Kandidatur zum Quaestor Provincialis

  • "Als neue Herrschermacht?" Macer schüttelte erst verwundert, dann sicher lächelnd den Kopf. "Nein, das konnte ich nicht darin erkennen. Einen gewissen Größenwahn meinte ich auszumachen, der durch den charmanten Dilettantismus des Vortrags fast schon wieder amüsant wurde." Er wollte nicht verheimlichen, dass ihn die Rede und das Verhalten des Mannes wirklich unterhalten hatte.


    "Ein wenig erinnerte sie mich an die Reden, die ich mal bei Schüler in einer kleinen Rhetorikschule hinter den Titusthermen gehört habe."

  • So wie der von der Gens Sergia und den Zielen spricht, die wir nur mit ihr erreichen können, naja, so einem trau ich alles zu. Sogar oder vielleicht auch gerade Hochverrat. Nicht heute, aber irgendwann einmal. Die Zeit wirds zeigen. Meine Aufmerksamkeit ist zumindest geweckt. Wobei ich es eher traurig finde, dass seine Rede schon beinahe wieder erheiternd ist.


    fügte Crassus nun auch schmunzelnd hinzu. Naja, wahrscheinlich hatte ihn diese Bieraktion nur etwas in Rage gebracht..


    Wer weiß? Vielleicht hat er ja einen dieser Schüler damit beauftragt für ihn eine Rede zu schreiben... wer weiß wie "lustig" sie sonst geworden wäre.



    Ahh, Salve Lucianus! Der Kandidat, was er verspricht? Er verspricht Gegenstimmen effektiv abzuwürgen und als ausgleich Freibier für alle. Kannst ihn ja nachher selber fragen... erwarte aber keine Antwort.

  • "Er verspricht uns auch, die noblen und hehren Ziele und die Ideale der Gens Sergia wieder aufleben zu lassen", ergänzte Macer höflich. "Aber irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass gerade diejenigen, die er mit seinem Freibier noch auf sich aufmerksam machen kann, von diesen Zielen und Idealen nicht allzu viel wissen."


    Und zu Crassus gewandt antwortete er: "Zum Hochverrat fähig? Nein, ich weiss nicht. Zu allem fähig und zu nichts zu gebrauchen?"

  • "Nun, für mich ist Freibier kein Grund einen Kandidaten zu wählen und mit allem Respekt vor der Gens Sergia...... politisch ist sie mir unbekannt, also auch kein Bonus für ihn.... ich hoffe nur, der Pöbel lässt sich von dem Bier nicht berauschen und denkt auch nach, warum und wen er wählt!"

  • Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Oh, si tacuisses...


    Der Masse wird dein Bier schmecken, dich nach dieser Reaktion aber kaum wählen. Wer wählt schon jemanden der mitten in seiner Wahlrede eine Gegenstimme versucht so abzuwürgen? Und das, nachdem du etwas gefragt hast - was nur leider niemand verstanden hat -, sodass man nicht einmal von einer ernsthaften Gegenstimme reden kann. Aber bitte, lass dich nicht stören, wenn du so deine letzten Sesterzen auf den Kopf hauen willst. Wobei, vielleicht ist deine Bierkation ja wirklich eine ernstgemeinte Hilfe... dich kann man wahrscheinlich nur im Suff ertragen.


    rief Crassus wohl eher vergeblich gegen die Menge an.


    "Nun, du bist dem Kaiser nahe, dann sei dir gewiss dass ich dadurch die Stimmen der bekomme, die dem Kaiser nicht nahe stehen. Ich möchte nicht damit behaupten das ich mit ihnen sympathisiere, aber Wahlkampf verlangt manchmal Opfer." grinste ich nach dieser Aussage.






    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    "Nun, für mich ist Freibier kein Grund einen Kandidaten zu wählen und mit allem Respekt vor der Gens Sergia...... politisch ist sie mir unbekannt, also auch kein Bonus für ihn.... ich hoffe nur, der Pöbel lässt sich von dem Bier nicht berauschen und denkt auch nach, warum und wen er wählt!"


    Der Wein war nun versoffen und die Freitrinker entfernten sich von den Ständen. Nun sah ich zwei Senatoren stehen. Den einen konnte ich gerade noch verstehen.


