[Vestibulum] Der Eingang

  • Hm. Nein, er traute diesem Kerl immer noch nicht. Aber danach wurde ein Sklave natürlich nicht gefragt. "Du darfst rein. Aber ob jemand mit Dir spricht, muß der Jemand schon selbst entscheiden." Ein wenig widerwillig führte der Ianitor den Besucher in das Atrium.

  • Wenn jemand da war, würde jemand ziemlich sicher mit ihm sprechen, spätestens wenn er den Namen Velanius hörte. Oder besser: Foslius war sich da ziemlich sicher. Aber er sparte es sich, das zu sagen, sondern folgte dem Sklaven nur wortlos hinein.

  • Stirnrunzelnd merkte sie sich das Gesicht des Soldaten und schulterte den rechteckigen Beutel auf ihrem Rücken. Puppe Nina hing brav im anderen Beutel, begleitete sie wie immer auf ihren Wegen. Sie würde Papa Baldemar von dem Mann erzählen, einfach damit dieser Bescheid wusste, mit wem sich der Sohn des Legaten unterhielt. Durus war der Sohn des Legaten und sie eine einfache Sklavin. Wenn dem kleinen Wutz etwas geschah würde mehr als nur eine Strafe ausgesprochen werden. "Wir hören sicher gleich, was Frija und Baldemar dazu sagen werden, dass du mich bringst und Torwache spielst." meinte Marei mit ernster Miene. "Frija weiß, wo ich bin, aber ob sie weiß, wo du steckst? Immerhin trägt sie die Verantwortung für dich. Du willst doch nicht, dass sie Ärger mit deiner Mama bekommt, oder? Du bist groß genug, um zu wissen was falsch und was richtig ist." versuchte sie ihm ein schlechtes Gewissen einzuimpfen. Marei wusste ganz genau, dass sie ihm als einfache Sklavin nichts zu sagen hatte und kümmerte sich trotzdem seit er geboren worden war um ihn. Fünf Lebensjahre trennten sie voneinander. Sie waren am Eingang angekommen. Die Köchin grüßte den Jungen zum Abschied und ging hinein. Marei wartete auf Durus Antworten und hoffte darauf, dass Baldemar rauskommen würde.

  • Es war ihm egal, was sie wem sagen würde. Ging die Sklaven ja nichts an. Genau! Er wusste wer er war. Besonders jetzt, wo er so sauer und beleidigt war. Sein Spiel war vorbei. Und irgendwie war er auch traurig darüber. Was seinem Gesichtsausdruck nur noch mehr Feuer verlieh. Vater sei Dank.
    Dann blieb er stehen. Seine Kleinen Fäuste stemmte er in die Hüften. Das hatte er sich bei einem der Tribune abgeschaut. „Mir egal was die sagen. Das sind Sklaven!“ Er mochte Baldemar und Frija. Würde das aber jetzt nicht zugeben. „Egal was sie weiß! Frija ist nicht mein Kindermädchen! Sie ist Mamas persönliche Sklavin. Ich bin groß genug zu wissen WER ich bin, Jawohle!“ Titus drehte sich um und ging in Richtung Küche. Schließlich musste er noch Leckereien auftreiben. Pff, Mädchen! Die war echt zu blöd! Frija und für ihn verantwortlich. Lächerlich. Ihr wär er niemals abgehauen. Bei Frija und Baldemar machte es Spaß. Naja, das sagte er auch lieber nicht. Schließlich war er gerade sauer. Und dann konnte er Marei unmöglich sagen, dass er ihre Eltern mochte. Dann grinste er breit. „Was meinst du wer Ärger bekommt, wenn ich Papa sage dass DU gemein zu mir warst?“ Es war schon gemein. Aber er war kleiner. Schwächer. Da hatte er nicht mehr als das, um Marei einzuschüchtern. Aber würde sie das aufhalten? Hmm, Titus war sich nicht sicher. Der Junge rannte los. So schnell seine kleinen Füße ihn in die Küche tragen konnten.

