Abwechslung von ... allem

  • Abwechslung war wirklich das, was ich nun brauchte. Ständig das gleiche ... Wachdienst, Patrouille, Wachdienst und wieder Patrouille. Das auch noch bei diesem Wetter mit der schweren Rüstung konnte einem wirklich den Rest geben. Man sollte meinen, dass man sich nach einer zeit daran gewöhne würde, aber seltsamerweiße geschah dies nicht. Nein ... jeder Tag war da eine wirkliche Qual, davon abgesehen, dass das nächste wiedersehen mit Nadia noch ein wenig dauern würde. Und heute musste ich meinen Kopf selbst von ihr einmal kurz befreien, einfach einmal abschalten können, die ständige Sorge um sie musste ich einmal vergessen, sonst würde ich noch verrückt werden und dann wäre sie sicherlich nicht allzusehr darauf bedacht, mich wiederzusehen. Aber was konnte einem der Abend nach Dienstschluss schon großartig an Abwechslung bieten? Mein Bruder ist verreist und in der Taverne wollte ich nicht wieder aufkreuzen, da der Wirt sonst noch Stammgastgebühren fordern würde, worauf ich nicht wirklich Lust hatte. Außerdem war dort bestimmt wieder die ein oder andere Person anzutreffen, auf die ich nicht sonderlich Lust hatte, diese wiederzutreffen.


    Vielleicht einfach ein kleiner Spaziergang durch Rom ... bald würde auch der Sonnenuntergang zu betrachten sein und dann würde die ganze Stadt wieder in einem gold-orangenen Schleier eingehüllt werden..


    So schlenderte ich gelangweilt durch die Straßen und hoffte, vielleicht die ein oder andere Bekanntschaft wiederzusehen, oder gar eine neue zu schließen. Wer weiß schon, welch Überraschungen einen das Herz des Imoeriums, die Stadt, wo nichts unmöglich war, sonst noch so zu bieten hatte.


    Sim-Off:

    Wenn einer gewillt ist, mitzuschreiben, dann soll er es gerne tun :)

  • Sim-Off:

    Ich hoffe ich darf? :)


    Auch Minervina war abends noch unterwegs. Sie hatte nicht wirklich das Bedürfnis, schon jetzt zur Villa ihrer Tante zurückzukehren. Und auch sie trieb es, wie manche Seelen wohl auch, aus dem Grunde durch die Stadt, dass sie ihre Gedanken denken musste. Zudem wurden die Straßen am späten Nachmittag, vielleicht auch schon frühem Abend, angenehm leer. Zwar war es etwas gewagt von Minervina, so allein und ohne Belenor umherzuziehen, aber sie brauchte einmal Abstand von allem, das sie aus ihrem Alltag kannte. Und da gehörten Leibsklaven nun einmal auch dazu.


    Sie betrachtete ihre Füße, die unter der Tunika gut hervorlugten und einen kleinen Schritt vor den nächsten setzten. Jeder Schritt bedeutete nicht nur, dass die Steine hinter ihr lagen, sondern auch einen weiteren Abschnitt in der Zukunft. Die Worte verschiedener Leute hatten sie nachdenklich gemacht. Sie hatte schon viel Trost wegen dem Tode ihres Vaters gespendet bekommen, der schon recht weit zurücklag. Aber es waren immer diese verworrenen Gedanken die sie noch spät in der Nacht beschäftigten.


    Noch ahnte Minervina nicht, dass ihre Schritte sie hinter einer Bekanntschaft hereilen ließen, die sie nur flüchtig machen konnte. Sie hatte ihn nur kurz gesprochen und an jenem Abend war er genauso wenig gesprächig gewesen wie sie. Noch sah sie diese Person nur anhand eines Rückens, wie hier viele unterwegs waren, ohne sein Gesicht erahnen zu können. Doch achtete sie auch nicht weiter auf die Umgebung..

  • Sim-Off:

    Aber natürlich doch :]


    Zwar war ich heute nicht wirklich unaufmerksam, aber wie konnte ich auch ahnen, dass eine dieser bekanntschaften, die ich erhofft hatte, wiederzusehen, hinter mir lief? Nunja, soll Leute geben, die sogar erkennen können, was hinter ihnen passiert und es wäre bei der CU sicherlich mehr als nützlich, aber mir blieb diese Fähigkeit wohl verwehrt. Zu sehr konzentrierte ich mich außerdem wieder darauf, meine Gedanken zu ordnen, obwohl ich mir für heute vornahm, eben das nicht zu machen. Hatte ich nicht die benötigte Willenskraft, diese Gedanken wenigstens für einen Abend zu verbannen, oder wollte ich innerlich gar nicht, dass sie wirklich verschwanden?