    "Nun dass habe ich gar nicht bezweckt, wenn ich den Pöbel mit Bier überzeugen würde. Dann müsste ich in allen Provinzen Stände mit Wein aufstellen lassen oder meint Ihr das die paar anwesenden Leute hier die Wahl zu meinen Gunsten entscheiden? Werden diese Personen meinen Namen in allen Ecken des Reiches tragen und dort verkünden wählt den Epulo! Wohl kaum!"


    Die haben keinen blasen Schimmer wie man Wahlkampf führt, die gebildeten Leute gewinnt man durch Worte, Bürger erreicht man durch Taten, Aktionen was ihr Bedürfnis verlangt. Nicht nur hieße Luft, wie die meisten Redner hier. Reden von ihren zukünftigen Vorhaben und setzen keines von denen um oder Senatoren die gewählt werden weil ihnen die Weißheit nachgesagt wird, die eine besondere Tunika tragen. Die mehr Wert ist als die Person dahinter.



    Ich wandte mich an die Bürger.


    "Bürger Roms, ihr hab hier drei Meinungen gehört. Drei Meinungen die zu akzeptieren sind. Aber drei Meinungen geben nicht das ganze Imperium wieder. Egal ob Senator oder ein einfacher Bürger.


    Wenn ich in eine Provinz berufen werde, dann werde ich mein bestes tun den Procounsul zu unterstützen. Und welche Ziele soll man für welche Provinz haben. Werde ich überhaupt dazu berufen? Vielleicht werde ich ein ganz anderer Quaestor, dann wäre doch diese Rede hier für die Katz. Ich möchte nichts versprechen was ich wieso nicht halten kann. Ich kann nur mein bestes geben um zu zeigen, dass ein kleiner Bürger genauso fähig wie ein Senator sein kann.


    Und meine persönlichen Ziele sind, mich für das Reich zu opfern, nicht um vielleicht mal Senator zu werden, nein um euch Bürger zu vertreten eure Interessen wahrzunehmen, vorzutragen und vielleicht zu ändern. Aber dies kann ich allein nicht entscheiden, ich kann eure Meinung euer Anliegen nur weitertragen und versuchen die Obrigkeit zu überzeugen, aber entgültig entscheidet der dass kann.


    Ich möchte einfach wieder das Auge und den Verstand eines normalen Bürgers an den Verstand alt eingesessener Senatoren, Führer usw. ihnen nahe bringen."

  • Oh weh, oh weh. Da begutachtete man einmal die Redner auf dem Forum Romanum und wen sah man dort? Seinen Halbbruder, der sich ja nun fast schon lächerlich machte. Eines musste man ihm aber lassen ... es kam unerwartet und es stach heraus. Ob das nun positiv oder negativ war, darüber ließ sich streiten und obwohl ich Epulo meinen Verwandten nennen konnte, war ich auf der Seite, die den Kopf über solch eine Aktion schüttelten.
    Er würgte nicht nur Fragen ab, nein, auch noch die Fragen des PPs, einer der hochrangigsten Personen im ganzen Imperium und wofür? Damit sich der Pöbel wie von den Germanen verfolgt auf Freibier stürzten. Konnte das von Vorteil sein? Natürlich überzeugten viele Bürger mehr die Taten, als die Worte, aber wenn ich mich in die Lage eines Bürgers versetzen würde, der wild Epulos Freibier mir in den Rachen goss ... warum sollte ich ihn wählen? Wenn er Quaestor Provincialis werden sollte, dann wäre er nicht mehr hier, um uns Bier auszugeben, DIE Aktion, die ihm überhaupt zu diesem Amt verholfen hatte - wenn er es bekommen sollte, was ich stark bezweifelte.


    Nein, eine Schande war das. Er zog auch noch den gesamten Gensnamen in den Dreck, indem er Andeutungen machte, die mehr als nur feierlich waren. Die Gens Sergia hatte genug gelitten und wir haben wahrlich nicht viele Freunde und Gönner, aber wäre es nicht angebracht, die Ehre wiederherzustellen? So würde das auf jedenfalls nicht funktionieren.


    "Epulo, wenn du gar nicht vorhattest, mit dem Bier deine Stimmen zu 'erkaufen', was hat dir dann die ganze Aktion hier genutzt? Willst du peinlichen Fragen aus dem Weg gehen? Wird es wegen meiner Frage gleich noch ein zweites Mal Freibier geben?"
    Ich schüttelte den Kopf, nein, nein. Wahrlich eine Schande.
    "Und die Augen und den Verstand eines normalen Bürgers willst du wieder den Senatoren und reichen Bürgern nahe legen? Glaubst du, wenn sie besoffen sind, wird ihnen ein Licht aufgehen und sie würden denken 'Ja! Schaut euch nur diese ehrbaren und tadellosen Bürger an. Die müssen wir unterstützen'."
    Die nächsten Worte waren eher Gemurmel, die wohl nur die anwesenden "Fragensteller" neben mir - beispielsweise der PP und die beiden Senatoren - hören konnten.
    Zieht sich und unsere ganze Familie ins lächerliche ... ha. Narr.
    Wie war das? Die Familie steht hinter einem? Bei ihm wohl kaum...