  • "Ja, aber diese Sklaven haben den Auftrag bekommen auf dich zu achten, wenn deine Eltern zu beschäftigt sind, selber auf dich zu achten." Nun, dann wusste Durus wer er was aber er wusste nicht in welche Gefahr er sich begab, wenn er sich ohne Bescheid zu geben, hinaus schlich. Bewirkte das Nennen seines Name einen Schutz für ihn, welchen sie nicht gehabt hatte? Sie wollte ihm etwas entgegnen darauf, dass dominus Ursus es nicht gut heißen würde, dass sie gemein zu ihm war. Dabei war sie nicht gemein, sie wollte ihn lediglich warnen und ein bisschen schützen. Aber wenn er nicht hören wollte? Der Wutz rannte davon, sie konnte nicht mitrennen, wegen dem schweren Gewürzsack auf ihrem Rücken. Langsam ging Marei hinterher und bekam sogleich eine neue Aufgabe von der Köchin aufgebrummt. Sie ignorierte den Jungen wie er sich Leckereien erbettelte.

  • Pah. Sklaven sollten auf ihn aufpassen? Titus rannte lieber zu den Soldaten. Na gut. Der Baldemar war auch ganz in Ordnung. Das er sogar tolle war sagte der Kleine nicht. Das war auch besser so. Schließlich hatten sie ein gemeinsames Geheimnis. Jawohl. Und das würde der Junge niemals nicht ausplaudern.
    Kaum das er weg war bemerkte der Junge, das Marei nicht hinterher kam. Breit begann er zu grinsen. In der Küche erbettelte er sich nichts. Er verlangte es und nahm es mit sich. So war er. Und so war das Leben. Der Herr wollte etwas. Der Herr bekam es. Wie gut das Baldemar oder Frija gerade nicht da waren. Die gaben ihm ganz oft Wiederworte. Sie gaben ihm nicht alles was er wollte. Aber sie erklärten es. Und oft hatten sie Recht. Dafür mochte er sie.
    Das war wie mit seinen Eltern. Die hatten ja leider auch immer Recht, wenn sie etwas verbaten. Auch wenn er es nicht immer einsehen wollte.
    Kaum hatte er etwas ergattert, rannte er auch schon wieder los. Über Umwege, damit es schwerer war ihm zu folgen. So machten Soldaten das. Zumindest hatte er so etwas in der Art mal von einem Tribun gehört. So machte er sich auf den Weg sein Versprechen einzuhalten.

  • Seit dem Intermezzo beim Tor hatte sich Licinus Laune um kein Stück geändert. Noch immer nass und übelster Laune kam er auf die Tür, die zu dem Privathaus des legatus führte, zu und die Wachsoldaten hatten gerade noch Gelegenheit in Position zu springen, bevor die Pranke des Offiziers auf dem Holz der Tür nieder ging.
    Als diese sich einen Moment später bewegte und jemand unerkenntlich versuchte ih zu identifizieren, half Licinus nach.
    "Der primus pilus! Zum legatus Aurelius! Sofort! Und er WILL gestört werden!"

  • Sim-Off:

    Spielt, reichlich verspätet, im Anschluss an das hier laufende Gespräch


    Sein künftiger Adoptivsohn hatte das Haus des legatus schon einige Augenblicke früher verlassen, denn Licinus hatte noch einige vertrauliche Worte mit dem legatus wechseln wollen.
    Dann wollte er auch gehen und betrat gerade das vestibulum als...

  • Zu dem heimlichen Zustecken der Spange kam es nicht mehr, weil sie hinaus geschickt wurde. In die Küche. Mit gesenktem Kopf zog sie an Licinus vorbei und verliess das triclinium. An der Art der Speise konnte man genau sehen, in welchem Gang dominus Ursus und seine Gäste angekommen waren oder wieviel sie von allem verzehrt hatten. Marei wusste, dass diese 'Rückgänge', dann von Ihnen, den Sklaven, aufgegessen werden durften.


    Mit ziemlich vollen Bauch und der Anweisung sich bettfertig zu machen, es war ziemlich spät geworden, verliess sie die Küche und beschloß noch einmal Luft zu schnappen. Es war ein Umweg, aber das machte nichts.. mit diesem prallen Bauch konnte sie ganz bestimmt nicht sofort einschlafen. Ein bekannter Schattenumriß bewegte sich auf den Ein- und Ausgangsbereich zu. Marei staunte, Licinus war noch da? "Primus pilus..." Eilig zog sie die Sandalen aus und rannte barfüßig los, ihm hinterher und auf ihn zu. "Warte noch..." schnaufte Marei, den vollen Bauch verfluchend und blickte freundlich zu ihm auf. "Lici.. du musst das mitnehmen..." Sie streckte ihm die braun-gelb-gefleckte Spange entgegen. "Für Esquilina von mir! Weil sie nicht hier sondern auf dem Landgut ist. Ich wusste nichts und habe jeden Tag auf der Bank auf sie gewartet..."

