Antreten zu Ehren des Tribunen Sebastianus

  • Noch war es noch nicht ganz so weit. Der Tribun wurde zu seiner Bühne geführt. Dort stand auch ein zweiter Stuhl für den Praefectus Urbi. "Tribun, bitte setz dich!", sagte der Centurio und ließ den Tribun allein. Er eilte zu seiner Centurie.


    Ich sah aus den Augenwinkeln, dass wohl auch der Praefectus Urbi kam. Also gab ich das Zeichen. Es sollte nicht länger dauern als sonst, und die Hauptperson war schon da. Die Miles wussten nun, dass es bald los gehen würde, was es auch dann tat:


    Die Formation der Porbati und der Centurien war vollständig. Noch einmal schluckte ich und blickte mich um. Dann liefen wir los: Die I Centurie als erstes. Gleichmäßig klapperten die Rüstungen und der Staub wirbelte um die Gesichter der hinter Männer. In der Sonne blitzten die Rüstungen auf. Sofort marschierten hinten einige Probati unter der Führung einiger Princeps mit auf. Die II. Centurie setzte sich auch in Bewegung und schließlich die IV. Ich selbst stand vorne und führte sie an. Immer noch war der Rythmus der Soldaten ungestört und der Staub war noch größer geworden, allerdings störte das nicht. Nicht umsonst hatten sie marschieren in der Formationsübung gelernt.

  • Endlich ging es los. Die Truppe fing an zu marschieren. Die Centuriones vorn weg. Ihre Schritte und das klappern der Rüstungen wurde begleitet von Paukenschlägen und dem Tröten der Cornicen.
    ~Was ein Glück das wir schon in einer Formation marschiert waren und dies geübt hatten. Weiß der Geier wie das hier sonst ablaufen würde.~ Ging es Sedulus durch den Kopf.
    Eins zwei drei vier, eins zwei drei vier...

  • Die Probati mussten aber am längsten Warten, denn ihre lange Reihe taucht als letztes vor dem Podium auf, angeführt von den Princeps Priori Carbo und Nepos. Letzterer hatte sich in der Mitte der "Formation", die ja nur eine Truppe im Gänsemarsch ist, postiert und achtet von dort auf die Befehle, die Carbo gibt.

  • Er war heilfroh als sie sich endlich in Bewegung setzen durften. Die pralle Sonne hatte ihm schon etwas zugesetzt und er hatte versucht die Ratschläge des PP unauffällig zu befolgen. Nun tat es schon direkt gut sich wieder ein bißchen bewegen zu können. Konzentriert versuchte er die Befehle der Principes umzusetzen.

  • Mit ernstem Gesichtsausdruck marschierten wir los. Das stehen war in der Tat etwas beschwerlich geworden. Doch nun marschierten wir los und alle brav in einer Reihe. Ich war erstaunt, wie gute sich einige der Probati machten, bei anderern sah es doch etwas unbeholfen aus. Unter der Führung unseres Centurios befolgte wir seine Befehle.

  • Die letzten Miles lösten sich von ihrem stehen. Sie setzten sich kurz nur in Bewegung. Dann ertönte ein schallendes:


    MILES STATE!


    Man konnte fast sehen, wie sich der Schall über den Platz ausbreitete. Wie als wäre er aus Vögeln, die man verfolgen könnte. Das gleichmäßige Klappern stoppte aprupt. Bisher klappte alles wie am laufenden Band.


    MILES AD DEXTRAM!


    Mit einem Ruck drehten sich die Miles nach rechts. Jetzt konnte man sehr schön das Orgelpfeifenprinzig der Centurien erkennen. Mit dem Schall drehten sich die Männer um. Es war wie eine LaOlaWelle, nur dass sich alle nach rechts drehten und somit den Blick zu der kleinen Bühne gerichtet war.


    Wer die Cohorten genau beobachten würde, würde erkennen, dass es ein wenig improvisiert war, aber für jeden, der es wohl als erstes sehen würde, wäre es imposant.


