[habitatio] centurio primus pilus L' Artorius Avitus

  • Die Unterkunft erwies sich als größer, als Commodus vermutet hatte. Es gab mehrere Zimmer, von denen die meisten allerdings verschlossen waren. In einem Raum mit Regalen und zahlreichen Schriftrollen entdeckte er einen Scriba, der über irgendwelche Tabellen gebeugt saß und angestrengt rechnete. Der Miles, dem er bis hierhin gefolgt war, deutete ihm, sich hinzusetzen und zu warten, was Commodus in seiner Müdigkeit nur allzu gerne tat. Der Soldat selbst tat es ihm gleich. Offenbar nutzte er diese Gelegenheit fernab vom Tor und dem Wachdienst, um sich etwas Ruhe zu gönnen. So warteten sie auf den Artorier.

  • Salve Avitus
    Ich möchte dich herzlich zur Einweihung meiner Taberna einladen, sie heißt Taberna Aquila und befindet sich hier in Mantua, ich würde mich freuen dich heute Abend dort begrüßen zu dürfen.


    Gez. Numerianuns

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Sim-Off:

    au ja sorry ;)


    Ich betrat die Unterkunft des Artoriers und war überrascht, wie groß sie war. Mehrere Räume reihten sich aneinander und in einem entdeckte ich meinen Centurio an einem Schreibtisch.


    Ich richtete mich grade auf und begrüßte den großgewachsenen Mann förmlich.


    Salve, Centurio.
    Ich hoffe ich störe nicht und hätte gerne bezüglich meiner weiteren Laufbahn mit dir gesprochen. Ist dafür gerade Zeit?

  • "Rühren, Miles"
    gab Avitus zurück, nachdem Macro die kleine Schreibstube, in der er über einem Tisch gebeugt saß und in Papierkram vertieft war, gefunden und ihn begrüßt hatte. Mit ihm hatte er ohnehin noch sprechen wollen, da traf es sich gut, dass Macro auftauchte.
    "Nur heraus mit der Sprache, was liegt an?"

  • Ich stellte mich bequem hin und nickte freundlich.


    Es geht um eine Versetzung in die Kavallerie.
    Ich habe lange darüber nachgedacht und würde es gerne als Eques versuchen.


    Neugierig, wie er darauf reagieren würde, blickte ich ihn an und wartete auf seine Reaktion.

  • "Ich nehme an, du meinst die Legionsreiterei..."
    sagte Avitus. Er hoffte, dass der Miles nicht hergekommen war, um um eine Versetzung zur einer Ala zu ersuchen.
    "Interessant, Miles. Ich hatte ohnehin vor, dir vorzuschlagen, dich an die Legionsreiterei auszuleihen, gewissermaßen. Aber bild dir darauf ersteinmal nicht zu viel ein. Decurio Iulius wird ein Auge auf dich werfen. Wenn du dich gut anstellst, und nur dann, steht einer baldigen endgültigen Versetzung zu den Equites nichts im Wege"
    Avitus stand auf und ging ins Nebenzimmer, wo ein Scriba über den Akten saß. Er kehrte einige Sekunden später zurück, mit einem Schriftstück in der Hand.
    "Das gibst du dem Decurio Iulius, er weiß bescheid. Wäre das alles, Miles?"
    fragte er zum Schluß, um in Erfahrung zu bringen, ob Macro ein weiteres Anliegen vorzubringen hatte, wenn er schon mal da war.


    Befehl
    [Blockierte Grafik: http://img302.imageshack.us/img302/6066/erwdk1.png]


    ~~~
    Hiermit wird miles gregarius K' Caecilius Macro zur Legionsreiterei der Legio I Taiana Pia Fidelis versetzt


    ~~~


    gez. Lucius Artorius Avitus

  • Zitat

    Original von Commodus
    Die Unterkunft erwies sich als größer, als Commodus vermutet hatte. Es gab mehrere Zimmer, von denen die meisten allerdings verschlossen waren. In einem Raum mit Regalen und zahlreichen Schriftrollen entdeckte er einen Scriba, der über irgendwelche Tabellen gebeugt saß und angestrengt rechnete. Der Miles, dem er bis hierhin gefolgt war, deutete ihm, sich hinzusetzen und zu warten, was Commodus in seiner Müdigkeit nur allzu gerne tat. Der Soldat selbst tat es ihm gleich. Offenbar nutzte er diese Gelegenheit fernab vom Tor und dem Wachdienst, um sich etwas Ruhe zu gönnen. So warteten sie auf den Artorier


    Von der Stabsbesprechung kommend betrat Avitus seine Unterkunft, wo er seinen Sklaven in Begleitung eines Miles entdeckte. Er schickte den Legionär weg und setzte sich hin, zu Commodus blickend.
    "Du bist pünktlich. Gut..."
    sagte er und deutete auf eine Weinamphore.
    "Schänk dir auch ruhig ein. Und berichte mir, was es Neues aus Rom gibt..."
    er lehnte sich zurück. Avitus wusste, ja er sah deutlich, wie neugierig Commodus war, zu erfahren, warum der Vertrag über die Anmietung der Insula und des Stallplatzes in Mantua gekündigt worden war. Aber vorerst wollte er wissen, ob ihm sein unfreier Bote Post von den Seinen aus Rom mitgebracht hatte.

