Culina | Ein heiden Lärm

  • Er musste leise lachen, über ihren Kommentar. Wenn sie wüsste, wie er sich schon die Finger schmutzig gemacht hatte, wieviel blut der Feinde des Imperiums an seinen Händen klebte. Nicht das er sich schämte dafür, aber kochen gehörte sicher nicht zu den Dingen, bei denen er sich die Hände wirklich schmutzig machte. "Ich wurde so erzogen, auch bereit zu sein, selbst zu tun, was ich von anderen erwarte," meinte er mit einem Lächeln, während er die letzte Garnele fertig hatte, "und so lebe ich auch." Er nahm die Garnelen und gab sie nach und nach in das heisse Öl.


    Mit einem leichten Schmunzeln fuhr er fort. "Nun, etwas davon werden wir natürlich gleich essen." Während er im einem Holzlöffel in dem Topf rührte, nahm er einen Schluck vom Wein. "Den Rest wirst du in der Casa Iulier abliefern, für Iulia Helena. Sie liebt Meeresfrüchte. Es ist aber eine heikle Mission für dich, da niemand erfahren soll, woher dieses Gericht kommt."

  • Ein Patrizier dem es nichts ausmachte wenn er sich die Hände schmutzig machte. Sicher konnten nicht viele Sklaven von sich behaupten, dass sie einen solchen Herrn hatten und das gefiel mir, so konnte man sich ein wenig von der ganzen Masse abheben auch wenn ich das nicht erzählen würde. Mich freute es, dass ich mit ihm von den Garnelen essen sollte, aber dann was er mir zu sagen hatte überraschte mich doch sehr. Ich sollte einen Teil in die Casa Iulia bringen und dann auch noch geheimhalten von wem sie waren? Warum? Und war das nicht ein seltsames Geschenk? Ahhh nein ich erinnerte mich an die Cena und an die Iulierin mit dem Meeresfrüchten aber noch viel mehr erinnerte ich mich an den jungen Iulier dessen Augen ich nicht vergessen konnte. Ob er dann auch da sein würde? Zu gerne würde ich ihn wiedersehen. "Das werde ich machen Herr und sie wird es nicht erfahren von wem sie sind. Aber wenn ich fragen darf warum soll sie es nicht erfahren?"

  • Während er im Topf rührte, nippte er nachdenklich am Weisswein, liess dabei die Garnelen und den Knoblauch nicht aus den Augen. Er achtete immer darauf, das das ÖL nicht zu heiss wurde, damit der Knoblauch auch nicht zu dunkel wurde. "Sie wird es sich denken können, von wem es kommt, und das genügt mir. Doch es muss nicht jeder in der Casa wissen, das sie von mir stammen. Denn eigentlich geziemt es sich nicht, das ein Mann einer Frau solch eine Aufmerksamkeit zu kommen lässt."
    Er nahm die Garnelen vom Feuer, hin den Topf an einen Haken.
    "Jetzt müssen wir ein bisschen Warten, damit die Garnelen den Geschmack von ÖL und Knoblauch annehmen."
    Knapp deutete er auf den Wein. "Nimm dir auch ein Glass....Sei ehrlich, Rahel, dir hat ihr Bruder sehr gefallen, oder ?"

  • Mir gefiel welches Verhältnis wir hier grade hatten. Ich fühlte mich nicht wie eine Sklavin sondern eher in mein altes Leben versetzt und insgeheim war ich ihm für diese Momente sehr dankbar was ich aber nicht sagte. "Es sind seltsame Bräuche, dass ein Mann einer Frau solche Geständnisse nicht machen darf oder soll, aber ich finde es dennoch schön, dass du dich drüber hinweg setzt. Man kann spüren, dass du einiges für sie empfindest, Herr." Ein Lächeln gesellte sich zu meinen glänzenden Augen, aber ich sah ihn nicht an sondern suchte mir ein Glasr um auch mir von dem Wein einzuschenken und ihn mit Wasser zu mischen. Welcher Sklave kam schon in den Gnuß bei seinem Herrn Wein trinken zu dürfen? Hin und wieder sah ich in den Topf und ich nippte grade an den Glas und verschluckte mich prompt bei seiner Frage. Schnell stellte ich es auf die Ablage und hustete. Mein Gesicht war auf der Stelle rot angelaufen und ich legte mir meine Finger über die Lippen und sah verlegen zu Boden. Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet und auch nicht, dass es so offensichtlich gewesen war, dass der Bruder von Iulia Helena es mir angetan hatte. Oh bei den Göttern was sollte ich denn antworten?
    "Das hat er" sagte ich schnell und räusperte mich dann wieder. Er war so unerreichbar fern wie die Sterne am Nachthimmel.

