• Das Griechisch klang gut in Priscus´Ohren, die Agora in Nicopolis war nicht besonders riesig gewesen, aber man hatte alles bekommen, was man brauchte. Verglichen mit Alexandria, der Perle Ägytens war sie bestimmt nicht zu vergleichen. Fasziniert hörte er zu, als Axilla erzählte. Seine Phantasie bekam Flügel und er malte sich die Stadt reich und schön aus, volller exotischer Einwohner und Tieren.
    Nur langsam fand er wieder in die Wirklichkeit zurück. "Was waren deine Aufgaben für den Gymnasiarchos? In Athen ist es ein angesehener Mann, aber wie ist es in Aegyptus? Ich habe immer gedacht die Bewohner sind verweichlichte Graeculi, ganz anders als in Griechenland selbst?" Er selber konnte die Feindschaft mancher Römer gegenüber den Griechen nicht verstehen, die griechische Kultur hatte schon reiche Früchte getragen als die Römer noch ihre Fische im Tiber fingen. "Was war der Grund, dass du nun in Rom lebst, wenn Alexandria doch scheinbar schöner ist? Bitte verzeih die vielen Fragen, aber ich reise wirklich gerne..." meinte er enschuldigend.


    Priscus nickte lächelnd, als Axilla nach dem Theaterstück fragte "Ich werde mich ein wenig in Rom umsehen, wenn Theogenes finde, dann bist du herzlich eingeladen. Aber was die Spiele im Flavianum angeht, magst du die Tierhetzen oder die Kämpfe auf Leben und Tod überhaupt?" fragte er mit hochhgezogener Augenbraue. Die klirrenden Schwerter klangen nicht gerade begeistert, viele Frauen gingen nur zu den Spielen, um gesehen zu werden.

  • “Na, also hör mal!“ sah sich Axilla genötigt, die Ehre der Alexandriner zu verteidigen. Zwar war das noch nicht der scharfe Unterton, wenn sie wirklich böse war, aber so ein klein wenig fühlte sie sich schon verpflichtet, ihre Freunde in Schutz zu nehmen. “Die Griechen dort sind doch nicht verweichlicht! Die sind nur... anders.“ Sie hatte keine Ahnung, wie die Griechen in Griechenland denn waren. Und inwiefern die griechischer sein mochten als die in Alexandria. Oder wie man „griechisch sein“ definierte. Aber sie wollte das nicht so auf den Menschen, die sie sehr lieb gewonnen hatte, sitzen lassen, dass diese schlechter sein sollten.
    Und nachdem das geklärt war, konnte sie auch wieder die Fragen beantworten. Fast so, als wäre nichts gewesen.“Also, der Gymnasiarchos ist einer der höchsten Stadtbeamten. Er kümmert sich um die ganzen Sportstätten, und die Ausbildung der jungen Griechen, damit die Bürger werden, die ganze Einbürgerung und Eintragung in die Wahllisten, Ausführung der Wahlen und das alles. Und ich hab halt geholfen, die Listen zu verwalten. Naja, meistens hab ich die Scribae des Gymnasions herumgescheucht, damit die mir das alles schon fertig bringen und ich es nur noch sortieren muss. Und ich hab halt verwaltet, wer wann einen Termin bekommt, und die Leute dann vorgelassen oder eben auch nicht. Und im Museion hab ich geholfen, die Bücher zu katalogisieren. Naja... eigentlich hab ich da auch eher die Akroatoi und Demosioi herumgescheucht.“ So gesehen hatte Axilla eigentlich hauptsächlich die Aufgabe gehabt, aufzupassen, dass andere ihre Aufgaben machten. Da aber nichts allzu schlimmes durcheinandergekommen war, fand sie, dass sie ihre Aufgabe ganz passabel gemeistert hatte.