  • Plötzlich hörte Licinus ein helles Stimmchen, welches ihn rief. Im ersten Moment fragte er sich, ob dem legatus noch etwas eingefallen war, dann erkannte er seine kleinste Freundin, die barfuß auf ihn zu trippelte.
    Dann stand sie vor ihm und drückte ihm ein kleines etwas in die Hand. Ihre Stimme klang so beschwörend, dass er sie wortlos an den Schultern nahm und in eine Ecke des Vestibulums schob. Dort ging er vor ihr in die Knie, sodass sie nicht mehr steil nach oben gucken musste.
    Er schluckte um den Klos aus dem Hals zu bekommen, den der Gedanke an den Krieg und der gleichzeitige Anblick des Mädchens hervorriefen.
    „Danke, Marei. Ich… ich hab leider nichts da, was ich dir geben könnte, aber Esquilina wird sich bestimmt ganz doll freuen.“
    Was konnte er noch sagen, er wusste ja nicht, wie viel die kleine Sklavin im Haushalt ihres Herren von der politischen Situation davon mitbekam und was sie davon verstand. Er legte seine Hände auf ihre Schultern und sah ihr in die großen Augen.
    „Marei, hast du Angst?“

  • Licinus nahm die Spange an und zog sie in eine ruhige Ecke. Mit großen Augen sah sie ihn an und lächelte, als er meinte, dass ihre Freundin sich freuen würde. "Das hoffe ich doch, dass sie sich freut." Licinus stellte eine Frage. So ehrlich sie konnte erwiderte sie leise. "Davor euch zu verlieren und ganz alleine zu sein. Um Papa Baldemar, Mama Frija, Cimon, dich und Esquilina." Dass Herrin Septima auch ein bisschen dazu gehörte, verschwieg sie. "Du brauchst keine Angst um mich zu haben. Hier sind viele da, die auf mich und uns aufpassen. Es sind mehr und mehr Soldaten zum Aufpassen gekommen. Man sagt, dass dominus Ursus etwas Großes vor hat und deshalb alle diese Männer braucht. Und ihre Gesichter sind vielvielviel ernster geworden... das macht mir auch Angst." Sie seufzte leise und suchte nach Licinus großer Hand, um sie sanft zu drücken. "Wegen vorhin.. dass ich da war... das war so gar nicht geplant gewesen. Der Neffe der Köchin musste austreten und hat mich reingeschickt, ohne vorher die Köchin zu fragen. Ich hatte Glück, dass Cimon und der Obersklave da waren, sonst hätte ich nicht gewusst was ich machen sollte. Ich habe noch nie servieren und einschenken dürfen, es noch nicht mal gelernt. Hast du gesehen, wie Ursus geschaut hat? Wenn ich Glück habe, vergisst er den Vorfall so schnell wie den davon schwebenden Rauch aus dem Schornstein."

  • Er hörte das seufzen und drehte die Hand, um leicht zurück zu drücken.
    Es war schon süß, wie sie die Rollen nun umdrehte, die sie eigentlich inne haben sollte, und versuchte ihn zu trösten.
    "Wir haben schwere Zeiten vor uns. Vielleicht war es ganz gut, dass du heute da warst."
    Jetzt schluckte auch Licinus leise. Wie sollte er erklären, was er sagen wollte, ohne dem kleinen Mädchen noch mehr Angst einzujagen?
    "Du hast den Mann gesehen, der mit mir hier war, gell? Sein Name ist Titus Iulius Servianus. Kannst du dir das merken?"
    Er sah ihr genau in die Augen, um mitzubekommen, wenn er sie vllt überfordern sollte.
    "Sein Papa und seine Mama waren sehr gute Freunde von mir, bevor sie gestorben sind. Und jetzt gehört er zu mir."
    Lückenfüller, merkte er, die nur verhindern sollten, was er eigentlich sagen wollte.
    "Ich glaube nicht, dass es so kommt", der legatus würde ja sicherlich Maßnahmen ergreifen um seinen Haushalt und seine Frau in Sicherheit zu wissen, aber ganz frei von Sorge war Licinus einfach nicht. Aber wenn... irgendwas passiert und... du uns nicht finden kannst, dann geh nach Mantua in die Straße der Füchse und such nach ihm. Sag ihm dann, dass er dich nach Cremona bringen soll. Zu Esquilina und Battiacus auf das Landgut.
    Hast du das verstanden?"


