[Ein Park] Eine Flavierin im Grünen

  • Sie nahm gar nicht mehr wahr, dass Cerco ihnen folgte und er den Mann an ihrer Seite misstrauisch beobachtete. Es war ihr egal denn sie fühlte sich ziemlich wohl. Der Mann an ihrer Seite strahlte eine Wärme aus, die man nicht beschreiben konnte. Sie spürte....nein....sie fühlte sich einfach gut und eigentlich war das doch unmöglich sich neben einem ´fremden´Mann so gut zu fühlen. Seine Fragen hätten bei ihr eigentlich einen Verdacht wecken müssen, aber sie taten es nicht als würde sie diese Fragen immer wieder hören, was nicht so war. Ihr Lächeln war von ziemlicher Herzlichkeit geprägt und ihr Sklave hatte sie bestimmt auch noch nie so gesehen und wenn Arrecina sich nun zu Cerco gedreht hätte, hätte sie das Grinsen von ihm sehen können, aber es blieb unbemerkt. Immer wieder wenn sie ihn von der Seite her ansah fielen ihr seine Augen auf und sie konnte gar nicht genug bekommen von ihnen und den Blicken die sie ihr immer zu warfen, denn diese hatte sie schon bemerkt. Es war keine Absicht, aber als sie wieder weiterliefen berührte ihr Arm immer wieder seinen, eine automatische Bewegung wenn man nicht Meter weit enfernt voneinander lief. Ihre Augen leuchteten bei ihrem nächsten Lächeln auf, da Crassus grade wieder wegen den Vestallinnen anfing. Nein, dazu hatte sie noch viel zu viel vor in ihrem Leben. Sie sagte dazu nichts, sondern schenkte ihm lieber ein vielsagendes Lächeln.


    Arrecina verfiel auf einmal in Gedanken und überlegte sich ob es denn sein konnte, dass Amor hier irgendwo gestanden hatte und seine Pfeile verschoss. Wurde sie getroffen, oder spielten die Götter ihr hier einfach nur einen kleinen Streich? Auf jeden Fall war der Herzschlag in ihrer Brust nicht mehr der normalste auf der Welt, aber sie versuchte jedes Zeichen was in diese Richtung ihrer Gefühle deuten könnte zu verbergen. Doch was sie sich vorgenommen hatte bröckelte wie der alte Putz einer noch älteren Steinmauer als sie ihn ansah nach seiner Frage. Ihre Augen schimmerten auf und der ganze Sternenhimmel einer Nacht schien in ihnen verborgen zu sein und die Pracht zu entfalten. "Das klingt nicht blöd", sagte sie erstauntund strich sich verlegen mit zweu Fingern an der Wange entlang. "Das....das würde ich sehr gerne machen, wenn du das wirklich willst und es dich nicht langweilen würde mir zuzuhören."Ihre Wangen fühlten sich so heiß an und überhaupt schien die Temperatur angestiegen zu sein.


    Oh ja da sprach er wieder etwas wahres. Mittel und Wege gab es immer und das wusste sie und sie war schon immer bereit gewesen Gefahren einzugehen wenn sie etwas erreiche wollte. Zu gut erinnerte sie sich da an einige Sachen. Sie blinzelte und wiederholte die Worte in ihrem Kopf immer wieder aufs Neue.Hieß das, dass er wirklich um Erlaubnis fragte ob er sich mit ihr treffen durfte? Das würde bedeuten.....sie schluckte den kleinen Kloß hinunter und lächelte weiter und immer weiter und hätte sich fast an ihr Herz gefasst, damit es nicht davonsprang. Was würde ihr Vater nur dazu sagen? Sie wusste doch, dass sie seine kleine Tochter war. Wahrscheinlich hätte er es nicht einmal so einfach, aber er war nicht irgendein Mann. "Ich kann dir gar nicht sagen wie sehr ich dein Vorhaben zu schätzen weiß. Es würde mich sehr freuen wenn mein Vater das erlauben würde, denn ich möchte dich wirklich wiedersehen können....egal auf welchem Weg." Sie hatte angefangen leise zu sprechen damit es ihr Sklave nicht gleich brühwarm mitbekam, denn auch wenn er einen guten Abstand zwischen ihnen hatte, so hatte er doch gute Ohren.

  • Auch wenn die nächsten Berührungen offenbar nicht wirklich beabsichtigt zu Stande kamen, so lösten sie doch immer wieder ein Kribbeln in Crassus' Körper aus. Vorher lag ihre Haut zwar sehr viel länger auf Crassus' Haut, doch trotzdem waren diese kurzen Erlebenisse nicht minder Intensiv. Und jedes Mal, wenn die kurze Verbindung zwischen Arrecina und Crassus wieder gelöst wurde, wünschte sich Crassus, dass sie noch lange anhalten würde. Doch er war sich im klaren, dass das hier kaum der richtige Ort und noch weniger die richtige Zeit für körperliche Berührungen oder gar Zärtlichkeiten war. Schließlich war man in Roma wohl nie unbeobachtet, egal wie sehr man sich in Zweisamkeit und in offenbarer Ruhe wähnte. Und überall wo man unter Beobachtung stand, musste man sich an die allgemeinhin anerkannten und verlangten Regeln und Normen halten - egal wie sehr man gerne etwas anderes getan hätte. Und so tat Crassus alles erdenkliche, um diese Berührungen öfters stattfinden zu lassen, aber dabei nicht zu auffällig vorzugehen, sodass für jeden sofort offensichtlich war, dass die folgenden, "zufälligen" Berührungen absichtlich zustande kamen.
    Und durch diese Bemühungen kam es, wie es ja fast kommen musste: Crassus war so davon abgelenkt, dass er gar nicht bemerkte, wie er mit dem Stiefel auf dem Pflasterstein hängen blieb. Dadurch verlor er das Gleichgewicht und taumelte nach vorne. Allerdings konnte er sich glücklicherweise nach einigen schnellen Schriten wieder rechtzeitig fangen, sodass er nicht auf den Boden fiel und sich diese Schmach nicht geben musste. Erst wollte er sich ja wie üblich in solchen situationen über seine eigene Dummheit aufregen und laut fluchen, doch dann besann er sich der Gegenwart von Arrecina und lächelte stattdessen leicht verlegen: Scheint fast so, als ob mich da "etwas" er räusperte sich dezent geblendet hat, sodass ich den Stein gar nicht gesehen habe...


    Angespannt verfolgte Crassus Arrecinas Reaktion auf seine Frage hin. Erst ließ sie sich ja wenig bis gar nichts anmerken, doch dann, als der Inhalt von Crassus Frage zu ihr durchgedrungen war, so schien es Crassus, meinte Crassus erkennen zu können, dass sie etwas aufgeregt war. Die zarte Errötung ihrer Wangen bestätigte ihn in seiner Annahme. Einen Moment lang dachte er daran, dass es ihr hätte peinlich sein können, dass sie ihm von ihrer Leidenschaft erzählt hatte. Andereseits, dachte Crassus, war für ihn die Frage, ob sie ihm wohl einige ihrer Gedichte vortragen möchte, sicherlich nicht weniger peinlich. Natürlich würde ich das gerne wollen. Ich würde nicht lieber wissen, als das, was du denkst und was du fühlst. er blieb stehen und wandte sich Arrecina zu. Sie war zwar ein ganzes Stück kleiner als er, aber trotzdem meinte er spüren zu können, wie sie atmete. Natürlich war das Blödsinn, denn es wehte eine leichte Brise, welche wahrscheinlich jegliches Anzeichen einer solchen Atmung weggeweht hätte, aber in diesem Fall war Crassus der Wahrheitsgehalt dieser Annahme egal, sie war viel zu schön, um sie so sachlich analysieren zu wollen. Und so tat Crassus etwas, was er schon im nächsten Moment bereute und wieder rückgängig machte: er griff langsam nach ihrer Hand. Aber nur für einen Moment, um sie gleich wieder loszulassen. Nicht, weil er Angst vor Cerco hatte oder davor, was die Leute sagen könnten, sondern weil er ein schlechtes Gewissen hatte. Einerseits war sie ihm total sympathisch und nett, aber andereseits musste er sich viel zu oft eingstehen, wie er daran dachte, wie er wohl ihr Herz erobern könnte. Er wollte ihr Herz nicht nur erobern um mit ihr zusammensein zu können, sondern auch, um endlich eine Frau zu finden, mit der er den Rest des Lebens verbringen konnte. Und für diesen Gedanken schämte er sich etwas. Immerhin hatte sie ihm von ihren geheimsten Zeitvertreiben erzählt, welche sie noch nie jemand anderem anvertraut hatte. Er sah ihr noch einen Moment länger in die Augen, bevor er sich dann wieder Weitergehen wandte. Mit einem kurzen Schulterblick vergewisserte er sich über die Anwesenheit des Aufpassers.


