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"Herein"
ertrönte es aus den Räumlichkeiten des Centurio. Als Sollianus eingetreten war, wies ihm der Librarius den Weg zum kleinen Officium, wo Avitus hinter einem kleinen Schreibtisch, der unter der Last zahlreicher Schriftrollen fast schon zitterte, saß.
"Der Centurio ist in seinem Officium"
[habitatio] centurio primus pilus L' Artorius Avitus
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Er grüßte den Miles und wollte schon sagen, weshalb er da war, als er bereits durchgewunken wurde. Schmunzelnd meinte er: "Danke Miles," und klopfte dann an die gewiesene Tür. Als er das Herein von dort hörte, betrat er das Officium und grüßte Militärisch. "Mil... Probatus Sextus Germanicus Sollianus, ich melde mich wie befohlen, Centurio!"
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Avitus erhob sich, erwiderte den Gruß des neuen Probatus.
"Rühren, Probatus"
sagte er dann und setzte sich langsam wieder hin.
"Kommen wir gleich zur Sache. Wie ich höre, kommst du aus den Reihen der Stadtkohorten. Was war der Grund für dein... nennen wir es mal Versetzungsersuchen"
er platzte gleich mit der Tür ins Haus. -
Was er sogleich tat. Etwas entspannter sah er den Centurio an und nickte. "Das ist korrekt, Centurio." Bezüglich der Frage neigte er leicht seinen Kopf zur Seite, ehe er antwortete: "Ich habe viele Jahre die Welt bereist und festgestellt, als ich in Rom lebte, dass die große Stadt ncihts für mich ist, zumindest nicht derzeit. Die Aufgaben selbst waren gut, gefielen mir, waren herausfordernd und beanspruchten einen erfüllend, aber es reichte nicht um mich von dem Gedanken abbringen zu können." Ausserdem hab ic mittlerweile eine Aversion gegen Victor, aber das muss ich wohl niemandem auf dei NAse binden, dachte er noch.
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Avitus nickte mehrmals, als er dem ehemaligen Urbaner zuhörte. Dann stand er auf und ging um den kleinen Tisch herum.
"Welchem Gedanken?"
fragte er zurück.
"Du betrachtest die Legion doch nicht als so etwas wie eine Übergangslösung, bis du deinen inneren Konflikt gelöst hast oder so etwas in der Art?" -
Er sah den Centurio an und dachte sich, dass er vielleicht das nächste Mal klarer sich erklären müsste, weshalb er antwortete: "Dem Gedanken Rom den Rücken kehren zu müssen, Centurio." Auf die weitere Frage hin schüttelte er den Kopf. "Nein Centurio, entweder ich widme mich einer Sache ganz oder ich lasse es gleich bleiben. Sicher gibt es immer Unwägbarkeiten, die dann dazu führen, dass doch noch was sich drastisch ändert wie im Fall der Cohorten, aber wenn der Regelfall eintritt habe ich es aus meiner Sicht her nicht vor die Legio I als Übergangslösung anzusehen."
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Avitus verschränkte die Arme auf dem Rücken. Die Antwort fiel zwar nicht zu seiner Zufriedenheit aus, aber als Legionär war er Pragmatiker genug, um weniger auf Worte, denn auf noch folgende Taten Gewicht zu legen.
"Nun denn, Probatus Germanicus"
sagte Avitus.
"Du bist also ein ehemaliger Urbaner... Unter wem hast du dort gedient?"
fragte er dann. Es war zwar unwahrscheinlich, dass es jemand war, den Avitus kannte, aber die Frage fühlte er sich dennoch durch seine Neugier irgendwie genötigt zu stellen. -
Schweigend wartete er auf eine Reaktion und verzog innerlich einmal mehr bei dem Probatus das Gesicht, während er äusserlich ungerührt schien. DIe Wiederholung des Offensichtlichen jedoch amüsierte ihn leicht, auch wenn er auch dieses nicht zeigte. "Meine Grundausbildung fand hauptsächlich unter Princeps Prior Decimus Nepos statt, Centurio. Weiterführende Ausbildungen wie auch kriminalistische Anleitungen und spätere Begleitungen wurden oftmals von Centurio Octavius Sura durchgeführt. Einige Fälle wurden auch unter dem Befehl von Tribunus Iulius Seneca untersucht." Bei der Auflistung stellte er fest, dass er schon unter einigen unterschiedlichen befehlen gedient hatte.
