[habitatio] centurio primus pilus L' Artorius Avitus

  • "Nun. Ich werde dann heute nach Feierabend einmal dort vorbei schauen. Obgleich man als Praefectus ja eigentlich nie Feierabend hat. Und ich wäre Dir sehr verbunden, wenn ich heute Abend erst einmal alleine mit deiner Tante sprechen könnte. Das würde mir den Befehl ersparen, dass du unbedingt die Latrinen in der ganzen Legio streichen und den Appellplatz fegen musst um das zu gewährleisten."


    Plautius grinste breit.


    „Andere Sache. Ich darf dem Legatus mal wieder eine Beförderungsliste vorlegen. Hast du noch Probati, die man zu Legionären ernennen kann. Außerdem hatte ich die Tage auf meinem Schreibtisch ein Bewerbungsschreiben von einem Centurio der CU liegen. Octavius Sura. Das war für den Legatus bestimmt und ist in die falsche Post geraten. Kennst du den Mann?“

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • "Selbstverständlich"
    sagte Avitus.
    "Aber richte ihr Grüße von mir aus"


    Dann kam Plautius mit dem Dienstlichen.
    "Octavius Sura war mein Ausbilder, als ich noch Probatus bei den Urbanern in Rom war. Ich kenne ihn gut und dass er sich hier bei uns... 'bewirbt' kann ich nur begrüßen"
    sagte Avitus.
    "Was mögliche Kandidaten für Beförderungen angeht. Gut, dass du das ansprichst, Praefectus. Ich wollte sowieso einen Mann vorbeischi... ich meine vorbeikommen, um mit dir darüber zu reden"
    sagte Avitus mit einem unterdrückten Grinsen. Er erinnerte sich noch zu gut daran, wie er einen Miles das letzte Mal zu Plautius schickte und dieser unverrichteter Dinge zurückkam.
    "Probati habe ich momentan keine, die befördert werden könnten. Den Probatus Aurelius Galerianus empfehle ich aus dem Dienst zu entlassen. Seine Ausbildung zeigt keinerlei Fortschritte und ich vermisse eindeutig eine Eignung für den Dienst"
    Avitus machte eine kurze Pause.
    "Ferner erlaube ich mir eine Empfehlung für meinen Optio, Flavius Aristides, auszusprechen. Er ist ein sehr guter Soldat und als Kandidat für eine Beförderung in den Zenturionat in Betracht zu ziehen"

  • Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    "Nächster Punkt, Optio"


    Erleichtert lehnte sich Marcus zurück. Er mußte diese Reise nach Rom machen, seiner Tochter willen. Dieser schreckliche Fluch mußte gebrochen werden und hier in Mantua war, Marcus Meinung nach, keiner der das konnte. Aber das war nun geklärt! Daß er schnell wieder zurück sein wollte, war auch von ihm aus klar. So nickte er knapp und widmete sich den eigentlich Punkten, die er seinem centurio gegenüber ansprechen wollte- die probati.


    „Ah ja, genau. Also ich bin wegen den laufenden Ausbildungen hier, um Dich über die verschiedensten Probleme und Angelegenheiten auf den Laufenden zu halten.“


    Fast hätte Marcus den Versuch nachgegeben, nach Notizen zu greifen. Aber er hatte ja keine, schließlich war er zu faul und zu schreibunlustig, um seine Gedanken in so feste Form zu hinterlassen.


    „Zum einen ist leider zu vermelden, daß Caecilius Ahala beschloßen hat, der Legion erstmalig den Rücken zu kehren. Ich halte ihn für einen fähigen Mann, einen möglichen sehr guten Soldaten und bedauere durchaus seinen Entschluß. Aber ich denke, daß er, sobald er seine persönlichen Probleme gelößt hat, vielleicht wieder hier Fuß fassen möchte. Vielleicht sollten wir ihm dann dort keine Steine in den Weg legen.“


    Das war wohl der Lauf der Welt, immer mal wieder kamen probati, manche waren mehr oder minder gut geeignet und so manch ein Mal verlor man einen guten Soldatenanwärter wieder.