  • Zitat

    Original von Caius Sergius Curio


    "Epulo, wenn du gar nicht vorhattest, mit dem Bier deine Stimmen zu 'erkaufen', was hat dir dann die ganze Aktion hier genützt? Willst du peinlichen Fragen aus dem Weg gehen? Wird es wegen meiner Frage gleich noch ein zweites Mal Freibier geben?"


    "Ähm? Warum Fragen ausweichen, ich trage einfach zur Belustigung bei, darf man keine Freibieraktion starten ohne ein jeglichen Hintergedanken zu haben? Es zeigt, dass ich mir nicht zu schade bin, mein wenig Geld an die Bevölkerung zu geben."[i]



    Zitat

    [i]Original von Caius Sergius Curio

    Zitat

    "Und die Augen und den Verstand eines normalen Bürgers willst du wieder den Senatoren und reichen Bürgern nahe legen? Glaubst du, wenn sie besoffen sind, wird ihnen ein Licht aufgehen und sie würden denken 'Ja! Schaut euch nur diese ehrbaren und tadellosen Bürger an. Die müssen wir unterstützen'."


    "Was hat denn dass mit dem Freibier hier mit dem späterem Amt zu tun? Du solltest meine Wort richtig zu hören und nicht irgendwelche eigen Interprätionen aufstellen. Und wenn du der Meinung bist, dann hoffe ich für dich du nimmst kein Wein eines Senators an, der ein Fest für die Stadt veranstaltet, weil er will ja auch nur Stimmen kaufen."


    Sim-Off:

    aha, du bist also die ganze Familie!

  • Über den Spruch von Macer noch grinsend, lauschte Crassus den neuen Ergüßen von Epulo. Ouh?


    Zitat

    Nun, du bist dem Kaiser nahe, dann sei dir gewiss dass ich dadurch die Stimmen der bekomme, die dem Kaiser nicht nahe stehen. Ich möchte nicht damit behaupten das ich mit ihnen sympathisiere, aber Wahlkampf verlangt manchmal Opfer."


    Verwirrt wandte sich Crassus an Macer und Lucianus:


    Versteht einer von euch den Zusammenhang oder den Sinn der Aussage? Also ehrlich gesagt, versteh ich das Gebrabbel von dem nicht. Der Mann scheint mir sehr verwirrt. Das eine mal sagt er wieviel ihm Rom und seine Bürger bedeutet im nächsten Satz erzählt er, dass er im Wahlkampf sogar den Feinden der res publica die Hände schüttelt... Spinner.


    Zitat

    Ähm? Warum Fragen ausweichen, ich trage einfach zur Belustigung bei, darf man keine Freibieraktion starten ohne ein jeglichen Hintergedanken zu haben? Es zeigt, dass ich mir nicht zu schade bin, mein wenig Geld an die Bevölkerung zu geben."


    Ähm, weil es zufällig recht, wie soll ich sagen... "zeitnah" zu meiner Frage war, die dir offenbar nicht ganz angenehm war? Und, dass du heute hier Freibier anbietest hat deiner Aussage nach also gar nichts mit der Wahl zu tun? Du hättest es heute also auch angeboten, wenn die Wahlen nicht vor der Türe stehen? Klar... das glauben dir aber auch nur dir, deren Sinne du eben mit deinem Bier umnebelt hast. Mach dich doch lächerlich.

  • Ich konnte nur Lachen über diese Wirren aussagen, dennoch wandte ich mich an den Kandidaten und zwar so, dass er es diesmal auch wirklich hören und verstehen konnte....


    Zitat

    "Ähm? Warum Fragen ausweichen, ich trage einfach zur Belustigung bei, darf man keine Freibieraktion starten ohne ein jeglichen Hintergedanken zu haben? Es zeigt, dass ich mir nicht zu schade bin, mein wenig Geld an die Bevölkerung zu geben."[i]


    "Du wolltest nur zur Belustigung beitragen? Dann geh in den Circus... lass dich von den Löwen fressen, das wird die Menge sicher belustigen!"