  • Er blickte noch eine Weile in Topf, der Geruch von Garnelen, Öl und Knoblauch legte sich langsam über die ganze Küche, reichte bis in die letzte Ecke. Und er war gut gelaunt, die Vorstellung das Helena bald diese kleine Aufmerksamkeit geniessen könnte freute ihn. Er lehnte sich an den Tisch, schwenkte sein Glas leicht der Hand und nippte dann etwas an dem Glas. "Sie ist wirklich etwas besonderes," sagte er leise, mehr zu sich selbst, denn zu Rahel. Welch Zufall doch manchmal die Götter für ihn übrig hatten und gerade in letzter Zeit waren es durchweg gute gewesen.
    Nachdenklich blickte seine Sklavin an. Er mochte sie, sie war zuverlässig, leistete gute, unauffällige Arbeit und er wollte nicht, das sie sich in etwas verrante. "Du scheinst ihm auch gefallen zu haben, Rahel, aber ich bitte dich, verrenn dich in nichts. Er ist ein römischer Bürger und du bist eine Sklavin."

  • Man konnte spüren was er für diese Frau empfand und ich stellte mir eine Frage: Würde ich auch jemanden mal haben der solche Gefühle für mich haben würde? Eine Frage die man sich als Sklave besser nicht stellte. Der Geruch des heißen Öles und des Knoblauchs verteilten sich in der ganzen Culina und ich fragte mich wie die Garnelen schmecken würden wenn sie fertig waren, denn alleine der Duft ließ einem das Wasser im Munde zusammenlaufen.
    Seine Worte allerdings trafen mich ziemlich und schmissen mich in einen Topf voller Unsicherheit. Ich wusste wer ich war, was ich bin und was ich nie wieder sein würde. "Ja ich weiß, dass ich eine Sklavin bin , Herr."
    Meine Augen suchten sich einen Punkt den ich festhalten konnte und versuchte seine Worte zu vergessen. Es half mir nicht weiter wenn ich wusste, dass ich dem Römer gefallen hatte, er aber so unerreichbar für mich war wie der Mond. Vielleicht hätte ich in meinem früheren Leben mehr Glück gehabt, aber ich hatte mich doch damit abgefunden also musste ich auch da wieder durch.

  • Er nippte noch etwas an seinem¨Wein, stellte dann den Becher ab. Noch einmal rührte er in dem Öl, in welchem die Garnelen lagen, dann nahm er eine nach der anderen heraus, legte sie auf einen Teller.


    "Rahel, ich weis, das du weisst, das du nur eine Sklavin bist. Und du bist eine gute Sklavin. Doch dies hat noch nie einer Mann davon abgehalten, sein Vergnügen mit einer Sklavin zu suchen."


    Er sprach mit ihr offen und ehrlich, sprach die Realität aus, wie sie war und nicht wie sie sein sollte. Wie viele der freie Bürger in der Casa seines Grossvaters hatten sich mit den Sklavinnen amüsiert, wie oft hatte er in der Culina gesessen, zu gehört wenn Sklavinnen bei Mara ihr Leid klagten, ob der falschen versprechen, mit denen manche Männer die sklavinnen in ihr Lager lockten.


    "Ich bitte dich nur : Werde nicht blind, nur weil dein Herz etwas schneller schlägt,... er wird dir nur Leid zufügen."


    Er nahm eine der Garnelen, schälte sie und hielt sie Rahel hin.


    "Hier, probier mal,..."


    Dann machte er dasselbe mit einer einer anderen Garnele, die er selbst probieren würde.

  • Vielleicht wollte ich das ja sogar, ein kleines Verhältnis mit einem Römer um mir wenigstens etwas von früher wiederzugeben. Das ´nur´hatte mich jetzt getroffen. Gut, in dieser Hinsicht schien er wie alle anderen zu sein, sie sahen das was sie wollten. In mir sah man eine Sklavin aber nicht den Mensch, der ich doch eigentlich war. Mir gingen die Augen des Mannes nicht aus dem Kopf und es tat weh darüber nachzudenken, also kam ich auch selber zu dem Entschluß diesen Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen, aber was sollte ich denn tun? Schließlich sehnte sich jeder einmal nach ein wenig Geborgenheit.


    "Keine Sorge, ich würde niemals etwas machen was ein schlechtes Bild auf dich werfen würde, Herr. Und sicher werde ich nichts mit einem Römer oder so anfangen. Nur weil jemand mir Blicke zuwarf heißt das noch lange nichts."


    Seine Worte gingen mir nahe und ich dachte weiter über sie nach, gab ihm aber keine Antwort. War er wirklich besorgt oder galt es nur seinem Ansehen? Das waren Punkte die ich noch nicht durchschaut hatte.
    Meine Sorgen runterschluckend lächelte ich ihn an und nahm die Garnele in meine Finger. Ich pustete weil sie noch heiß war und biss dann ein Stückchen ab. "Das zählt wohl zu dem besten was ich je gegessen habe" lobte ich seine Kochkünste.