    Ein kleiner Seufzer entrann meinen Lippen ... Enttäuschung breitete sich aus und ich wusste wiederrum nicht, wieso. Siet ich nadie getroffen habe, seit ich ich sie liebte war es so, als würde mein Körper nicht mehr auf mich hören, nein. Es kam mir so vor, als wüsste manchmal die linke Hand nicht, was die rechte macht und so fühlte ich auch Dinge, die ich mir nicht erklären konnte. Ein reinstes Chaos war in mir und ihre Abwesenheit konnte davon absolut nichts zum positiven ändern. Eher im Gegenteil, denn mit jedem Moment, den sie fern von mir war, stieg meine Sehnsucht und auch die Sorge, dass ihr etwas passieren könnte.


    Während meiner regen Gedankengänge bemerkte ich gar nicht, wie ich immer langsamer ging, die Schritte immer länger dauerten und ich schließlich ganz stehen blieb. Mitten auf der Straße ... mitten in Rom.

  • Und dieses plötzliche Stehenbleiben der vor ihr gehenden Bekanntschaft würde letztlich auch zu einer kleinen Katastrophe, die sie so gerne anzog. Es sollte wohl immer wieder geschehen, dass sie "Unfälle" baute. Würde sie diese Unfälle zählen, würden sie wohl eine recht beträchtliche Summe ergeben. Und so auch heute. Sie hatte den großen Schatten vor sich zwar noch bemerkt, ehe sie ihn rammte, aber sie hatte nicht schnell genug reagieren können. So war das Getriebe namens "Beine" einfach weitergelaufen und hatte ihren Leib in seinen Rücken bugsiert.


    Sie machte einen erschrockenen Satz rückwärts, während sie völlig aus der Fassung etwas wie "Tschldgen" stammelte, sich dann aber räusperte und sich zu einem "Entschuldigung" aufraffte. Ihr Herz pochte heftig, denn sie konnte noch immer nicht erkennen wer vor ihr stand und sie fürchtete, es sei etwas ernstes passiert. In der Lage, sich seiner anzunehmen, war sie allerdings auch noch nicht. "Entschuldigung." nuschelte sie noch einmal. Nervös fuhr sie sich mit einer Hand durch ihr Haar.

  • Ich wurde je aus meinen Gedanken gerissen, als mich von hinten etwas ... eine Person anstiße. Es war absolut nichts Schlimmes passiert, aber der Schreck darüber steckte tief in den Gliedern. Plötzlich merkte ich, wie dieses ganze Unglück zustande kam, war ich doch mitten auf meinem Weg stehen geblieben. Etwas, was mir so noch nie passiert war und es war mir äußerst peinlich da noch jemanden *mit reingezogen* zu haben.
    Nur leise vernahm eine Entschuldigung einer weiblichen Stimme, die wegen der ganzen Aufregung nicht zuordnen konnte. War ich es denn nicht, der sich entschuldigen musste? Langsam drehte ich mich um und erblickte tatsächlich eine junge Frau, die etwas aufgelöst schien. Erst nach einem längeren, musternden Blick erkannte ich sie. Es war Minervina ... die junge Dame, die ich zusammen mit meinem Bruder traf.


    Nein ... es war meine Schuld ... Minervina. kam es langsam und nochimmer mit leichtem Schrecken im Ton über meine Lippen. und schaute ihr in die ebenso braunen Augen, wie die meinen, ehe ich fortfuhr.
    Ich bin einfach stehengeblieben ... ohne Grund ... Ist dir etwas passiert?

  • Als sie erkannte, wer der 'Herr' vor ihr war, stieß sie ein gestresstes, aber erleichtertes Lachen aus, bei welchem ihre Mundwinkel eher zynisch zum Zucken kamen, aber nicht wirklich erfreut wirkten. Sie versuchte krampfhaft seinen Namen aus der Erinnerung zu kramen, doch vorerst kam sie nur auf das normen gentile. "Helvetius." atmete sie aus. Sie wirkte beinahe, als wäre sie gerade vor etwas auf der Flucht gewesen. Dabei war es doch lediglich das Entsetzen über diesen Zusammenstoß. "Und ich habe dich angerempelt - ohne Grund." rechtfertigte sie ihn und brachte dann doch ein leichtes Lächeln zustande.


    "Mir ist rein gar nichts geschehen. Nur mein Herz schlägt schneller, als ich es von ihm kenne, aber sonst ist alles gut!" Nervös strich sie noch einmal ihr dunkelbraunes, weiches Haar hinter die Ohren und atmete tief durch, um sich endgültig zu sammeln. Man konnte es ihr Glück nennen, dass sie selbst so erschrocken war, denn sonst hätte sie aus dem Affekt heraus vermutlich ihm jede Schuld zugewiesen - wie sie es gerne manchmal tat. "Und mit dir? Ist mir dir auch alles in Ordnung? Ich dachte schon, es sei sonst etwas geschehen." löste sich ihre Zunge allmählich und mit fast ängstlichem Blick sah sie zu ihm auf.