    "Nun, ich glaube nicht, dass du Ärger bekommst. Du hast das gut gemacht vorhin, Marei." Wenn man ehrlich war, so war Licinus eigentlich nicht wirklich in der Lage zu beurteilen, ob ein Serviersklave seine Arbeit gut machte, aber er hatte nichts zu meckern gefunden und das Mädchen konnte eine Aufmunterung sicher brauchen.

  • "Schwere Zeiten? Was heisst das?" fragte sie zurück und vergaß ihren vollen Bauch, der sich damit abmühte alles zu Abend gegessene zu verdauen. Marei nickte, den fremden Mann hatte sie gesehen und sich sein Gesicht gemerkt. "Titus Iulianus Servianus." wiederholte sie den Namen. Es war gut, dass sie sich gemerkt hatte wie er aussah, denn er gehörte zum primus pilus. "Ist er wegen dem Tod seiner Eltern zu dir gekommen? Damit du auf ihn achtest?" Beim Neffen der Köchin dagegen war es anders, denn dessen Eltern lebten noch und hatten ihn weggeschickt, weil er eine Lehre machen sollte. So glaubte Marei es.


    "Straße der Füche? Diese Ecke kenne ich... das ist nicht weit von der Bäckerei Lucilla entfernt." Da hatte sie noch eine Verbindung gefunden, um sich alles merken zu können. "Cremona. Dort steht dein Landgut. Esquilina und Battiacus sind dort. Ja, ich habe verstanden." In Licinus Augen war es nicht schlimm gewesen, dass sie serviert und eingeschenkt hatte. "Danke, Lici."


    Hm, vielleicht schaukelte sich das Ganze auch aus, wenn der Neffe seine Klappe hielt und sie beide das Ganze unter den Tisch kehrten. "Höchstens Cimon kann mich fragen was da los war... oder ich halte meinen Mund und schweige mich darüber aus." Marei versuchte tapfer zu lächeln. "Soll ich es Cimon weiter sagen, wohin ich gehen soll, wenn es hier zu eng wird? Vielleicht findet er es auch gefährlich wenn die schweren Zeiten kommen? Oder soll ich es für mich behalten?" Marei wusste was für Strafen anstanden wenn sie als Sklavin floh.

  • Tja, was hieß schwere Zeit
    "Das heißt, wir können nicht sagen, was passiert. Und das vielleicht schlimme Dinge passieren können. Vielleicht haben wir aber auch Glück und es passiert etwas gutes. Das schwere ist, dass man es wirklich nicht sagen kann"


    "Iulius, nicht Iulianus", verbesserte er mechanisch.
    "Und ja, du hast irgendwie Recht, ich soll auf ihn achten. Und ihn auf seinem Weg unterstützen."
    Aber davon würde er wohl ein anderma erzählen, es war ja schon recht spät und kleine Mädchen brauchten Schlaf, das wusste er. Ebenso, dass sie das selbst oft ganz anders sahen.


    Die Bäckerei kannte er nicht, aber dennoch nickte er diesen, wie die folgenden Punkte ab. Es war gut, wenn die Kleine einige Orientierungspunkte im Kopf hatte, das gab ihr wahrscheinlich Sicherheit, wenn es so weit war.
    "Alles richtig", sagte er am Ende. "Gerne Marei."


    "Wenn er dich fragt, dann sag ihm, was du mir gesagt hast, wenn nicht, dann lass es." Alles andere würde vermutlich nur Zank und Knatsch bedeuten und darauf konnten sie im Moment vermutlich alle gut verzichten. Mareis Frage jedoch überraschte ihn, auch wenn sie nicht wirklich überraschend kam. Schnell musste er abwägen. Eigentlich traute er dem Leibsklaven seines Herren, allein schon weil dieser es wohl tat. Auf der anderen Seite je mehr Leute nach Cremona kamen, desto gefährlicher. Er entschied sich für eine Mittellösung. Mareis Überlegungen bezüglich der Strafen hätte er wohl im Traum nicht erraten. In der Situation, die er meinte, würde das keinen mehr interessieren
    "Behalt es lieber für dich, okay, Marei?
    Es ist für den Notfall, wenn du allein wirklich niemanden, den du kennst mehr finden kannst. Battiacus wird dir dann helfen, sie wieder zu finden."

    Oder sich um dich kümmern, dass du nicht verloren gehst, fügte er mit schweren Gedanken hinzu.

