[habitatio] centurio primus pilus L' Artorius Avitus

  • "Herr?"
    antwortete Commodus.
    "Gewiss, Herr"
    sagte er, als ihm befohlen wurde, den Herrschaften Honigwasser zu trinken zu bringen. Er verschwand für einen Moment in einem der kleinen Räume, die dem Artorier als persönliche Vorratsräume dienten und tauchte dann mit einer kleinen Amphore gefüllt mit süßem Honigwasser und zwei Bechern auf. Er stellte alles auf den Tisch zwischen Avitus und Plautius ab und schenkte dann ein. Anschließend zog er sich zurück...

  • "Nun..."
    sagte Avitus und nahm einen kleinen Schluck. Es schmeckte gut.
    "... verrate mir, Praefectus, was genau es war, das mir die Ehre deines Besuches verschaffte"
    Er war neugierig, welche Themen es wohl genau waren, über die Plautius mit ihm sprechen wollte. Das einzig private, das sie verband, war Medeia, aber sie sah Avitus genau so selten, wie Plautius selbst. Er fragte sich, ob Plautius wohl darauf hoffte, dass er für ihn ein gutes Wort bei ihr einlegte. Dem letzten Brief, den er vor ihr bekam, war zu entnehmen, dass dies nicht nötig wäre.


  • Als die Rufe der Cornicen etönten, schaute Avitus kurz auf. Dann sprang er auf, griff nach seinem Helm, legte sein Paludamentum an und schnappte sich seine "Ausgeh-Vitis", die auf zwei Hacken an der Wand befestigt war. Wie die meisten Centurionen verfügte er über zwei Ausfertigungen dieses Rangabzeichens. Eine für den täglichen Gebrauch und eine für besondere Anlässe. Anschließend trat er hinaus, um die Centurie antreten zu lassen.

  • „Ich hörte gerüchteweise, dass du einen persönlichen Boten hast, der deine private Post befördert. Kannst du ein Schreiben von mir an deine Tante befördern lassen, wenn er die nächste Post nach Roma bringt? Ich möchte in diesem Fall ungern den CP benutzen und es zuvor bei uns abgeben. Ich habe da auf der Latrine das Gespräch mitbekommen, dass einige Leute, die für die Weitergabe der Post zuständig sind, sehr gerne auch schon mal die Post der Offiziere lesen. Und darauf habe ich gerade wenig Lust.“

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • "Das ist verständlich. Mein Sklave Commodus ist mein Bote"
    sagte Avitus. Er würde eine Weile auf Commodus verzichten können. Das Kochen und Aufräumen konnte er notfalls seinem Librarius oder Mulio übertragen.
    "Er hat sich bisher bewährt und ich denke, man kann ihm einen Brief anvertrauen. Lesen und schreiben kann er bisher kaum, so dass du dir keine Sorgen zu machen brauchst, dass er liest, was drin steht. Hast du das Schreiben, das du abschicken willst, schon verfasst und bei dir?"

  • Der Wachsoldat grüßte nach dem Eintreten.


    "Salve, ich bringe eine Nachricht von Tribunus Claudius. Er läd verschiedene Offiziere - unter anderem dich - zu einer Besprechung bezüglich der neuen Schola in sein Officium. Als Termin ist der morgige Tag zur neunten Stunde vorgesehen. Er bittet bei Verhinderung um eine Nachricht."

  • Avitus nickte, den Gruß erwidernd.
    "Verstehe. Richte dem Tribun aus, dass ich befehlsgemäß erscheinen werde"
    sagte er.
    "Du kannst wegtreten Miles. Es sei denn, es gäbe weiteres, das du zu berichten hast"
    fügte er an.

  • Zur meridies aut media nox marschierte Marcus seufzend vom Exerzierplatz, wieder war ein Vormittag vorbei gegangen, wieder hatte er seine Zeit den probati geopfert, damit aus ihnen mal gute Soldaten wurden. Sie wurden zum Wachdienst geschickt und Marcus war auf dem Weg zur Unterkunft/officium seines vorgesetzten centurio, centurio Artorius Avitus. Schließlich war es mal an der Zeit einige Dinge wegen den laufenden Ausbildungen, probati und milites zu sprechen. Außerdem war Marcus dann noch in eigener Sache auf dem Weg zum centurio. Leise vor sich hinpfeifend, und mit jedem Schritt besser gelaunt und das sogar ohne Mittagessen marschierte Marcus zu der Unterkunft und klopfte an der Tür.