  • Ihr Lachen, so merkwürdig und undeutbar es für mich war, ließ mich doch ein wenig erleichtert zurück. Es gab mir wenigstens Grund zur Annahme, dass ihr nichts geschehen war, auch wenn ihre Worte wenig später eben dies vermittelten. Als sie mich mit meinem Nomen gentile ansprach musste ich kurz schmunzeln. War es denn nicht dieser Name gewesen, der beim ersten Zusammentreffen für ein wenig Verwirrung sorgte? Sie rief nach meinen, Bruder und ich drehte mich natürlich auch um, fühlte ich mich ja ebenso angesprochen wie er. Naja, sie konnte ja nicht wissen, dass sein Bruder neben ihm stand, aber in diesem Moment war die Verwunderung doch sehr zu spüren gewesen und allein die erinnerung daran erheiterte mein Gemüt ein wenig.


    Cato ... ihre Rechtfertigung irritierte mich ein wenig, hätte es schließlich ohne mein Stehenbleiben gar nicht zu diesem Zusammenstoß kommen können, aber ich beließ es dabei. Manchmal war es klüger, den Frauen ihre Meinung nicht auszureden, auch wenn sie falsch sein mag. Ich wusste zwar nicht, ob dies nun einer der Augenblicke war, hatte aber nicht wirklich die Konzetration, mir genauer darüber Gedanken zu machen. ... und abgesehen von einem Schrecken ist mir nichts passiert.


    Ich beobachtete noch einen kurzen Moment ihr Mienenspiel, bevor ich anfing, ein Gespräch aufzubauen, um das Thema hier vergehen zu lassen. Es war niemanden etwas passiert, jeder gab sich die Schuld und entschuldigte sich beim jeweils anderen. Für mich heute eine äußerst akzepatble Lösung ... wenn nur alles so einfach sein könnte.
    Was führt dich alleine zu dieser Zeit nach draußen?

  • 'Genau Cato!' wurde ihr sein Name wieder in Erinnerung gerufen, als er diesen nannte. Äußerlich bewahrte sie allerdings Ruhe, denn sie wollte nicht in die Verlegenheit kommen, dass er rausfand, dass sie seinen Namen vergessen hatte. Noch ging er sicher von einer distanzierten Umgangsform aus. "Dann ist gut!" schloss sie das leidliche Thema ab. Sie ahnte nicht, dass er ähnliche Gedanken hegte wie sie. Es waren gewiss nur höfliche Floskeln, dass er die Schuld auf sich nahm, was sie aber nicht verstehen konnte. Denn schließlich hatte sie ihn doch angerempelt. Sie hoffte sehr, dass er seine Schuldzuweisung auch so meinte und ihr nicht grimmte, da sie es nun auf sich beruhen ließ.


    Bei seiner Frage richtete sie den Blick kurz in Richtung des Himmels, von dem die Sonne längst nicht mehr auf die hinab donnerte. Ein kleines Weilchen würde es bis zum Nachteinbruch gewiss noch dauern, aber sie hatte dennoch keine Eile. "Meine Gedanken. Ich wollte einfach noch nicht nach Hause, denn dort würden sie mich weiter beschäftigen. Dort wären sie aber auch trübsinnig, da ich keine Bewegungsfreiheit hätte. Also bin ich nach meinem Dienst noch ein wenig spazierengegangen." erklärte sie aufrichtig ihre Beweggründe und ärgerte sich wenige Momente später wieder über ihre Ehrlichkeit. Besser wäre wohl leichter Schwindel gewesen, da sie sonst zu leicht durchschaubar ist.


    Dann wandte sie ihren Blick wieder ihm zu, allerdings noch immer blinzelnd da kleine Flecken durch ihr Bild sprangen, die noch durch die direkte Ansicht der Sonne stammten. "Und dich? Was führt dich jetzt noch durch diese verlassenen Straßen einer so großen Stadt?" erkundigte sie sich nach seinen Beweggründen.

