• Ich wählte die Stadtverwaltung zur Besprechung einer mir wichtigen Angelegenheit. In Ermangelung eines Kindes war Mantua mein „Baby“ geworden. Ich hatte vor mehr als einem Jahr die Stadt besiedelt, indem ich konservative Familien nach Mantua holte, andere Gentes, Betriebe, Einzelpersonen waren gefolgt. Ich liebte dieses einzige Pflaster im Imperium, das keine Frauen in männlichen Ämtern duldete und wo mich Menschen umgaben, für die unsere Überlieferungen noch einen immensen Wert besaßen, die nach ihnen lebten und handelten.
    Nun jedoch stellte sich ein liberal eingestellter Mann der blühenden Entwicklung meiner Stadt entgegen – Callidus. Ihn zum Einlenken, womöglich zum Rücktritt zu zwingen, war mein Anliegen. In meinem Rücken wusste ich meinen Vater und Onkel Cicero. Nein, eigentlich waren sie die Hauptakteure und ich stand hinter ihnen. Doch noch weitere Männer waren in ihrer Hinterhand. Sie zu organisieren, um einen Plan zu entwerfen, dafür war ich heute in die Curia gekommen.


    „Salvete, meine Herren. Jeder weiß, worum es geht, aber gern formuliere ich noch einmal unser Kampfziel: Die Stadt Mantua klagt gegen den Comes Callidus, um den dritten Mann für die Curia - Antoninus, den zweiten Posten als Duumvir für Albinus und all das möglichst umgehend und ohne Bedingungen durchzusetzen. Wegen seiner regionsschädigenden Verhaltensweise soll dieser Callidus jedoch nicht ungeschoren davonkommen.


    Ich übergebe das Wort an euch, Männer. Wehrt euch, kämpft für euer Recht!“


    Sim-Off:

    Cicero stößt erst nach seinem Urlaub zu uns.




    edit: Rechtschreibung.

  • Nach Dienstschluss fand sich auch Antoninus ein. Neben dem Klienten der Aurelia, dem Didier Albinus, war er von den Machenschaften des Comes direkt betroffen. Es ging für ihn nicht um Materielle und auch nicht um Ansehen oder hohe Posten, sondern es ging ihm ums Prinzip.
    Er hörte seiner Tochter zu und nickte anschließend.


    "Danke, mein Kind. Du hast das Ziel formuliert, über den Weg müssen sich die Betroffenen und die Stadtvertreter Gedanken machen. Salvete!"


    Nach dem Gruß an alle Anwesenden sah Antoninus zu Corvinus.


    "Es wird darauf hinauslaufen, dass du als Duumvir die Stadt bei der Durchsetzung ihrer Rechte formell vertreten musst. Bist du dazu bereit, mein Sohn? Andere werden als Abordnung oder nötigenfalls als Zeugen auftreten."

  • Mit einer tiefen Sorgenfalte verfolgte ich Deandras Apell und schließlich die Worte unseres Vaters. Das würde kein gutes Ende nehmen, das hatte ich im Gefühl. Andererseits war Mantua nicht einfach nur eine Stadt, es war meine Stadt und als duumvir hatte ich dafür Sorge zu tragen, dass es blühte und gedieh. Die Leute hier vertrauten mir. Aelius Callidus hingegen tat alles in seiner Macht stehende, um das zu verzögern oder gar zu verhindern. Im Privatgespräch zeigte er sich einsichtig und verständig, aber in der curia hatte er gegen den dritten Mann aus Mantua gestimmt und sich sonst auch sehr parteiisch verhalten. Eine Eigenschaft, die für einen comes nicht gerade günstig war.