  • Er schüttelte leicht den Kopf, so hatte er es nicht gemeint. Wie würde eine diskrete Affaire seiner Sklavin mit dem Bruder von Helena seinem Ansehen schaden können. Es würde ihm höchstens Ärger mit Helena bereiten können, wenn zwischen Rahel und Constantius mehr entstehen würde ausser einer kleinen Affaire.


    "Rahel, es geht mir nicht um mein Ansehen, sondern um dich."


    Er stellt sein Glas ab, geht einen Schritt auf Rahel zu und legt einen Arm leicht um sie. Es ist keine anzüglich gemeinte Geste, sondern vielmehr fürsorglich und besorgt.


    "Ich weiss, wie es ist, jemand zu lieben, den man nicht lieben darf. Es tut weh. Und diesen Schmerz will ich dir ersparen."


    Dann tritt er wieder ein einen Schritt zurück.


    "Aber genug davon,... lass uns was essen,.... "

  • Es hatte doch keiner etwas von Liebe gesagt. Ich hatte das Gefühl, dass er teilweise auch von sich sprach, vielleicht sogar über etwas was in der Vergangenheit lag und vielleicht nicht einmal viele Jahre zurücklag. Er war auf einmal nicht wie mein Herr sondern wie mein Vater. Ja wie mein Vater. Eine Erinnerung nach der anderen drang in meinen Kopf und ich sah meinen Vater wie er mich im Arm hielt. Ein kleiner Schaucher suchte mich heim und ich versuchte mir einfach nichts anmerken zu lassen, denn ich hatte Angst er könnte es falsch verstehen.


    "Danke für deine Worte und ich kann es verstehen und werde es zu nichts kommen lassen, auch nicht zu Gefühlen."


    Ich brauchte mir darüber sicher keine Gedanken zu machen. Ich fand ihn toll, keine Frage, aber wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass ich diesen Mann wiedersehen würde? Sehr gering!


    Ich drehte meine Garnele in der Hand hin und her und biss noch ein Stück ab. "Es ist wirklich schmackhaft und Iulia Helena wird sich darüber ganz sicher freuen."

  • Für ihn war das Thema erledigt und er hoffte das sie verstand wie er es gemeint hatte. Sicher mochte sie seine Sklavin ein und er ihr Dominus, doch gerade als solcher hatte er Verantwortung für sie. Und er nahm diese Verantwortung ernst, so wie er die Verantwortung die Verantwortung für die Miles und seine Klienten ernst nahm.


    "Reichst du mir etwas von dem Brot ?" fragte er, während er auch eine Garnele probierte. "Ich denke ja, sie werden ihr schmecken. Sie liebt Meeresfrüchte"

  • Auch ich versuchte dieses Thema einfach todzuschweigen und nicht mehr drüber zu reden, es war das beste. Also wischte ich den Gedanken weg und machte Platz für neue. Noch immer schmeckte ich die Garnele auf meine Zunge und das feine Knoblaucharoma war wirklich wohltuend. So griff ich auf die Seite und gab ihm ein Stück von dem Brot.
    "Ich denke schon, ich weiß ja, dass sie diese Meeresfrüchte mag." Mein Lächeln wurde etwas stärker als ich mich erinnerte wo wir die Liste für die Cena geschrieben hatten. Ich hatte ihn erinnern müssen, dass auch noch andere Gäste geladen waren und man nicht nur solche Meeresfrüchte servieren konnte. "Danke für die Zeit hier in der Culina." Ich sah meinen Herrn an und war wirklich froh hier zu sein.

  • Er probierte noch ein paar Garnelen, ass dazu etwas Brot und leerte bestimmte drei Gläser Wein. Er genoss einfach diese Momente der Entspannung, fern der pflichten seines Amtes und seines Standes. Aber alles musste einmal zu ende gehen. Er stellte das Glas ab, lächelte Rahel zu und meinte dann : "Ich danke dir, Rahel. Iss ruhig noch ein paar und dann, du weisst was dui zu tun hast."


    Er ging zur Tür, stieg dabei über die zerbrochenen Teller.


    "Und vergiss nicht, hier noch aufzuräumen."


    Dann verliess er die Culina.

  • Wer hätte schon gedacht, dass ich eines Tages mit meinem Herrn in der Culina stehen würde um etwas zu essen? Jeder der mir das gesagt hätte, den hätte ich wohl ausgelacht. Aber es war wie es war und ich war damit zufrieden. "Ich werde alles zu deiner Zufriedenheit erledigen" sagte ich während er ging und nahm mir noch eine Garnele umd dann erst einmal aufzuräumen, denn die Culina hatte es wirklich nötig. Die Scherben räumte ich zusammen und schmiss sie weg und dann machte ich die Schüssel mit den Garnelen fertig um sie in die Casa Iulia zu bringen. Eine Aufgabe die ich gerne übernahm.


    Als ich die Culina mit der abgedeckten Schüssel verließ hatte ich ein Lächeln im Gesicht und war gespannt wie die Iulierin darauf reagieren würde.

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