  • "Ohweh..." seufzte Marei mit bangem Blick und blickte auf ihre nackten Zehen hinab. Sie hob den Kopf und sah Licinus wieder an. "Man kann auch nicht sagen, wann genau, also diese schweren Zeiten, los gehen werden? Ich weiss gar nicht, was wir dann machen sollen... so tun, als würde alles ganz normal weitergehen oder wie?" Marei liebte Routine, schrecklich langweilig wurde es nur dann, wenn die Routine immer gleich ablief, dann sehnte sie sich nach Abwechslung.


    "Titus Iulius Servianus." wiederholte sie den verbesserten Namen des Mannes, um den sich ihr großer Freund kümmerte. "Das finde ich toll, dass du ihm hilfst." lächelte sie und fand, dass sie sich die Eckpunkte für den Notfall gut merken musste... eine Eselsbrücke musste dennoch her. Es wohnte einmal auf der Straße der Füchse ein Iulius Servianus, der Besuch aus schweren Zeiten bekam. Dieser schnell wie... "Gut... es ist alles hier drin" Sie tippte sich an die Schläfe. .. der Wind seine Sachen packte und den Weg bis nach Cremona ritt um Batticaus Landgut ein schlafendes Mädchen zu ihrer Freundin zu bringen.


    Ja, wenn Cimon denn fragte, dann was sagen und wenn er es nicht tat, dann eben totschweigen. Licinus sah so ernst aus. Ein bisschen jagte ihr diese ernste Miene auch Angst ein, aber das war ihr Freund, der ihr diese Ratschläge gab. "Ich bin darüber still. Danke!" murmelte sie. Ihr fiel ein, was sie Esquilina über den Dienst als Sklavin erzählt hatte, dass sie quasi diensteifrig zur Stelle und dennoch unsichtbar zugleich sein musste. "Vergiß die Spange nicht, wenn du Esquilina das nächste Mal siehst und grüß sie ganz doll von mir." bat sie ihn.

  • Nur mit Mühe widerstand Licinus dem Impuls, sein Gegenüber mit dem Kopf an seine Schulter zu drücken.
    „Ja“, sagte er stattdessen „ja, das wird wohl das Beste sein, wenn wir so gut wir können weitermachen.“ Einige Jahrhunderte später würden die Bewohner der britischen Inseln die Einstellung in ein schlagkräftiges Motto fassen: Keep calm and carry on.


    Wieder nickte Licinus ernst und doch sorgenvoll die Aussagen des Mädchens ab, der Name war jetzt richtig und er hoffte, dass Marei es sich wirklich so gut behalten konnte, wie sie hier andeutete.
    „Gut Marei“, mehr Worte sprach er nicht, aber dennoch sagte er mit ihnen unheimlich viel. Die volle Ladung väterliche-freundschaftlicher Gefühle, die er für die kleine Sklavin hegte, schwangen in ihnen und den folgenden Worten mit.
    „Ich werde sie nicht vergessen. Ganz bestimmt nicht, versprochen.“
    Dann umarmte er die kleine doch noch und bevor er sich abwandte sprach er:
    „Mach es gut, Marei, und mögen die Götter immer mit dir sein.“
    Ein letzter Klapps auf die Schulter, dann konnten erhob er sich wieder.



    Als er einige Schritte gegangen war, drehte er sich nochmal in Richtnug der nun schon geschlossenen Tür um und murmelte leise.
    "Viel Glück, meine Kleine, viel Glück"

  • "Gut, dann mache ich es genauso." erwiderte sie mit leichter Verunsicherung in der Stimme. Alles was sie sich merken musste hatte sie in der Eselsbrücke gespeichert. Vielleicht schlich sie sich doch einmal einfach so zur Strasse der Füchse und sah sich den neuen Schützling von Licinus näher an. Ob er sie vorhin beim Essen wahrgenommen hatte, wusste sie nicht und ob er sie wiedererkannte war fraglich. Natürlich würde die Angst vor einem neuen Lux mitschwingen, aber sie wollte diesen Alptraum irgendwann besiegen. Sie strahlte, als Licinus ihr Geschenk nicht zu vergessen versprach und erwiderte die Umarmung, weil ihr kleines Herz es so wollte. "Mach es besser, Licinus. Auch seien die Götter mit dir." gab sie ihm als Wunsch mit und nahm die Sandalen wieder in die Hand. Sein ernstes Gesicht nahm sie mit auf dem Weg zu ihrem kleinen Reich und legte sich nach dem Umziehen ins Bett. Marei dachte an Esquilina, die gerne hellblaue Kleidung trug und ebenso gerne kicherte wie sie. Puppe Nina lag in iher Ellenbeuge, als Marei auf dem Bauch liegend, einschlief.

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