  • Aufmerksam lauschte ich ihr und mit jedem Wort, welches sie aneinanderreihte, wuchs in mir die Verwunderung. Wie es schien, hatte sie ebenfalls das ein oder andere Problem, oder Unanehmlichkeit, die sie nicht ruhen ließ. Sollte man es als gutes oder schlechtes Zeichen der Götter betrachten, dass eine solche Dame den Weg zu mir findet? Sollte man vielleich Probleme gemeinsam lösen? Eine schwierige Frage, denn es brauchte viel Vertrauen, um jemand solche Gedanken anzuvertrauen und dieses Vertrauen hatte man ja zu einem doch noch fremden Menschen eher nicht. Andererseits ... gab es überhaupt jemanden, der nicht mindestens eine Sache im Kopf hatte, die ihn nicht ruhen ließ? Mit Sicherheit ... da konnte man nicht davon ausgehen, dass es ein Wink des Schicksals sei, dass ich sie treffen würde. Treffen ... welch Wortwitz in dieser Situation, denn die Zweideutigkeit dieses Wortes erfüllte sich hier wohl voll und ganz.
    Im Gegensatz zu ihr wanderte mein Blick zu Boden, denn es war mir in gewisserweiße fast schon peinlich, mir Gedanken um Dinge zu machen, die wahrscheinlich völlig unnötig meine Sorgefalt wahrnahmen, aber ich konnte ja nicht ahnen, wie begründet sie doch wahr. Vorallem die Sorge um Nadia.


    So ziemlich das Gleiche, wie dich auch ... Gedanken und Sorgen, die mir einfach keine Ruhe lassen. Ich hoffte bei einem abendlichen Spaziergang diese Gedanken vielleicht ablegen zu können. Ich habe beinahe das Gefühl, ich werde wahnsinnig, wenn ich das noch länger ertragen muss.
    Woher ich das Vertrauen nahm, so offen mit ihr zu sprechen wusste ich nicht. Vielleicht war es die Tatsache, dass mein Bruder sie schon kannte und ihr wahrscheinlich vertraute. Warum sollte es dann einen Grund geben,dass ich ihr misstrauen sollte?

  • Sie selbst war ebenfalls über ihre eigene Offenheit überrascht. Aber nun ließ es sich nicht mehr ändern und mit einem prüfenden Blick in sein Gesicht kam sie zu dem Schluss, dass er vertrauenswürdig war. Er wirkte als recht angenehmer Gesprächspartner auf sie und irgendetwas musste ja auch einspielen, wenn zwei Zufälle aufeinander 'trafen'. Wann blickte jemand schon weg und achtete nicht auf den Weg, wenn zeitgleich auf der gleichen Höhe jemand während des Laufens innehielt? Häufig kam es vermutlich nicht vor, dass man sich bei menschenleeren Straßen anrempelte.


    Mit einem sanften Blick betrachtete sie ihn, während sie seinen Worte lauschte. Es schienen keine erfreulichen Gedanken zu sein, welche den jungen Soldaten beschäftigten. Hatte er Probleme mit seinen Kameraden? "Wenn du möchtest, können wir unsere Gedanken ja gegenseitig vertreiben - oder besprechen, wenn gemeinsam weitergehen. Was hältst du davon?" schlug sie mit warmer Stimme vor und blickte kurz auf ihren linken Arm. Doch die Palla lag noch einwandfrei und so wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer ruckartig gemachten Bekanntschaft zu. "Damals in der Taverne wirktest du auch schon sehr nachdenklich, wenn mir diese Bemerkung erlaubt ist." deutete sie ihre Gedanken an.


    Mit einem kurzen Blick sah sie wieder auf die Straße, die sie eben noch beschritten hatte und setzte langsam ihren Weg fort, darauf achtend, dass er neben ihr her schritt. Vielleicht mochte er ja sogar reden. Aus welchem Grund auch immer war sie heute in eine melancholische Stimmung getaucht.

  • War es so offensichtlich gewesen, dass ich in letzter Zeit eher nachdenklich, denn lebensfroh war? Schon in der Taverne? Das war ja nun auch schon ein wenig her ... allerdings kannte ich Nadia zu dieser Zeit natürlich auch schon. Veränderte sie mich so sehr? Die Sorge um sie machte mich nun beinahe wirklich krank. Ich wusste nicht, was ich machen würde, wenn ich sie nicht bald für immer in meinen Armen halten könnte und ich wollte es auch nicht wissen. Niemals wollte ich auch nur annähernd in die Lage kommen, herauszufinden, was dann passieren würde.
    Ihr Blick und ihre Stimme lösten mich ein wenig von den Gedanken und erwärmten ein wenig mein Herz ... wahrscheinlich doch ein Wink der Götter. Hätte ich gewusste, dass Minervina im Dienst der Götter steht, wäre diese Theorie wahrscheinlich doch plausibler, als jetzt.