    “Um ehrlich zu sein, schau ich eigentlich lieber beim Training zu. Ich mein, ich mag es wirklich, zuzuschauen, wie sie kämpfen, und wie sie ihren Mut beweisen. Und ich hab auch nichts gegen das Blut oder so. Aber... ich muss niemandem beim Sterben zusehen, verstehst du?“ ein fast vergessenes Bild tauchte kurz vor Axillas geistigem Auge auf. Leander, wie er zu Boden ging, das Blut, das sich fast schwarz unter ihm ausbreitete, und so grellrot auf seinen Lippen auf einmal lag und blasen warf. Der Blick, wie er zu ihr hinsah, ehe das Feuer in seinen Augen für immer erlosch und brach. Axilla blinzelte es beiseite und versuchte, nicht daran zu denken. “Von daher sind mir Tierhetzen eigentlich lieber. Aber es ist ja ein fröhlicher Anlass, und der Ädil hat gute Gladiatoren versprochen. Ich denke, wenn wir erst nachmittags gehen, wenn die Hinrichtungen vorbei sind“ – wobei Axilla nichtmal wusste, ob es welche gab. Aber gehörte ja eigentlich dazu – “sollten die Kämpfe sehr sehenswert sein.“

  • Priscus lächelte, als sie sich für die Griechen einsetzte. "Natürlich sind sie anders. Ich habe mein ganzes Leben unter ihnen gewohnt, aber die Griechen aus Athen sehen auf ihre Verwandten am Nil herab, obwohl sie doch alle die gleichen Vorfahren haben... Vielleicht weil sie noch nie in Alexandria waren und alles Fremde ihnen nicht ganz geheuer ist. Es gibt wohl kein Volk, das abergläubischer ist. Trotzdem ist ihre Kultur wirklich faszinierend," lenkte er ein, um ihr Gemüt zu beruhigen. Da fiel ihm noch etwas ein, was er unbedingt fragen wollte.
    "Wenn du das Museion ansprichst, wie ist es dort? Ich habe gehört, dass es dort tausende von Schriften gibt, mit dem Wissen der ganzen Welt?" Er mochte Bücher, obwohl er sich nun bald zum Militär melden würde.


    Er setzte sich ein wenig anders hin. Blut mochte er auch nicht besonders, aber die Spiele gefielen ihm überall im Reich. Besonders die Wetten hatten es ihm angetan. "Gut, wenn du möchtest, begleite ich dich gerne zu den Spielen, wenn die Hinrichtungen vorbei sind. vielleicht gehe ich schon früher hin und hole ich dann ab?" Dann brach er ab. "Nicht dass ich dich in Verlegenheit bringe, wäre es vielleicht noch gut, vorher deinen Mann oder so zu fragen?" meinte er dann. War sie verheiratet? Er wusste wenig über die Frauen der Gens, musste er feststellen.

  • “Tausende trifft es nicht einmal annähernd! Die haben so viele Schriften, dass es allein fünfzig Sklaven gibt, die nur damit beschäftigt sind, Listen zu schreiben, welche Bücher alles da sind! Ungelogen! Das Museion ist... riesig!“ Trotz unterstützender Gestik glaubte Axilla nicht, dass ihr Gegenüber sich vorstellen konnte, wie gewaltig das alles war. “Ich meine, das Museion ist ja nicht nur ein Haus, das ist ja eine ganze Anlage. Da gibt es die Bibliothek – die allein schon bestimmt doppelt so groß ist wie dieses Haus. Manche denken, das wärs schon gewesen, aber da gibt es auch noch den Park mit den verschiedenen Peristylen und Pavillons, wo die ganzen Gelehrten meist ihre Schüler unterrichten, das Haus der Ärzte, und natürlich die Sternwarte. Und noch die Häuser, wo die Gelehrten wohnen können und die Schüler und die Diener... Und natürlich auch die Kulträume für Apoll und die Musen. Die meisten vergessen immer, dass die ganze Anlage auch ein Tempel ist.“ Axilla erzählte freimütig vom Museion und der ganzen Anlage. Sie war gern dort gewesen, und sie wusste, dass sie damit großes Glück gehabt hatte. Nicht jeder Hanswurst konnte einfach so in die Bibliothek marschieren und alles lesen, was er wissen wollte. Eigentlich war sie sogar nur für Wissenschaftler, auch wenn Nikolaos diese Regelung aufgelockert hatte und jedem Menschen mit Bürgerrecht – alexandrinischem, versteht sich – den Zugang gewährte, wenngleich dann letztendlich die Aufsichten und Sklaven in der Bibliothek darüber entschieden, ob jemand ein bestimmtes Buch zu seinem Platz gebracht bekam, oder eben nicht. Die seltenen und alten Exemplare wurden nicht einfach so herumgereicht.
    “Es gab sogar vor ein paar hundert Jahren, als die Stadt noch den Ptolemäern gehörte, ein Gesetz, dass kein Schiff aus dem Hafen auslaufen darf, bevor es nach Schriften untersucht und diese im Museion kopiert worden waren. Es gibt Bücher in allen Sprachen der Welt dort. Mehr, als ein Mensch allein je lesen kann. Und mehr, als da überhaupt Platz hat. Ein Teil wird immer wieder ausgelagert, zum Beispiel in die Bibliothek vom Serapaion.“


