Gespräch mit dem Tribunus Plebis und seiner Tochter

  • Wir reisten bequem per Kutsche und benötigten für die Fahrt von Mantua nach Rom knappe zwei Tage. Wir, das ist die junge Annea Prisca, die ich in Mantua kennenlernte und ich.


    Und noch zwei Sklaven aus dem Hause der Aurelia, die als eine Art "Anstandsdamen" anwesend sein sollte. Immerhin kannte ich die junge Frau nicht und es sollte kein falscher Eindruck entstehen. In Rom planten wir, den tribunus plebis, der der Adoptivvater der jungen Frau war, zu treffen. Neben der Möglichkeit, ihn einmal persönlich kennenzulernen, gab es etwas zu besprechen, was seine Tochter betraf. Als wir auf dem Forum ankamen, schickte ich einen der Sklaven los, um den Annaeus Florus zu informieren. dann wandte ich mich an meine Begleiterin.


    Und, Annea Prisca? Wie war die Reise? Ich hoffe sehr, sie war komfortabel und bequem?

  • Der Sklave suchte den Tribunus Plebis und fand ihn auch. Die Nachricht versetzte ihn in helle Freude. Es war immer schön, jemanden aus der Familie zu treffen, den man bisher nicht kannte. Daher machte er sich auch so schnell als möglich unter Führung des Sklaven auf den Weg um seine Tochter zu treffen.

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  • Ja, sehr komfortabel. Auch wenn es ab und zu mal geholpert hat. :D sagte sie lächelnd.
    Dann blickte sie auf ihre Hand, welche zu zittern begann.
    Ich bin so aufgeregt. Endlich treffe ich meinen Vater!
    Nervös tippelte sie etwas hin und her und sah sich hastig um, in der Hoffnung ihren Vater irgendwo zu sehen.

  • In Mantua gibt es keine holpernden Straßen. Das war, als wir in die Nähe Roms kamen :D


    Als ich ihre zitternden Hände sah, war ich kurz davor, meine Hand väterlich um sie zu legen. Noch immer sah ich im geistigen Auge meine Töchter. Ich schüttelte mich.

    Sieh, Annaea Prisca. Dort drüben. Ich glaube, das dort könnte Dein Vater sein.

  • Strahlend sah sie in die Richtung in die Cicero gedeutet hatte.
    Leicht stellte sie sich auf die Zehenspitzen und stützte sich an Cicero's Schulter ab, was sie jedoch unbewusst tat.
    Wo?!

  • Dort drüben, mein Kind. Der schlanke Mann mit den dunklen Haaren.


    Da mein Sklave in seiner Nähe war, schien er es ja wohl zu sein. Wie es einem patrizier zukam, winkte ich in der Menschenmenge nur dezent, fast unmerklich. Aber wir waren ja schließlich nicht bei einem Wagenrennen.

  • Der Sklave bemerkte scheinbar seinen Herrn irgendwo in der Menge und steuerte auf diesen zu. Ich musste mich gerade ein bischen bemühen, um ihm zu folgen, damit in der Menschenmenge des Forum nicht gleich die geöffnete Gasse sich wieder hinter ihm schliessen würde.


    Gemeinsam kamen wir so ans Ziel.

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  • Ja, das musste er sein. Ohne Zweifel.


    Den Mann dezent musternd, dann lächelnd ansehend, begrüßte ich ihn.


    Salve, Tribunus Plebis. Es ist mir eine Freude, den Freund unserer Familie, den aufrechten und ruhmreichen Annaeus Florus zu begrüßen. Ich bin Aurelius Cicero. und ich sah es als meine heilige Pflicht an, Deine Tochter wohlbehalten nach Rom zu geleiten, auf das sie ihren Vater treffen möge, und wir gemeinsam gute Werke bereden können.


    Bislang kannte ich nur TiAnO, ein weiteres Familienmitglied der Annaea. Wie unterschiedlich doch die Menschen aussehen konnten. ;)

  • Der Sklave trat dann auf die Seite und ein mir bisher fremder Mann begrüsste mich.


    Salve Aurelius Cicero, Spross der alten und grossen Gens Aurelia! Es freut mich sehr, dich kennenzulernen. Mein Bruder hat mir schon von dir erzählt, wenn ich mich nicht irre.


    Du hast meine Tochter bei dir? Welche denn?