    Ich nickte leicht, fügte dann allerdings noch ein paar Worte hinzu, die ein wenig ergänzender wirken sollten. Liebend gerne .. aber ... war es in der Taverne damals wirklich schon so offensichtlich? Ich bin zurzeit sehr besorgt und bin nicht wirklich darin geübt, solche Gefühle mit anderen zu übertünschen. Ich schaute wieder auf und ein fragender Blick traf den ihren, bevor ich es ihr gleichtat und dich neben ihr ging.


    Es ist vielleicht nicht sonderlich gut für einen Miles, zu viel nachzudenken ... sagte ich bitter, versuchte aber, es wie einen Scherz klingen zu lassen. Der Versuch scheiterte kläglich, sodass es eine Mischung aus beidem war, die etwas merkwürdig war.

  • Seine Worte noch im Kopf und sich eine Antwort zurechtlegend, registrierte sie, dass er recht dicht bei ihr ging. Dies führte bei ihr dazu, dass sie den Hauch eines Lächelns sehen ließ. Es war ihr ganz lieb, dass sie keinen großen Abstand wahrten, denn so konnte sie leise sprechen und er verstand sie dennoch. Zum Anderen war ihr Abends ohnehin nicht ganz wohl, wenn sie allein unterwegs war. "Wenn ich es doch sage? Ich habe mir um dich fast noch mehr Sorgen gemacht, als um die Kanne Wein, die verdächtig häufig in Kontakt mit dem Arm deines Bruders kam." gab sie lächelnd zur Antwort und hob den Blick vom Boden um die Straße entlang zu schauen.


    "Darf ich... vielleicht fragen was dich so nachdenklich und besorgt werden lässt?" machte sie ein wohl entscheidendes Angebot, dass er sich aussprechen konnte. Oder aber, die Frage ging ihm zu nahe, was möglicherweise zur Folge haben konnte, dass er sich abschottete oder sie ihren Weg gar wieder allein fortsetzen musste. Aber davon ging sie nicht aus, er wirkte zu freundlich dafür.


    Als er ansprach, dass er als Miles wohl nicht zuviel nachdenken sollte, warf sie ihm einen strafenden Blick zu, wusste aber zugleich nicht recht ob sie nicht eher lachen sollte. "Nein, jeder Mensch muss sich Gedanken machen können, es kann nur gut sein. Wnnn es nichts mit der Moral beim Dienst zu tun hat, kann es nicht schaden. Auch wenn es vielleicht im Moment schmerzen mag." erklärte sie und fand, dass sie für ihr zartes Alter erschreckend weise klang.

  • Sie hatte sich Sorgen gemacht? Um mich? Das klang in meinen Ohren sehr unverständlich, hatte sie ja eigentlich keinerlei Grund dazu. Schließlich sind wir uns vorher noch nie begegnet ... außerdem musste man sich um meinen Bruder wohl sehr viel mehr Sorgen machen, denn er verhielt sich zu diesem Zeitpunkt mehr als nur merkwürdig. Das Geheimnis dahinter hatte ich noch ncht gelöst und sobald er wieder zurückwäre, wäre er mir wohl oder übel eune Erklärung schuldig, des es interessierte mich brennend, was da mit ihm los war. Ich merkte, wie meine Gedanken abschweiften ... vielleicht eine Art Verdrängung? Ich hoffte nicht, denn bekanntlicherweiße macht dies alles nurnoch schlimmer und so nahm ich ihr Angebot dankend wahr, auch wenn es in meinem Fall eine sehr persönliche Frage war. Oder eher war die Antwort sehr persönlich. Seltsamerweiße verspürte ich ein großes Vertrauen ihn Minervina auch wenn ich absolut nicht wusste woher oder weshalb.


    Ich weiß nicht genau wieso ... aber irgendwie habe ich das Gefühl, dir vertrauen zu können... Allerdings lass mich dir eine Gegenfragre stellen: Ich hielt kurz inne und suchte nach den passenden Worte, die mir allerdings immerwieder entglitten. So nahm ich direkt die Worte, die mir in den Kopf kamen, und es mochte dann etwas direkt klingen. Kannst ein ... noch ... Geheimnis für dich behalten. Wenn es nun schon herauskäme, und etwas passieren sollte ... nein, daran will ich nicht denken ...
    Ich wusste nicht, ob diese Worte vielleicht doch nicht eine abschreckende Wirkung hatte. Sie sagte ja selbst, dass sie sehr mit Gedanken beladen war, wenn ich ihr nun auch noch ein Geheimnis über mich anvertraute, würde sie das sicherlich nicht gutheißen. Natürlich nur, wenn du es überhaupt hören willst ... ich will dich ja nicht zusätzlich belasten. sprach ich dann meine Gedanken aus. War es Leichtsinn, ihr die Geschichte mit Nadia zu verraten? Hatte ich ihr nicht selbst gesagt, dass wir vorsichtig sein müssten, bei jedem Wort, das wir aussprechen? Niemand sollte es erfahren und doch hatte sie es ja schon zweien gesagt. Mit irgendjemand musste ich aber meine Gedanken teilen und nun war Minervina hier und bot es mir an. Wurde ich von diesem Wunsch überrannt?


