Verloren, gebrochen und einsam

  • Wäre er zu Hause, hätte er vermutlich Tränen vergossen. Aber Mela lief durch die Straßen und Gassen, kam schließlich am Markt an und pflügte ohne Rücksicht durch die Menschenmassen. Hier konnte er unmöglich wie eine Memme weinen. Ein Mann tat so etwas nicht in der Öffentlichkeit, schon gar nicht ein Soldat der Legion und als solchen konnte man ihn an seiner rostroten Militärtunika erkennen.


    Sie erwiderte seine Liebe nicht. Er musste das respektieren, auch wenn es weh tat und sicherlich eine lange Zeit dauern würde, bis er das verkraftet hatte. Mela würde sie in Ruhe lassen. Sie mochte ihn vielleicht als Freund haben wollen, aber wenn er sich jetzt nicht ganz abkapselte von ihr, würde ihn das kaputt machen. Also würde er heute noch zum Hafen gehen und auf dem nächsten Schiff gen Germanien eine Passage reservieren, so schwer ihm das auch viel. Außer der Legio hatte er nichts und niemanden, der ihn irgendwie ablenken konnte.


    Da Mela momentan nicht nur der Blick für die Menschen um sich herum fehlte, sondern auch der Sinn dafür, sich bei den angerempelten Menschen zu entschuldigen, lief er einfach geradewegs weiter. Dabei stieß er viele Leute um. Den Blick starr nach vorn gerichtet, lief er ohne Ziel durch die Menge, als er wieder jemanden anrempelte und ihn beinahe umstieß.



    Sim-Off:

    Schreiberlinge sind willkommen! =)

  • Ich lief einmal mehr über den Marktplatz.
    Ich liebte eben diesen Ort wo sich die verschiedensten Menschen tummelten und das ganze Forum erfüllt von Gerüchen der exotischsten Lebensmittel war. Merktschreier priesen lautstark ihre Ware an und Kinder rannten Erwachsene um :D.
    Doch nicht nur Kinder..


    Ich hatte meinen Blick gerade in Richtung eines Gewürzhändlers gewendet, als mich etwas hart an der Schulter traf und ich fast zu Boden taumelte. Das zweite mal heute. Wollte mich jeder übersehen?
    Ich hielt mir meine Schulter und sah entnervt auf.

  • Titus
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    Der Tribun grübelte gerade über irgendwelche Wachstafeln und Schriftrollen, was hatte er gesagt worum es ging ? Codex Irgendwas... Egal, so war es an Titus allein einige Sachen zu besorgen,... na da könnte er auch gleich was für seine kleine Küchenmaus besorgen.So war er unterwegs auch den Märkten, bereits schwer bepackt mit verschiedenen Packeten.


    Ein Vorteil seiner Grösse von mehr als zwei Schritt, war seine Übersicht über das Geschehen. So entging ihm nicht der junge Mann, der scheinbar blind durch die Strassen ging. War das das nicht ein Klient seines Patrons ? Der Kleine war doch ein Miles der IX. ? Titus änderte seinen Kurs, die Menge ignorierent,... direkt auf den Mann zu...

  • Mela wandte nur flüchtig den Kopf und sah, dass es eine junge Frau gewesen war, die er umgestoßen hatte. Er murmelte eine Entschuldigung und hastete weiter, doch nur drei Schritte weit. Dann blieb er stehen, seufzte und wandte sich wieder um. Es ging ja nicht, dass er sich weiterhin so verhielt.
    "Verzeihung. Ich.. Ich ähm, weiß derzeit nicht, wo mir der Kopf steht", fügte er seinem barschen 'Tschuldigug' von eben noch an.
    "Alles in Ordnung?"


    Als er da den Blick hob, sah er einen Berg Packete, Päckchen und in Seidenpapier eingewickelte Dinge auf sich zu kommen. Erst einen Moment später erkannte er Titus hinter dem ganzen Zeug. Mela seufzte und fragte sich, was nun wohl käme.

  • Ich richtete mich auf. Wenigstens war er noch einmal zurückgekommen um sich richtig zu entschuldigen.


