[Subura] Lupanar in der Nähe des Venustempels

  • Der Hellste war er wahrlich nicht, aber so zuckte er beim Egal eh nur die Schultern und folgte ihm. Man musste ihn wohl nicht auf subtile Dinge hinweisen.
    Als plötzlich, wo er warten musste, auf dem Weg dorthin hatte er sich ausdruckslos ein wenig umgeschaut, die Frau erschien und ihn musterte, erwiederte er ihren Blick unbeeindruckt. Er stand nicht auf Rothaarige, war eher an üppigen Blondinen interessiert oder so zierlichen wie heute Morgen diese Luciana, der er schon einen Auftrag erteilt hatte. Die hätte er sofort vernascht, unter Anderen Voraussetzungen zumindest. Also sah er sie nur an und wartete schweigend, bis er die Stimme hörte und sich langsam dem Mann wieder zuwandte. Er forderte ihn auf hinein zu gehen. Nun das sollte kein Problem sein und so betrat er den Raum, blieb nicht weit von der Tür entfernt stehen und verschränkte entspannt die Arme, während er wartete. Als der Mann sprach, hatte er sich bereits ein Bild von ihm gemacht und antwortete ruhig, aber nicht unfreundlich, eher neutral: "Das kommt darauf an, wer Du bist." Obwohl er längst wusste, oder es zumindest zu 99% annahm, dass es Hannibal war.

  • Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Bevor Sedulus antworten konnte hörte er eine Frauenstimme "Dieb" rufen und im selben Moment sah er einen Kerl mit einem Gegenstand in der Hand davon laufen. Doch Sedulus ging das alles zu schnell und außerdem war er ja in zivil hier also war es ihm mehr oder weniger egal. ~Das nächste mal.~ Dachte er sich...
    Dann wandte er sich wieder dem Einbeinigen zu.


    Ne, lass mal gut sein. Ich denke ich nehm diese Licilla. Und vier Sesterzen hab ich alle mal bei mir. Gespannt wie denn seine Gespielin nun aussehen würde stand Sedulus neben dem Türsteher oder was immer er auch war und wartete.


    Bis seine Gespielin kam schien es noch eine Weile zu dauern, wie es schien hatte sie gerade einen Freier den sie mal eben beglücken mußte.


    Zum Glück war nebe der Türe eine Holzbank auf die sich Sedulus setzen konnte. Er tat dies und sah sich ein wenig die Raumausstattung an.
    Sein Stil war es nicht gerade aber gut, er mußte hier ja auch nicht wohnen...
    Ein weiterer Kunde kam und er wollte wohl zu dieser Venia...

  • Ganz langsam hob sich Hannibals rechter Mundwinkel. Seine Augen, halb im Schatten verborgen, musterten den Besucher durchdringend. Versuchten ihn einzuschätzen. War er ein Spion der Praetorianer? Eigentlich war Hannibal der Meinung, dass sein Name bei den Schwarzröcken noch nicht bekannt war, nur seine Tat. Schweigend griff er nach einem Krug und hob ihn über das Glas, was auf dem Tisch stand. Gluckernd ergoß sich der rote Wein in das Glas, tiefrot wie Blut. Leicht lächelnd nahm Hannibal das Glas und trank einen Schluck von dem Wein. Dabei ließ er seinen Besucher warten und bot ihm auch keinen Tropfen an. Wie nach einer Endlosigkeit von Herzschlägen, die von jenem etwas unheilvollen Schweigen belastet waren, seufzte Hannibal genüßlich und stellte das Weinglas zurück.


    Aufmerksamen Blickes lehnte sich Hannibal nach vorne. Ein Lichtstreifen streifte ihn für einen Moment, doch nur kurz ehe er sich abstützte und wieder im Zwiellicht verschluckt wurde. "Du hast nach meinem Namen am Eingang gefragt. Du hast den Mann gefunden, den Du suchst. Also sprich, was willst Du von mir?" Jedes Wort war klar betont. Hannibal sprach ein gehobenes Latein, nicht das Suburakauderwelsch. Im Gegenteil, er schien in den rethorischen Künsten geschult zu sein, so wie er die Worte betonte. Es war zu spüren, dass die dunklen Augen Hannibals kühl auf dem fremden Mann blickten.