    Die I Cohorte stand für einen Moment still. Starr gerade ausblickend. Nicht alle dachten wahrscheinlich daran, den Tribun zu Ehren, sondern dachten an etwas anderes, aber meine Gedanken waren jetzt voll auf diese Aktion gerichtet. Ich löste mich von meiner Centurie und schritt mit großen Schritten vor auf die Bühne. Meine Rüstung war fast tadellos sauber. Nur ein wenig Staub konnte man erkennen.


    Eindeutig hatte ich den Befehl gegeben, sich vorerst nicht zu bewegen. Scheinbar hatten die Princeps Priori die Miles gut darauf eingestellt.


    Vorne bei der Bühne angekommen salutierte ich kurz vor dem beiden Gästen. "Tribun, Praefectus." Dann wandte ich mich um und zum ersten Mal in meiner gesamten Kariere - in meinem gesamten Leben sah ich das beeidruckenste Bild: Die I. Cohorte mit Probati stand mit blitzblank polierten Rüstungen da, so dass mich fast der Glanz blendet. Ich stieg nun auf die Bühne. Wie ich angekündigt hatte wollte ich noch einige Worte sagen. Ich sprach frei und improviesiert, denn nur dadurch ergaben sich die besten Reden.


    Ich ließ meine Stimme über den Exerzierplatz schallen:


    Tribun, Praefectus Urbi, Centurionen, Principes Priori, Milites, Probati!


    Nicht umsonst, sollte sich die gesamte I. Cohorte hier auf diesen Platz versammelt haben. Nicht umsonst, sollten wir dieses überwältigendes Bild bilden. Nicht umsonst, sollten wir die Ausrüstungen geputzt haben. Nicht umsonst.


    Der Anlass dieses Antreten sollte ein einziger Mann sein. Dieser kann tausende von Männern in Bewegung setzen. Oder stillstehen lassen. Dieser Mann sitzt hier: Tribunus Cohortis Urbanae Lucius Sabbatius Sebastianus, stellvertretend für den Stellvertreter des Kaisers, Praefectus Urbi Gaius Octavius Victor. Damit wäre wohl schon Grund genug diese Männer laufen zu lassen. Jedoch gibt es noch einen: Das römische Heer braucht fähige Offiziere. Nicht nur hier sondern auch in Germania. Die Classis braucht neuen Wind in den Segeln. Und dieser Wind wird wohl von hier aus kommen. Lucius Sabbatius Sebastianus wird schon bald die tapferen Reihen der Cohortes Urbanae verlassen um der Classis Germanica zu neuem Ruhm zu verhelfen. Dabei sei nicht zu vergessen, dass der Tribun schon durchaus Erfahrung hat. In seinen Akten steht ein erfolgreiches Kommando über die Flotte Hispanias. Nicht umsonst hat er wohl dazu eine Auszeichnung bekommen. Nicht umsonst. Nein, denn jeder großer Mann hat wohl auch klein angefangen. Jeder Offizier ist auch nur ein Miles. Sie sind nicht von heute auf morgen nach oben geschossen. Denkt daran: Auch sie haben eine harte Grundausbildung hinter sich. Begonnen als einfacher Probatus, darf sich dieser Mann heute mit Stolz hinter seine Taten stellen. Es ist ein steiniger Weg zu dem Erfolg. Manchmal beginnt er eben auch im Wasser. Und dort soll er unseren Tribun auch wieder hinführen. Zu einer Classis. Überhaupt ist ein jeder Weg von Erfolgen und manchmal auch von Niederlagen geschmückt. Als ich in den Dienst eintrat, war der Tribun verschwunden. Mit eigener Kraft doch wieder befreit trat er wieder in die Welten des Lagers ein. Ich denke ein mal, dass ihr nicht leugnen könnt, dass manche von euch dachtet, dass ´mal wieder so ein hohes Tier herrein kommt. Sitzen doch bloß die ganze Zeit im Officium und schaffen nichts.´ Jedoch erst nach dem ich selbst Erfahren habe, was es heißt Verantwortung zu übernehmen, was es heißt seinen Weg zu gehen. Insofren ist allein die Ehre ein Amt inne zu haben fast schon Ehre genug. Jedoch man kann nunmal nicht den Befehlen unseres Kaisers widersprechen. So tat er weiterhin seinen Dienst als freundlicher und offener Tribun, der auch für Miles immer noch ein Gehörgang übrig hatte. Es wäre ja fast zu schön gewesen, wenn er es weiterhin gewesen wäre. Allerdings hätte ich dann nie ein solches Bild gesehen, wie es mir es jetzt bietet. In diesem Fall sollte man nunmal optimistisch sein. Und ich denke, wir können auch für Germania optimistisch sein. Bei einer solchen neuen Führungskraft, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Die Vergangenheit sollte in Erinnerung bleiben, jedoch sollte die Zukunft nicht durch lästige Steine, wie Centurionen die zu viel reden, verbaut werden. Damit möchte ich auch schließen. Tribunus Cohortis Urbanae, die Cohortes Urbanae wird dich nicht so schnell vergessen. Du hoffentlich die Cohortes Urbanae auch nicht.