    Es geht schon murmelte ich, mir immer noch die Schultern reibend.
    Ganz schön strammer Oberkörper :D

  • Etwas irritiert sah Mela die junge Frau an, blinzelte zweimal und lächelte schwach. Die Bitterkeit in seinem Gesicht konnte er nicht überspielen. Er wollte sich schon umdrehen und wieder seines Weges gehen, aber Titus steuerte wirklich geradewegs auf ihn zu und es sah so aus, als sei es Absicht. Jetzt zu gehen wäre nicht nur unhöflich sondern auch eine Beleidigung gewesen. Also seufzte er ergeben und wartete, dass der Miles näher kam.

  • Titus
    --------------------------------


    Titus bahnt sich seinen Wegh durch die Menge, allein die Grösse und die Statur des hünnenhaften ehemaligen Legionärs sorgen dafür, das eigentlich alle vernünftigen Passanten ihm ausweichen. Nur ein eionzelenen Bürger, der anscheinend in Gedankenverloren ist, stolpert in ihn hinein, doch Titus reagiert nicht darauf, merkt es nicht mal. Auch der Bürger, der erst zu einer Schimpftirade ansetzen will, verzichtet angesichts der Grösse seines Gegenübers darauf.


    "Heh,.. du bist doch Mela, nich`war ?" begrüsst der Hüne den anderen Miles. " Dacht` eigentlich du solltest doch bei der IX. sein,... Oder hasst dich schon versetzen lassen ? Willst mich nich` deiner kleinen Süssen vorstellen ?"


    Wie gewohnt leicht rüpelhaft ist sein Tonfal und er verwendet auch das wissen, das er im Tablinium seines Tribuns mitbekommen hat.

  • Da der junge Mann, der mich angerempelt hatte, nicht weiterging, war ich etwas unschlüssig,
    was ich tun sollte.
    Ich betrachtete ihn, er war gutgebaut und hatte markante, männliche Züge, trotz seines
    noch jungen Alters. Er sah aus als ob er zum Militär gehörte.



    Ich bemerkte erst recht spät, dass er keinesfalls wegen mir, sondern wegen einem sehr großen, bepackten Mann, der sofort aus der Menge herausstach stehen geblieben war. Angesichts dieser Tatsache und auch nicht zuletzt durch dessen Worte, wandte ich verlegen und vermutlich auch mit gerötetem Gesicht den Blick ab.

  • Mela war als Duplicarius ranghöher als dieser Kerl. Er verzog das Gesicht und es verfinsterte sich.
    "Petronius Mela", betonte er.
    "Ich bin Duplucarius. Und ich möchte dich bitten, nicht so unhöflich gegenüber der Dame zu sein."


    Er sah Titus ernst an und wandte sich dann an die Frau, die ihn gemustert hatte. Dabei konnte er seine Niedergeschlagenheit nicht gänzlich überspielen. Er fuhr sich mit der Hand über das müde Gesicht, seufzte und fragte:
    "Wie heißt du denn?"

  • Ein Duplucarius also. Erst jetzt bemerkte ich, dass der junge Mann neben mir, Mela, etwas niedergeschlagen wirkte.
    Ich blickte immernoch etwas verlegen drein und erst als er nach meinem Namen fragte, sah ich ihn direkt an, direkt in seine dunklen Augen.



    Mein Name ist Maecia, antwortete ich. Iunia Maecia

  • Mela brachte irgendwie ein leichtes Lächeln zustande. Wie, wusste er selbst nicht. Dann nickte er und wandte sich wieder Titus zu.
    "Jetzt kann ich sie dir auch vorstellen. Das ist Iunia Maecia. Und das", sagte er und deutete auf den Miles, "ist Miles Titus.
    Du fragtest, warum ich nicht in Germanien bin. Ich erlitt eine Verletzung, als ich...jemanden...vor der Schändung bewahrte. Ich lag drei Wochen im Valetudinarium, nehme aber das nächste Schiff zurück."
    Melas Stimme war bitter, als er von diesem Jemand sprach.

  • Titus
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    Titus lachte auf,.. es war seine lockeres, ruppiges Lachen, das schon so so oft durch die Unterkünfte gehallt hatte. Und da er schon als Legionär es immer wieder an Respekt vor den Optios hatte mangeln lassen, hatte sich dsas auch nicht geändert, seit er seinem Tribun nach Roma gefolgt war.