    Ob wir uns nach heute noch einmal wieder sehen werden, auch alleine, liegt wohl ganz alleine an deinem Vater. Viel zu oft habe ich falsche Stadesdünkelei miterlebt, die Folgen zum Nachteil beider Parteien haben. auch Crassus hatte seine Stimme etwas gesenkt. Ihm war es zwar egal, ob Cerco es nun mitbekam oder nicht, aber er wollte Arrecinas Wunsch nachkommen.
    Erst jetzt, einige Sekunden nachdem Crassus Arrecina geantwortet hatte, drang der ganze Wortlaut von ihr zu ihm durch. '... egal auf welchem Weg' hallte es auf einmal sehr laut in seinem Kopf. Bedeutete das etwa, dass sie ihn auch treffen wolle, wenn ihr Vater, mit welcher Begründung auch immer, "Nein" sagen würde? Da Crassus kein weiterer Schluß einfiel nahm er an, dass sie dies damit gesagt hatte. Er schluckte und machte sich bereits im nächsten Moment darüber Gedanken, was wohl passieren würde, wenn sie bei einem der geheimen Treffen wohl auffliegen würden. Crassus würde dann in hundert Jahren wahrscheinlich noch keine Frau finden, da jede Mutter darauf bedacht wäre, ihr Kind ja nicht in Crassus Nähe zu bringen. Er schob den Gedanken beiseite - Zeit zum miesmachen hatte er später immernoch - und antwortete stattdessen breitgrinsend: Sollte er wirklich Nein sagen, so werde ich ihn wohl so lange foltern müssen, bis er ja sagt....

  • Arrecina kannte es nur, dass sie einfach mit dem männlichen Geschlecht spielte. Sie hatte sich diese Spiel in ihren jungen Jahren einfach zurechtgebogen, vielleicht weil sie einfach viel zu behütet aufgewachsen war und nun ausbrechen wollte. Es hatte bei ihr alles angefangen als sie 12 Jahre alt wurde. Von da an hatte sie sich für das männliche Geschlecht interessiert es aber vor ihrer Großmutter geheim gehalten. Es war nicht so, dass sie mit den Männern ins Bett gesprungen wäre, das hatte sie niemals gemacht, aber dafür andere Dinge, wie Küsse und Berührungen waren keine Seltenheit. In ihren Adern floss einfach das Blut der flavischen Familie und somit auch derern Neigungen und Abneigungen. All dies war in sie übergegangen, als hätte man es ihr eingepflanzt. Doch bei Crassus war es anders, diese Gefühle, wenn man es so ausdrücken sollte war etwas was sie so noch nie bei einem Mann gespürt hatte. Seine Augen zogen sie schon von Anfang an in ihren Bann und dann seine Stimme, seine Bewegungen, einfach alles. Und immer wenn er etwas sagte oder lächelte fragte sie sich wie es schmecken würde und es sich anfühlen würde, wenn ihre Lippen auf seinen lägen. Diese Berührungen mit ihren Armen spürte sie, aber sie wusste nicht ob sie beabsichtigt waren oder nicht, und da sie nichts gegen sie einzuwenden hatte tat sie auch nichts dagegen sondern wartete sogar schon immer wieder auf die nächste.
    Als Crassus auf einmel so ins straucheln geriet und stolperte wollte sie schon seinen Arm packen,aber er konnte sich schneller wieder fassen, als sie nach vorne springen und so war sie einfach zu langsam und strich ihm nur am Arm entlang was ihr wieder ein merwürdiges Kribbeln unter den Fingern auslöste. Dieses erneute Lächeln von ihm, ließ ihr Herz hüpfen und sie lächelte ebenfalls verlegen zurück und neigte ihren Kopf etwas auf die Seite. "Da könntest du recht haben....die Sonne.....aber zum Glück ist dir nichts geschehen."


    Sogleich als sie beide stehen blieben sah sie ihn einfach erst einmal nur an. Er war groß, ein ganzes Stück größer als sie und sie wusste nicht ob sie immer so klein bleiben würde, oder doch ein wenig noch wachsen würde. Aber das spielte eigentlich keine Rolle. Sie hing förmlich an seinen Augen und konnte gar nicht anders als ihn anzulächeln. Cerco war das alls mittlerweile viel zu viel geworden und hatte den Abstand zwischen ihnen noch vergrößert. Er hatte sich auf die Seite gedreht um sie beide nicht die ganze Zeit beobachten zu müssen, aber er würde hören wenn seine Herrin nach ihm rief, also würde ihr auch nichts passieren. Mit dieser Berührung von Crassus hatte sie nicht gerechnet und als er ihre Hand ergriff fühlte es sich an als würde ein Blitz durch ihren Körper jagen, ein Schauer und ein Kribbeln dazu. Doch viel zu schnell war es auch wieder vorbei und nur dieses warme Gefühl um ihr Herz blieb als er die Hand wieder löste. Sie blinzelte ihm entgegen als hätte sie die Sonne geblendet, aber es war eher ihre Verlegenheit die da sprach. Ihre Zungenspitze benetzt ein wenig ihre Lippen, als sie nach Worten zu suchen schien. "Was ich denke und fühle? Jetzt in diesem Moment könnte ich es dir wohl nicht wirklich sagen. Ich fühle mich gut, leicht und frei. Ich denke...., dass es heute ein guter Tag war um einfach in den Park zu gehen. Ich habe jemanden getroffen und weiß, dass ich mich darüber sehr freue", sagte sie ehrlich und mit leicht belegter Stimme. Es war selten, dass sie so offene Worte für jemanden übrig hatte. Wenn dann waren ihre Worte nur innerhalb der Familie so offen.


    Sie hatte ihre Worte ehrlich gemeint und musste auch nicht weiter darüber nachdenken. Sie wusste, dass sie ihn wieder sehen wollte und ihr war jeder Weg und jedes Mittel dazu recht. Mit ihrem Vater konnte sie auch einmal reden, irgendwann. Aber sie würde alles tun um ihn wieder zu sehen. "Ich weiß leider nicht was mein Vater sagen würde, aber ich wüsste auch nicht was dagegen sprechen sollte und wenn er es nicht begründen kann, sollte er es nicht wollen, dann hat er schlechte Karten, ausserdem kann er mir selten einen Wunsch abschlagen und wenn ich ihn um ein Treffen bitten würde, ich würde es tun. Es...", begann sie und sah verlegen zu Boden, ihre rechte Hand sanft auf ihren linken Arm liegend, "...es gefällt mir mich mit dir zu unterhalten und deine Nähe zu genießen."