  • Er wartete schweigend und geduldig und dachte immer an Marcellus Worte. Also nur nicht aufregen. Als er dann endlich sprach, hob er eine Aungebraue und meinte in halbneutralem Ton: "Dein Name wurde mir in der Klärung einer Angelengeheit empfohlen," begann er erst einmal. "Man sagte mir, dass Du gewissen Dingen gegenüber offen wärst und im Rahmen gewisser Bedingungen sogar bereit einen Menschen von seinem armseeligen Leben zu erlösen."

  • Sie handelten den Preis aus und der Kerl pfiff durch seine Finger und nach einer Weile kam Sedulus Rothaarige auf ihn zu.



    Sedulus nickte ihr lächelnd zu. Sie nahm Sedulus an die Hand und ging vorweg in ihr Zimmer.
    Es war recht düster, gerade mal zwei Kerzen brannten.
    Licilla blieb an der Türe stehen und schloss diese und fing an sich aus zu ziehen. Sedulus hatte es sich auf dem Bett so weit es ging bequem gemacht und sah der Rothaarigen mit großen Augen zu.
    Langsam kam sie auf Sedulus zu und als sie vor ihm stand begann sie ihn Stück für zu entkleiden.
    Nach einigen näckischen Spielchen gaben sie sich schließlich dem Geschlechtsakt hin...


    Zufrieden und erleichtert verließ Sedulus dies Etablissement.

  • Stille! Draußen polterte ein Wagen vorbei und dann wieder die Stille. Der Stuhl von Hannibal kratzte etwas als sich Hanibal fast unmerklich bewegte. Schweigend griff er nach dem Glas und trank einen Schluck. Mit einem süffisanten Lächeln stellte er das Glas zurück und bot seinem "Gast" immer noch nicht etwas Wein an. "Hmm...!" murmelte Hannibal und hob seine Hand. Langsam und wie über die Worte nachdenkend, strich sich Hannibal über das Kinn. Es war doch erstaunlich, wie schnell sich manches in der Subura herumsprach. Woher jener Fremde wohl seinen Namen erfahren hatte? Vielleicht gab es noch Gelegenheit das zu klären.


    Hannibal beugte sich wieder vor und verschränkte die Hände ineinander. Dabei stützte er sich auf seinen Ellbogen ab und ließ langsam seine Finger knacksen. Es schien wie eine Ewigkeit bis Hannibal wieder antwortete. "Ja, das mag sein. Doch kommt es darauf an. Ob jener Mann es auch verdient hat zu sterben. Ich bin kein gemeiner Mörder!" erwiderte Hannibal schließlich kühl und er starrte den Fremden durchdringend an. "Somit wirst Du mir schon sagen müssen, warum er oder sie sterben muss!" Hannibal veharrte. Hinter ihm raschelte es leise, doch Hannibal schenkte dem keine Beachtung.

  • Geduldig wartete er darauf, dass der Mann etwas sagte. Er hatte Zeit und würde sich sicher nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wahrscheinlich wäre es anders gewesen, wenn Marcellus ihn nicht geimpf hätte. Als der Mann sprach, antwortete er leise, den Zorn aus der Stimme jedoch nicht ganz vermeiden könnend: "Er hat eine Menge Menschen beleidigt und sich auf eine Art und Weise benommen, die das Schicksal vieler beeinflusst. Negativ beeinflusst. Das Wichtigste aber ist, dass er nicht nur Lebende beleidigte, sondern auch deren Ahnen. Alles im sogenannten Namen der Gerechtigkeit aber doch eben nur im Namen seiner eigenen Selbstsucht. Ich könnte jetzt auch noch anbringen, dass er die damit die Weisheit des Kaisers besudelte, aber ich denke, letztlich wird Dich das genauso wenig interessieren wie mich. Mich jedoch interessiert, dass er mein Volk und jene die davon abstammen, egal welcher Stämme, auf das infamste beleidigte."