    Und noch etwas musste ich hinzufügen


    Zitat

    Ich kann nur mein bestes geben um zu zeigen, dass ein kleiner Bürger genauso fähig wie ein Senator sein kann


    "Und ich hoffe doch sehr, dass du dich nicht mit den verdienten Senatoren Roms vergleichen möchtest?!"

  • Ich hatte mir die Rede und alles was darauf folgte ruhig angesehen und angehört. Es gab viele Meinungen und viele teilte ich, manche lehnte ich aber auch ab.


    Meine Ohren spitzten sich, als der zweite Sergier auftrat.
    Welch ein Idiot war dieser?! Zog mitten auf der Rostra einen seiner Verwandten herunter. In welchem Verhältnis sie auch immer zueinander standen, es war höchst ungeschickt seine eigene Familie in Frage zu stellen...

  • Die Zeit in der man seine Kandidatur bekannt geben konnte, war vergangen und von der Villa Tiberia bahnte sich ein Sklave seinen weg, in der Hand hielt er zahlreiche Wachstafeln, deren Inhalt er, im Auftrag seines Dominus, auf der Rostra verlass.



    Im Auftrag und Namen unseres geschätzten Imperators habe ich die Candidatur des Publius Sergius Epulo geprüft und in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des Codex Universalis für rechtens befunden.
    Candidatus Publius Sergius Epulo ist zur Wahl zu gelassen.


    Gezeichnet


    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Quaestor Consulum



    Danach begibt er sich zum nächsten Kandidaten.

  • "Sieht so aus...." grinste ich Crassus an....


    Dann wandte ich mich mit einer Frage an Macer und Crassus


    "Übrigens, habe ich letztens eine Einladung bekommen, zu einem Empfang in die Casa Octavia.... von einem gewissen Avitus.... kennt ihr den Mann? Habt ihr auch eine solche Einladung bekommen?"

  • "Ihr Götter," murmelte die Iulierin bei dem sich abzeichnenden Disput und der gekonnten Selbstveralberung des Magistraten aus Misenum, um schließlich deutlich den Kopf zu schütteln. Es war eindeutig zu früh für den Sergier, sich auf die Rednertribüne zu stellen, die Reaktionen des Publikums ließen sie zudem vermuten, dass er den Weg zum Quaestor wohl nicht machen würde, wenn alle so dachten wie die nachfragenden Männer. Langsam wandte sie sich ab und entdeckte einige bekannte Gesichter in der Menge - Caecilius Crassus und Vinicius Lucianus nickte sie mit einem Lächeln auf den Lippen zu.

  • Kennen.. puh, das ist übertrieben. Hab mal seinen Namen gehört, aber viel mehr auch nicht. Ich erinner mich nicht einmal mehr an den Kontext, in welchem ich seinen Namen gehört hatte. Aber ja, ich habe auch so eine Einladung bekommen und ich habe auch vor, dieser nachzukommen.


    Dass ihn Iulia Helena grüßte, sah Crassus leider nicht, sonst hätte er selbstverständlich zurückgegrüßt. ;)

  • Verblüfft sah ich Crassus an...


    "Du wirst der Einladung folgen? Der Praefect wird doch nicht käuflich sein?!" Dann lachte ich....


    "Nein, im Ernst, ich wüsste nicht, warum ich dieser Einladung folgen sollte! Ich kenne den Mann nicht und habe nichts mit ihm zu tun. Ich weiss nur, dass er zum Aedil kandidiert und wenn er etwas zu sagen hat, soll er das auf der Rostra tun und nicht bei Wein in der Casa!"


    Doch ich sah Helena schon und nickte mit einem freundlichen Lächeln zurück....

  • Eben deshalb werde ich der Einladung folgen. Ich bin gespannt, was er interessantes zu sagen hat. Ich mein, selbst wenn er völligen Stuss erzählt, den Weg zur Türe werde ich sicherlich auch alleine finden, sollte es nötig sein. ;)
    Außerdem gibts dort kostenlos Wein, muss man doch ausnutzen :D

  • "Naja, darum bist du ja Praefectus Praetorio und ich ein Senator. Ich habe zuviel Wichtigeres zu tun, als mich solch Neugierde hinzugeben. Bei dir hingegen ist es deine Arbeit!" grinste ich....


    "Kannst mir ja dann berichten, wie der Wein und die Worte des Mannes waren!"

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