    "Komm, Kleener, tu ma nich `so wichtig,... ich hab schon Optios vermöbelt, da warst du nich mal auf der Welt."


    Titus wandte sich der jungten Frau zu. " `Schuldigung, wenn ich dachte, das du was mit dem da haben tun könntest."

  • Ich lächelte zurück und dann den etwas ruppigen Mann namens Titus an.
    Schon in Ordnung.
    Ich dachte mir ein bisschen meinen Teil, war aber immernoch etwas unschlüssig, ob ich jetzt so einfach gehen sollte.


    Ich...ähm...ich möchte also nicht weiter stören..
    Ich sah die beiden noch einmal und wandte mich dann zum gehen.

  • Mela wandte sich wieder um und sah Maecia an. Es war einfach kein guter Zeitpunkt, eine junge Frau kennenzulernen. Trotzdem war das nicht ihre Schuld, sondern Melas. Er war zu ruppig gewesen, unhöflich und einfach nicht er selbst. Mela schloss die Augen und presste mit Daumen und Zeigefinger darauf, seufzte tief und machte einen Schritt in Maecias Richtung.


    "Warte", sagte er.
    "Es tut mir leid, wenn ich unhöflich war. Es ist nur... Kein guter Zeitpunkt momentan für mich und...."
    Mela schüttelte den Kopf und sah Maecia müde an. Sie hatte ein hübsches Gesicht und ein überaus charmantes Lächeln, aber Mela fehlte der Sinn für mehr als eine simple Feststellung dessen.
    "Das ist meine Schuld."

  • Ich wandte mich um und lächelte ihn an, irgendwas an seiner Aura sorgte dafür, dass er mir Leid tat.


    Du warst nicht unhöflich. Mach dir keine Gedanken.


    Eine Strähne fiel ihm ins Gesicht, als er mich bedauernd ansah.

  • Titus
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    Der riessige Titus guckt den Klienten seines Tribuns skeptish an. Für wen der sich wohl geprügelt hat ? War der nich`wegen so`ner kleine liebsten beim Tribun gewesem ? Titus konnte das allles nicht verstehen, was daran immer so schwierig war. Er hatte seine kleine Liebste vor dem Castellum gehabt, naja, eigentlich waren es immer mal andere gewesen.
    Die kleine Mia hatte er zwar eine Weile vermisst, als sie nach Roma gegangen waren, aber die Küchenmaus in der Villa hatte ihn schnell darüber hinweg getröstet,...


    "Drei Wochen," grinste der Hünne," dat is doch nix,... nach der letzten Schlacht lag ich monate nur rum,... und hab auch nur wegen dem Tribun überlebt,.. sonst hätten die mich auf dem Schlachtfeld verbrannt."

  • Mela verzog das Gesicht zu einer Grimasse, die irgendetwas zwischen einem Lächeln und Trauer war, und schüttelte den Kopf. Er machte sich keine Gedanken, aber er wollte nicht, dass man den Petroniern Ungehobeltheit nachsagte. Er warf Titus einen leicht ausdruckslosen Blick zu, zuckte mit den Schultern und sprach zu Maecia:
    "Es war nett, dich kennenzulernen. Entschuldige nochmals."
    Dann drehte er sich zu Titus um, der nicht wusste, dass Mela viel Blut verloren hatte und beinahe dahingeschieden war.
    "Ich danke dir für deine Anteilnahme, Titus. Richte doch bitte Grüße an meinen Patron aus und teile ihm mit, dass ich morgen gen Germanien aufbrechen werde."
    Er lächelte nochmals und sprach zu beiden: "Vale."
    Dann verließ er sie und tauchte wieder in der Menge unter. Hätte er Maecia als 'Entschädigung' zu etwas einladen sollen? Mela grübelte darüber nach, aber es war wirklich der falsche Zeitpunkt, um mit einer Frau in die Taverne zu gehen.
    Er musste seinen Stolz pflegen, seine Enttäuschung und seine Bitterkeit.

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