Wäre er zu Hause, hätte er vermutlich Tränen vergossen. Aber Mela lief durch die Straßen und Gassen, kam schließlich am Markt an und pflügte ohne Rücksicht durch die Menschenmassen. Hier konnte er unmöglich wie eine Memme weinen. Ein Mann tat so etwas nicht in der Öffentlichkeit, schon gar nicht ein Soldat der Legion und als solchen konnte man ihn an seiner rostroten Militärtunika erkennen.
Sie erwiderte seine Liebe nicht. Er musste das respektieren, auch wenn es weh tat und sicherlich eine lange Zeit dauern würde, bis er das verkraftet hatte. Mela würde sie in Ruhe lassen. Sie mochte ihn vielleicht als Freund haben wollen, aber wenn er sich jetzt nicht ganz abkapselte von ihr, würde ihn das kaputt machen. Also würde er heute noch zum Hafen gehen und auf dem nächsten Schiff gen Germanien eine Passage reservieren, so schwer ihm das auch viel. Außer der Legio hatte er nichts und niemanden, der ihn irgendwie ablenken konnte.
Da Mela momentan nicht nur der Blick für die Menschen um sich herum fehlte, sondern auch der Sinn dafür, sich bei den angerempelten Menschen zu entschuldigen, lief er einfach geradewegs weiter. Dabei stieß er viele Leute um. Den Blick starr nach vorn gerichtet, lief er ohne Ziel durch die Menge, als er wieder jemanden anrempelte und ihn beinahe umstieß.
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