    „Dann muss ich da wohl noch ein unangenehmeres Thema ansprechen- probatus Aurelius Galerianus. Ich halte ihn für ein ziemlich faules Stück, ehrlich gesagt. Macht nie mehr als Notwendig und zeigt nicht so sonderlich viel Aktivität, trotz seiner so hochtrabenden Worte. Ich würde vorschlagen, ihn zu versetzen oder gar aus der Legio zu verweisen.“


    Die Worte auszusprechen hatte einiges an Überwindung für Marcus gebraucht. Aber wenn Marcus schon jemanden für faul befand war das nicht eine Übertreibung. Schließlich war Marcus ein Mann, der ständig versuchte, jede unnötige Arbeit zu vermeiden. Und somit sympathisierte er unbewußt eher mit solchen Männern. Doch auch bei ihm war mal ein bestimmtes Maß erreicht.


    „Iunius Lucullus halte ich für recht fähig, zwar hat in letzter Zeit seine Aktivität abgenommen, aber ich denke, daß das nur vorsaturnalische Müdigkeit ist. Ich würde sogar vorschlagen, sobald er wieder etwas reger geworden ist, ihn zum miles zu befördern, wenn ich das anfügen darf! Sicherlich muß er noch weiter ausgebildet werden, aber das ist ja kein Hinderungsgrund.“


    Marcus fuhr sich grübelnd an sein Kinn. Da war noch einer gewesen, wer noch mal? Grübelnd besah sich Marcus noch mal Avitus Unterkunft ehe es ihm einfiel. Dieses angestrengte Grübeln stand auch in Marcus Gesicht geschrieben, doch dann erhellte sich dieses.


    “Ah, und dann war da noch der Soldat von der Cohortes Urbanae, der Germanicus. Ich habe ihn vor einigen Tagen geprüft. Er ist in seiner Ausbildung mehr als adäquat, ist ein fähiger gladiuskämpfer, kann das pilum schleudern und hat schon einen Übungsmarsch hinter sich gebracht. An seiner Formalausbildung, er wird schnell sehr dreist, und an seinem Formationstraining in der Schlachtreihe müßte noch etwas gearbeitet werden. Aber ansonsten ist er durchaus zu einem normalen miles geeignet.“


    So viel Reden, da bekam man richtig Durst. Doch jetzt hatte er seine Sachen runtergeleiert und er konnte sich wieder entspannter zurück lehnen.

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    ...


    "Das mit Ahala ist schade. Aber kann man nichts machen"
    gab Avitus von sich. Es war immer wieder schade, wenn die Legio - wie der Optio sagte - fähiger Männer verlustig wurde.
    "Tja, der Aurelier ist mir auch negativ aufgefallen. Ich habe Praefectus Matinius, als er vorhin hier war, die Entlassung des Mannes aus der Legio ans Herz gelegt"
    sagte Avitus nickend.
    "So, was war noch? Ach ja, Germanicus. Nun, der Mann ist ja mittlerweile Miles. Lass ihn auf dem Campus ordentlich schwitzen. Du weißt, Formationskampf wird bei mir groß geschrieben. Solange er den nicht beherrscht, ist er eine Last und ich bin nicht bereit, eine solche zu tragen"
    Avitus fuhr sich mit der Hand übers Kinn. Jemanden hatte er vergessen und fluchte innerlich. Der Optio hatte viele Sachen auf einmal angesprochen. Dann fiel es ihm aber doch noch ein.
    "Lucullus... stimmt... Lucullus. Gut"
    Avitus nickte dem Scriba zu, damit dieser den Namen des Probatus notierte. Er hatte die Gruppe, in der Lucullus war, Aristides überlassen und vertraute darauf, dass dieser sich einen Eindruck gemacht hatte. Als seinem Stellvertreter vertraute Avitus auf das Wort des Flaviers.
    "Ich hab's notiert, Optio. Fahre fort"