    "Ich will ganz offen sagen, dass mir nicht gefällt, was da passiert ist. Ihr wisst es vielleicht noch nicht, aber der comes hat inzwischen eingewilligt, Didius Albinus erneut als magistratuseinzusetzen. Dass er Albinus zuerst hatte befragen wollen, ja sogar müssen, warum er eine rechtzeitige Kandidatur nichr bewerkstelligen konnte, kann ich verstehen, warum er nicht zum duumvir ernannt werden kann, ist mir allerdings ein Rätsel, dem ich nachgehen werde. In der Angelegenheit des dritten Mannes war die Stimme des Aelius Callidus die Hand an der Waage, denn mit drei Fürstimmen und drei Gegenstimmen wurde deine Aufnahme abgelehnt, Vater. Natürlich ist dies nicht korrekt, denn Mantua hat das Recht, drei Männer für die curia zu stellen. Dennoch müssen wir uns fragen, ob diese Entscheidung allein dem comes zuzuweisen ist."
    Ich schwieg kurz und seufzte.
    "Versteht mich nicht falsch. Mantua ist die Stadt, deren Belange mich nicht nur interessieren, sondern auch angehen. Ich werde mich für die Menschen hier einsetzen und somit auch für das Recht, das uns zusteht, nämlich einen dritten Mann zu stellen. Dennoch halte ich es für sinnvoller, wenn ich zuerst noch einmal ein Privatgespräch mit dem comes führen werde. Sollte dies fruchtlos bleiben, werden wir weitere Schritte einleiten müssen, daran führt kein Weg vorbei. Seid ihr damit einverstanden, wenn diese Sitzung vertagt wird bis nach meinem Gespräch mit Aelius Callidus?"

  • Claudius hatte sich bisher still verhalten. Die Angelegenheit ging ihn nur insofern an, als dass er sich stets für andere einsetzte, was er sich einfach nicht abgewöhnen konnte. Er stand als Zeuge zur Verfügung, mehr aber auch nicht. Etwas widersprach nun aber seinem Wissensstand und das wollte er kurz einwerfen.


    "In einem aktuellen Gespräch mit Albinus war sich dieser sicher, nicht als Duumvir eingesetzt zu werden. Zumindest nicht ohne jegliche Beweisführung seiner Qualitäten über einen entsprechenden Zeitraum. Das ist Willkür von Seiten des Comes.


    Was die Wahl des dritten Sitzes in der Curia betrifft… Aelius Callidus hat sich von Anbeginn als Aufwiegler präsentiert und damit indirekten Einfluss auf andere genommen."

  • Die unübliche Anrede fiel mir nicht leicht, aber wir waren nicht unter uns.


    „Corvinus …“ In der Öffentlichkeit schickte es sich nicht, Kosenamen zu verwenden. „DU ernennst jegliche Magistrate in Mantua und zwar ganz ohne Erlaubnis von irgendwem. Kein Comes, nicht einmal der Kaiser kann dir da hineinreden. So steht es in den Gesetzen“, erklärte ich mit einem sanften Lächeln.


    „Bitte ernenne Albinus umgehend zum Magistratus, damit Mantua einen weiteren offiziellen Verwaltungsrepräsentanten hat. Aber mit dem Amt des Magistratus muss sich weder Mantua noch Albinus zufriedengeben. Der Comes wollte dir verkaufen, eingelenkt zu haben, aber das hat er nicht, denn sein Entgegenkommen war eine Täuschung.“




    edit: "Ich habe zwar hier nichts zu bestimmen, aber da du einmal auch nach meiner Meinung gefragt hast, sage ich: Gut, versuche dein Glück in einem Gespräch. Diese Möglichkeit sollte genutzt werden, denn das macht sich dann auch besser falls es tatsächlich zu einer Klage kommt."

  • "Ich bin einverstanden. Das dritte Vollmitglied in der Kurie ist zu erreichen. Dabei ist es mir gleich, ob ich den Platz ausfülle oder jemand anderer. Es geht um das Prinzip. Falls unser Klient sich hier nicht zu Wort meldet, gehe ich davon aus, dass er selbst nicht an dem Duumviramt interessiert ist. Trotzdem sollte seine Schaffung zunächst angestrebt werden."


    Antoninus nickte.

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Antoninus
    "Ich bin einverstanden. Das dritte Vollmitglied in der Kurie ist zu erreichen. Dabei ist es mir gleich, ob ich den Platz ausfülle oder jemand anderer. Es geht um das Prinzip. Falls unser Klient sich hier nicht zu Wort meldet, gehe ich davon aus, dass er selbst nicht an dem Duumviramt interessiert ist. Trotzdem sollte seine Schaffung zunächst angestrebt werden."


    Antoninus nickte.