    Dann kam die Rede aber wieder auf die Spiele, und Axilla sah sich genötigt, auf etwas noch unangenehmeres als Blut eine Antwort zu geben. “Ähm, nein, mein Mann hat sicher nichts dagegen. Ich bin jetzt schon eine ganze Weile verwitwet.“ Deshalb wohnte sie ja auch hier im Haus der Iunier und nicht bei einem Ehemann in dessen Haus. Über das genaue wer und wo und wie wollte sie Priscus aber nicht aufklären. Das war peinlich genug, sie musste es ihm nicht auf die Nase binden. “Und ich fänd es schön, wenn du mich abholst. Dann verlaufen wir zwei uns schon nicht.“ Letzteres war begleitet von einem frechen, kleinen Grinsen und der Hoffnung, dass es als Ablenkung gereicht hatte.

  • Gespannt hörte Priscus zu, er hoffte, diesen geheiligten Ort des Wissens selber auch einmal sehen zu können. Vielleicht würde ihn sein Dienst ja einmal in die ägyptische Stadt verschlagen. Er beschloss, sich vielleicht später einmal ein Empfehlungsschreiben von Axilla zu holen, wenn er einmal die Gelegenheit haben sollte, das Museion zu sehen. Gespannt lauschte er ihren Ausführungen, merkte jedoch schnell, dass sein Geist nicht einmal ansatzweise in der Lage war, sich diese Dimensionen an Büchern vorzustellen. Was war Athen im Vergleich, dachte er. Gewiss, es gab auch dort große Bibliotheken, aber scheinbar konnte keine mit dem Museion konkurrieren.
    Als Axilla geendet hatte, nickte er. "Ich hoffe, ich kann selber einmal einen Blick hineinwerfen," meinte er bewundernd.


    Als die Rede auf Axillas Mann kam, schüttelte Priscus den Kopf. "Bitte verzeih, das wusste ich nicht." Dann stand er auf. "Ich hoffe du verzeihst, wenn ich mich zurückziehe? Ich würde mir gerne den Staub abwaschen und mich frisch machen. Dann hole ich dich also späater ab," fragte er noch, um sicher zu sein, dass es kein Spaß war.

  • “Oh, natürlich. Ähm... Lioba“ Axilla hatte sich umgeschaut und die Sklavin am Rand des Atrium gesehen. Als diese ihren Namen hörte, trat sie ein paar Schritte vor, damit auch Priscus sie realisierte. “...wird dir den Weg zum Balneum gerne zeigen und dann später auch dein Zimmer. Wenn du bei irgendwas Hilfe brauchst, musst du es nur sagen.“
    Axilla selber wollte derweil noch in ihr Zimmer gehen. Wenn sie wirklich zu den spielen gehen wollten, sollte sie sich vielleicht auch ein wenig herrichten. Wobei sie auch nicht so ganz herausgefunden hatte, ob Priscus nun heute oder innerhalb der drei Tage, in denen die Spiele liefen, irgendwannmal mit ihr dahingehen wollte. Nun, war auch nicht so wichtig, so oder so konnte sie sich ja mal ansehen, was sie anziehen könnte. Und in ihr Cubiculum wollte sie sowieso, weil da noch der ein oder andere Brief lag, den sie wohl beantworten musste.

