Via | Mogontiacum - Geneva

  • Sedulus schloss für einen Moment die Augen und lächelte als der Octavier die Hals abschneidende Geste zeigte.


    Ach sei froh hier zu sein. In den genannten Provinzen ist`s recht öde mit unter und vor allem doch recht heiß. Außerdem ist die Bevölkerung recht merkwürdig, sie hängen einfach zu sehr an ihrem griechisch. :D


    Der Tribun machte eine wegwerfende Handbewegung welche seine Verachtung Ausdruck verleihen sollte.


    Ja die Praetorianer, an die habe ich auch schon einige mal gedacht als ich noch bei den Urbanern war.


    Ach das macht doch nichts.


    Wieder hörte Sedulus interessiert zu.


    Wie lange braucht es bis ihr genügend Vorräte beisammen habt um die Tiere über den Winter zu bringen? Vergehen da nicht Wochen bis alles vor Ort ist?


    Dein Wort in der Götter Gehörgänge. Mal sehen ob es sich auch bewahrheitet.
    Aber sag, Peregrini, sie dürfen doch nicht in den Legionen dienen nach meinem Kenntnisstand. Oder hat sich da etwas getan?
    Glaubst Du denn das die Germanen etwas planen?


    Fragen über Fragen, doch wollte der neue Tribun über seine Wirkungsstätte bescheid wissen.

  • Nun, mein griechisch müsste ich dafür wohl ein wenig aufbessern. :D


    Nein, das stimmt. Die Perigrinii gehen zur Ala. Wenn aber der Rekrutenamngel einsetze fürchte ich, dass wir uns über sowas Gedanken machen. Verstehe mich bitte Recht. Ich denke da in erster Linie an die Turmae. Ich kann einfach nicht verstehen, dass ein Mann, der gut reiten kann aber nicht römisches Bürgerrecht hat, nur zur Ala kann, wenn er doch bei den Turmae der Legion genauso gut aufgehoben wäre. Aber ich denke, dann würden wir Tür und Tor der Peregrini-Brut öffnen und vorbei wäre es mit der Legion, wie wir sie heute kennen.


    Die Vorräte einzubringen wird schon mehrere Wochen dauern. Das ist richtig. Wir sollten daher jetzt anfangen. Bevor alles weg ist.


    Ihr wart bei den Urbanern in Rom?
    Das muss bestimmt sehr interessant gewesen sein.


    Ob die Germanen was planen? So genau kann ich das nicht sagen. Auf jeden Fall sind wir wachsam. Denn jetzt kommen die letzten Monate vor dem strengen Winter. Das Jahr war sehr ruhig, da muss einfach noch was kommen.

  • Wie das in Zukunft mit den Peregrini geregelt wird, so denke ich müssen wir uns nicht den Kopf zerbrechen, das sollen andere machen. ;) Aber im Grunde stimme ich Dir da schon zu.


    Aber immer hin können dann die, die eingebürgert wurden bzw. das Bürgerrecht erhalten haben zur Legion wechseln und dort ihren Dienst bei der Reiterei weiter führen.


    Dann steht Dir und Deinen Männern ja noch einiges bevor wie mir scheint.


    Ja, das war ich. Es kommt immer darauf an welche Aufgabe man zugeteilt bekommt. Ich denke es ist nicht viel anders als bei den Legionen, naja gut, bis auf die Polizeiarbeit die man hat. Ansonsten ist`s gleich. Man bildet aus, geht auf Streife oder bewacht die Mauern und Tore. Also Du siehst, es ist nichts außergewöhnliches.


    Gegen Wachsamkeit ist auch nichts zu sagen im Gegenteil. Ob der Winter so streng wird? Und wenn die Germanen hungern ist es ihnen glaube ich egal welche Jahreszeit wir haben. Für uns hingegen schaut es da schon anders aus.
    Wir kommen mit unseren schweren Rüstungen nicht schnell genug vorwärts wenn denn meterhoch der Schnee liegt und die Straßen aufgeweicht sind.
    Da sind unsere barbarischen Nachbarn klar im Vorteil und das wissen sie wohl auch.

  • Das ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Wenn die Germanen hungrig sind, kommen die schon auf dumme Gedanken. Aber ich schätze, dass die größteGefahr von Wegelagerern dieseits des Limes ausgeht als von den Wilden jenseits.


    Auf jeden Fall werde ich die nächsten Tage damit anfangen die Vorräte für die Pferde aufzufrischen und aufzustocken.