    Arrecina musste kichern als sie sich vorstellte wie er ihren Vater versuchte zu foltern damit er ja sagen würde. Sie glaubte nicht daran, dass es seinen Standpunkt ändern würde wenn er wirklich nein sagte. Aber die Vorstellung hatte etwas amüsantes, auch wenn sie nicht wollte, dass ihrem Vater je ein Leid geschah. "Na so weit sollte es hoffentlich nicht kommen." Sie beugte sich ein wenig nach vorne "Dann bevorzuge ich doch lieber die heimliche Variante." Ein vielsagendes lLächeln war die Folge und ihre Augen übernahmen den Rest.

  • Die Sonne? Crassus grinste breit zurück. Er ging davon aus, dass sie natürlich die Worte richtig interpretiert hatte. Schließlich war sie ja auch nicht so verklemmt oder langsam, dass sie die eindeutige Andeutung überhört hätte, da sie ja auch schon selber viel subtilere Andeutungen gemacht hatte. Nein, ich glaube die Sonne war es nicht. Viel mehr schien es mir so, als ob mich zwei... hmm, lass mich überlegen. er tat so, als ob er einige Sekunden sehr angestrengt nachdachte. Als ob mich zwei funkelnde Sterne geblendet hätten. er grinste und sah ihr ganz unverholen und direkt in die Augen. Es durchfuhr ihn ein Schauer, als sie den Blick erwiderte und es kostete ihn einige Überwindungskraft, um sich wieder von dem Anblick loszureßen und weiterzugehen. Viel zu angenehm war das Wissen gewesen, für eine Person für einen Moment ganz allein und direkt im Mittelpunkt zu stehen, nur sie und er, niemand anderes. Eigentlich blöd gelaufen, dachte sich Crassus, dass er mit Rüstung hier war. Denn ohne würde er sicherlich lange nicht so schnell erkannt werden, sodass er viel länger dieses Gefühl hätte auskosten können.
    Doch dann passierte etwas, mit dem an eigentlich hätte rechnen müssen, aber was doch ganz in Vergessenheit geraten war: der Grund, warum Crassus überhaupt hier in dem Park eine Pause machte, war aus der Welt geschaffen. Und um das dem Praefecten mitzuteilen, hatte sich ein Prätorianer auf den Weg gemacht, um ihn darüber zu informieren. Crassus bemekrte den Prätorianer erst als er schon fast vor ihnen stand. Ohne, dass der Soldat auch nur ein Wort gesagt hatte, war Crassus klar, was los war. Gerade als der Mann bei Crassus Meldung machen wollte, ließ ihn Crassus mit einer harschen Handbewegung schweigen. Gut. Geh zurück und lass absitzen, wir machen dort eine Pause. Aber wehe ich erfahre auch nur ein Wort davon, dass einer von euch ein Wort - worüber auch immer - geredet hat. Abite. Der Soldat salutierte und ging dann zurück zu den anderen Prätorianern, sehr bemüht sein Grinsen zu unterdrücken. Crassus wandte sich indess leicht grinsend an Arrecina: Wenigstens gehorchen mir meine Männer, im Gegensatz zu manchen Sklaven, aufs Wort.


    Aufmerksam beobachtete Crassus Arrecinas Reaktion auf das Ergreifen ihrer Hand hin. Wie von ihm erwartet, schien sie nicht wirklich abgeneigt und zock auch nicht erschrocken ihre Hand zurück, was ihn hoffen ließ, dass sie sich sogar diese Berührung erhofft hatte. Natürlich war das sehr unwahrscheinlich, aber schon allein die Möglichkeit dass, ließ Crassus glücklich dreinschaun. Er nahm sich lieber vor, heute nicht mehr in die Castra zu gehen, bei seinem momentanen Gemütszustand würde er wahrscheinlich Generalamnesie erlassen...
    Arrecinas nächste Worte ließen Crassus strahlen. Nicht wegen dem, was sie sagte, sondern wie sie es sagte. Ohne größeres Zögern hatte sie ihm von ihren Gedanken und Gefühlen erzählt. Sie schien sich nicht um eine Antwort drücken zu wollen und auch die Antwort schien ehrlich und ernstgemeint. Noch nie - oder vielleicht sogar schon ein Mal? Er konnte sich an das Kennenlernen mit Lucilla nicht mehr richtig erinnern, wollte es aber gerade auch nicht - hatte es Crassus erlebt, dass man sich nach so schneller Zeit schon solch intime und private Sachen erzählte. Dies fing schon bei ihrer geheimen Leidenschaft zu Schreiben an und hörte nun bei ihren Gefühlen auf. In diesem Moment fühlte sich Crassus wirklich als etwas besonderes und auch geliebtes. Und das allein war der Verdienst der kleinen Dame vor ihm, die vielleicht halb so alt wie er war und die er noch nicht mal eine Stunde kannte. Sollte es einen Gott geben der für sterbende Pferde zuständig ist, so werde ich ihm heute noch 200Pferde opfern, auch wenn er eigentlich noch viel mehr verdient hätte. sagte er dann etwas scherzhaft, um die Situation frühzeitig zu entschärfen und Arrecina, aber auch sich selber klar zu machen, wo sie sich befanden.


    Bald werden wir ja wissen, was dein Vater dazu sagt. Vielleicht sind unsere Bedenken ja auch alle völlig grundlos und dein Vater ist progressiver und realitätsnäher als viele seiner Standeskollegen. 'vielleicht aber auch nicht.' vervollständigte er für sich den Satz. Vielleicht sollte ich vor dem Treffen noch einmal in die Tempel gehen, um ja ideale Vorraussetzungen zu schaffen.... er grinste kurz, ehe er sich der Verlegenheit von ihr gewahr wurde. Aufmerksam, so, als ob er jede Silbe in sich aufsaugen wollte, lauschte er ihr. Und wieder durchfuhr ihn ein leichtes Kribbeln. So viele Komplimente hatte er selten auf einmal gehört. Ich würde deine Nähe am liebsten nie mehr missen wollen und ich werde alles tun, um dies zu ermöglichen. versprach er dann ernst. Fünfunddreißig Jahre und mehr hatte er jetzt ohne sie leben, auch glücklich leben können, und nun nach dieser einen Stunde schien das so undenkbar, wie unter Wasser zu atmen.


    Als sie sich nach vorne beugte, beugte sich Crassus etwas nach unten, sonst hätte die ganze Sache wahrscheinlich etwas komisch ausgehen. Ihre Worte machten ihn allerdings nachdenklich, sodass er sich sogleich wieder aufrichtete. So wie sie sich anhörte, schien es fast so, als ob sie damit rechnete, dass ihr Vater Nein sagen würde. Allerdings stimmten ihn die Worte auch noch mehr euphorisch, immerhin sagten sie ja auch, dass sie, sollte ihr Vater dagegen sein, sich über ihn hinwegsetzen würde und sich trotzdem mit ihm Treffen wollte. Angenommen, ich werde mit deinem Vater morgen oder die nächsten Tage sprechen. Und auch angenommen, dass er Nein sagen wird, wie wollen wir dann in Kontakt bleiben oder uns irgendwo treffen? tja, da kam der Soldat zum Vorschein: immer einen Notfallplan in der Hinterhand halten....