  • Das mit Ahala fand Marcus auch schade, aber es sollte wohl so sein. Daß ihm sein centurio mit dem Aurelier Recht gab, erleichterte Marcus ungemein. Schließlich wollte er nicht einem probatus gegenüber ungerecht sein, selbst wenn dieser schon mit der ersten Silbe völlig boniert sich bei ihm vorstellig gemacht hatte. Zum Formationstraining nickte Marcus, er sah es mittlerweile ähnlich wie Avitus- schließlich war es das Alpha und das Omega in der Schlacht. Das mit Lucullus stimmte Marcus zufrieden, doch nur, wenn der probatus nach den Saturnalien sich wieder etwas mehr ins Zeug legen würde. Sonst würde er wohl noch länger probatus bleiben müßen. Fortfahren? Marcus hatte eigentlich alle probati, die auf seiner inneren Liste standen, vorgetragen. Aber dann fiel Marcus in der Tat noch etwas ein.


    „Wegen dem Manöver, sind da schon konkrete Pläne angesprochen worden nach der Stabbesprechung, centurio? Sollen da noch die Vorschläge kommen?“

  • Sim-Off:

    sorry, hab den thread irgendwie aus den augen verloren


    "Das Thema scheint mir ersteinmal vom Tisch, optio"
    gab Avitus zurück.
    "Sollte sich was ergeben, werde ich dir bescheid geben. Wenn das alles war, kannst du wegtreten"

  • Mit einer Wachstafel in der Hand kam Priscus zur Wohnung des Centurio Avitus, fragte einen Soldaten vor der Tür, ob dieser zugegen sei und klopfte an. Es kam nicht häufig vor, dass er nicht beim Centurio seiner Einheit, sondern bei einem anderen ins Büro wollte, aber gelegentlich konnte das schon sein. Erst Recht, wenn es um Dinge ging, die der Praefectus Castrorum in Auftrag gegeben hatte.

  • Der Librarius - wie immer mit Papierkram beschäftigt - hob den Kopf. Der Centurio war im Zimmer nebenan und rührte sich nicht, hatte das Klopfen demnach also nicht gehört. Er schüttelte leicht den Kopf stand auf und ging ins Nebenzimmer.
    "centurio, es hat geklopft"


    Avitus blickte den librarius etwas verwundert an. War der Mann denn etwa den ersten Tag hier?
    "Dann gewähre Eintritt, beim Mars. Wenn einer meiner Soldaten seinen centurio sprechen will, dann soll er seinen centurio sprechen. Lass die Männer nicht jedes Mal vor der Türe warten, miles"


    Der Librarius war den Ton des Centurio mittlerweile gewohnt und wusste, dass dessen Wortwahl und Stimme manchmal übler klangen, als es gemeint war. Er seufzte ein
    "Jawohl, centurio"
    machte sich zur Tür auf.
    "Herein... salve optio tallius"
    sagte er dann, grüßte den optio militärisch, wenn auch nur halbherzig und deutete auf den Raum, wo der Centurio saß.
    "Dort drin, optio"

  • Verstehend tuend nickte Marcus. Er verstand es jedoch nicht wirklich. Aber wenn der centurio es meinte, dann hatte es mit Sicherheit seine Berechtigung. So grübelte er, ob er nicht noch etwas anbringen wollte. Doch da war etwas gewesen! Er hatte es sich unbedingt merken wollen. Doch was war es? Eine angestrengte Falte erschien zwischen seinen Augenbrauen, doch es fiel ihm nicht wirklich ein. Also stand er auf.


    „Nein, das war es erstmal. Vale, centurio!“


    Zum Abschied salutierte Marcus und verließ die Unterkunft. Erst in weiter Entfernung fiel ihm wieder ein, was er noch ansprechen wollte, doch der Hunger trieb ihn eher weiter zu seinem Essensplatz und seinem Napf mit Körnerbrei.

  • Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    "Herein... salve optio tallius"
    sagte er dann, grüßte den optio militärisch, wenn auch nur halbherzig und deutete auf den Raum, wo der Centurio saß.
    "Dort drin, optio"


    "Salve. Danke." antwortete Priscus dem Librarius und betrat den Raum des Centurio.


    "Salve, Centurio Artorius", salutierte er und stellte sich sicherheitshalber nochmal vor, auch wenn ihn der Centurio eigentlich noch aus der Stabsbesprechung kennen müsste. "Ich bin Optio Tallius aus der zweiten Cohorte.


    Ich komme wegen der vom Praefectus Castrorum angeordneten Gebäudeinspektionen. Bevor ich dem Praefectus die Ergebnisse vorlege, dachte ich, dass du die Ergebnisse für die erste Cohorte oder zumindest deine Centurie sehen möchtest."


    Auf der Besprechung war gar nicht genau festgelegt worden, wer für welche Unterkünfte zuständig war, und so hatte Priscus bei seiner Inspektion und Befragung der Soldaten einfach die erste und zweite Cohorte abgedeckt, weil deren Baracken ohnehin nahe beieinander lagen.

  • Avitus schaute fragend.
    "Movemini. Wie um alles in der Welt kommst du darauf, dass ich nicht weiß, wer du bist, optio? Immerhin dientest du einst unter meinem Kommando, wenn auch eine nicht allzu lange Zeit"
    fragte er, ein Lachen unterdrückend und leicht kopfschüttelnd.
    "Gebäudeinspektionen... "
    Die Stabsbesprechung schien ja eine Ewigkeit zurück zu liegen. Wage erinnerte sich der Centurio daran, dass auch das angesprochen wurde. Er fuhr sich mit der Hand übers Kinn und nickte dann, dem Optio andeutend, dass dieser berichten mochte.

  • Priscus verzog etwas irritiert das Gesicht und wusste zunächst keine Antwort. Es waren immerhin nur wenige Tage gewesen, gerade als der Centurio neu war.


    "Ich... bitte um Verzeihung. Ich stelle mich lieber einmal zu viel vor als einmal zu wenig."


    Alles andere hätte nun wohl entweder dem Centurio oder ihm selbst ein schlechtes Gedächtnis unterstellen müsen und das wollte er nicht. Rasch kam er zum Thema und legte zwei Wachstafeln vor.


    "Ich habe in den vergangengen Tagen die Baracken der ersten Cohorte auf bauliche Schäden kontrolliert. In die meisten Stuben habe ich selbst einen Blick geworfen, ansonsten waren mir die Kameraden mit Auskünften behilflich. Die Ergebnisse sind nicht beunruhigend, aber einige Kleinigkeiten sind doch zusammen gekommen."


    Kasernen der ersten Cohorte


    erste Centurie:
    - Dachschaden in der Unterkunft der Trossknechte
    - morsche Holzpfosten im südlichen Gang vor den Stuben


    zweite Centurie:
    - bröckelnder Putz in den Contubernien III bis VI als Folge eines Dachschadens (bereits behoben)
    - defektes Türschloss in Contubernium XVII


    dritte Centurie:
    keine Schäden, aber sämtliche Kamine scheinen hier kleiner zu sein als üblich.


    Kasernen der ersten Cohorte


    vierte Centurie:
    - defekte Fensterläden in Contubernium VIII
    - verstopfte Kamine in drei Contubernien


    fünfte Centurie:
    - bröckelnder Putz an der Außenwand der unteren Schmalseite
    - großer Spalt unter der Tür von Contubernium XIII
    - Loch in der Decke über dem Gang vor Contubernium XV bis XVIII


    Während er die beiden Tafeln vorlegte, zählte er einige der Punkte auf und wartete dann, ob der Centurio Nachfragen hätte.