    So ritt man weiter, im Gespräch vertieft.
    Derweil eskortierte der Rest der Patrouille den langsameren Wagern der Ehefrau des Tribun.

  • Wollen wir das Beste hoffen das Mars nicht auf dumme Gedanken kommt.


    Vielleicht nimmst Du mich wenn ich denn Zeit habe ja mit Duplicarius wenn es an die Beschaffung von Futter geht. Vielleicht geht es dann ein wenig besser und schneller von der Hand. Vor allem würde ich dann wieder Gegenden sehen die ich seit meiner Kindheit nicht mehr gesehen habe.


    Irgendwie hatte er sie doch vermißt, die Provinz Germanien auch wenn es hier nicht immer einfach war.

  • Sehr schön!


    Sedulus nickte und freute sich schon auf den "Ausflug". Dieser würde es ihm etwas erleichtern sich hier wieder heimisch zu fühlen. Hoffentlich würde es Paulina auch so leicht fallen. Wobei, sie war ja quasi noch nicht so lange von der Provinz weg gewesen als er also müßte es ihr etwas leichter fallen sich hier wieder einzugewöhnen.

  • Nachdem die Soldaten der IV. Centuria Mogontiacum hinter sich gelassen hatten, marschierten sie in ordentlicher Formation auf der gepflasterten Legionsstraße.


    Neben den Männern führte Crispus sein Maultier und trieb Nachzügler an oder bremste die Spitze. Man spürte, dass es langsam kalt wurde und der Herbst seinem Ende entgegenging...

  • Der erste richtige Einsatz! Die Centurie hatte schon länger nichts richtiges mehr zu tun bekommen, dementsprechend voller Tatendrang schienen die meisten zu sein. Eine Räuberbande! Denen würden sie schon beibingen, wie Rom mit solchem Gelichter umging!


    Das Wetter war zwar kühl, aber immerhin trocken und so marschierte es sich eigentlich ganz angenehm. Bald schon ließen sie Mogontiacum hinter sich und zogen über die gepflasterte Legionsstraße, Borbetomagus entgegen. Mit der ganzen Centurie zu kämpfen, würde eine ganz neue Erfahrung sein. Bisher hatten sie ja nur in kleineren Einheiten geübt.


    Während sie so vor sich hinmarschierten, grinste Valerian kurz zu Drusus herüber. "Eine Räuberbande. Hoffentlich erwischen wir sie auch. Hast Du von irgendwelchen Überfällen gehört?" Ihm war das neu.

  • Neben Valerian marschierte auch Drusus. Mogontiacum hatten sie schon hinter sich gelassen, wieviele Tage sie wohl bis Borbetomagnus marschieren würden? Das Wetter war zwar nicht warm, aber auch nicht wirklich kalt. Also eigentlich angenehm ein angenehmes Wetter, zum Marschieren.


    "Nein, ich habe nichts von Überfällen gehört, aber ich bin mir sicher, dass wir sie erwischen", grinste Drusus zurück und blickte kurz zu Valerian hinüber.

  • Valerian staunte nicht schlecht über die Sicherheit, die Drusus mit seiner Aussage an den Tag legte. "Wie kannst Du da so sicher sein? Vielleicht haben sie genug erbeutet, sich wieder getrennt und sind in kleinen Gruppen wieder rüber auf die andere Seite des Limes? Ich habe gehört, daß die wilden Germanen Raubüberfälle als eine Art Mutprobe ansehen und danach einfach in ihre Dörfer zurückkehren." Und dorthin würden sie ihnen gewiß nicht mit nur einer Centurie folgen. Doch er war auf die Antwort von Drusus gespannt. Immerhin kannte er sich hier viel besser aus als Valerian.

  • Primus marschierte neben Sergius.
    Er hörte die Gespräche der Kameraden...und auch ihm gingen viele Gedanken durch den Kopf. Sergius starrte nur geradeaus...zum ersten Mal erlebte er den Kameraden sehr ernst und introvertiert.
    Viel war in den letzten Tagen geschehen,...das Scharmützel beim Übungsmarsch...Rufus...
    Ach was, es würde kommen wie es wollte,...es hatte noch nie etwas gebracht, wenn man sich unnötig den Kopf mit schweren gedanken füllte.
    Er atmete tief die kalte Luft ein und zog seinen neuen Scutum an sich. Marschschritt.

  • "Naja, ich wage zu bezweifeln, dass die Räuber, richtige Germanen sind, also von der anderen Seite des Limes meine ich. Denn für die jährlichen Überfälle ist es schon ein wenig spät und außerdem liegt Borbetomagnus ja nicht direkt an der Grenze, sondern auf unserer Seite des Rheins" erläuterte Drusus, während er unermüdlich weiter marschierte.