  • Noch völlig von seinen Worten und vor allem von seinen Augen benebelt sah sie den Praetorianer erst als er schon bei ihnen war. Sollte nun der Abschied schon kommen? Sie wollte es auf keinen Fall und klammerte sich an ein kleines Stückchen Hoffnung. Und so fiel ihr natürlich ein Stein vom Herzen, naja eigentlich war es ein ganzer Haufen Steine der da rumpolterte und sie musste aufpassen nicht über den Haufen zu fallen als sie weiter gingen. Es hatt sie wirklich gewundert wie der Mann auf der Stelle gehört hatte und wie der zu den anderen verschwunden war. "Dann sollte man diese Männer nehmen anstatt der Sklaven", lachte sie und hörte dann wieder diese Stimme in ihrem Kopf die ihr Fragen stellte und ihre Gefühle umherwirbelte. Seine Augen konnten ihr nicht aus den Sinn gehen und wenn sie so darüber nachdachte dann hatte sie ja fast das Gefühl sie würden sich jetzt trennen und sie wusste, dass sie sich nicht mehr sehen könnten. Wie konnte man denn für einen Menschen Gefühle empfinden wenn man ihn grade erst kennenlernte? Aber es war da dieses Gefühl, dieses Kribeln, dass beim Kopf anfing und dann sich durch den ganzen Körper schlängelte bin hinunter zu den Füßen. Sie wollte spüren wie es sich anfühlte in seinen Armen zu liegen und wünschte sich alleine mit ihm zu sein. Sie wollte seine Wärme spüren und die Geborgenheit die er ihr geben könnte und sein Herz wollte sie pochen spüren wenn sie ihren Kopf an seine Brust lehnte.


    Eigentlich bräuchte sie jetzt einfach frische Luft und wenn sie nicht schon draussen gewesen wären, hätte sie ihn glatt gefragt ob er mitkäme, aber diese Frage würde sich nun wohl völlig dumm anhören und so ließ sie es natürlich bleiben. Wenn es alleine nach ihr gegangen wäre, hätte sie seine Hand festgehalten und wäre mit ihm so weiter gelaufen, in trauter Zweisamkeit. Hätte, hätte, hätte, wäre , wäre,wäre, das war ja zum verrückt werden. Die Flavierin holte tief Luft, aber so, dass es nicht auffiel und er noch etwas falsches denken konnte. Diese Aussage wegen der Pferde brachte sie dann doch noch zum lachen, aber sie wusste genau was er meinte. Es war wohl dieser Moment, der ihr sagte, dass er sicher genauso empfand wie er und, dass er sie nicht nur wegen ihres Standes wollte. Sie hatten beide gespürt, dass hier etwas vor sich gegangen war, etwas magisches, vielleicht sogar von den Göttern gesegnetes. Keiner von ihnen konnte das genau wissen, aber es war etwas besonderes und würde es auch immer bleiben. Es war eine schicksalhafte Begegnung und sie konnte nicht sagen wie seher sie sich auf das nächste Treffen freuen würde....wenn sie doch hier schon gewusst hätte was davor noch alles geschehen würde, sie wäre wohl wirklich nicht mehr von seiner Seite gewichen.


    Arrecina war sich nicht sicher ob sie wirklich wissen wollte was ihr Vater dazu sagte, dass er ihn fragen würde. Sie kannte ihn und sie wusste halt auch wie sehr er an ihr hing. Die Aussagen der letzten Tage von ihm hatten ihr klar gemacht, dass er wirklich immer noch dachte sie sei das kleine Mädchen welches er bei der Mutter beziehungsweise bei der Großmutter zurückgelassen hatte. Aber schon lange war sie eine junge Frau geworden, die in Kürze ihren fünfzehnten Geburtstag feiern würde. Nicht nur ihr Körper hatte sich zu einem fraulichen gewandelt, sondern auch ihr Denken war schon, dass einer jungen Frau, wenn auch mit ein paar Macken versehen, aber das war eine flavische Krankheit die sich von Generation zu Generation vererbte. "Ich hoffe wirklich, dass sie grundlos sind. Denn ich kann es nicht beschreiben wie sehr ich dich gerne wieder sehen möchte. Verzeih meine offenen Worte, aber ich rede dann doch lieber offen als ,dass ich verpasse etwas zu sagen und später ist es dann zu spät. Die Zeit ist immer unser Feind und rennt einem davon, egal wie man es sehen möchte und ich will nichts verpassen, wenn es darum geht etwas wichtiges zu sagen." Sein Geständnis ließ sie noch einmal erröten, aber sie konnte es einfach nur genießen und der Drang nach einer weiteren Berührung, und sei sie noch so unschuldig, wurde immer stärker.


    Ihr Herz begann schneller zu schlagen, als er sich nach vorne beugte wie sie auch. Wieder trafen sich ihre Blicke und fast hätte sie einfach nach seiner Hand gegriffen, aber sie konnte sich noch zusammenreißen und es nicht machen. Viel zu schnell war dieser Moment auch wieder vorbei. Da stellte er eine gute Frage. Kurz glomm etwas ängstliches in ihren Augen auf, denn für sie war es klar, dass sie ihn wieder sehen wollte und dafür alles in kauf nahm. "Wir werden uns schreiben, das wird das einfachste sein als einfach einen Treffpunkt zu einer Zeit zu bestimmen wo einer von uns vielleicht verhindert sein wird. Am einfachsten ist wenn wir uns schreiben und dann etwas ausmachen. Ich könnte meinen Sklaven zu dir schicken mit einer Botschaft und umgekehrt genauso. Solange es jemand ist dem du vertraust, tu ich es auch. Aber wir sollten wirklich warten was er sagen wird. Vielleicht sagt er ja wirklich ja, mich würde es freuen, aber über ein Nein sollte man auch gesprochen haben auch wenn ich das icht hören möchte."


    Wieder begann ihr Herz schneller zu schlagen und sie wagte einen Blick auf die Seite wo Cerco Löcher in die Luft schaute. Er beachtete sie gar nicht weiter und stand auch ein ganzes Stück von ihnen entfernt. Nervös fuhr ihre Zunge ganz kurz über ihre Lippen und dann hob sich fast unbemerkt ihre Hand ein kleines Stückchen. Sie konnte nicht anders, als ihm zaghaft über seine Hand zu streichen und ihm dabei in die Augen zu sehen. Es war ein Moment an dem sie sich ihm am nähsten fühlte und das Gefühl hatte ganz alleine mit ihm zu sein. Ihre Berührung schien fast nur ein Lufthauch zu sein, aber sie war da, ganz deutlich.

  • Als er ihre Erwiderung bezüglich der Prätorianer hörte, begann er unweigelrich in ihr Lachen einzustimmen und mitzulachen. Tss, das waren ja Ideen, auf welche nicht einmal Crassus kommen würde: Ja, da würde sogar das mit dem in Gold gießen funktionieren, ohne das lebende Objekt vorzeitig töten zu müssen. Denn ich bezweifel es stark, dass sich Prätorianer bewegen würden, wenn es ihnen nicht erlaubt wäre - auch dann nicht, wenn sie von kochend heißem Gold umgeben wären. Tja, bei uns lernt man halt noch, was wahre Disziplin und Aufopferung ist. Crassus grinste schelmisch. Eigentlich war es ja nicht einmal so eine schlechte Idee, Sklaven einer militärischen Ausbildung zu unterziehen und ihnen Zucht und Unterordnung beizubringen. Das würde einem jede Menge Ärger ersparen und man bräuchte keine gesonderte Leibwache. Allerdings würde es da einen Haken geben: Sklaven waren in der Regel nicht gerne Sklaven und bekamen im Gegensatz zu einem Prätorianer gar kein Geld. Dann würden sie diese Ausbildung wohl auch nur wenig motiviert wahrnehmen und die, die sie motiviert angehen würden, würden sie wohl nur so angehen, um mit dem neuen Wissen den Herrn erledigen zu können und so Rache zu nehmen. Scheiß Gedankengang, der nur wertvolle Zeit gestohlen hatte, welche er viel lieber mit Arrecina vertrieben hätte. Immerhin würde er sich noch eine ganze Weile mit der bloßen Erinnerung an sie laben müssen. Ihm fröstelte etwas bei diesem Gedanken und er verdrang ihn schnellstmöglich. Sich darüber Sorgen, Ängste oder sonst etwas zu machen, würde er später immernoch mehr als genug haben. Spätestens, wenn er ihre vermeindliche Wärme und ihre süße Stimme nicht mehr hören würde, sie aber doch so gerne hören würde.


