Kandidatur zur Quästur des Aurelius Cicero

  • Meine Antwort schien alle Fragen geklärt zu haben. Zufrieden nickte ich leicht und fragte die anwesenden Bürger, da ich langsam Hunger bekam.


    Habt Ihr noch weitere Fragen an mich, oder sind sie alle ausreichend beantwortet worden?

  • Der Grieche hatte ihren Gedanken recht treffend zusammengefasst, und so nickte sie dem alten Mann wohlwollend zu - irgendwoher kannte sie das Gesicht, aber sie war sich nicht mehr so sicher, woher. Irgend etwas mit dem Markt fiel ihr ein, aber die genauen Zusammenhänge waren ihr entglitten. Die Antwort des Cicero hingegen fesselte ihre Gedanken weit mehr und räusperte sich, als er geendet hatte.


    "Candidatus, das, was ich bei dieser sicherlich auch verständlichen Sicht der Dinge nach wie vor nicht verstehen kann, ist die Tatsache, dass hier wissentlich und willentlich auf ein Potential verzichtet wird, dessen Ausschöpfung jederzeit möglich wäre. Es gibt kluge und dumme Männer, kluge und dumme Frauen. Wenn man bedenkt, dass ein kluger Mann ein Gewinn, eine Zierde des Reiches werden kann, seine Fähigkeiten zum Wohle anderer nutzen kann und darf, wieso sollte man darauf verzichten, dass eine Frau ihre Fähigkeiten in gleicher Weise einsetzt? Niemand möchte, dass Frauen in die legio oder classis gehen. Aber Fragen der Verwaltung, der Organisation und der Führung anderer, wie es auch ein Haushalt in kleinerem Maß verlangen würde, ist doch das Wissen und die diplomatische Art einer Frau sicherlich nicht verkehrt. Intrigen, schmutzige Geschäfte und die Abgründe des Lebens bleiben keinem Menschen erspart, auch nicht der tugendhaften matrona, die zuhause bleibt und dies alles nur durch ihren Mann erfährt. Dass die Welt schlecht ist, wissen wir doch alle, aber so zu tun, als würde dies eine behütete Frau nicht erreichen können, zeugt von fehlendem Realismus. Ich glaube kaum, dass sich ein Mann vorstellen kann, wieviel eine Frau wirklich von dem erfährt, was ihr Gemahl oder Bruder oder Vater täglich durchmacht."

  • Ich hatte schon gehofft, nun endlich meinem Magen gehorchen zu können, als Iulia Helena noch einmal das Thema vertiefte -.^ ;).
    Zwar bedauerte ich schon, das auf meine Worte nicht eingegangen wurde, wir waren ja schon fast in philosophische Betrachtungen vorgedrungen, doch war es nicht wirklich verwunderlich. In unserer Zeit ist es schon fast eine Kunst, zuzuhören. Wohlwollend nicte ich ihr also zu.


    Meine liebe Iulia Helena, auch deine Sichtweise verrät Deine innige Überzeugung. Ebenso wie es meine Sichtweise tut. So lass uns also, jeder nach seiner Überzeugung, seinen Weg vorranschreiten.


    Dann fasste ich noch einmal zusammen.


    Bürger Roms, lasst mich zum Abschluss zusammenfassen. Rom benötigt tatkräftige und entschlossene Männer mit Visionen. Mit Loyalität und Herz. Dies alles habe ich zu bieten und gebe es gerne. Drum gebt nicht den Zauderern und Blendern Eure Stimme, die Euch alles versprechen und doch nichts halten.


    Römer....schenkt mir Euer Vertrauen und messt mich nach der nächsten Amtszeit an meinen Taten.



    Ich schaute noch einmal in die Runde und verließ dann die Rostra.

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