  • Avitus überflog die beiden Tafeln, die die von dem Optio aufgelisteten Mängel auflisteten. Fann rief er seinen Librarius herein.
    "Cantius"
    Er wartete einen Moment, bis der Miles eintrat und als dieser im Raum war, fuhr er fort.
    "Cantius, nimm mal diese Tafeln hier und schreib alles ab. Aber mach schnell"
    sagte er.
    "Du musst dich einen Moment gedulden, optio, bis miles Cantius mir eine Kopie erstellt. Er shreibt schnell, das wird nicht lange dauern. Setz dich solange hin"


    Der Librarius folgte dem Befehl, nahm die Tafeln mit in seine kleine Schreibstube und machte sich an die Arbeit. Es hatte nicht lang gedauert, bis er fertig geworden war, dann trat er wieder in den Raum.
    "Fertig, centurio"
    "Gut. Hier, optio, deine Tafeln"
    sagte Avitus dann. Fragen hatte er in diesem Moment keine und wenn doch, wusste er ja, wo er Priscus finden konnte. Dass er sich darum kümmern würde, war sonnenklar, aber auch ein anderes Thema und gehörte hier nicht unbedingt laut ausgesprochen.
    "Sonst noch was, optio?"

  • Etwas nervös saß Avitus in seinem Korbsessel. Er hielt das Schriftstück in den Händen, während er es nochmal überflog. Im Raum waren ausser ihm noch der Decurio Favonius, der Librarius und ein gewisser Lucius Poenianus Damio. Damio war ein Freigelassener, der das Gut seines ehemaligern Herrn, Lucius Poenius Melinus, verwaltete. Sein Herr hatte einen beträchtlichen Teil seines Landbesitzes zum Verkauf freigegeben, musste selbst aber nach Rom, weshalb nun Damio an seiner Statt anwesend war. Favonius behauptete, Melinus sei in irgendwelche dunklen Machenschaften verwickelt gewesen, hatte sich verspekuliert und war in Konflikt mit zwielichtigen Gestalten geraten, die mit einem gewissen 'Nachdruck' nach ihrem Geld fragten. Nun, Avitus konnte nicht gerade behaupten, dass die Geldnot des Poenius ihm ungelegen kam, kam er doch so an ein recht großflächiges Stück fruchtbaren Bodens zur rechten Zeit. Es war zwar mehr als einen Tag von Mantua entfernt, lag wiederum südlich der Stadt, so dass er, jedesmal wenn er Rom besuchte, einen Umweg nehmen und eine Inspektion seiner Besitztümer vornehmen konnte. Allein wie das schon klang... er, Artorius Avitus und eine Inspektion irgendwecher Besitztümer vornehmen. Daran musste er sich ersteinmal gewöhnen.


    Er schaute auf. Die Anwesenden warteten ungeduldig darauf, dass er seine unterschrift unter den Vertragstext setzte. Die Unterschrift des Poenius stand schon drauf, ebenso die seines Vertreters, der als solcher im Vertrag ausgewiesen war. Avitus tauchte die Feder in Tinte und setzte seinen Namen auf das Schriftstück. Damit war es besiegelt. Er unterschrieb die anderen zwei kopien, von denen jeweils eine an den Quaestor in Rom, die andere an den Poenius Melinus ging. Avitus erhob sich.
    "Nun, meine Herren, damit haben wir einen Vertrag"