    In den nächsten Minuten - oder waren es sogar Stunden oder doch nur Sekunden, gar Momente? - kehrte Stille ein und Crassus sah, nein, starrte viel mehr, Arrecina an. Wie es nur sein konnte, dass so ein kleines, junges, undschuldiges Ding, jegliche Wahrnehmung und Empfindung in ihren Bann zog? Konnte das überhaupt sein, oder redete es sich Crassus nur ein? Vielleicht, fand Crassus am wahrscheinlichsten, hatten ja sogar die Götter ihre Hände im Spiel. Ob sogar eine Göttin vor ihm stand? Vielleicht trieben die Götter ja nur ein Spiel mit ihm und Venus hatte sich in eine Menschengestalt gezwängt? Auszuschließen war es ja nun wirklich nicht. Dieses braune, gepflegte, fast schon duftende Haar, die elegante Kleidung, die ihre Figur betonte. Natürlich war die Figur nicht schon fertig ausgebildet, ging Crassus zumindest von aus, doch es war auch schon mehr als nur der Ansatz zu erkennen. Und oft waren es doch die Andeutungen, die die Phantasie und Vorstellungskraft erst richtig ansprachen und anregten. Und bei Crassus war es natürlich nicht anders. Er hätte lügen müssen, wenn er gesagt hätte, dass ihn dieses unschuldige und kindliche nicht gereizt hätte. Ja, eher das Gegenteil war der Fall.
    Schließlich hatte er schon viele Frauen gehabt, aber noch keine, welche wirklich gerne mit ihm zusammen war - von einigen Jugendgeschichten mal abgesehen. Und nun schien es nach einer Stunde fast so, als ob das, was über Jahre hinweg undenkbar war, plötzlich wahr werden könnte. Ganz ohne Vorbereitung, ganz ohne Planung, ganz ohne Zutun. Bumm, einfach so. Das Leben war schon ein komisches Spiel, wie Crassus fand. Solange gehofft und gebangt, die Hoffnung fast schon aufgegeben und dann doch noch erhalten, was solange begehrt. Doch was hatte Crassus begehrt? Gesicht, Aussehen, Form kannte er ja nicht. Ob er nur das Gefühl begehrt und gewollt hatte, geliebt zu werden? Ach, scheiß egal, blas Crassus auch diesen Gedanken hinweg, wichtig war doch nur, dass diese Zufriedenheit nie enden würde.
    Jegliche Erinnerung an Lucilla hatte er immernoch erfolgreich unterdrückt. Denn wenn er ehrlich wäre, hätte er zugeben müssen, dass er schon damals mit ihr eine ähnliche Phase der Hoffnung durchgemacht hatte. Doch das war Geschichte und ein abgeschlossenes Kapitel. Mehr als nur abgeschlossen, wie man gerade feststellen konnte sogar ein verdrängtes.


    Ihre offenen Worte jagten einen Schauer nach dem anderen durch Crassus. Einer wohliger und angenehmer als der andere. Selten hatte er solche Worte gehört, die allein für ihn bestimmt waren. Worte, die offener hätten nicht sein können, deren Wahrheitsgehalt nur ein absolutes Arschloch angezweifelt hätte. Vielleicht hätte sogar Crassus dieses Arschloch sein können, schließlich gab es sicher einige Frauen, die gerne seine Frau sein würden. Die Frau des Praefecten der Prätorianer, wohlgemerkt. Doch Arrecina sagte die Worte anders. Etwas peinlich berührt, aber nicht wankelmütig. Ernst aber nicht trocken. Einfach ehrlich. Er begann zu lächeln und strich ihr langsam mit der rechten Hand über ihren linken Arm. Soll der Cerco, oder irgendjemand anderes, es doch wagen: Deine Worte adeln mich mehr, als es der Kaiser je könnte. er sah sie leicht angespannt an, da er nicht so recht wusste, was er erwidern sollte. Ihm ging so viel und dabei doch so wenig durch den Kopf, dass er nicht wusste was nun sinnvoll war und was nicht. Er wusste, die Atmosphäre, die Nähe die sich zwischen den beiden gerade aufbaute konnte in jedem Fall nur unvorteilhaft sein. Hier an diesem Ort zumindest - auch wenn es keine körperliche war.
    Liebliche Arrecina ich genieße jeden Moment hier mit dir an diesem.. diesem wohl ungeeignetsten Ort mehr als ich es bisher jemals habe. Und das lässt nur einen Schluß zu... er schluckte und sah sie fest an, auf dass sie den Satz vervollständigen solle, wenn sie wusste, worauf er hinauswollte.


    So machen wir es. Lass uns aber dafür beten, dass es soweit nicht kommen wird. Dass mich dein Vater mit offenen Armen empfangen wird. Crassus grinste bei diesem Gedanken - allerdings nur kurz. Denn ernst fuhr er fort: Versprich mir aber, dass du auf jeden Fall mir eine Nachricht zukommen lassen wirst, ja? Bitte, tu mir diesen Gefallen, egal was dein Vater oder sonstwer gesagt hat. Nichts würde mich mehr quälen als die Ungewissheit. Und wenn du mir nur schreibst, dass du keinen weiteren Brief mehr von mir haben möchtest. alleine schon bei dem Gedanken stach etwas in sein Herz. Mittenhinein. Ich weiß nicht warum du zu dem Schluß kommen solltest, aber bitte, sage es mir dann. inzwischen hatte er aus einem Instinkt heraus ihre Hand ergriffen und drückte sie. Ich werde deine Hand erst wieder loslaßen, wenn du es mir versprochen hast. und nun konnte sich Crassus doch noch ein Grinsen abringen, auch wenn er unbedingt noch ihr Versprechen hören wollte. Wahrscheinlich, so dachte er, wäre das sowieso unnötig, denn im Moment jetzt würde sie, so wie er die Lage einschätzte, eh sagen, dass sie es wird. Denn sollte sie wirklich zu dem Schluß kommen, dass sie ihn nie wieder sehen wollte, so würde ihr Versprechen daran sicher nichts ändern.


    Crassus wusste nicht warum, aber in der Zeit, in der Arrecina am wenigsten sagte und somit am wenigsten von sich gab, war sie am intensivsten präsent. Selbst wenn er die Augen schloß meinte er sie genau vor sich fühlen zu können. Wie sie fröhlich lächelte, sich ihre Brust rythmisch wog und vereinzelte Haarsträhnen im Wind sich drehten. Und als er die Augen öffente wurde dieser Tagtraum war und genau so, wie er sie sich vorgestellt hatte stand sie vor ihm.
    Crassus klebte förmlich an ihren Lippen, als sie sich mit der Zunge für einen kurzen Augenblick darüber fuhr. Er meinte beinahe die Feuchte der Zunge fühlen zu können, so intensiv hatte er sie verfolgt. Dieses liebliche Rosa, dieses so verlockende Rosa. Und dann diese kurze Berührung, an der Hand. Doch nicht lange, denn die Hitze breitete sich sofort über den ganzen Körper hinweg aus... Crassus fühlte sich so wunderbar glücklich und wohl, wie schon lange nicht mehr. Es kostete ihn zwar einige Überwdinung, doch als er die folgenden Worte sprach, waren sie absolut ernst, auch wenn sie beinahe gehaucht wurden. Hab ich dir schon einmal erzählt, wie wunderbar du bist?