    Von ihrem Blick, den sie wegen meiner zweiten Seite zuwarf, war ich schon fast erschrocken. Ihre Antwort gab mir allerdings die nötigen Worte, um zu verstehen, weshalb mich dieser Blick traf. Wohlmöglich hatte sie recht doch recht ... was würde nur passieren, wenn jeder Soldat der Meinung war und sie auch vertrat? Ein Gedanke, den ich lieber nicht weiterdenken wollte und so nickte ich nur stumm.

  • Ihr strafender Blick wandelte sich rasch in Verwunderung, als sie seine Worte hörte. So ganz wirklich wusste sie nicht, was sie davon halten sollte. Um seine Sorge schienen sich wirklich gefährliche Ranken zu schlingen und es schien ihm nicht zu behagen, darüber zu sprechen. Zugleich aber wirkte es, als müsse er es unbedingt loswerden, ehe er sich darin verlöre. Und doch wog sie ihre Antwort sorgfältig ab, denn wenn sie versprach, dass sie das Geheimnis für sich bewahren würde, wäre automatisch viel Verantwortung damit verbunden. Und ob sie diese bereit zu tragen war?


    "Ich kann gut ein Geheimnis wahren, das sollte genauso wenig deine Sorge sein, wie ob ich es vertragen würde. Mach dir lieber Gedanken darum, ob du überhaupt darüber sprechen möchtest, denn wenn es dir nach der Aussprache eine größere Last als zuvor ist, wurde der Gegeneffekt erzielt." entgegnete sie mit besorgter Stimme. Sie war ebenfalls sehr erstaunt, wie offen sie in den ersten gemeinsamen Minuten miteinander sprechen konnten. Es freute sie sehr, doch auf der andere Seite ängstigte es sie ein wenig. Es ging beinahe zu schnell, doch sie begann von ihrer Seite aus ebenfalls, sachtes Vertrauen zu fassen. War es doch für sie auch nicht schwer, da ihr Vertrauen bislang noch nie enttäuscht wurde.


    Schon jetzt überkam sie die Ahnung, dass dies möglicherweise ein recht langer Abend werden würde. Aber hiergegen hatte sie auch nichts einzuwenden. Tante Claudia würde sich gewiss keine Sorgen machen, denn sie, Minervina, war sehr zuverlässig und das wusste sie. "Wäge für dich ab, ob du es mir berichten möchtest. Ich weiß sehr wohl, wie schwer eine Last wiegen mag, wenn man sie allein zu tragen hat und selbst der Imperator mag dies nicht immer können. Mein Ohr steht für dich offen. Wenn es dir lieber ist, so schweige. Es kann ebenso gut sein, dass du mir doch nicht so gut vertraust, dass es dir danach leid tun könnte." Ihre Stimme hatte nicht den Hauch von Ironie oder Distanz und sie schenkte ihm ein freundliches Lächeln. Es war beinahe, als habe sie die Rolle gewechselt, als sei ihre eigene triste Stimmung abgefallen. Was sie jetzt wollte, war ihm helfen. Gleich, ob sie ihn kannte oder nicht. Das menschliche Gemüt war schon seltsam.

  • Lange ließ ich mir Minervinas Worte durch den Kopf gehen und überlegte ernsthaft, ob ich es tun sollte, oder nicht. Wie war es bei Nadia? Fühlte sie sich besser, nachdem sie es jemand anvertraut hatte? Nein ... sie schien mir eher besorgt, dass etwas passieren würde, nachdem sie es verraten hatte. Aber konnte ich wirklich aus dem Blickwinkel an die Sache herangehen? Schließlich erzählte sie es aus Unachtsamkeit, natürlich hatte sie Sorge darüber, das etwas passierte, denn sie hatte es ja nicht bewusst verraten. War der Unterschied dazwischen so groß? Wie würde es mir gehen, wenn ich ihr erzählen würde? Ich war mir im klaren darüber, was ich tun würde ... in dem Falle nahm ich es also in Kauf, dass es mir danach noch schlechter gehen könnte. Und es musste einfach heraus. Wie gern würde ich es froh und laut in die Welt hinaus schreien, aber genau das durfte ich ja nicht. Aber wenn sie sagte, dass sie es verwahren könne, dann wird das auch so sein ... hoffte ich zumindest.