  • Ruhig legte Hannibal seine verschränkten Finger gegen sein Kinn und sah seinen Besucher stumm an. Aufmerksam verfolgte er dessen Worte, ließ sich jedoch keine Regung anmerken. Nur ab und an zuckte Hannibals linke Augenbraue ein wenig. Ansonsten blieb er kühl und unnahbar von außen. Hannibal dachte über die Worte von seinem Besucher nach. Dass mit dem Beleidigen der Ahnen war für Hannibal wohl das Schlimmste. Innerlich seufzte Hannibal. Warum waren die Menschen nur so? Mißgunst, Neid und gekränkter Stolz trieb die Meisten zu schlimmen Taten. Einer provozierte den Anderen. Doch wer war mehr Schuld an dem Streit, dem Krieg oder der Fehde? Schwer zu beantworten. Nach einer Weile des Schweigens lächelte Hannibal schmal. "Das ist alles? Du wurdest beleidigt und willst deswegen ein Menschenleben auslöschen? Meinst Du, dass die Götter, Iustitia oder die Furien...oder woran Du immer auch glauben magst, das billigen würden?"


    Hannibal ließ seine Hände sinken und sah den fremden Mann streng, fast sogar maßregelnd an. "Wenn Du von mir gehört hast und wohl auch Erkundigungen eingezogen hast, müßtest Du wissen, daß ich nicht ein gemeiner Mörder bin. Der Gerechtigkeit will ich gerne dienen, sofern die CU oder die Praetorianer diese nicht erfüllen können oder mögen." Hannibal griff gelassen nach seinem Weinglas, benetzte seine Kehle mit dem guten Tropfen und lehnte sich etwas zurück. "Aber dafür mußt Du mir schon bessere Gründe geben, damit ich als Dein Rächer erscheine. Eine triviale Beleidigung, so schlimm sie auch in Deinen Augen sein mag, ist es für mich nicht! Ist der Mann ein Knabenschänder? Hat er Deiner Tochter Gewalt angetan? Hat er einen Mord begangen? War er schuld an dem Tod von unschuldigen Menschen?"



    Edit: Weil Namen genannt, was ja falsch war...

  • Der Germane trat einen Schritt vor. Nun musste er zu einer List greifen, aber da er genügend Wut in sich spürte über den Aedilen, würde das gelingen, das wusste er. "Ich will Dir sagen, was das Schlimme an der Sache ist." Sein Blick fixierte den Mann vor sich. "Diese Beleidigungen, sie führten zu Unruhen, zu Tumulten in Germanien, in der Stadt, in der sie aufgehangen wurden, der Öffentlichkeit preis gegeben wurden." Seine Stimme wurde leicht gepresst und seine Augen funkelten. "In diesen Unruhen wurden Menschen verletzt. Auch wenn es für die Meisten vielleicht nicht wichtig erscheint, waren es ja nur Germanen oder welche, die von eben jenen abstammen, so ist es mir wichtig. Denn Du lagst in Deiner Frage gar nicht so verkehrt!" Er hielt einen Moment inne und sammelte sich, dabei nahm sein Blick etwas trauriges neben der Wut an und leise führte er weiter aus. "Eine der Verletzten ist meine Schwester und sie war zum Zeitpunkt im siebten Monat. Sie verlor ihren Sohn, meinen Neffen. Wären diese Beleidigungen nicht veröffentlicht worden, dann wäre es niemals soweit gekommen. Meine Schwester ist nicht mehr sie selbst und wer weiß, ob sie nach einem solchen Verlust je wieder sie selbst werden wird. Und ich will, dass der Mann dafür bezahlt!"
    Er fand, dass das eine gute Geschichte war. Eine Lüge, aber eine, die nicht so leicht nachzuprüfen wäre und er sah dabei so ehrlich aus, dass sein Gegenüber es einfach glauben musste.