    Damit schloss ich meine Rede. Ich führte die Faust zur Brust und verbeugte mich leicht.

  • Lupus hatte der Rede Sura's aufmerksam zugehört, und dachte Sura hätte auch in der Politik keinen schlechten Figur gemant, bei dem gedanke muste er leicht Schmunzel, aber er bezwiefelte das Sebatianus ein schmunzelder Miles jetzt auffallen würde ...

  • ~Das war aber kein langer Marsch...~ Ging es Sedulus durch den Kopf als der Centurio auch schon seine Befehle über den Platz brüllte und sogleich mit einer Rede begann...


    ~Nicht schlecht Herr Specht!~ Dachte sich Sedulus. Jetzt wußte er auch was dieser Aufmarsch hier zu bedeuten hatte - die Verabschiedung des Tribunen der ihn über den Exe gejagt hatte.
    ~Die einen kommen aus Germania, die Anderen gehen nach Germania. Wie es scheint ein ewiger Kreislauf... ~
    Als er seinen Gedankengang geendet hatte wartete Sedulus nun ab was als nächstest auf der Tribüne geschehen würde.

  • Die Probati waren ohne große Probleme aufmarschiert - Nepos war stolz auf sich und die Seinigen, das ausgiebige Training der Formalübung hatte offensichtlich gefruchtet.
    Die Worte Suras, die er trotz seines Platzes weit hinten gut verstehen konnte, reden dem Princeps Prior aus der Seele. Genau deswegen verlangte er immer wieder Respekt von Probati gegenüber den Vorgesetzten.

  • Tribbelditrabbtribbelditrabb. So kam es ihm vor, aber gut, was musste, das musste wohl. So stand er nun schweigend da und hörte zu. Einiges wurde klarer, was das Ganze aber nicht unbedingt einfacher machte. Aber was tat man nicht alles als Mitglied einer Einheit.

  • Ein Klatschen konnte sich Victor nach der Rede von Sura und dem Aufmarsch der Kohorte gerade noch verkneifen, wurde es doch auch von der Sorge gehemmt den Centurio vielleicht auch noch an den Cursus Honorum zu verlieren. Besser war es wohl, Sura nicht mehr soviele Gelegenheiten zum schärfen seiner Rhetorik zu geben.


    Nach dem Sura jedoch geendigt hatte, nutzte Victor die Gelegenheit einige Worte an den Mann zu bringen und trat nach vorne. Als Praefectus Urbi konnte er es allerdings nicht ganz mit seiner Würde vereinbaren so laut, wie der Centurio, über den Platz zu brüllen, aber als Kommandeur der Einheit konnte er auch erwarten, dass die Männer mal ihre Ohren spitzten.


    "Milites!