    Wenn alles so verläuft, wie es soll, dann wird es auch nicht mehr lange ein Geheimnis sein. ergänzte ich mit beruhigender Stimme. Dabei wusste ich nicht, wen ich damit beruhigen wollte. Sie, oder mich? Zumindest beruhigtem mich ihre Worte und finster konnte mich noch daran erinnern, dass sie vorhin ebenfalls sehr in Gedanken vertieft schien. Jetzt aber schien dies alles von ihr abgefallen zu sein. Sollte ich es vielleicht doch lassen? Würde sie es den nicht auch belasten, war ich denn bereit, ihr die selbe Last aufzubürden? Nein, ich hatte meine Entscheidung getroffen und würde es ihr sagen ... jetzt wollte ich keinen Rückzieher machen.


    Das ganze ... Geheimnis ist eigentlich so simpel, wie es auch weitreichend ist... fing ich noch etwas zaghaft an und spielte in meinem Kopf die Situation durch, wie Nadia wahrscheinlich darauf reagieren würde, wenn sie erfuhr, was ich hier tat und seltsamerweise kam nie etwas Gutes dabei heraus. Vielleicht war ich dort zu pessimistisch geprägt, oder es war eine Art Vorahnung, die ich (wohl)bedacht überging. Ich sammelte mich einen Moment und machte es kurz, je länger ich drumherum reden würde, desto schlimmer und aufregender machte ich es und keiner der beiden Fälle wollte ich eintreten sehen. Kurz gesagt ... ich liebe jemanden, den ich nicht lieben darf. Sie liebt auch mich, aber das ist gar nicht das Problem...
    kam es endlich aus mir hervor und auch wenn es unendlich lange schien, bis die Worte vollends verklangen, hatte ich das Gefühl, eine große Tür in meinem Kopf geöffnet zu haben, die von ihnen verschlossen war.

  • Sie konnte beinahe sein Ringen spüren, doch sie ließ ihn in aller Ruhe darüber sinnen. Es brachte nichts, wenn sie ihm da hineinredete, denn schließlich sollte er es Stück für Stück bedenken und sich nicht Hals über Kopf ausschütten. Was sie natürlich auch toleriert hätte, aber sie wollte nicht die Schuld daran tragen, wenn er etwas sagte, was er später vielleicht bereute. Während er nachdachte, schweiften auch ihre Gedanken ganz langsam wieder ab. Damals hatte sie auch ein Geheimnis gehabt, welches sie nur knapp und ein einziges Mal erzählt hatte. Sie hatte es einer völlig Fremden erzählt, die sie nie mehr wieder gesehen hatte. Sie war recht nett gewesen, doch hier und jetzt konnte sie sich kaum mehr an ihr Gesicht erinnern. Hoffentlich hatte sie Minervina ebenfalls vergessen, denn käme es irgendwann heraus, würde man sie vermutlich in den Carcer sperren lassen. War Titiana einst vertrauensseelig gewesen oder hatte sie einen Fehler begangen? Minervina kannte die Qual der Ungewissheit, weshalb sie Helvetius auch alle Zeit der Welt ließ, sich zu entscheiden.


    Als er dann wieder leicht seine Stimme erhob, ließ sie ein ebenso kurzes, wie leises Lachen hören. Noch immer ließ sie ihm die Stelle. Vielleicht quälte es ihn auch, dass sie ihm keine Entscheidungshilfe anbot, aber die Verantwortung wollte sie wiederum überhaupt nicht tragen. Titiana damals hatte auch eine schwere Last auf sich genommen, schien aber selbst kein unbeschriebenes Blatt zu sein. Zumindest nicht, wie die junge Minervina mit herausragender Menschenkenntnis zu beurteilen dachte. Aber natürlich mochten auch ihr Fehler unterlaufen. Leise meinte sie dann: "Ich hoffe dann sehr für dich, dass es so verläuft wie du es dir vorstellst." Ganz weit, zwischen den Häusern konnte sie schon eine leichte Verfärbung des Himmels erkennen. Aber sie würde sich Zeit lassen, das hatte sie sich fest vorgenommen. Sie war schließlich kein kleines Mädchen mehr und außerdem in Begleitung eines Miles, da konnte nicht viel geschehen, was nicht wünschenswert wäre.


