Auf die zögerlichen Taten der Stadtwache hatte der junge Mann nicht mehr reagiert als zuvor, sprich er kreischte wie am Spieß als ob ihm die Wache etwas Böses antun wollte. „Die Feuerwesen…hol die Lemuren, Lucius, hol die Furien. Lass sie SIE holen.“ Wild schlug der Mann um sich und kratzte und biß die Männer, die ihn schließlich dann doch packten. Seine Zähne gruben sich in ihre Fleisch hinein, so dass feine Blutströpfchen an ihrer Haut entlang perlten. Und dann war er aus dem Raum. Seine Schreie hallten noch weiter im Gang des Lupanars als er abgeführt wurde. Der Fensterladen in dem Raum klapperte leise im Wind, die junge Frau starrte zur Decke, unberührt von all dem Geschehen um sie herum. Ihre Gesicht sah blass wie eine marmorne Statue aus, doch ein zarter Hauch von Rot bedeckte ihre Wangen auch ihre Lippen wiesen die Farbe des Lebens auf, stammte es von einigen Tropfen Blut, den ihr jemand auf die Haut aufgetragen haben musste. Erst wenn man näher trat, erkannte man die feinen und zarten Blüten von weißen Lilien, die, seltsamerweise zu dieser Zeit, um die tote Frau gestreut waren und sie in ein florales Bett hüllte. Auf jenen wenigen Blüten waren auch einige Blutstropfen zu erkennen.
Draußen erschauderten die Schaulustigen wohlig als sie das Geschrei des Mannes hörten, der dann schließlich auch aus dem Ausgang gebracht wurde. „Ist das nicht der Sohn des Senators Bulius?“ „Nein, der ist der Sohn des Schusters am Ende der Gasse.“ „Ob der die Lupaes ausrauben wollte?“ „Verdammt, wohl doch kein weißes Krokodil.“ fluchte ein anderer. Rufus sah grimmig zu dem jungen Mann und tauschte sich leise flüsternd mit seinem Kumpan aus. Schließlich ging der Kumpan auf einer der Soldaten zu. „Salve, der Besitzer des Lupanars schickt mit. Er möchte wissen, was hier los ist!“