    Ich will mich kurz fassen: Wir verabschieden heute einen guten Offizier und Kameraden, den seine Laufbahn nun an die Grenzen des Imperium Romanum führt. Sein Weggang wird sich doppelt schmerzlich bemerkbar machen, denn er reißt nicht nur eine Lücke, sondern lässt eine Leere in den Offiziersrängen der Cohortes Urbanae entstehen... Nun denn freut euch ein wenig, milites, umso mehr Zeit muss ich euch widmen.


    Aber Schluss mit diesem Thema: Tribunus Cohortis Urbanae Lucius Sabbatius Sebastianus tritt hervor, ich meine du hast den Männer auch etwas sagen.


    Eines lass mich aber zuvor noch sagen: Mögen die Götter mit dir sein sowohl jetzt als auch auf deinem zukünftigen, nassen Weg!"


    Schon vor dem letzten Satz winkte der Praefectus Urbi dem Tribun zu und machte Platz für den Geehrten.

  • Ich trat nach vorne.


    Auch ich will mich kurz fassen. Es schmerzt mich euch zu sehen denn ich weis das mir diese Anblick lange zeit nicht gegönnt sein wird. Ich sehe tapfere Männer im Dienste der Cohortes Urbanae. Ich kann mit fug und Recht behaupten das ich stolz auf euch bin und auch Rom ist dieses. Ich danke euch dafür das ihr mir diese letzte Ehre erweist und hoffe das unter euch viele sind die danach streben ihren Dienst weiterhin so zu verrichten wie ihr es bis jetzt getan habt. Ich bin Stolz darauf sagen zu können das ich ein teil dieser Einheit war!


    Mit diesen Worten endete meine kleine Ansprache.

  • Na immerhin hatte man sich hier wirklich hin udn wieder kurz gefasst. So war es wohl nicht zu erwarten, dass das gelangweilte rumstehen heute noch lange würde dauern müssen. Gespannt und zugleich körperlich halbwegs entspannt wartete er nun auf alles weitere.

  • ~Wie kann es sein das der Praefectus und der Tribun es fertig bringen sich mit ihren Reden recht kurz zu halten wärend ein Centurio eine Rede hält die schon eines Senators würd ist. 8) :D~ Fragte sich Sedulus erstaunt war aber gleichzeitig froh das des Centurios Nachredner nicht auch so lange für ihre Reden brauchten und grinste verschmitzt wurde aber gleich wieder ernst...

  • Lupus war gespannt wie Sura den weiten verlauf der Parde geplant hatte, aber das würde er bald mal erfahren. Unterdessem versuchte er sin Scutum unbemerkt so zu drehen das er mit dem pulierten Teil in der mitte Sebastianus damit leicht blendete. Tja machmal konnte einem eine pulierte Rustung auch von der langweile etwas abhelfen.

  • Minor war froh, daß so weit alles gut geklappt hatte und er nicht über seine eigenen Füße oder sein Scutum gefallen war. Nach der Rede des Centurios hatte er ja schon die schlimmsten Befürchtungen, was die Länge der noch zu erwartenden betraf, aber glücklicherweise fassten sich der Praefect und der Tribun recht kurz. Hm, ob sie nach der Parade wohl freibekommen würden?

  • [Blockierte Grafik: http://img222.imageshack.us/img222/9377/siegedefendhq9.jpg]


    MILES AD SINISTRAM!


    MILES ABITE!


    schallte es wieder über den Platz. Es war alles gesagt werden sollte. Also ließ ich die Soldaten wieder abtreten. Wieder rumpelte es und die Männer drehten sich nach links. Dann wurde der gemeinsame Ton angegeben und wieder wirbelte Staub auf. Ich selbst genoss das Bild neben dem Tribun und dem Praefectus. Und es war schön. Immerhin waren die Miles einigermaßen koordiniert.

  • Also wars das mit dem Blenden, Lupus musste sich wie seine Kammeraden anch Links drehen, es dauerte wieder ein wenig bis er und sein Kameradnen Losmaschieren konnten, da sich zuerst mal die anderen Kompanien in bewegeun setzten mussten.

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