    Offensichtlich hatte er sich entschlossen, seinem Kummer doch Luft zu machen, stellte sie mit einem weichen Lächeln fest und hörte ihm einfach nur schweigend zu. Es schien ihm noch immer nicht leicht zu fallen, aber gewiss würden ihr nach dem 'Geständnis' tröstende Worte einfallen. Aus den Augenwinkeln betrachtete sie nun Helvetius Cato. Es war schon merkwürdig. Sie hatten sich durch einen, aus ihrer Sicht eitlen Pfau, kennengelernt, der ihre erste Bekanntschaft in Rom gewesen war. Und nun trafen sie sich das zweite Mal und sprachen schon nach wenigen Schritten so offen miteinander. Minervina verstand nicht warum, aber ehe sie darüber nachdenken konnte, folgte der eigentliche Sorgegrund. "Das hört sich eher weitläufig als simpel an." entgegnete sie leise und wandte ihr Gesicht nun etwas deutlicher in seine Richtung, damit sie ihn nicht mehr aus den Augenwinkeln beobachten brauchte. "Warum dürft ihr euch denn nicht lieben? Ich nehme nicht an, dass sie eine Vestalin ist, auch wenn ich soetwas auch schon aus näherer Bekanntschaft kenne." fuhr sie fort und lachte leise. Doch es war ein freudloses Lachen. Manchmal konnten Schicksal und Götter wahrlich grausam sein.

  • Erst jetzt merkte ich, dass ich das Gesagte etwas 'schwammig' formuliert hatte. Ja ... es gab wahrscheinlich ein gutes Dutzend Möglichkeiten einer Liebe, die nicht sein darf, woher sollte sie wissen, was gemeint war? Eben, das konnte sie, aber war es vielleicht nicht auch gut, wenn sie nicht alles erfahren würde? schon wieder keimte der Gedanke, einen Rückzieher zu machen, aber nun war ich schon mittendrin und außerdem hatte sich Minervina um mehr erkundigt, hatte eine Frage gestellt, die ich allein der Höflichkeit halber nicht unbeantwortet lassen konnte. Außerdem wollte ich ihr die Frage gar nicht schuldig bleiben und so überlegte ich wieder einen kurzen Moment, was ich antworten sollte.


    Vestalin? Nein ... es ist wegen ihres Standes. Sie ist eine Sklavin ... nicht meine. Hach, wie einfach es wäre, wenn sie meine Sklavin wäre ... nein sie sollte einfach gar keine sein. Das hatte sie nicht verdinet ... sie war die letzte, die es verdiente, außerdem würde sie ja sowieso bald frei sein und dann konnte es mir egal sein, wer es wüsste, und wer es nicht weiß.


    Eine gute Sache gibt es allerdings ... laut ihr ist ihr Freilassungstermin demnächst. Ich weiß zwar nicht genau wann, aber es dürfte nicht mehr so lange dauern. Ich schüttelte langsam meinen Kopf. Nein, das war nicht das eigentliche Problem. Das sie Sklavin war konnte ich ja 'verkraften' , es war viel eher, dass ich mir Sorgen machte, dass ihr etwas in der Casa Flavia geschehen könnte und ich nichts tun kann. Ich würde auf sie warten und warten und sie würde nicht kommen, bis ich vor Sorge wahnsinnig zu Furianus rennen würde, nur um zu erfahren, dass alles in Ordnung sei ... oder eben nicht.

  • Wieder richtete sie ihren Blick auf den immer farbiger werdenden Himmel und ein leicht verträumter Schimmer schlich sich in ihre Augen. Manchmal hatte sie es sich als Kind versucht vorzustellen wie es wohl sei, einfach die Schwingen ausbreiten zu können und auf den Horizont zuzusegeln. Wie wohl der Blick von soweit oben war? Minervina selbst war noch nicht einmal auf einem größeren Berg gewesen. Warum auch sollte man sich einer solchen Anstrengung unterziehen. Männer die sich für die Legion bereit machten, mochten dies vielleicht als sinnvoll empfinden. Aber was sollte sie als Frau für eine Begründung haben? Dass sie einmal in ihrem Leben die Sicht eines Adlers haben wollte? erst Helvetius' Stimme riss sie wieder aus ihren Gedanken.


    "Na, dann ist es doch gar nicht so schlimm. Wenn sie sogar noch so jung ist und dennoch freigelassen wird, habt ihr sogar unwahrscheinliches Glück. Die meisten aller Sklaven werden gar nicht freigelassen und schon gar nicht in dem Alter." meinte sie mit gespielter Fröhlichkeit und lächelte ihn an. Sicher verstand sie die Schwierigkeit, aber ein Verhältnis zwischen Sklavin und Plebejer war ja nun keine ungewöhnliche oder verbotene Angelegenheit. Oder kannte sie die Gesetze nicht gut genug?


    "Aber einen Einwand habe ich. Warum ist es denn so streng vertraulich? Euch kann doch nichts geschehen. Oder verbot ihr Herr, dass sie sich verliebt?" fragte sie mit Absicht eine sehr einfache Frage, die aber wahrscheinlich völlig unerwartet kam. Fragend blickte sie in das Gesicht des Helvetiers.

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