Atrium - Hraluch, Hungi

  • Der Ianitor schurlte ins Atrium.


    Wartet bitte, ich unterrichte den Herrn sogleich.


    Und er schurlte wieder hinaus.

  • Ioshua stand im Atrium und guckte sich um. Er hatte einen Gehilfen bei, einen Schneider, und zwei Träger, die eine Kiste mit Stoffen hereintrugen und diese auf Ioshuas Anweisung zu seinen Füßen plazierten, dann warteten sie auf den Hausherrn.

  • Als Ioshua den Hausherrn begegnete, deutete er eine demutsvolle Verbeugung an.


    "Senator Vinicius, es ist mir eine Ehre, daß du mich empfängst. Ich hoffte, eure Gemahlin wäre zugegen, betrifft es sie doch gleichermaßen.


    Ich bin überaus stolz, euch hiermit die Ehre zu erweisen, im Auftrag des Kaisers höchstpersönlich vor Dich zu treten.
    Der Imperator hat den Wunsch geäußert, daß ich Dich, Senator Vinicius, fortan einkleiden möge. Oh verzaget nicht, meine tylusischen Produktionen sind von hoher Qualität und angenehm zu tragen auf der Haut.
    Die genauen Gründe wird Dir der Imperator sicher persönlich schildern, Senator. Ich möchte mich nicht anmaßen über die Beweggründe des Kaisers zu berichten."

  • Kurz erwiderte Hungi mit einem Nicken die Verbeugung.


    Meine Gemahlin? Ich werde nach ihr schicken lassen. Ein kleine Handbewegung, und schon setzte sich ein Sklave in Bewegung. Dann bot er dem Besucher einen Sitzplatz an und setzte sich selbst.


    Der Imperator selbst hat das angeordnet... aha. Die komplette Garderobe? Und... mit wem habe ich überhaupt das Vergnügen? Mein Ianitor konnte sich deinen Namen nicht merken.

  • Er setzte sich mit seinem massigen Oberkörper auf den ihm gebotenen Platz.


    "Oh, sagte ich den nicht bereits ? - Hraluch, Ioshua Hraluch ist mein Name, tylusischer Staatsbürger und Eigentümer der sarcinator madinat hamad aus Ostia. Wir fertigen in Tylus.


    Ja, die gesamte Garderobe. Er wird Deine Dienste hochschätzen, Senator, wenn er Dir ein solches Geschenk macht." ;)



    Sim-Off:

    Also simoff siehsts so aus, daß du jede Woche eine Seidentunika zum Nulltarif bekommst.

  • Sein Ianitor hatte nicht übertrieben, der Tylusier hatte tatsächlich einen unaussprechlichen Namen. Hungi winkte erneut, und erneut setzte sich ein Sklave in Bewegung, diesmal sollte er den Wein herbringen. Doch schon gleich machte Hungi ein überraschtes Gesicht, denn die gesamte Garderobe als Geschenk... damit hatte er nicht gerechnet.


    Aha. sagte er deswegen besonders redegewandt. Öhm ja, na dann... Welche Stoffe bietest du denn an? Nicht daß Hungi groß Ahnung hätte von Mode und Stoffen.

  • Ioshua ahnte, hier saß ein Kenner vor ihm, der sich ganz gewiss nicht so leicht übers Ohr hauen ließ. ;)


    "Tylusische Seide, mein Freund. Der Exportschlager in Rom. Der Handel läuft und gut und die Schiffe immer vollbeladen. - Rhabos !"


    drehte sich Ioshua aufeinmal ruckartig und mitten im Satz um. "Hol doch mal das Muster aus der Kiste da vorne und zeig dem Senator, was er in Zukunft auf der Haut tragen wird."


    Rhabos beeilte sich, das entsprechende "Muster" hervorzuholen. Es war eine einfache, schlichte Tunika ohne unnötige Verzierungen. In dem Schein des Sonnenlichtes, der ins Atrium fiel, schimmerte sie ganz merkwürdig anmutend.


    "Das ist Seide." wies Ioshua den Hausherrn hilfreich daraufhin, während Rhabos in demutsvoller Stellung die Tunika dem Senator reichte.

  • Ich weiß. entgegnete Hungi auf die Belehrung des Tylusiers. In Rom war auch Seide bekannt und auch geschätzt. Und vor allem war es sauteuer, nur die Oberschicht konnte sich Seide leisten. Auch Hungi hatte sich mal eine Seidentunika geleistet, allerdings hatte er darin das Gefühl, er müsste gar arg auf diese aufpassen. Ein Relikt aus seiner Kindheit. Und als Soldat war eine Seidentunika unter der Rüstung sowieso nie angemessen.