    Albinus der dieser ganzen Chose zugehört hatte nachdem er etwas später eingetroffen war ,eldete sich aber zu Wort:" Bei allem Respekt, ob ich mir hier bei diesem "konspirativen" Treffen zu Wort melde oder nicht hat nichts mit meinem Interesse oder Nichtinteresse zu tun. Desweiteren ist für ein Duumviramt nur ein ehemaliger Magistrat in Frage kommen. Sollte Aurelius Ciciero also nicht interessiert sein und ihr dieses Amt durchsetzen wollt werde ich Duumvir auch wenn ich mich hier nicht melde:). Desweiteren hat der Comes abgelehnt mich erstmal als Duumvir anzunehmen. Ich soll bis zur nächsten Legislaturperiode warten... "

  • Ich nickte nur knapp und erhob mich.
    "Dann werde ich noch heute nach Rom reisen und bei Aelius Callidus vorsprechen. Ich bin guter Dinge, dass er zumindest verstehen wird, was wir vorhaben, wenn er ein einigermaßen guter comes ist", sprach ich.
    "Ich werde mich für das dritte Vollmitglied aus Mantua einsetzen und auch dafür, dass Didius Albinus nachträglich zum duumvir ernannt wird. Wobei ich bei letzterem nachvollziehen kann, wenn der comes sich weigert, diese Entscheidung zu treffen. Immerhin war es dir, Albinus, möglich gewesen, rechtzeitig zu kandidieren."
    Ich warf noch einen Blick in die Runde, nickte allen zu und verließ den Raum mit den Worten:
    "Wenn ich zurück bin, habe ich hoffentlich erfreuliche Neuigkeiten. Ich werde nach euch schicken lassen, wenn es soweit ist. Vale."

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Ich nickte nur knapp und erhob mich.
    "Dann werde ich noch heute nach Rom reisen und bei Aelius Callidus vorsprechen. Ich bin guter Dinge, dass er zumindest verstehen wird, was wir vorhaben, wenn er ein einigermaßen guter comes ist", sprach ich.
    "Ich werde mich für das dritte Vollmitglied aus Mantua einsetzen und auch dafür, dass Didius Albinus nachträglich zum duumvir ernannt wird. Wobei ich bei letzterem nachvollziehen kann, wenn der comes sich weigert, diese Entscheidung zu treffen. Immerhin war es dir, Albinus, möglich gewesen, rechtzeitig zu kandidieren."
    Ich warf noch einen Blick in die Runde, nickte allen zu und verließ den Raum mit den Worten:
    "Wenn ich zurück bin, habe ich hoffentlich erfreuliche Neuigkeiten. Ich werde nach euch schicken lassen, wenn es soweit ist. Vale."


    "Dann wäre es am besten wenn du dem Comes meine Ernennung gar nicht vorschlägst, wenn du die gleichen Argumente wie er vorbringst!"

  • Ich blieb noch einmal stehen, wandte mich ob des Ausrufs um und hob den Zeigefinger, um auf Albinus zu zeigen.
    "Du bist ein guter Mann, Didius Albinus. Ich habe dir noch nicht erzählt, dass ich für dich vor dem comes log. Ich sagte ihm, dass du während der Wahlen in Sachen amphitheatrum unterwegs und nicht in Mantua warst. Du selbst hast dir diese Möglichkeit zum Aufstieg genommen, indem du erzähltest, den Termin einfach versäumt zu haben. Und nun soll ich sehen, wie ich den comes vom Gegenteil überzeugen kann? Wer weiß wohl besser als du selbst, warum du die Wahl versäumt hast?"
    Ich ließ die Hand sinken und schüttelte bedauerlich den Kopf.
    "Du bist mir allerdings nicht nur smpathisch, sondern auch ein guter Mitarbeiter der curia von Mantua, deswegen will ich mein bestes versuchen. Und nun entschuldigt mich bitte."
    So verließ ich vollends den Raum.

  • "Ich muss mich jetzt auch verabschieden", sagte der Centurio, erhob sich und verließ ebenfalls den Raum. Das entsprach absolut der Wahrheit, aber er hatte noch ein Anliegen. Er eilte mit großen Schritten dem Duumvir hinterher, legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte:


    "Hast du noch einen Moment?"

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Ich muss mich jetzt auch verabschieden", sagte der Centurio, erhob sich und verließ ebenfalls den Raum. Das entsprach absolut der Wahrheit, aber er hatte noch ein Anliegen. Er eilte mit großen Schritten dem Duumvir hinterher, legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte:


    "Hast du noch einen Moment?"


    Ich wandte mich um, schon auf dem Gang, und blickte ins Gesicht des Claudiers.
    "Natürlich, Vesuvianus. Worum geht es denn?" fragte ich ihn und lächelte.