  • Seneca war wie ein kleines Kind von der Castra nachhause gerannt nachdem er die Bekanntmachungen an der Principia gelesen hatte, er, Aulus Iunius Seneca würde ein Prätorianer sein, was wohl seine Cousine dazu sagen würde? Er nahm sich vor sich zusammenzureißen, und seine Cousine in die Irre zu führen, also setzte er sich ins Atrium, mit geknicktem Kopf und in ziviler Toga, ins leere starrend, und hoffte dass seine Cousine bald kommen würde , weil es irgendwie seltsam war solange völlig sinnlos ins leere zu blicken.

  • Als Axilla nach Hause kam, empfing sie Araros an der Porta. “Herrin, dein Cousin erwartet dich im Atrium. Er hat Neuigkeiten.“
    Trotz Axillas Nachfragen jedoch hielt sich der Ianitor vage, wich ihrem fragenden Blick aus und schickte sie nur ins Atrium, wollte nichts verraten. Axilla machte diese Geheimniskrämerei schon etwas nachdenklich. Sie drückte ihm nur schnell ihre Palla in die Hand und zog ihre Caligae aus. Barfuß tapste sie dann auch schon los über den kalten Steinfußboden, ohne sich die Zeit zu nehmen, noch die Sandalae anzuziehen, die eine Sklavin ihr gerade bringen wollte. Wegen ihrer Sorge Schmutz ins Haus zu tragen verstieß gegen ihr Gewissen der Sklavenschaft gegenüber, aber barfuß rumlaufen machte schlimstenfalls sie selber krank, wenn sie sich verkühlte. Was aber sowieso nicht passieren würde, Axilla lief häufiger barfuß jetzt im Spätfrühjahr und hatte sich noch nie erkältet.


    Seneca saß im Atrium, und das allererste, was Axilla auffiel, war, dass er seine Rüstung nicht trug. Erst als zweites fiel ihr die Miene auf, mit der er da saß. “Was ist mit deiner Rüstung passiert?“ fragte sie also auch verwirrt, als sie auf ihn zutrat. Sie verstand nicht so ganz, was passiert war, und wieso sie keiner früher informiert hatte.

  • Seneca blickte langsam zu Axilla hoch, sein Gesicht war ernst, beinahe zu ernst, er räusperte sich und blickte an sich herunter auf die ungewohnt zivile Kleidung...
    "Ich.... Ich bin kein Urbaner mehr... Sie, naja, ich habe, naja...", stammelte Seneca herum, sich innerlich schon auf die Auflösung freuend. Er blickte noch eine ganze Weileauf den Boden und ließ seine Cousine zappeln.
    Dann jedoch musste Seneca lachen, er stand auf, kratzte sich am Kopf und sagte dann breit grinsend,
    "Axilla, es geht steil bergauf! Du wirst heiraten, und ich, naja, ich bin jetzt ein Prätorianer!"

  • Es dauerte einen Moment, bis Axilla die ersten Worte glaubte, zu verstehen. Seneca war kein Urbaner mehr. Sie hatten ihn entlassen! “Aber das können die doch nicht so einfach machen! Ich meine, was erlauben die sich?! Du... du bist ein Iunius, und, und, und, die können doch nicht einfach...“ Sie war grad so schön in Rage geredet, dass sie einen Augenblick die freudestrahlende Nachricht gar nicht mitgekriegt hatte und mitten im Satz stockte, als diese dann doch den Weg in ihre Gehirnwindungen gefunden hatte. “... dich zum Prätorianer machen...?“ schloss sie etwas verdattert und schaute Seneca nur verdattert an. Erst als er immer noch grinste – es sah sogar so aus, als würde das Grinsen noch breiter, je länger sie dasaß und Maulaffen feil hielt – war sie sich sicher, dass er das gerade eben wirklich gesagt hatte. Und erst dann kam auch bei ihr die Freude.
    “Du sollst mich nicht so veralbern!“ meinte sie mit einer Stimme, die sie absichtlich sich überschlagen ließ und schubste ihn so, dass er beinahe rückwärts von der Bank viel. Erst danach erlaubte sie sich zu Lachen und ihn zu umarmen. “Dann muss ich dir jetzt wohl wirklich eine Rüstung fertigen lassen, was?“