    Er ließ sich die Seide reichen und befühlte sie. Hungi war wirklich kein Kenner von Textilien, aber das war wirklich etwas ganz anderes als das, was er sonst zu tragen pflegte. Anerkennend nickte er. Nicht schlecht.


    Ob irgendwer auch eine Toga aus Seide anfertigen ließ? Nein, das wäre doch wohl zu übertrieben. Unauffällig schaute er sich um, ob denn seine Frau mal kommen möge, dann blickte er den Tylusier wieder an. Ähm ja, wird dann auch Maß genommen oder sowas?

  • Es dauert eine kleine Weile, bis Livia im Atrium erscheint. Der Sklave hat ihr gegenüber wenig genaue Angaben gemacht, weshalb sie unbedingt ins Atrium kommen müsse. Aus diesem Grund hat sie sich auch nicht sonderlich beeilt, in aller Ruhe den Sitz ihrer Frisur überprüft und noch eine schmale, schlichte Goldkette angelegt. So betritt sie das Atrium nun in einer Tunika von dunklem Rosa mit einer etwas helleren Stola eines leichten Violett-Tons. Ihre Frisur ist eher schlicht und alltäglich, ohne aufwendige Verzierungen. Livia bemerkt natürlich den auffälligen, ungewohnten Gast. Vorerst ohne sich zu setzen gesellt sie sich hinzu und grüßt beide mit einem zurückhaltenden Lächeln, bevor sie sich an ihren Mann wendet.


    "Salvete. Du hast mich rufen lassen, Marcus?"

  • Da kam endlich seine Frau und Hungi hoffte, daß sie ihn ein wenig erlösen würde. Hungi war so gesehen ein typischer Mann, keine Ahnung von Mode und so weiter. Wenn die römische Mode nicht dermaßen strikt gewesen wäre, Hungi wäre tatsächlich heillos überfordert gewesen.


    Das ist richtig. Darf ich dir Iosha Haluch vorstellen? Ein tylusischer Händler, der uns quasi auf Geheiß des Imperators besucht.

  • Verwunderung zeichnet sich auf ihrer Miene ab. Ein tylusischer Händler, der die Casa auf Geheiß des Kaisers besucht, ist ganz sicher kein alltäglicher Gast. Ihr fragender Blick verweilt zuerst noch kurz auf Hungaricus, um dann neugierig zu Ioshua Hraluch zu wandern. Freundlich nickt Livia dem ihr unbekannten Mann zu und grüßt ihn höflich.


    "Salve. Sehr erfreut. Willkommen in der Casa Vinicia."

  • "Ohja, die Maße bräuchte ich und falls besondere Wünsche gibt..." sprach Ioshua, als die Herrin des Hauses das Atrium betrat. Hola, was für ein Feger ! Bei der würde Ioshua liebendgern Maß nehmen, hrrr. 8)


    Er erwiederte das Lächeln mit einem leichten Kopfnicken und überlegte sich, ob der werte Senator mehrere von dieser Sorte hatte.


    Bei der Vorstellung seiner Person und wie Vinicius seinen Namen aussprach, wollte er schon fast sich einmischen, um ihn zu korrigieren. Römer ! Ungebildetes Volk ! Beherrschen die halbe Welt, aber sind nicht in der Lage einen Namen vernünftig auszusprechen. ;)

  • Sim-Off:

    8)


    Anscheinend ist der Kaiser der Meinung, daß meine Garderobe dem eines Zivilisten und Senators nicht wirklich würdig ist. bemerkte Hungi schmunzelnd zu seiner Frau, bevor er sich wieder dem Besucher zuwandte.


    Was kann ich denn für besondere Wünsche äußern, außer daß es passt und der obligate purpurne Streifen angebracht wird?


    Da endlich kam der Sklave mit dem gewünschten Wein. Etwas patschert klescht er das Tablett hin, worauf Hungi die Augen verzweifelt rollte und leise ein Gutes Personal ist so schwer zu finden. herausstieß.

  • Im ersten Moment weiten sich Livias Augen etwas vor Entsetzen, als ihr Gemahl von einer Kritik des Kaisers an seiner Garderobe spricht. Doch bevor sie reagieren kann, bemerkt sie glücklicherweise sein Schmunzeln und atmet innerlich erleichtert auf. Mit einem amüsierten Lächeln versucht sie ihren Irrtum dezent zu überspielen. Stattdessen setzt sie sich nun dazu und blickt erst Hungaricus, dann den Händler aufmerksam an.

  • "Was Du wünschst, Senator. Soll es ein Mäander am unteren Saum der Tunika sein ? Oder ein Kreuzmuster ? Ganz nach Deinem Geschmack !"


    Ioshua wurde allmählich etwas warm, auch wenn das hier ja kein Verkaufsgespräch war.