  • Wahrscheinlich sollte sie ihren Vater mal fragen ob die Möglichkeit bestünde, dass sie auch einen Praetorianer bekommen konnte. Als ein Aufpasser war er sicher besser geeignet als dahergelaufener Sklave. Ihr Vater konnte ihr doch sicher diesen kleinen Wunsch nicht abschlagen. "Äussere nicht solche Gedanken wir könnten noch auf dumme Gedanken kommen", meinte sie ebenfalls im Scherz und war auf der Stelle wieder seinem Schmunzeln und Lächeln verfallen. Sie konnte gar keinen richtigen, klaren Gedanken fassen und sie verfluchte, nicht zum ersten mal an diesem Tag, diesen Ort wo sie grade standen. Hier standen sie auf dem Präsentierteller, warum konnten sie nicht einfach im Garten einer Villa sein, verdeckt von ein Paar Büschen und Bäumen, mit dem Gesang der kleinen Vögel die hier überall rummachten und dann einfach nur sie beide wie sie in der Mitte standen und sich anschauten......
    Vielleicht sollte dieser Gedanke ja einmal Wirklichkeit werden. Wünschen würde sie es sich sehr und sie konnte es nur hoffen, dass es funktionieren würde, irgendwie und irgendwann. Wie alt er wohl sein mochte? Sicher viel älter als sie, aber das spielte keine Rolle, denn hier geschah etwas was nichts mit dem Alter zu tun hatte. Sicher wäre sie ihm auch verfallen, wenn sie sich getroffen hätten und sie wäre über zwanzig gewesen. Es war einfach seine umgängliche Art, das leicht schüchterne und dann wieder das Starke. Es war einfach der perfekte Mix den dieser Mann hatte.


    Seine Berührung löste die verschiedensten Empfindungen in ihr aus, die sie sich vorstellen konnte. Als seine Finger nur ihre Haut berührten begann diese zu kribbeln und zu bizzeln. Es war nicht nur da wo er sie berührt hatte, sondern zog sich ihren ganzen Arm hinauf und von da verteilte es sich in ihren gesamten Körper. Lauter Schmetterlinge schienen in ihrem Bauch gefangen zu sein und man hätte sich fragen können wie sie denn den Weg dorthin gefunden hatten. Alles andere hatte einfach keine Bedeutung mehr. Cerco starrte Löcher in die Luft und wenn er sie nun angesprochen hätte, dann wäre sie wohl über ihn hergefallen. Diese berührung schien keine Ende mehr zu nehmen, oder hatte er seine Hand schon wieder weggenommen und sie hatte es nur noch nicht bemerkt? Alles war möglich, doch als sie zögerlich ihren Blick ein kleines Stückchen nach unten wandern ließ, konnte sie seine starken Hände sehen, wie fast nur die Spitzen seiner Finger über ihren Arm strichen und eine Gänsehaut hinterließen, denn auf der Stelle stellte sie sich vor, wie genau diese Hände dabei waren ihren Körper zu erkunden und zu erforschen. Das Gefühl musste noch unbeschreiblicher sein als, dass was sie jetzt schon fühlte. Seine Stime ließ sie gebannt auf seine Lippen sehen und seine Worte, wie sie langsam aber sicher in ihren Kopf drangen.


    "....dass es der Wille der Götter ist, dass es Schicksal ist und ich mich dessen nur all zu gerne fügen möchte. Dieser Ort kann gar nicht der ungeeigneste sein, denn sonst hätten wir uns hier nicht getroffen, meine Sklaven sich nicht gestritten und dein Pferd nicht buchstäblich den Geist aufgeben. Jemand wollte es so und ich möchte mich nicht sträuben dies anzunehmen, denn ich tu dies aus freien Stücken..." Nun war sie es die schluckte und sich wieder über die trockenen Lippen fahren musste, die sich nach Wärme und ein wenig Feuchtigkeit sehnten, sei es nur ein klein wenig davon.


    "Sowie ich wieder zu Hause bin werde ich damit anfangen und beten. Wenn es sein muss den ganzen Tag.Mein Vater darf einfach nicht nein sagen, das würde ich nicht verkraften." Sie hoffte inständig, dass ihr Vater nicht einfach unüberlegt nein sagen würde. Arrecina war sich selten in ihren noch so jungen Leben in einer Sache so sicher gewesen wie in dieser. Sie wollte diesen Mann, auch wenn sie ihn nicht kannte. "Nichts wird mich davon abhalten dir einen Brief zu schreiben. Du wirst auf jeden Fall eine Nachricht von mir erhalten, das verspreche ich dir. Ich werde eine Sklavin des Hauses schicken, die dir dann einen Brief überbringen wird."


    Ihre Finger legten sich um seine Hand, als er dieser ergriff und fast wäre sie ihm noch mehr entgegen gekommen, aber schnell kam ihr wieder in den Sinn wo genau sie sich hier befanden. Ihre dunklen Augen musterten ihn und sie suchte nach den passenden Worten, während auch sie den Druck seiner Hand erwiederte und ebenfalls einen leichten Druck ausübte. Normalerweise hätte sie ihm kein Versprechen geben dürfen, denn nun müsste sie seine Hand ja los lassen, was ein kleines und zaghaftes Lächeln auf ihre Lippen zauberte. Ihre Finger schlossen sich noch etwas fester um seine Hand. "Du hast mein Versprechen, aber meinetwegen musst du meine Hand gar nicht mehr loslassen."


    Langsam wagte sie kaum noch zu atmen. Vielleicht hatte sie Angst, dass der kleinste Hauch ihn wegwehen könnte und sie dann ganz alleine hier stünde. Wieder schluckte sie und wieder machte er sie sprachlos. Als sie etwas sagen wollte versagte ihre Stimme einfach und es kam kein Ton hervor. Nervös fuhr sie sich mit ihrer freien Hand an ihrer Wange entlang und spürte wie sie ein klein wenig zitterte. Kalt konnte ihr sicher nicht sein, viel mehr war es die Anspannung und die Aufregung die sie ihm gegenüber empfand.


    "Ich kann das nur zurückgeben. Ich möchte jetzt nichts mehr, als wenigstens ein paar Augenblicke ganz alleine mit dir sein. Nur wenige Sekunden...", flüsterte sie ihm zu.

  • Wieso denn nicht, mir gefällt dieser Gedanke immer besser. Wäre doch mal was neues, als das immer gleiche: Tod durch Steinigung seiner Kameraden. Dann würde die Strafe absofort "Tod durch Eingießen in Gold zur Verschönerung des Haushaltes des Kommandeurs" heißen. Naja, an dem Namen müsste man wohl noch was ändern....
    Allerdings
    Crassus begann diese Idee ernsthaft abzuwägen, weshalb er sehr ernst und auch in einem recht geschäftlichen Tonfall redete. gibts bei einem Prätorianer in Gold einen großen Nachteil zu einem Sklaven in Gold, den wir bisher übersehen haben: ein Prätorianer ist, im Gegensatz zu einem Sklaven, immer wertvoller wenn er noch lebt, als wenn er tot ist. Selbst dann, wenn er in Tonnen voller Gold schwimmt. Schließlich sind bei den Prätorianern nur die besten des ganzen Imperiums. Diese kann man gar nicht mit Gold aufwiegen, denn so viel Gold würde es wohl auf dem gesamten Erdkreis nicht geben. Das heißt das bringt uns nicht weiter, denn es wäre ja auch nicht in unserem Sinn, wenn wir einen Prätorianer in Gold gießen danach mit der Statue aber weniger Wert haben, als wir zuvor schon hatten. Wäre ja ein Verlustgeschäft. Schade eigentlich, müssen wir uns wohl doch noch was neues einfallen lassen. meinte er dann zum Ende hin schmunzelnd. Denn auch wenn er erwogen hatte, ob es wohl gehen würde und im Kopf schon alles durchgespielt hatte, so hatte er ja nie wirklich vor gehabt, das auch wirklich so umzusetzen. Schließlich waren ihm seine Männer mindestens so heilig wie die Tempel der Götter. Und diese würde er ja auch nicht bei einem Würfelspiel als Einsatz setzen. Allerdings war gerade etwas, sogar jemand, auf dem besten Weg, sich zu den Tempeln und Crassus' Männern zu gesellen...