/edit: Rang Seneca eingefügt
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"Klein ist die Welt..."
gab Avitus zurück. Dass er alle drei Genannten kannte, war schon erstaunlich. Er erinnerte sich an Nepos, mit dem er als Miles eine Unterkunft teilte. An Sura, der ihn, damals noch Princeps Prior, ausgebildet hatte. Er kannte Seneca aus seiner Zeit in Germania. Der Iulier war der Bruder eines seiner Freunde bei der Legion, des frisch gebackenen Tribuns Iulius und unter ihm hatte Avitus als Legionär an einem - wenn auch nicht sonderlich ruhmreichen - Schlag gegen Piraten teilgenommen... Wohlvertraut waren ihm also diese Namen, die Sollianus aussprach, auch wenn er nicht weiter auf das Thema einging.Er setzte sich wieder hin, nahm die Akte Sollianus' in die Hände und warf einen Blick hinein, überflog die Zeilen.
"Sag mir, Germanicus... hast du während deiner Zeit bei den Cohortes an dem Fall 'Artorius Falco' gearbeitet? Oder kennst den Stand der Ermittlungen diesbezüglich?" -
Scheinbar sagten ihm mindestens einer der Männer etwas. Dennoch hielt er sich zurück mit seiner Neugierde und schwieg. Als es um einen der Fälle ging schüttelte er den Kopf. "Ich bedauere! Ich glaube um den Fall hat sich Centurio Sura persönlich gekümmert. Ich kenne leider auch nciht die Aktenlage dazu. Die CU hatte in letzter Zeit viel zu tun und dadurch bekommt man nicht Alles mit." Einen Moment dachte er an all seine Fälle und wie anstrengend im Vergleich zu den Fällen selbst die Bürokratie gewesen war.
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"Hm. Nun, es wundert mich nicht"
sagte Avitus. Bei der Verbrechensrate in Rom und der großen Zahl der Männer, die in den Cohortes dienten, war es unwahrscheinlich, dass ausgerechnet Sollianus mit dem einzigen Fall beschäftigt gewesen war, der Avitus Interesse auf sich zog."Nun, zurück zum Thema. So wie ich das sehe, hast du im Range eines Miles bei den Urbanern gedient, ist das korrekt?"
fragte er und legte das Schriftstück mit Sollianus' Akte wieder auf den Stapel - oder besser gesagt Haufen - zu den anderen. Dass sein Tisch unordentlich wirkte, musste dringend geändert werden und Avitus beschloss seinen Scriba und Commodus ordentlich zu tadeln, dass sie verdammt noch mal endlich aktiv werden und sich mal nützlich machen sollten. -
Er beobachtete den Centurio aufmerksam, einerseits, weil er sich fragte, wie er zu dem Fall stand, der Name implizierte Verwandtschaftsverhältnisse, andererseits, weil er sich bei der CU angewöhnt hatte genauestens zu beobachten. Und da kam die Frage zum wiederholten Male und er fühlte sich fast wie einer der Verbrecher beim Verhör, denen er selber auch öfter die Fragen mehrfach gestellt hatte. Ob er wohl auch ein Urbaner früher war? "Das ist korrekt, Centurio. Ich wurde am ANTE DIEM III NON SEP DCCCLVI A.U.C. (3.9.2006/103 n.Chr.) zum Miles befördert und war es bis ID NOV DCCCLVI A.U.C. (13.11.2006/103 n.Chr.). An dem Tag erbat ich meine Versetzung zur Ersten und ja, den Rest kennst Du wohl."
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"Hmm"
Avitus warf noch einmal einen Blick in die Akte.