    "So ist es, Centurio. Ab nun darfst du dich als Eigentümer des Grundstücks nennen. Ich kann dir dazu nur gratulieren"
    antwortete Damio. Alle Anwesenden wussten, dass diese Worte nicht so gemeint waren und Lediglich eine Höflichkeit waren, denn Avitus hatte den Preis gedrückt. Er konnte nicht gerade behaupten, stolz darauf gewesen zu sein, die prekäre Lage Poenius' so gnadenlos ausgenutzt zu haben, aber letzlich war der Mann selbst schuld. Er hätte sich eben nicht mit falschen Leuten anlegen sollen, schon gar nicht mit Leuten aus Rom.
    "Danke für deine Worte, Poenianus. Richte deinem Herrn meine Grüße aus. Miles Cantius wird dich zu deinen Begleitern asserhalb der Castra zurückbegleiten"
    sagte Avitus. Damio war mit einer kleinen Gefolgschaft aus einem halben Dutzend Sklaven angereist, die vor der Porta Praetoria warteten.


    Nachdem Damio gegangen war, lehnte sich Avitus zurück.
    "Hier, mein Freund, das ist für deine Hilfe"
    sagte er zu Favonius und legte ein kleines Säckchen mit Münzen auf den Tisch, das der Decurio aber ablehnte.
    "Danke, Artorius, aber ich nehme von dir kein Geld. Wenn die Zeit kommt, kannst du vielleicht mir einen Gefallen tun. Dann werden wir quitt sein"
    Avitus lachte auf. Er fände es besser, der Decurio hätte das Geld angenommen. So stand er nun in dessen Schuld. Aber schließlich hat er ihm zu einem guten Geschäft verholfen, da war das nun fair.
    "Hm... auch gut. Salus"


  • Priscus setzte sich hin, um auf die Kopien zu warten und nahm danach wieder seine Tafeln entgegen.


    "Ich werde die Tafeln in Kürze dem Praefectus Castrorum vorlegen. Wirst du bestimmte Punkte sofort beheben lassen, so dass ich das gleich mit anmerken sollte? Oder eine Materialanforderung hinzufügen?"

  • Avitus lehnte ab.
    "Nein, optio. Wir wollen hier nichts beschönigen oder überstürzen. Lege dem praefectus die Tafeln so vor, wie sie im Moment sind. Dass die Schäden behoben werden, ist eine Selbstverständlichkeit und der praefectus wird von mir informiert, so bald es so weit ist. Was eine mögliche Materialanforderung angeht, warte ich noch die Meldungen der anderen Centurien ab, ob Bedarf besteht."

  • Avitus war krank. Seit einigen Tagen schon hatte er Fieber und hin und wieder wurde er von Schüttelfrost geplagt. Er fluchte darüber dauenrd und beschwerte sich stets, dass ihm in dem rauen Klima Germania's so etwas nie passiert sei und ihn Italia weich und schwächlich gemacht hätte. So saß er an diesem Tag hinter seinem kleinen, aufgeräumten Schreibtisch, hustete hin und wieder und zog sich mit einer Decke zu, immer wieder einen leisen Fluch oder ähnliches murmelnd. Dann sah er auf.
    "Bring Wein, Commodus. Und setz dich dann, wir müssen reden. Mach schon"

  • Commodus war ein Freigelassener Avitus', der hier im Castellum lebte und sich um die Unterkunft kümmerte, kochte und Avitus Material instandzuhalten hatte. Ab und zu schickte der ehemalige Besitzer ihn ausserdem fort, um Post zuzustellen. Commodus hatte sich an das rauhe und irgendwo auch trostlose Leben hier in der Castra gewöhnt und wurde für seine Treue und gute Dienste mit der Freiheit belohnt. Obwohl es ihm im Grunde frei stand, die Csstra zu verlassen und seiner eigenen Wege zu gehen, blieb er hier. Im Winter irgendwohin aufzubrechen war keine gute Idee. Und der Zustand seines Herrn war auch nicht zum besten bestellt. Man konnte ihm deutlich ansehen, wie krank er war.
    "Ich hole Wein, Herr. Aber du solltest am besten im valetudinarium vorbeischauen. Du siehst nicht gut aus, Herr"
    sagte er, während er aus einer Vorratskammer eine kleine Weinkanne holte und zwei Becher füllte.

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