  • Seneca lächelte,
    "Ich hoffe schwarz steht mir.", sagte er scherzhaft und fuhr dann fort,
    "Ja es war wirklich eine Überraschung. Ich sollte zu einer Sonderübung antreten, mit ein paar Prätorianern, und dort lernte ich auch einen der Jungs kennen, der war riesig, das glaubst du nicht Axilla. Und naja, vielleicht hab ich mich ganz gut geschlagen, das wissen nur die Götter. Jedenfalls bin ich nun Prätorianer.", sagte er stolz, "Soldat genug?", fragte er nochmal neckisch nach, schließlich war er als Urbaner für seine Cousine ja immer ein Soldat mit einschränkungen gewesen..

  • Axilla musterte ihn einmal vom Scheitel bis zur Sohle mit gespielt kritischem Blick. “Naja, wenn du noch ein wenig hier oben rum zulegst...“ Frech grinste sie ihren Vetter an, als der zu ihr dann schaute. Er war ja wirklich nicht schwächlich gebaut, aber sie neckte ihn einfach gern. Und ein bisschen mehr konnte er schon essen, dick würde er sicherlich nicht davon werden.
    Einem plötzlichen Impuls folgend fiel sie ihm einfach um den Hals und schmiegte sich einen Moment an ihn, genoss die warme Umarmung. Auch wenn es sich so in zivil etwas anders anfühlte, wie wenn Seneca seine Rüstung anhatte. Die Rüstung mochte sie lieber, auch wenn sie härter war.
    “Ich freu mich wirklich für dich. Aber dann brauchst du jetzt wirklich eine angemessene Rüstung! Was meinst du, wenn ich morgen gleich einen Rüstungsmacher kommen lasse, damit er Maß nimmt? Brauchst du da eine aus Eisen oder aus Leder? Weißt du das schon? Versprochen ist immerhin versprochen, und du kriegst nun eine von mir.“

  • Seneca erwiderte liebevoll die Umarmung seiner Cousine, bevor er sich leicht lächelnd selbst betrachtete,
    "Glaub mir, die erledigen das schon.", mit beschwertem Schild auf dem Übungsplatz würde Seneca schon enormen Muskelaufbau betreiben, dann wandte er seinen Blick wieder auf Axilla,
    "Nun Axilla, mit der Rüstung müssen wir uns noch ein wenig gedulden, als Miles bekomme ich eine gestellt, aber wenn ich befördert werde, werde ich natürlich auf dein Versprechen zurückkommen.", dann nahm er seine Cousine an die Hand,
    "Eigentlich müssten wir feiern!"

  • “Ach, papperlapapp. Ich hab gesagt, du kriegst eine, wenn du Prätorianer wirst, und ich halt mich daran.“ Axilla hatte nicht vor, ihr Wort zu brechen. Sie hatte noch nie ein Versprechen gebrochen, sie wollte jetzt nicht damit anfangen. Vor allem, da sie sich für ihren Cousin ja wirklich, wirklich freute. “Also versuch jetzt nicht, dich vor dem Maßnehmen zu drücken. Du wirst der besteingekleidete Miles der ganzen Garde sein!“ Axilla nickte eifrig mit einem so breiten Grinsen, dass es fast aussah, als hätte sie den Verstand verloren. Und ganz auszuschließen war das wohl auch nicht.
    Seneca meinte, eigentlich müssten sie feiern. Und er hatte recht. “Gehen wir doch feiern! Du hast recht, das muss gefeiert werden! Nicht nur eigentlich, sondern auch ganz uneigentlich.“ Hier hatte sie jetzt nichts für ein Fest vorbereitet, was ja aber nicht hieß, dass sie nicht irgendwo eines finden könnten. Oder eines erschaffen.