    Ihre Reaktion auf seine Berührung, auf das Streichen über ihren Arm, war Crassus nicht entgangen, im Gegenteil, er meinte sie sogar spüren zu können. Auch wenn die Berührung nur einige wenige Sekunden andauerte, so spürte er erst ihre samtig weiche Haut, doch schon wenige Zentimeter weiter leichte Erhebungen auf ihrer Haut. Jedes Härchen auf ihrer Haut hatte sich gehoben und streckte sich seinen Fingern entgegen. Und er, mit seiner Berührung, hatte das ausgelöst. Wie gerne hätte er jetzt seine Hand noch viel weiter über ihre Haut geschickt, auf dass sie jeden Winkel erkunden, jedes Versteck finden und berühren möge. Doch er wusste sehr gut, dass es bis dahin leider noch ein langer Weg sein wird, so er je ein Ende finden würde. Sicher war das ja noch lange nicht - doch damit verschwendete Crassus keinen Gedanken mehr, denn nun wollte er die letzten Momente der heißen Berührung miterleben.
    Viel zu früh, wie Crassus fand, war die Berürhung wieder zu Ende. Doch er wusste genau, dass er es hier in der Öffentlichkeit nicht übertreiben sollte. Denn sonst würde alles zu Ende sein, bevor es richtig angefangen hatte. Wobei das eigentlich sowieso unsinnig war. Schließlich standen sich Arrecina und Crassus hier keinen Meter voneinander entfernt gegenüber und starrten sich fortwährend intensiv in die Augen. Jeder Blinde hätte erkannt, dass in und zwischen den beiden gerade etwas fortging, was so nicht unbedingt passieren sollte. Doch für solch kühle und berechnenden Gedanken hatte Crassus gar keine Zeit. Viel zu sehr war er in den Rausch gefallen, welchen Arrecina in ihn ausgelöst hatte. Ein Rausch der alles um ihn unwichtig und vergessen machte und nur das hier und jetzt bedeutsam wirken ließ. Sekunden wie Stunden vergehen ließ, um ja jeden Moment auskosten zu können. Doch am Ende trotzdem viel zu schnell vergangen waren.


    Crassus nickte langsam und bedächtig zu ihren Worten, um sie ja nicht durch eine hastige Bewegung nichtig zu machen. Ihre Worte jagten ihm einen wohligen Schauer über den Rücken. Genau. Nur ein Narr stellt sich dem Willen und Wunsch der Götter entgegen. Und ich bin bereit alles dafür zu tun, um den göttlichen Willen zu erfüllen. Wieder hängte er an ihrer Zunge als sie sich ihm kurz zeigte. Wie gerne er doch auch das getan hätte, was ihre Zunge tat. Wie gerne er doch all das machen würde, was er gerne machen wollte.


    Ich befürchte fast, dass ich gar nicht in der Lage wäre, zu Hause zu den Göttern zu beten. Denn meine Gedanken würden ja doch nur einer einzigen Göttin gelten. ganz unverholen und ohne jeglichen Scham ließ Crassus für sie offensichtlich seinen Blick über ihren Körper gleiten. Er wollte sie ruhig wissen lassen, dass er ihren Kröper begehrte. Ich werde tun, was ich kann, um deinem Vater ein Ja so leicht wie möglich zu machen. Leiste du, wenn es dir möglich ist, auch einen Teil dazu bei und rede mit ihm. Kein Vater kann der Tochter den innigsten Wunsch verwehren. Gar keiner.


    Als sie den Druck erwiderte, fühlte sich geborgener und geliebter als er es in dem Schoß seiner Mutte je hatte. Selten fühlte er sich in seinem Tun und Handeln so bestätigt wie eben gerade jetzt. Denn auch wenn diese Berührung nicht sein durfte, so hatte sie sie erwidert. Und selbst nachdem sie ihm ihr Versprechen gab, ließ sie im Druck nicht nach oder ließ Crassus Hand gar los. Im Gegenteil, sie verstärkte den Druck sogar und Crassus hatte alles andere vor, als ihre Hand loszulaßen. Mit einem Schmunzeln erwiderte er: Ich hatte auch nichts anderes vor. Bisher hatte Arrecina ja immer nur Crassus Berührungen erfahren. Dieses mal war es aber das erste Mal, dass Crassus eine absichtliche Berührung von ihr erfuhr. Und berührt zu werden, fühlte sich viel besser an, als nur zu berühren.


    In den folgenden Momenten wuchs in Crassus die Anspannung geradezu sprunghaft. Denn es schien so, als ob Arrecina etwas sagen wollte, es aber nicht konnte. Ihm entging es nicht, wie sie sich leicht zittrig über ihre Wange strich, was Crassus Anspannung nur noch weiter wachsen ließ. Immerhin war sie ja eben auch noch nicht so aufgeregt gewesen und das konnte ja nur bedeuten, dass gleich etwas passieren würde. Er strich ihr mit dem Daumen beruhigend über ihren Handrücken und erhöte den Druck auf ihre Hand etwas, um ihr klar zu machen, egal was sie sagen wollte, sie sollte es ruhig sagen, vor ihm oder seiner Reaktion bräuchte sie sich nicht fürchten. Schließlich fühlten ja beide ähnlich.
    Als sie es dann ausgesprochen, eher geflüstert hatte, kribbelte es wieder in Crassus gesamten Körper. Sie sprach ja nur das aus, was sich auch schon Crassus gewünscht hatte, nur bisher noch nicht den Mut dazu hatte. Ebenso flüsternd antwortete er ihr: Du kannst dir sicher sein, dass auch ich nirgendwo lieber sein würde. Doch du weißt genauso gut wie ich, dass das weder sein noch passieren kann oder darf. Zumindest noch nicht. Doch es wird die Zeit kommen, in der auch wir ganz ungestört und völlig allein sind. Und ich bin mir sicher, dass diese Zeit gar nicht mehr weit entfernt ist. Versprochen.

  • Dieser Mann schaffte es wirklich immer wieder aufs Neue sie so zum lächeln zu bringen. Er war wirklich auf eine ganz besondere Art lustig, vor allem was seine Gedanken betraf, wenn man mal bedachte, dass sie es vorhin nur so zum Spaß gesagt hatte, das mit dem vergolden. Es schien nun eine wirkliche Idee geworden sein und vielleicht wurde sie ja wirklich irgendwann einmal umgesetzt. Naja aber diese Gedanken sollte man langsam in eine andere Schublade stecken, denn sie hatte grade ganz andere Gedanken ihm gegenüber als sich damit zu beschäftigenw er in Gold besser wirken würde als ein anderer.


    Sie hatte immer noch seine Berührung im Kopf, denn ihre Gänsehaut war geblieben, auch als seine Hand nicht mehr über ihren Arm strich. Wie sehr sehnte sie sich doch nach mehr, nach viel mehr. Sie wollte seine Hände spüren, wie sie ihren Körper erkundeten und seine Lippen wie sie wohl schmecken mochten. So viele Gedanken gingen ihr durch den Kopf und doch wusste sie, dass sie diese eigentlich gar nicht denken durfte. Aber hatte sie sich schon einmal an solche Verbote gehalten? Sicher nicht sonst wäre sie nicht in das Zimmer ihres Großcousins gegangen. In seinen Augen konnte man wirklich nur versinken und sie schienen einen in sich aufzunehmen. Immer wieder haftete ihr Blick an seinem fest und sie wollte sich auch gar nicht mehr von ihm lösen. Wie konnte ein Moment, eine Begegnung einen nur so verzaubern und verändern? Es war um sie geschehen und für sie zählte nur noch dieser eine Gedanke: Einen Weg zu finden wie sie mit ihm zusammensein konnte und das wenn möglich für immer. Vielleicht hatte sie wirklich eine Möglichkeit mit ihrem Vater hierrüber zu reden, aber ob sie ihn, sollte er wirklich nein sagen, überzeugen könnte wusste sie nicht, denn auch ihr Vater konnte eine sture Seite haben.