  • Hannibal lehnte sich weiter zurück. Der Stuhl kippte etwas nach hinten und der Schatten seines Arbeitsraumes hatte ihn entgültig verschluckt. So sah sein potentieller Auftraggeber natürlich nicht das schmale Lächeln, den kalten Ausdruck in Hannibals Augen. Natürlich hatte Hannibal von dem Edikt gehört und er ahnte schon, auf wen es abgesehen wurde. Reizvoll, höchst reizvoll. Gerade weil es schwierig war. Doch dann zuckte es durch Hannibal hindurch. Was waren das nur für Gedanken? So würde er selber zum gemeinen Mörder werden. Aber das war nicht der Weg, welche die Götter für ihn bestimmt hatten. Stumm starrte Hannibal den Mann an, durchbohrte ihn und versuchte zu sehen ob er log. Die Schwester hatte also ihr Kind verloren. Hmm! Das war in der Tat schlimm. Zwar berührte es Hannibal nicht, aber er verstand den Zorn jenes Mannes durchaus. Aber da stellte sich die Frage nach Ursache und Wirkung, Verursacher und Opfer? Wer war schuld? Die, die die Frau verletzt hatten oder der, der das Edikt aufgehängt hat? Immer noch ein Dilemma. Wahrscheinlich beide!


    Hannibal verglich das mit der jetzigen Situation. Er würde den Dolch führen, doch jener Mann gab den Auftrag. Wer wäre schuld, wenn es ein gemeiner Anschlag wäre? Doch wohl auch der, der den Auftrag erteilt hat. „Setz Dich!“ Hannibal deutete auf einen Stuhl vor dem Tisch und griff nach einem zweiten Pokal. „Etwas Wein?“ fragte er rethorisch, goss den Becher gluckernd voll und schob ihn seinem möglichen Auftrageber zu. „Also gut. Ich nehme mal an, Du redest von dem Aedil. Ist das richtig?“ Hannibal füllte sich sein leeres Glas wieder auf und trank einen tiefen Schluck. „Gut, nehmen wir mal an, ich tue es. Möchtest Du ihn tot sehen? Willst Du ihn leiden sehen? Erschrecken oder willst Du seine gesamte Familie in den Dreck stoßen?“ Ruhig, als ob sie über den Kauf eines Pferdes sich austauschten, stellte Hannibal diese Fragen.

  • Er schien einen minimalen Sieg errungen zu haben, was ihn schon mal sehr erleichterte. Langsam, aber nicht zögerlich setzte er sich und beobachtete den Mann beim Einschenken. Dann nahm er den Becher und trank einen kleinen Schluck. "Nun, die Tradition meines Volkes verlangt in der Regel Blutfehde. In diesem Fall wäre sein Tod optimal. Seine Familie hat der meinen nichts getan, somit kann sie, solange sie sich nicht einmischt aussen vor gelassen werden. Wichtig ist die Erkenntnis, die er haben muss, dass er einen riesen Fehler begangen hat, als er dieses Edikt veröffentlichte und ja, ich rede vom Aedil," nickte er bestätigend. Er sah einen Moment nachdenklich auf das Gefäß. "Sollte der Tod nicht möglich sein, wäre zumindest das Statuieren eines eindeutigen Exempels mehr als nützlich."

  • Eine Blutfehde? Hannibal ließ seine Finger knacksen und musterte den Auftraggeber. Dünn lächelnd lehnte er seine verschränkten Hände gegen sein Kinn. Blutfehde! Und da wollte er nur den Aedil tot sehen? Hannibal hätte Gleiches mit Gleichem vergolten. Aber so war es üblich, wo Hannibal herkam. Aus dem Süden Italias, wo ganze Familien ausgelöscht wurden. Zwar selten, aber es kam vor. Aber vielleicht war das italische Temperament nun mal heißer und grausamer als das Germanische. Hannibals Misstrauen wurde durch die Antwort jedoch nicht besänftigt. Warum wollte er die Familie des Aedils nicht leiden lassen? „Gut, ich werde da jedoch noch ein oder zwei Andere mit hinein beziehen. Einen Amtsträger umzubringen ist nicht gerade einfach...“ Das hatte sich schon bei den Anwärtern gezeigt, aber damals hatte Hannibal nicht wirklich überlegt gehandelt. Beim nächsten Versuch würde er bestimmt erfolgreich sein. „Aber das Ganze wird nicht billig für Dich sein. Was bist Du bereit zu zahlen?“ Hannibal sah ihn mit einem kühlen Lächeln an und wartete auf seinen Vorschlag.