  • "Salve Herr"
    grüßte Commodus seinen Herrn, als dieser die Unterkunft betrat. Nachdem er den Legionarius weggeschickt hatte und ihn aufforderte, Wein einzuschänken und ihm von Rom zu erzählen, leistete Commodus dem Folge. Er reichte Artorius einen Becher und setzte sich dann hin.
    "Nun, deine Familie grüßt dich, Herr. So wie ich sehen konnte, ist alles beim alten, alles scheint in bester ordnung gewesen zu sein. Aber Einzelheiten werden wohl in diesem Brief stehen, den ich dir von deiner Tante überbringen sollte"
    er griff in die Tasche und holte den Brief hervor, stand auf und gab ihn dem Artorier.

    An Lucius Artorius Avitus
    Centurio Legio Prima
    Mantua



    Mein lieber Neffe,


    mit Freude habe ich heute Deinen Brief von Deinem getreuen und sehr höflichen Sklaven entgegen genommen. Auch ich habe es sehr bedauert, Dich nur kurz auf dem Fest der Vinalia Rustica gesprochen zu haben. Scheinbar wollen die Moiren unsere Lebensfäden immer nur kurz und sehr launig überkreuzen, mal in Rom und dann wieder in Germania. Dass Du Germania vermisst kann ich mir gut vorstellen. Zwar waren meine Besuche dort meist mit sehr viel Arbeit verbunden und ich konnte dem Land wenig Reiz abgewinnen, doch habe ich durchaus auch die Schönheit der Natur dort erfahren und die Freundlichkeit so manch eines der, wie meine Landsleute wohl sagen würden, Barbaren und Germanen kennen gelernt. In mancher Hinsicht habe ich mein Urteil über diese Menschen revidieren müssen, sind sie doch nicht alle so naiv und ungebildet, wie sich das die meisten Griechen vorstellen. Doch bist Du nicht auch froh darüber dem unwirtlichen Leben dieser Provinz entkommen zu sein und jetzt in einer berühmten Legion dienen zu dürfen? Oder ist es gerade der Mangel an Kampf und Beutemöglichkeiten, die den Dienst in Italia weniger reizvoll macht?


    Das Leben hier in der Casa ist in den letzten Wochen wieder sehr beschaulich geworden. Corvinus und Hypathia sind abgereist. Doch ein weiterer Cousin von Corvinus ist nach Rom zurück gekommen, Artorius Tacitus ist sein Name. Ich kenne ihn auch noch aus der Zeit von Athen, wuchs er doch mit Marcus und Decimus gemeinsam wie ein Bruder auf, zumindest erschien mir das so, wie ich es aus Schilderungen erfahren habe. Damals kannte ich alle drei jedoch noch nicht. Mein Amt des Aedils nähert sich langsam dem Ende entgegen. Unfroh darüber bin ich nicht, habe ich doch gerade während der Zeit der Ludi gemerkt, wie wenig erfreulich so manche Aspekte des Aedilamtes ist. Aber ich möchte mich nicht darüber beklagen, denn missen möchte ich diese Zeit auch nicht, die immer wieder eine große Herausforderung war. Ob ich jene auch meistern konnte, dass werde ich wohl erst bei meiner Res Gestae erfahren.


    Doch gleich darauf, mein lieber Neffe, geht es auch für mich Richtung Norden. Ich möchte es Dir schon gleich ankündigen, da ich gedenke, nach Mantua in nächster Zeit zu kommen. Immerhin gibt es nun drei Männer in Mantua, die ich gerne besuchen möchte. Zum einen natürlich Dich, um endlich mal die Zeit zu haben, um mit Dir alleine ein längeres Gespräch zu führen. Dann möchte ich auch unserem Patron wieder meine Aufwartung machen. Und schlußendlich, Du wirst vielleicht darüber etwas überrascht sein, möchte ich Deinen Primus Pilus besuchen. Während Deines letzten Besuches kam es zwischen ihm und mir immer wieder zu angenehmen Begegnungen. Mir scheint sogar, dass er ernstere Absichten hegt. Doch dazu mehr, wenn ich in Mantua bin. Und bitte, verrate Deinem Primus Pilus nichts von meinem Kommen. Es soll eine kleinere Überraschung sein.


    Somit verbleibe ich in der Hoffnung, Dich baldig persönlich zu sprechen. Mögen die Götter übr Dich wachen, Lucius.