  • War das jetzt ein Herein? Marcus war sich da nicht ganz so sicher, was er gehört hatte, aber einen Laut eindeutig. Also nahm er es als ein Zeichen dafür und öffnete die Tür. Natürlich immer neugierig, was der Centurio so im Privaten trieb- hatte der gar vielleicht kein privates Leben?- und warum der Präfectus so gerne hier war, trat Marcus tiefer in die Höhle des Lö...seines Centurios. Schnell schloß er die Tür wieder hinter sich und marschierte einige Schritte hinein. Als er Avitus erblickte, salutierte er wie es doch Avitus so gerne sah. (;)) Bei seiner ersten Musterung der Unterkunft konnte Marcus nicht so sonderlich viele Schriften entdecken. Sah ganz normal eigentlich aus. Doch Marcus beendete den schnellen Rundblick fast augenblicklich und wandte sich ganz dem Centurio zu.


    „Salve, Centurio! Ich bin wegen den laufenden Ausbildungen, den Probati und dem Neuen von der Cohortes Urbanae hier. Außerdem wegen einer persönlichen Angelegenheit, die ich auch gerne zuerst mit Dir besprechen würde, wenn es mir gestattet ist.“

  • Mit einem Seufzen setzte sich Marcus und nickte dankbar. Nachdem er den halben Vormittag hatte stehen müssen, es war einfach keine Zeit für seinen kleinen Hocker, den er stets auf dem Exzerzierplatz hatte, nun seitdem schmerzte auf jedenfalls sein Rücken ordentlich. Daß es eher ein Befehl war, war natürlich einfach zu subtil wieder für Marcus. So nahm er es hin, wie es die Worte ihm offenbarten. Seine Gedanken waren auch schon bei einer ganz anderen Sache. Wie sollte er am Besten sein Anliegen anbringen? Alles wollte er natürlich nicht seinem centurio offenbaren, hätte es wohl niemandem außerhalb der Familie erzählt. Aber einige Worte über die Hintergründe seiner Reise würde er wohl oder übel verlieren müssen.


    “Ja, danke, centurio. Nun, mein erstes Anliegen ist privater Natur. Meine Tochter, Flavia Arrecina, ist seit einer Weile auch in Mantua. Es ist so, daß es seit einigen Wochen mit ihrer Gesundheit im Argen liegt. Du weißt ja sicherlich, Frauen sind immer so empfindlich. Ich möchte sie nach Rom bringen, damit sich ein medicus sie dort mal genauer anschauen kann.“


    Daß er eher Gracchus um Hilfe bitten wollte, ließ er natürlich unerwähnt. Er wollte ja nicht, daß sein centurio von dem Fluch- Marcus glaubte immer noch fest daran- wußte.


    „Außerdem würde ich gerne meine Familie an den Saturnalien besuchen. Es ist so eine Tradition seit einiger Zeit bei uns. Ich wollte Dich um einige freie Tage dafür bitten.“


    Marcus lehnte sich etwas zurück, seine Rüstung knarrte und er sah seinen vorgesetzten Offizier abwartend an.

  • "Hmmm..."
    gab Avitus von sich. Zwar unüblich, dass der Optio mit dem privaten Anliegen zuerst ankam, aber nicht unverständlich. Er verlor ungern seinen Stellvertreter, sei es auch nur für einige Tage. Die Versorgung der Centuria war noch nicht abgeschlossen und die Ausbildung ging weiter. Es gab also eine Menge zu tun. Alles Gründe, die gegen eine Freistellung des Flaviers sprachen. Andererseits musste sich Avitus immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass der Mann Patrizier war. Und als solcher war diesem mit Sicherheit eine glänzendere Karriere vorherbestimmt, als ihm, dem Plebejer. Und sollte Flavius einmal eine einflußreiche Position erreicht haben, egal wo und wie, war es nicht verkehrt, wenn er sich an Avitus nicht bloß als den Schinder erinnerte.
    "Du kannst dir vorstellen, dass ich dich nur ungerne gehen lasse, Optio. Wie lange gedenkst du fortzubleiben?"


