Sie zog wieder einmal alle Register, überlegte ich und grinste innerlich. Aber wieso sollte der Germane auch gegen die Reize einer Frau resistent sein, der ich auch nicht hatte widerstehen können? Wenigstens dieses Problem hatte ich vorerst gelöst, und gewaschen würde Rutger deutlich mehr hermachen. "Geht schon, bevor die anderen zurückkehren und wir diesen ganzen Schwachsinn erklären müssen," meine Hände machten eine fortfuchtelnde Bewegung in die Richtung der Beiden und ich zeigte durch meine Haltung an, dass das Thema für mich vorerst erledigt und beide Sklaven entlassen waren. Um Finn würde sich Brutus kümmern, und spätestens nach Mitternacht würden wir die Leichen auch losgeworden sein. Rom war der dreckigste und verlogenste Ort, den ich mir vorstellen konnte, und gerade heute kam mir dieser Umstand sehr entgegen.
"Achja, Nefertiri, Du gehst morgen eine neue Ausgabe der 'De res publica' von Cicero erstehen, die der alten gleichen sollte, soweit es möglich ist," fügte ich noch an, bevor sie aus der Tür entschwinden konnte - morgen würde ich mich dem Tempeldienst zuwenden müssen und entsprechend weder Zeit noch Lust haben, mich auch noch damit zu beschäftigen. Mein Blick schweifte über den Tintenfleck auf dem Boden, auf dem ein Teil an der Stelle ausgespart war, auf dem die Leiche gelegen hatte - nun, manche Tage fingen seltsam an und gingen noch seltsamer weiter, aber wer war ich, dass ich so etwas in Frage stellte? Ich schüttelte nur vage den Kopf und dankte den Göttern, nicht in wirklich interessanten Zeiten geboren worden zu sein.