  • Seneca war ein wenig beeindruckt von Axilla's Eifer und ließ es über sich ergehen, eventuell könnte er die Rüstung ja im Paradedienst tragen und später dann eben als Offizier, wenn er sich denn bewähren sollte, und er sich bis dahin nicht den erhöhten Sold angefuttert hätte... Mit einem Grinsen schaute er seine Cousine an..
    "Nun gut, dann wird es wohl so sein, danke Axilla.", meinte er und strich ihr über die Wange, "Dann lass uns feiern gehen!", fügte er energisch hinzu, auch wenn er keine Ahnung hatte wie und wo er das anstellen sollte..

  • Ein wenig befangen schaute Axilla beiseite, als er ihr so über die Wange streichelte. Sie war solche Gesten gar nicht mehr gewohnt, und es machte sie irgendwie verlegen. Aber der Augenblick verstrich zum Glück schnell, und aufgeregt sprang sie auf. “Gut, dann zieh ich mir nur noch was hübscheres an und... wohin wollen wir überhaupt?“ Schließlich hatte das nicht unerhebliche Auswirkungen auf die Kleiderwahl. Auch wenn Axilla keine Probleme damit hätte, in kurzer Tunika irgendwo hinzugehen. Aber vielleicht würde Seneca sich dann verpflichtet fühlen, gegen irgendwelche Kommentare einzuschreiten, und das wollte Axilla ja auch nicht.

  • Priscus hatte sich früh aus dem Haus geschlichen, um niemanden zu wecken. Nur der Ianitor hatte ihm zugenickt, als er durch die Türe geschlüpft war. Er hatte ein volles Programm für den Tag gehabt, zuerst hatte er den Weg zum Amphitheatrum Flavium den Beginn der Spiele verfolgt, dann hatte er auf dem Forum noch ein paar Opfergaben gekauft und hatte im Tempel des Mars Ultor sein Gebet und sein Gelübte verrichtet. Den Weg zurück hatte er ohne große Schwierigkeiten gefunden, wusste er doch jetzt, an welchen Gebäuden er sich orientieren musste.


    Ein wenig müde, aber zufrieden betrat er die Casa und blickte sich im Atrium um, ob jemand da war.


    Sim-Off:

    Wer will darf dazukommen oder mich auch kennenlernen. :D

  • Seneca war gerade einmal in der Casa, stolz ist er mit seiner prätorianischen Toga durch die Stadt gelaufen, die Waffe, für ihn als ehemaligen Urbaner ungewöhnlich verdeckt. Als er ins Atrium kam erblickte er nur eine Gestalt, Axilla? Ein Sklave? Er konnte diesen Umriss niemandem zuschreiben, mit einer Hand am Gladius sprach er den für ihn noch Fremden an..


    "Rühr dich nicht! Wer bist du?", fragte er ernst während er im Rücken des Mannes stand..

  • Priscus erschrak, als er die Stimme hörte, konnte sie aber keinem der Sklaven zu ordnen. Wer wohnte sonst noch hier? Die Stimme kam von hinten, er konnte nicht sehen, ob die Person bewaffnet war, deshalb schob er seine Hand langsam an seinen Gürtel. Dort steckte in einem Beutel ein kleines Messer. Zugegeben, nicht gerade ein Schwert, aber etwas anderes hatte er nicht.


    Ohne sich umzudrehen, sagte er mit gepresster Stimme: "Mein Name ist Titus Iunus Priscus. Darf ich auch deinen erfahren?," fragte er. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. War das vielleicht ein Einbrecher?

  • Seneca lief ein kalter Schauer über den Rücken als er vom Namen des Unbekannten erfuhr.. Titus Iunius Priscus, den Namen hatte er schonmal gehört, damals, als er sich selbst auf den Weg nach Rom machte um die Überbleibsel seiner Familie zu finden... Er ließ sein Gladius los, und stapfte ungläubig zwei Schritte vorwärts...
    "Axilla hatte mir nicht erzählt dass du...", 'kommen würdest', den Satz konnte der Iunier voller verdutzung nicht zuende führen...
    "Mein Name ist Aulus Iunius Seneca, Miles der Prätorianergarde.", stellte er sich nun vor und war gespannt wie den sein Verwandter sein würde..

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