  • "Ich möchte dir eine Argumentation für das Gespräch mit dem Comes an die Hand geben - sofern du interessiert bist. Es gibt eine ganz einfache Erklärung, warum Aurelius Antoninus nicht rechtzeitig kandidieren konnte. Die Aushänge zu den Wahlen befinden sich ausschließlich in der Stadt Mantua. Für alle Soldaten, die nicht wie ich am Amphitheater bauen, sondern innerhalb der Lagermauern verbleiben, sind diese Aushänge schlicht nicht einsehbar. Antoninus hatte laut Dienstplan seinen Dienst im Officium zu verrichten.


    Ich möchte sogar noch einen Schritt weitergehen: Man sollte zukünftig solche Termine als Information direkt ins Lager geben, damit den Soldaten, die ja das Recht haben zu kandidieren, gleiche Chancen haben.
    Was meinst du? Damit müsste doch die Angelegenheit relativ leicht zu klären sein."


    Fragend blickte der Centurio den Aurelier an.

  • "In der Tat, Vesuvianus. Ich danke dir für diesen Hinweis. Dass sich die Aushänge in der Stadt und nicht wie es sich gehört in der Curie befinden, gefällt mir auch nicht und ich wollte es ohnehin auch bei einem Gespräch mit dem comes erwähnen. Dass mein Vater allerdings Dienst hatte und allein aus diesem Grund diesen Zettel nicht sehen konnte, wusste ich selbst gar nicht. Ich werde dieses Argument bei meinem Gespräch mit Aelius Callidus berücksichtigen, vielen Dank."

  • Claudius nickte und drückte nochmals die Schulter des jungen Aurelier.


    "Ich wünsche dir Glück! Auf jeden Fall ist die unzureichende Verkündung der Wahl für die Soldaten im ausgelagerten Castellum ein Grund, die acht Stunden Verspätung nicht so eng zu sehen - wenn nicht von Seiten des Comes, dann eben vor Gericht. Ich halte übrigens eine Abstimmung der Curia über die Rechtmäßigkeit des dritten Platzes für rechtswidrig, denn der dritte Platz steht Mantua per Gesetz zu. Er bedarf keiner Zustimmung der Curie."


    Vesuvianus war gespannt, wie sich diese Angelegenheit weiter entwickeln würde.
    Er war noch in Gedanken, als er eine Stimme vernahm, drehte sich aber alsbald um.

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Cicero
    Dann wandte ich mich zu unserem Klienten.


    Mein junger Freund, auch Dich hätte ich gerne noch auf ein Wort.


    "Meinst du mich?"


    Die Überraschung resultierte aus der ungewöhnlichen Wortwahl, bei der sich der Offizier herbeizitiert fühlte - falls er überhaupt gemeint war.

  • Unser Klient Didius Albinus schien noch in Gedanken zu verweilen, als ich ihn auf ein Wort sprechen wollte, als unser Freund Vesuvianus sich zu mir umdrehte. Ich nickte im zu doch wusste ich nicht, ob er mich meinte.


    Quid?*


    Sim-Off:

    *Was?......dieses Wort habe ich als 6jähriger in einem Asterixheft gelesen, und heute konnte ich es einmal anwenden...bin Nichtlateiner :D


    Meinst Du mich, Claudius Vesuvianus? =);)

  • Für Momente musterte Claudius den Mann. Er hatte sich ihm direkt zugewandt, ihm in die Augen gesehen und gefragt, ob er gemeint war. Statt einer klaren Antwort, kam eine Rückversicherung. Hier lag offensichtlich ein Missverständnis vor. Der Centurio winkte ab.


    "Schon gut, hat sich erledigt. Die Götter mit euch. Valete."


    Claudius nickte noch einmal den Anwesenden zu, bevor er sich umdrehte und ging.

  • Der Centurio war mir durch diverse Treffen zwar bekannt, und er zeichnete sich als geradliniger Mann und Freund der Aurelia aus. Doch wirklich kennen tat ich ihn nicht. Ich beschloss, mich einmal näher mit ihm auseinanderzusetzen. mein Bruder würde mir sicher einiges erzählen können. Hier schienen wir beide uns eigentlich gar nicht gemeint zu haben, was einer gewissen Komik nicht widersprach. ich hob leicht die Hand zur Verabschiedung.


    Mögen die Götter Dich begleiten.


    Dann schaute ich erneut zu Albinus herüber.

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