  • Schweigend marschierte Reatinus mit der Truppe mit. Im Lauf nippte er ab und zu an seiner frisch gefüllten Feldflasche. So wie er lief, konnte man ihm also ansehen, dass der Marsch für ihn noch nicht einmal angefangen hat. Logischerweise würde Reatinus aber auch bald fester laufen, wenn er seinen letzten Fetzen Energie aus dem Körper kratzen müsste. Das konnte bei gutem Training zwar dauern, aber dieser Effekt würde früher oder später immer eintreten.

  • Valerian hörte Drusus aufmerksam zu. Es war immer gut von jemandem zu lernen, der sich schon auskannte. "Jährliche Überfälle, ja? Die betreiben das dann also wirklich als eine Art Sport? Unglaublich... Na, wenn sie nicht von drüben sind, dann stimme ich Dir zu. Dann kriegen wir sie bestimmt."


    Unwillkürlich mußte er an den Moment auf dem Übungsmarsch denken. Es war nicht so schlimm gewesen, dieser Moment, in dem er zugestoßen hatte. Er hatte ja das Gesicht des Mannes nicht gesehen, als er ihn tödlich traf. Er war froh, daß er nicht nochmal hatte zustechen müssen. Und er hatte sich das Gesicht auch später nicht mehr angesehen, es war ja zum Glüch auch schon dunkel gewesen. Insgesamt hatte es sein Gewissen weniger belastet, als er gedacht hätte. Doch er war nicht so naiv zu glauben, daß dies immer so sein würde.


    Im Moment allerdings war er guter Dinge. Natürlich würden sie am Abend erschöpft sein. Schon gar, wenn sie ein Marschlager errichten mußten. Doch sie taten endlich, wofür sie in die Legion eingetreten waren: Das römische Volk schützen.

  • Primus merkte langsam, daß die Kameraden ruhiger wurden,...die Gespräche verstummten nach und nach. Ein sicheres Zeichen dafür, daß die Männer sich ihre Energie einteilten und die Luft zum Atmen brauchten statt zum reden.


    Wie lange waren sie jetzt unterwegs?
    Die Sonne war kaum sichtbar in diesem grauen Tag. Gab es ein festes Castelllum in dem sie einzogen zur Nacht,...ein Marschlager, vielleicht? Er hoffte innig darauf, denn nach dem Marsch noch ein Sicherungslager bauen war kein angenehmer Gedanke.

  • "Ja, das heißt sie versuchen es zumindest. Nicht immer kommen die Barbaren auch über den Limes", erwiderte Drusus grinsend. Der Limes war schon eine gute Sache.


    Wie lange sie wohl noch marschieren würden? Hoffentlich nicht allzu lange, denn sie mussten ja auch noch ein Marschlager aufbauen...

  • Der Centurio fiel zurück und hörte die Unterhaltungen der Soldaten. Alle waren offensichtlich höchst neugierig - wie auch der Centurio! Aber dieser ließ es sich nicht anmerken.


    Etwas Wind kam auf und ließ die Mäntel der Legionäre auffliegen.


    "Los, weniger quatschen, mehr marschieren!"


    befahl der Centurio und schwang sich auf sein Maultier.

  • Primus sah dem Centurio zu, wie er auf sein Maultier stieg.
    Naja, ...dachte er,...lieber schlecht geritten als gut gelaufen!


    Er sah auf Sergius, der nach wie vor irgendwelchen düsteren Gedanken nachhing. Weiter,...weiter,...einem fernen Schicksal entgegen.


    Er vermißte die glorreichen Gefühle, welche den Soldaten auf dem Weg in die Schlacht geleiteten, er empfand nur eine Leere in seinen Eingeweiden und beschloß in sich zu gehen, noch war Zeit mit sich ins Reine zu kommen.
    ...vielleicht war es ja das, was Sergius auch gerade tat.

  • Valerian nickte Drusus zur Antwort zu. Nach der Ermahnung des Centurios wollte er lieber nicht weiterreden. Ärger hatte er schließlich schon genug gehabt. Sicher, reden kostete Atem, da hatte der Centurio vermutlich recht, aber immer nur schweigend voranmarschieren war auf die Dauer auch ein wenig langweilig.


    Doch natürlich hielt sich Valerian nun an die Vorgaben und marschierte einfach weiter, ohne weitere Unterhaltung. Meile um Meile legten sie so zurück. Ronk, ronk, ronk, ronk, ronk...

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