An diesem Vormittag ging Tiberius Viatamalacus irgendwie schwer von der Hand, zu sehr beschäftigte ihn, was sein Briefe nach Germania wohl bewirken würden. Welche Antwort er wohl erhalten würde und wie die Reaktion vion Helena wohl wäre, wenn sie von seinen Absichten erfuhr. Eine Abfuhr würde ihn sicherlich nicht umbringen, aber es wäre eine Niederlage. Und er mochte niederlagen nicht ! Und dann war da noch Calvina, sie brauchte bald einen Ehemann, dann wäre er diese Sorge los.
All diese Gedanken beschäftigten ihn, so liess er Titus die meisten Schriftrollen vom Tisch nehmen und nahm sich selbst lieber eine Ausführung der letzten Kämpfe in Judäae vor. Gerade wollte er Titus anweisen, ihm ein Glas Wein einzuschenken, da wurde ihm die Ankunft einer Besucherin gemeldet. Die Tochter des Tiberius Maximus ? Das müsste doch Minervina sein ? Die Erinnerungen an damals kamen wieder hoch, sein gefallener Pater Gentes, seine Frau Helena,.... jene beiden, die er mit für den Tot von Nova gemachte. Doch er spürte nicht mehr den kalten Zorn wie früher, sondern eher gleichgültig.
"Bring sie rein... " befahl er knapp, dann blickte er wieder in die Schriftrolle, der Author schilderte militärisch trocken die Belagerung Jerusalems. Minervina,... Helenas kleine Tochter, die er durch dier Villa in Hisapnaia getragen hatte,... vor einiger Zeit hatte er sie wieder gesehen,... bei Claudias Verlobung,... sie musste mittlerweile eine junge Dame geworden sein...
So sass er da, vertieft in Gedanken und die Schriftroille, gekleidet in eine schlichte Militärtunika, den Blick auf die Schriftrolle gerichtet, als sie eintrat.
"Setz dich,.... Minervina." sagte er, gewohnt schroff und ohne auf zu blicken.