Der Soldat grinste breit ob der Vorstellung eines griesgrämigen Blickes von der jungen Frau neben ihm. Nein, er konnte sich in der Tat nicht vorstellen, dass sie im Stande war, böse zu schauen. Alles an ihr wirkte fröhlich, freundlich und aufgeschlossen. Umso mehr verblüffte ihn ihre Bemerkung, dass sie gelangweilt in der Casa herumsaß. Bei ihrem Verstand und ihrem Äußeren war das einfach nur unvorstellbar.
Mela merkte selbst, was er da gerade dachte, zwang das Bild von Livilla und damit die Gefühle zurück in seinen Kopf und seufzte tief.
"Dieses Angebot ehrt dich, Caecilia Marcella", sagte er.
"Aber ich sage dir noch mal: Du hast nicht gestört. Ich habe auch gar nicht nachgedacht. Es ist ein bisschen komplizierter. Selbstmitleid kann man es wohl nennen."
Mela seufzte tief.
"Es geht um eine Frau", meinte er kurz angebunden und ganz so, als würde das schon alles erklären. Eben ganz so, wie Frauen waren: kompliziert, wechsellaunig und schwierig.