  • Er sah ihn offen an und hörte ihm zu. Nachdenklich war sein Blick und ernst, obwohl er innerlich einen Triumph verspürte. "Wie Du es erledigst bleibt Dir überlassen. Und wenn Du ihm eine Lupa auf den Hals hetzen musst, es ist mir gleich. Entscheidend ist für mich und meine Auftraggeber das Ergebnis." Als er über den Preis sprach, machte sich ein scmallippiges Lächeln auf seinen Lippen breit. "Eine vierstellige Summe. Ein Drittel jetzt, zwei Drittel nach Erledigung des Auftrages."

  • Die Tür wurde aufgerissen und eine junge dunkelhaarige und recht zierliche Frau stolzierte hinein. In einem Nachtgewand gekleidet und sich ein Umschlagtuch umgebunden blieb sie am Eingang stehen und lehnte sich gegen die Tür. „Haannibal? Bist Du gleich fertig? Du wolltest mir doch noch helfen...Du weißt schon...bei meinem kleinen...Problem!“ Sie sah kurz zu dem auch ihr fremden Mann, zwinkerte ihm zu. Hannibal seufzte. „Ja, sicher, Antilla. Ich komm später zu Dir. Lass mich bitte jetzt alleine!“ Antilla hob verschnupft ihre Nase. „Jaja, ich geh ja schon...!“ Schon war sie wieder heraus spaziert und knallte die Tür laut hinter sich zu.


    Nach dieser kleinen Störung wandte sich Hannibal wieder seinem ‚Gast’ zu. „Eine Vierstellige Summe? Das ist mir zu ungenau.“ Hannibal griff nach einem Stück Papyrus und schob es, mitsamt einer Rohrfeder und Tinte, dem Mann zu. „Schreib es auf! Außerdem die Hälfte jetzt, die andere Hälfte danach. Wir haben beide ein Risiko zu tragen, also sollte es gerecht verteilt sein. Meinst Du nicht auch?“

  • Als die Frau reinkam, reagierte er nicht weiter, nahm es nur als gegeben, dass man sie störte, da er eh geschwiegen hatte in dem Moment, war es auch nicht wichtig. Dafür nahm er das Schreibzeug und schrieb eine Summe mit einer 2 vor drei Nullen auf und schob es ihm hinüber. "Sowas habe ich mir gedacht. Allerdings habe ich die Summe natürlich nicht jetzt hier, da ich nicht sicher sein konnte, ob Du zusagst. Ich werde jedoch, an einen beliebigen Ort Deiner Wahl, jemanden damit schicken heute."

  • Stille war wieder im Raum eingekehrt. Hannibal griff nach dem Papyrus und zog es vor sich. Lange betrachtete Hannibal die Zahl, ganz so als ob es eine langer Brief wäre oder eine versteckte Botschaft. Die Worte von dem Fremden schien Hannibal nur peripher wahr zu nehmen. Ausdruckslos sah er auf, seine dunklen Augen wirkten eher ein wenig gelangweilte. Da Papyrus wurde zusammengerollt und neben sein Weinglas gelegt. Vor dem Fenster gingen zwei streitende Männer vorbei. Auch wenn sie sich laut ereiferten, waren die Worte nicht auszumachen. „Das Doppelte davon! Schließlich handelt es sich um einen Aedil und nicht irgendein Niemand.“ Hannibal taxierte den Mann durchdringend. Ein Teil von Hannibal war schon recht neugierig und hätte zu gerne gewusst, ob jener Mann aus eigenem Antrieb gekommen war oder doch von jemand geschickt wurde. Vielleicht steckten mehrere hinter diesem Auftrag? Das würde sich vielleicht noch zeigen. „Du kannst das Geld hier ins Lupanar bringen lassen.“