    Deine Tante
    Medeia

  • Avitus nahm den Brief, überflog ihn schnell. Dann legte er das Schreiben auf den Tisch, beschwerte es und sah wieder zu Commodus.
    "Wie du sicher gemerkt hast, habe ich den Vertrag über den Stallplatz und das Zimmer gekündigt. Es ist genug Platz hier, so dass du fortan in der Castra leben wirst. Dies wird, das sage ich dir gleich, eine Einschränkung für dich bedeuten. Du hast zwar keine Pflicht, dich stets in der Unterkunft aufzuhalten, aber das Castellum ohne meine Erlaubnis zu verlassen ist dir untersagt. Sieh zu, dass du hier mit niemandem aneinander gerätst und halte dich von jedem Ärger fern, wenn du dich ausserhalb der Unterkunft aufhälst"
    sagte er.

  • War es etwa vorbei mit den Reisen... Commodus runzelte die Stirn, als er hörte, dass er ab heute in diesem... indiesem Loch leben musste. Vorbei war es mit den Freiheiten, die er in Mantua genossen hat. Ab jetzt lebte er wieder wie jeder andere Sklave auch und sah schon das kleine fensterlose zimmer, das ihm wahrscheinlich als Schlafplatz zur Verfügung gestellt würde, deutlich vor Augen. Er seufzte.
    "Ja, Herr"
    sagte er dann. Was sollte er sonst darauf erwidern...

  • Völlig unbeeindruckt von der gesunkenen Laune des Unfreien fuhr Avitus fort.
    "Du wirst meine Unterkunft hier auf Vordermann bringen und halten. Ausserdem wirst du wohl kochen lernen müssen, falls du es nicht schon kannst. Keine Sorge, ich bin kein verwöhntes Senatorensöhnchen, dessen Gaumen stets verwöhnt werden muss, aber jeden Fraß lasse ich mir auch nicht vorsetzen"
    Avitus war es stets unangenehm gewesen, dass seine Unterkunft recht unordentlich aussah. Überall lagen Sachen. Zwar wusste er, wo was lag und sah in diesem Chaos eine eigene Ordnung, aber einen guten Eindruck machte dies dennoch nicht. Und da fortan Commodus für den ganzen Kram verantwortlich war, konnte diese Ordnung auch ruhig einer richtigen weichen, denn es würde ausreichen, wenn der Sklave wusste, wo was war.
    "Und was deine Tätigkeit als mein Bote angeht... die setzt du natürlich fort, wenngleich ich dich vermutlich nicht mehr wegen jedem kleinen Brief wegschicken werde"
    fügte er dann hinzu. Dass Commodus viel zu teuer gewesen war, als dass er ihm während einer solchen Reise abhanden kam, erwähnte Avitus selbstverständlich nicht, damit sich der Sklave auf keinen Fall seines Werts bewusst wurde und so auf dumme Gedanken kam.

  • Auch das noch... Zu sehr hatte sich Commodus an Mantua gewöhnt, an die Zeit, mit der er anstellen konnte, was er wollte. All das war vorbei. Doch dann sagte ihm der Artorier, dass er ihn gelegentlich immer noch auf Reisen schicken würde, um etwas zuzustellen. Dass er nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit weggeschickt würde, erschien Commodus gut, bewies es doch, dass ihm der Artorier offenbar vertraute. Fortan würden diese Reisen - besonders die Umwege, die er auf ihnen nehmen würde - wohl die einzigen Blicke in seinem Leben bleiben, denn das Leben in einer Castra kam ihm äußerst öde und trostlos vor.

  • Avitus lehnte sich zurück.
    "Ist dir auf deiner Reise hierhin vielleicht etwas ungewöhnliches aufgefallen? Hattest du Ärger, wurdest du verfolgt? Oder hast Menschen gesehen, die den Eindruck machten, Opfer von Überfällen gewesen zu sein? Brannte vielleicht irgendwo ein Gut?"
    Viele Fragen auf einmal, aber Avitus wollte auf Nummer sicher gehen. Und da sie in der Stabsbesprechung Räuberbanden erwähnt hatten, wollte er wissen, ob Commodus etwas ungewöhnliches aufgefallen war, obwohl er nicht davon ausging, dass dies der Fall sein würde. Selbst wenn es Räuberbanden gab, musste man vollkommen verrückt sein, um bei Tageslicht Überfälle in der Nähe einer Legion zu begehen.

  • Avitus nickte mehrmals, wirkte nachdenklich.
    "Hm... Gut, das wäre vorerst alles. Du darfst dich für heute zurückziehen, in deinem Zustand nützt du mir heute eh nichts. Abite"
    sagte er und winkte ab, widmete sich wieder dem Brief, den ihm Medeia aus Rom geschickt hatte.

  • Er hatte den Aushang und die Anweisung erhalten und begab sich umgehend zu genau der Unterkunft. Davor richtete er noch einmal seine Uniform, entfernte ein letztes Staubkorn und klopfte gegen die Tür. Geduldig und stramm stehend wartete er auf den Befehl zum Einlaß.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!