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  • Grinsend erblickte sie ihren Vater. Von der Schulter Cicero's ließ sie ab und stellte sich ganz normal leicht schräg hinter Cicero.
    Als die beiden Männer miteinander redeten hörte sie nur zu, bis ihr Vater nach seiner Tochter fragte.
    Lächelnd trat sie vor meinen Vater und räusperte sich etwas.
    Ich bin deine Tochter. Annaea Prisca...
    Die Hände faltete sie an ihrem Rücken zusammen und wartete nur auf die Reaktion ihres Vaters.

  • Prisca, mein Kind! Es erfreut das Herz eines alternden Mannes, seine junge Tochter begrüssen zu dürfen :D
    Willkommen in der Familie!


    Da ich als Amtsträger auf dem Forum Romanum nicht wirklich unbeobachtet und frei handeln konnte, musste ich mich schon etwas zusammennehmen und tauschte nur kurz die Begrüssungsküsse.


    Wie geht es dir?

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  • Prisca erwiderte die Begrüßungsküsschen.
    Mir geht es blendet, und dir, Vater?


    Ich war so aufgeregt dich endlich treffen zu dürfen.
    Ich habe es kaum abwarten können hierher zu kommen!
    sagte sie in total überstürzter Freude.

  • Schmunzelnd fuhr ich mit meiner Hand an meinem Kinn vorbei und stellte einige Bartstoppeln fest. Ein wenig Zeit würde ich den beiden noch geben müssen, wusste ich doch, wie es ist, wenn Väter ihre Töchter lange nicht sahen. Insgeheim hoffte ich jedoch, das wir noch auf das Thema sacerdos zu sprechen kämen.

  • Kurz drehte sich Prisca um zu Cicero und da viel ihr auch der nächste Grund ein, warum sie auch hier waren.
    Nicht nur um Prisca's Vater kennenzulernen, sondern auch deswegen:


    Ach Vater... was mir auch sehr am Herzen liegt, seit Cicero mir das schmackhaft gemacht hat...
    Er fragte mich ob ich in Mantua die Ausbildung zur Priesterin machen möchte.
    Wäre das auch in deinem Sinne?


    Innerlich hoffte sie brennend darauf, dass ihr Vater zustimmen würde.
    Es liegt ihr wirklich sehr am Herzen.
    Das merkt man daran, dass ihre Finger leicht zitterten, was man jedoch kaum sieht.

  • Sim-Off:

    Alles klar, schönen Urlaub!!


    Ich drehte mich zu Cicero.


    Eine gute Familie, die Aurelier, mit vielen guten Ideen! Ich danke dir!


    Dann wieder zu Prisca.


    Mein Kind, wenn es dein Wunsch ist, in Mantua Priesterin zu werden, so werde ich dir nicht im Wege stehen! Mantua ist unsere Heimat. Jedes Familienmitglied welches unser Haus dort bewohnen wird, ist ein Gewinn. Hinzu kommt, dass wir schon immer den römischen Göttern sehr treu dienten und eine Priesterin in der Familie wäre daher ein enormer Gewinn! Welche Gottheit würdest du denn vorziehen?

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  • Ich danke dir, Vater. sagte sie lächelnd und sie musste sich beherrschen ihm nicht vor Freude um den Hals zu fallen.
    Ich bin ja Griechin...in Griechenland habe ich Zeus, Aphrodite und Athene vergöttert.
    Doch hier ziehe ich Athene vor.
    Hier in Roma ist es ja Minerva.

    Dank Cicero wusste sie, dass Athene hier Minerva war.
    In Griechenland heißt es, dass sie die Tochter des Zeus und der Methis ist.
    Zudem ist sie die Göttin der Weisheit, der Wissenschaft und des Kunsthandwerks.

    Sie wusste sehr viel über die Griechischen Götter, da scheint es hier in Italia eigentlich nicht wirklich anders zu sein.
    Ein Lächeln umspielt ihre Lippen und kurz drehte sie sich, ihrer Sache sicher, zu Cicero um, kurz darauf wandte sie sich ihrem Vater wieder zu.

  • Du weisst schon viel, natürlich aus deiner alten Heimat. Doch scheinst du etwas zu vergessen. ;)


    Die Römer haben viele Götter, und viele haben wir von anderen Völkern übernommen, so auch von den Griechen, auch wenn viele Leute das nicht einsehen wollen. ;)


    Daher kannst du dein Wissen vielleicht wirklich ganz gut nutzen ;)

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  • Nichts anderes habe ich gedacht, da du ja unseren Wahlspruch kennen wirst. ;)


    Taten sind mehr wert als viele Worte und danach wirst du bei uns in der Familie gemessen werden. ;)


    Ich lächelte ihr offen ins Gesicht.

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