  • Er musste schon sagen: Sein Gegenüber gefiel ihm. Hatte was von einem gerissenen Händler. Eine Weile schwieg er, ehe er antwortete: "3000! Er ist zwar ein Aedil, aber kein Konsul!" Er war gespannt, ob er sich darauf einlassen würde. Die Andere war billiger gewesen, aber bisher hatte nichts den Rahmen gesprengt, auch die Forderung seines Gegenübers würde das nicht tun. Aber er war nun mal jemand, der auch ein wenig auf das Geld schaute. Zu dem zweiten hinweis nickte er nur. Er würde später wen vorbei schicken, aber erst mussten sie sich nun einig werden.

  • Geld, Gold und Sesterzen- eigentlich alles Dinge, die für Hannibal nichts bedeuteten. Aber hier in der Subura waren sie Schlüssel und Schloss in einem. Geld versiegelte und öffnete Münder, Männer verrieten ihre besten Freunde dafür und Mütter verkauften ihre Söhne. Warum? Weil es Hoffnung bedeutete oder einfach das nackte Überleben? Oder Glück? Hannibal sah darin alles nicht. Aber er war ja auch ein Sklave aus reicher Familie. In seinem Leben hatte er kaum Entbehrungen erlebt, vielleicht erst die letzen Monate hier in der Subura. Aber da er im Schatten seines Herren ähnliche Privilegien genossen hatte, kam der Keim der Habgier nicht in ihm auf. Aber das würde weder Sica, noch die Männer interessieren, die ihn bei dem Auftrag helfen müssten. Alle wollten klingende Münzen sehen. Hannibal rührte sich einige Herzschläge nicht. Seine Augen waren tief umschattet, sein Gesicht völlig regungslos. „Also gut! 3000! Bringe die Hälfte bis morgen Abend vorbei, dann werden wir loslegen. Wo kann man Dich erreichen, wenn der Auftrag gelingt?“

  • Geduldig wartete er auf eine Reaktion und war sehr zufrieden, dass die 3000 akzeptiert wurden. Auch wenn er fast enttäuscht war, dass der Mann nicht weiter feilschte. Bei seiner Frage griff er noch einmal nach der Wachstafel und schrieb eine Adresse auf. "Hinterlass beim Wirt eine Nachricht. Er ist absolut verschwiegen und vertrauenswürdig. Richtet ihm aus: Für Mechathron. Dann weiss er Bescheid." Dann erhob er sich ohne Eile. "Ich werde am Abend jemanden mit der Hälfte des Geldes vorbeischicken. Wenn ich die Nachricht über den Erfolg erhalten habe, wird der selbe noch am gleichen Tag kommen und den Rest bringen!"

  • „Oh das ist meine Tunika! Gib sie wieder her Du kleines Biest!“ eine schrille Frauenstimme drang nach innen. „Du Lügnerin, die habe ich mir letzte Woche gekauft! Von dem Geld von Adrus. Das weißt Du ganz genau. Außerdem steht Dir das Blau nicht und es ist Dir viel zu klein!“ Ein lautes Poltern und ein Klirren waren draußen zu vernehmen. Hannibal seufzte leise und rieb sich mit der einen Hand die Schläfe. Frauen!, dachte er sich dabei. Und selbst wenn sie einen nervten, ohne sie kam man doch wiederum nicht aus. Was für eine Ironie der Götter. Er ergriff die Wachstafel und zog sie heran. Auf den ersten Blick sagte ihm die Adresse zwar nichts, aber er würde das überprüfen. Und bevor nicht die erste Hälfte des Geldes da war, würde Hannibal auch keinen Finger krümmen. Nun ja, er würde seine kleine Truppe zusammen rufen. Denn einen Aedil zu töten, war mit Sicherheit nicht das Leichteste. Hannibal erhob sich nicht, sondern lehnte sich wieder in seinem Stuhl zurück, der leise knarrte. „Gut, dann wäre das geklärt. Wenn das Geld da ist, werden wir anfangen. Vale und mein Beileid für Deine Schwester!“

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