    "Genauso lässt die Wahl der Farben ein breites Spektrum erscheinen. Die Toga ist zweifelsohne weiß, doch darunter kombiniert man sie mit den unterschiedlichsten Farbtönen, egal ob rötliche Farben oder ein helles Blau, für jeden gibt es etwas."


    Und an die Dame gewandt.


    "Der absolute Schrei des kommenden Herbstes sind Grüntöne, blaß oder kräftig, je nach Hauttyp. Ich sah die Damen - und auch einige Herren - in Athen und Tyros damit rumlaufen und auch in Rom wird dieser Trend Einzug halten."

  • Hungi kratzte sich am Bart.


    Ein Mäander oder ein Kreuzmuster? Verschiedene Farben? Hm, für den Senat nicht wirklich geeignet. Ob dies nicht zu extravagant sein könnte? Bei einer Frau stellt sich so eine Frage sicher nicht, aber ein Mann meines Standes ... ich möchte kein Papagei sein.


    Hungi nahm einen Schluck seines Weines und blickte seine Frau an.


    Was meinst du? Du als Frau hast doch mehr Ahnung davon, was jemand wie ich tragen könnte ohne unangenehm aufzufallen.


    Da bemerkte er, daß er seinem Gast so indirekt die Kompetenz über sein Metier absprach.


    Verzeih, Haluch. Doch du verstehst, die Mode im Osten ist um einiges farbenfroher als bei uns. Wir Römer sind da wohl etwas ... konservativer, was solche Dinge anbelangt. Bzw. war er in dieser Hinsicht konservativer.

  • Livia lächelt leicht, während sie den Wortwechsel zwischen dem faszinierend exotischen Händler und ihrem ungewohnt überforderten Gemahl verfolgt. Sie wirft Hungaricus einen kurzen prüfenden Blick zu und wendet sich dann direkt an Ioshua Hraluch.


    "Mein Gemahl bevorzugt Schlichtheit und dezente Farben. Dies war schon immer so und soll sich heute auch nicht ändern. Daher sollten wir uns vor allem in Bezug auf die erste Lieferung auf etwas weitgehend farbloses einigen. Ich denke da an die von dir schon genannte weiße Toga mit dem Purpurstreifen und dazu eine ebenfalls weiße Tunika. Die hochwertige Qualität des Stoffes wird auf diese Weise wohl am Besten zur Geltung kommen. Möglicherweise wäre auch eine Verzierung des Saums mit einem Mäander oder einer anderen Stickerei eine schöne Idee, doch sollten wir dabei auf jeden Fall Ton-in-Ton bleiben."


    Livias Blick wandert kurz zu ihrem Mann, dem sie so eine stumme Frage nach Einwänden stellt, bevor sie sich wieder an den Händler wendet und mit ihren Vorschlägen fortfährt.


    "Darüber hinaus könnte ich mir vorstellen, dass ein kräftiger Farbton ebenfalls eine gute Option für ein Untergewand darstellt. Zur Senatorentoga will mir das jedoch nicht so recht gefallen. Ich würde daher vorschlagen, dass wir es in diesem Zusammenhang mit einem schlichten Pallium kombinieren, welches natürlich auf die Tunika abgestimmt sein müsste. Lieferst du auch besondere Gürtel?"


    Wieder huscht ihr Blick kurz zu Hungaricus, um seinem Gesichtsausdruck abzulesen, ob er mit all dem einverstanden sei.

  • Hungi nickte bei den Worten seiner Frau. Es gefiel ihm eigentlich zwar nicht, daß sie so dermaßen über irgendwelche seiner Angelegenheiten befand, aber er war in Sachen Mode ja tatsächlich ziemlich hilflos.


    Aber er war einverstanden mit ihren Worten, das konnte man an seinem Lächeln im Gesicht herauslesen. :)

  • Diese Römer ! dachte Ioshua. Ließen sich von einer Frau etwas sagen. Das kommt davon, wenn man nur ein Weib sich hält. Er konnte das immernoch nicht verstehen. Bei seinen zehn Frauen daheim in Tylus muß er den Finger immer schön drauflassen. Schließlich ist er der Herr und sagt, wo es langgeht.
    Ein wenig Heiterkeit, aber auch ein bißchen Betrübtheit schwungen in seinen Gedanken mit, ehe er sich wieder dem Gespräch widmet. Er war es nicht gewohnt mit Frauen zu verhandeln und versuchte sich nichts anmerken zu lassen, während er gute Mine zum skurrilen Spiel machte.


    Er nickte eifrig zu den Ausführungen der domina, während Rhabos, sein Schreiber, einige Notizen machte.


    "Und welche Farbe soll es haben, das pallium ? - Nein, Gürtel fertigen wir nicht, bedaure. Aber ich kenne einen guten Handwerker in Damaskus. Wenn es Dein Wunsch ist, so werde ich ihm schreiben."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!