"Dann verstehe ich beim besten Willen nicht, warum du hier vor mir als Probatus stehst, Germanicus. Nun, wie dem auch sei, ich seh mal zu, was sich machen lässt. Die Prima braucht tüchtige und tapfere Soldaten, nicht noch einen zusötzlichen Probatus. Fürs Erste war es das. Du kannst wegtreten"
sagte Avitus. Er nahm sich vor, baldmöglichst beim Plautius vorstellig zu werden und dieses kleine Dilemma zu lösen. Eigentlich hätte er im ersten Moment seinen Tesserarius hinschicken wollen, aber nachdem Plautius beim letzten Mal deutlich gemacht hatte, dass Avitus in diesen Angelegenheiten persönlich zu erscheinen hatte, musste er selbst hin. Traf sich gut, konnte er diesem gleich seinen Entwurf für ein Manöver vorstellen... -
Beinahe hätte er geantwortet was ihm auf der Zunge lag, stattdessen murmelte er nur ein: "Das wüsste ich auch gerne," ehe er vernehmbar antwortete: "Nun im Rekrutierungsbüro war man wohl sehr über die Tatsache verwundert, dass ich nur Entlassungspapiere und kein Versetzungsschreiben hatte, Centurio. Der Miles klärte dies und schrieb mich zunächst als Probatus ein, da man meinen Ausbildungsstand zu überprüfen gedachte, laut seinen Aussagen." Diese ganze Situation war, gelinde gesagt, ziemlicher Bockmist und ging ihm gewaltig auf seine vorderen vier Buchstaben. Aber eines Tages würde er schon zu seiner Genugtuung in dieser Sache kommen, garantiert! Er nickte dann als er den Befehl bekam wegzutreten, salutierte vorschriftsmäßig und sagte: "Danke Centurio! Vale!" Dann drehte er sich um und begab sich nach draussen. Dort atmete er ein paar Mal tief durch, schüttelte den Kopf über das Ganze und machte sich dann auf den Weg zurück in die Unterkünfte.
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Mit einem Brief in der Hand und in privater Mission kam Plautius zum Habitatio von Avitus und klopfte.
KLOPF! KLOPF!
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Der Librarius des Centurion stand auf, als es an der Eingangstür klopfte und ging hin, um aufzumachen. Er erkannte sofort, um wem es sich bei diesem Besuch handelte, salutierte und nahm Haltung an.
"Salve, Praefectus"
sagte er laut, die Betonung auf das letzte Wort legend, damit der Centurio schon mal mitbekam, dass der Lagerkommandant der Legio kam."Der Centurio ist in seinem Arbeitszimmer, wenn du mir bitte folgst"
fuhr er fort und führte Plautius ins kleine Zimmer, in dem Avitus die ihm lästige Schreibarbeit erledigte. -
"Steh bequem, Soldat. ich bin als Privatperson hier."
Plautius "folgte" dem Soldaten die wenigen Schritte und grinste innerlich sehr breit. Eine Habitatio war alles andere als groß. Im Gegensatz zur Casa eines Tribunus, wo man sich wenigstens umdrehen konnte ohne direkt an eine Wand zu stossen. Wenn man die Schlafstätte und die ganze Ausrüstung unter hatte, dann blieb in der Habitatio eines Centurios eigentlich kaum genug Raum übrig, den man als "Arbeitszimmer" benennen konnte. Und vor Kurzem hatte er hier ja selber noch so gewohnt.
"Salve Centurio. Ich würde dich gerne kurz privat sprechen."
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Sim-Off: Die Fläche, die einem Centurio zur Verfügung stand, konnte bis zu einem Drittel der Gesamtfläche einer Baracke ausmachen.
Avitus stand auf, als Plautius näher trat. Er salutierte vor dem Offizier und deutete ihm, sich auf den Korbsessel hinzusetzen, den der Librarius in diesem Moment bereitstellte.
"Salve Prafectus. Als Privatperson, sagst du? Wusste gar nicht, dass du Zeit für so etwas hast"
sagte er im Scherz.
"Etwas Wein? Oder Honigwasser?" -
Sim-Off: jup, aber du erinnerst dich daran, daß plautius habitatio infolge des vielen lesestoffes von ihm bestenfalls ein wohn-schlaf-klo war und im vergleich zu der jetzigen casa, wo es noch ein klein wenig mehr platz gibt. platz? oha, ja wird mal zeit für neue literatur.
"Hm, ab und an und für gewisse wichtige Dinge habe ich auch ein Privatleben und widme diesem Zeit. Neben der Literatur ist ein solches Interessengebiet auch deine Tante, Artoria Medeia. Ich nehme lieber ein Honigwasser. In diesen Tagen und bei manchen Themen ist es von Vorteil stets einen klaren Kopf zu haben."
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Sim-Off: aha. na avitus müllt seine räume nicht ganz so zu
"Commodus"
rief Avitus nach dem Sklaven.
"Commodus, bring Honigwasser"
befahl er, als der Sklave erschienen war, und widmete sich dann wieder dem Praefekten zu.
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