    Sim-Off:

    Da ich vermutlich nicht vor Mittwoch online kommen kann, sei gesagt, dass Avitus sein Einverständnis letztendlich geben wird. Für den Fall, dass du bis dato bereits parallel in Roma schreiben willst 8)

  • Ähnliche Vorstellungen von einer glänzenden Karriere für Marcus hatte wohl nicht nur sein centurio, schließlich auch Marcus Familie setzte darauf. Der Einzige, der diese optimistische Einstellung nicht teilte war Marcus selber. Aber im Moment waren seine Sorgen und seine Gedanken ganz woanders, bei seiner Tochter. Schließlich reiste er hauptsächlich wegen ihr, natürlich auch um nach seinem Sohn zu sehen, nach Roma. Seine ganze Hoffnung lag auf seinem Vetter Flavius Gracchus, dem genialen Geist in der Familie und außerdem hochgelehrter Priester. Marcus überschlug kurz in Gedanken, wie lange er wohl brauchen würde, konnte es jedoch selber schwer abschätzen. Daß Avitus ihn nur ungern gehen ließ, überraschte Marcus dann doch ein wenig, hielt er sich selber doch für recht austauschbar in der Legion.


    „Ich würde nur ein paar wenige Tage in Rom bleiben, dann kommt da natürlich noch die Hin- und die Rückreise hinzu.“


    Marcus war innerlich doch sehr angespannt und hoffte, daß Avitus ihn für seine Reise vom Dienst freistellte.


    Sim-Off:

    Danke

  • Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    "Das ist verständlich. Mein Sklave Commodus ist mein Bote"
    sagte Avitus. Er würde eine Weile auf Commodus verzichten können. Das Kochen und Aufräumen konnte er notfalls seinem Librarius oder Mulio übertragen.
    "Er hat sich bisher bewährt und ich denke, man kann ihm einen Brief anvertrauen. Lesen und schreiben kann er bisher kaum, so dass du dir keine Sorgen zu machen brauchst, dass er liest, was drin steht. Hast du das Schreiben, das du abschicken willst, schon verfasst und bei dir?"



    „Ja, ich habe einen Brief fast fertig verfasst. Ich werde morgen vorbei kommen und ihn dir geben.“


    Es klopfte an der Tür. Im Hintergrund tauschten sich 2 Legionäre aus. Dann betrat der Soldat das Zimmer und übergab Plautius eine Nachricht. Plautius studierte kurz die Nachricht und ein breites Lächeln zog sich über sein Gesicht.


    Mein lieber Camillus,


    ich hoffe doch sehr, Du magst kleine Saturnalienüberraschungen. Denn ich habe heute und hier eine für Dich. Ich habe mich dazu entschlossen, der wunderschönen Stadt Mantua einen längeren Besuch abzustatten. Darum schreibe ich Dir aus einer kleinen Taberna direkt am Fluss von Mantua. Sie heißt Taberna ad Minicium und ich würde mich sehr freuen, wenn Du vielleicht bald ein wenig Zeit für einen kürzeren oder längeren Besuch erübrigen könntest und möchtest.


    Medeia



    „Deine Tante ist in Mantua angekommen. Der Botengang hat sich also erst einmal erledigt. Sie ist in der Taberna „Ad Minicium“ abgestiegen. Ich kenne das Haus. Eine der besseren Übernachtungsmöglichkeiten in Mantua, aber weit unter dem Stand deiner Tante. Na mal sehen, ob wir da nicht später noch etwas Besseres finden werden. Ich werde dort später einmal vorbei schauen.


    Und vor allem werde ich sie eventuell die Tage verhaften lassen. Die Einkerkerung erfolgt dann in meiner Casa, wo wir unser damaliges Essen in der Taverna in Germanien fortsetzen werden. Wir haben den Nachtisch noch immer nicht nachgeholt.“

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    ...


    "Also gut. Du bekommst die Freistellung. Verlier aber keinen Tag zu viel, Optio. Nach den Saturnalia findet ein Cursus an der Schola hier, wie du dem Aushang entnehmen kannst. Ich werde selbst teilnehmen und erwarte, dass auch du rechtzeitig zurück bist, um ebenfalls teilnehmen zu können"
    sagte Avitus. Damit war das Thema abgehackt. Avitus widerstand nur schwer der Versuchung, Geld von dem Optio für die Freistellung zu verlangen.
    "Nächster Punkt, Optio"

  • Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius
    ...


    Avitus lächelte.
    "Sieh an, sieh an"
    sagte er und nahm noch einen Schluck. Medeia war also bereits in Mantua. Eine schöne Überraschung war es allemal, hatte er sie seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen oder gesprochen. Aber einfach die Castra verlassen konnte er nicht, schließlich ging die Pflicht vor.

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