ich habe es zuerst ja auch nicht bemerkt." antwortete Jakobus lächelnd.
    Gibt es sonst noch etwas, das wichtig wäre? Also außer dem Einkaufen?"

  • Wieder überlegte ich und nickte dann. "Ja der Raum wo die Gäste empfangen werden muss sauber sein, es sollten genügend Sklaven zusammengetrieben werden die dann bedienen. Es muss für genügend Trinken gesorgt werden und der Raum muss natürlich hergerichtet werden. Es scheinen ja alles Angesehene zu sein und da sollte das Ambiente schon stimmen. Ich werde mir etwas einfallen lassen."
    Ich rief mir in Gedanken was ich alles gemacht hatte bei der Cena und mir kamen da schon ein paar Ideen wie man das alles etwas auffrischen könnte. "Wann werden wir los gehen?" Es war selbstverständlich, dass ich mich freute wieder nach draussen zu können und ich wollte so schnell wie möglich raus. "Müssen wir meinem Herrn erst bescheid sagen oder weiß er schon davon? Ich weiß nicht ob ich einfach so die Villa verlassen darf."

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