    Die Gänsehaut, die nicht mehr gehen wollte, verstärkte sich noch mehr als sein Blick so unversonnen über ihren Körper ging. Das Gewand welches sie trug, stellte die doch weiblichen und gleichzeitig kindlichen Konturen sehr zur Schau. Zwar konnte man nur erahnen was sich darunter verbarg, aber dennoch genug sehen um seine Fantasie anzuregen. Die meisten Stoffe die sie hatte zeigten viel und doch nichts. Sie wusste sehr wohl mit ihren weiblichen Reizen zu spielen und umzugehen und geizte damit nicht. "Deine Worte werde ich immer in meinem Herzen tragen. Ich werde alles versuchen meinen Vater von dieser Verbindung zu überzeugen. Ich verspreche dir das und werde dieses Versprechen ganz sicher nicht brechen. Mein Vater, so hoffe ich, wird auf meine Worte hören und mir diesen einen Wunsch nicht verwähren." Sie hoffte das innständig, hatte aber bei dem Gedanken ein ungutes Gefühl. Es standen noch einige Gespräche mit ihrem Vater offen, denn sie hatten bis jetzt noch nicht wirklich die Zeit finden können zusammen zu reden. Sie wollte sich nicht ausmalen was geschehen würde, wenn er erfuhr wie sie hier her nach Rom gekommen war. Schnell war der Gedanke auch wieder ganz weit weg, denn er passte nicht zu dieser schönen Situation.


    Sie war unendlich froh, dass er ihre Hand nicht los ließ und sogar den Druck noch etwas mehr verstärkte, so konnte sie sanft ihren Daumen über seinen Handrücken streichen lassen. Das Gefühl breitete sich dabei in ihrem ganzen Arm aus und erwärmte ihr Herz dabei. Am liebsten wollte sie seine Hand nicht mehr los lassen und fast hätte sie ihn näher an sich ran gezogen, aber das durfte sie nicht. Nicht hier und nicht heute, vielleicht auch nicht morgen, aber irgendwann würde es möglich sein, das wusste sie. "Ich weiß es und ich weiß auch, dass der Tag kommen wird wo wir das dürfen oder einfach machen werden" schmunzelte sie. "Ich finde es immer noch unglaublich wie man vor einem Menschen stehen kann, den man nicht kennt, aber dennoch weiß, dass man füreinander bestimmt ist. Es ist ein wunderbares und doch seltsames Gefühl, eines welches ich nicht mehr hergeben möchte."


    Ihr Blick ging noch einmal auf die Seite um sich zu vergwissern, dass sie nicht wirklich gestört werden würden, aber weder Cerco noch einer der Prätorianer schien sich für sie beide zu interessieren was auch ganz gut so war. Was hätte sie jetzt nicht alles gegeben um wirklich alleine mit diesem Mann zu sein. "Ich werde gespannt warten und hoffe, dass mein Vater mir erzählen wird, wenn er mit dir gesprochen hat oder, dass er mich dann vielleicht mit zu diesem Gespräch holt und ich gleich bei euch etwas dazu sagen kann."


    Wieder, einfach so, begann es in ihrem Bauch zu kribbeln und krabbeln und ein Schauer lief über ihren Rücken, einfach nur so, weil sie ihm wieder in seine Augen gesehen hatte.

  • Der bisherige Tag hatte bisher schon wirklich Formen angenommen, die Crassus so nie im Leben erwartet, noch befürcht oder gar erhofft hatte. Sicherlich hatte er schon öfters von dem Moment geträumt, in welchem er die Frau seines Lebens finden und kennenlernen würde, dass das aber nun jetzt, heute, sein würde, damit hätte er selbst im Traum nicht geantwortet. Schließlich hatte er dafür ja nichts getan. Er war nicht auf der Suche, hatte nicht einmal mit dieser Absicht jemanden angesprochen. Es geschah alles von selbst, so als ob es vorherbestimmt wäre und es keinen anderen Weg gäbe - zumindest keinen, über den es Wert wäre, nachzudenken. Und zu Crassus großer Zufriedenheit, dachte seine Gegenüber, das war die Frau mit der er im Moment nichts lieber machen würde, als mit ihr den Rest des Lebens zu verbringen, dachte mehr als nur ähnlich. Sie empfand und fühlte sogar gleich. So fühlte sich jede Berührung, die zwischen den beiden zustande kam - am Anfang noch meist zufällig, nun immer öfters gewollt und sehr eindeutig in eine Richtung weisend - wie ein noch nicht entdecktes Feuerwerk an.
    Und immer wieder mischte sich Crassus körperliches Verlangen in seine Gedanken ein. Er hatte sich zwar schon eine ganze Weile keine "Lebensqualität" mehr gegönnt, doch auch wenn er gerade aus einem Lupaner kommen würde, so würde er sich wohl genauso vorstellen, wie sie wohl aussehen würde, wenn sie gar nichts mehr anhaben würde. Wie sich ihre Haut wohl anfühlen würde, wie die Stellen schmecken würden, die - hoffentlich - noch kein Mann zuvor schmecken und erleben durfte. Er wusste, dass es für diese Gedanken noch viel zu früh war und, dass er möglicherweise das nie erfahren würde - doch wer würde sich von diesen negativen Gedanken schon abbringen lassen, wenn das Objekt der Begierde ähnlich dachte? Außerdem wäre, wenn diese Befürchtungen tatsächlich eintreffen würde, dann immernoch mehr als viel zu viel Zeit, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen und es zu bedauern.
    Als Crassus einmal vorsichtig seinen Kopf hob, umzuschauen, was eigentlich um sie herum gerade passierte, so fielen ihm die Prätorianer wieder ein. Und mit ihnen seine Verpflichtung und seine Aufgabe, die er jetzt eigentlich zu erledigen hatte. Gedanklich seufzte er, äußerlich sah er aber mit einem Lächeln zu ihr. Ein paar Minuten würde man ihm noch schenken müssen - ansonsten müsste er sie sich eben nehmen.


    Es wunderte Crassus beinahe, dass sie gar nicht mal im Ansatz rot wurde, als er so offensichtlich ihre Figur musterte. Aber das passte ganz gut zu seiner Einschätzung, denn immerhin hatte sie heute schon mehr als nur einmal gezeigt, wie "weit" sie eigentlich für ihr Alter und Stand ist und sie offenbar nicht viel Scham den Männern gegenüber besitzt, auch den Männern gegenüber, die an weit mehr als nur an einem netten Gespräch über das Wetter interessiert sind. Ich werde nach dem heutigen Tag noch viel mehr für immer in meinem Herzen tragen, liebste Arrecina. Deine Stimme, deine Berührungen, deine zarte Haut, deinen Duft, dein Lächeln und deine Augen, die brauner und anziehender sind, als die einer jeden Hispanierin. Deine Lippen, deine Nase, deine Haare. Um es mit einem Wort zu sagen: dich.Bei ihren folgenden Worten, fielen ihm ihre Zweifel auf, inwiefern sie ihren Vater im Falle eines Falles überzeugen könnte. Entweder, weil ihr Vater sie behätschelte und betätschelte, sodass sie, seiner Meinung nach, eh nie alt genug wäre um zu heiraten und am besten, immer sein Liebling bleiben würde, oder weil sie und er kein allzuguten Verhältnis miteinander hatten, sodass ihr Vater sie auf jeden Fall verheiraten wollte, nur um ihr zu zeigen, dass er doch der stärkere ist. Egal welches nun der Fall wäre, beides wäre, so fand Crassus, gleich schwer zu überwinden. Schwer, aber nicht unmöglich.


    Mit ihren nächsten Worten, mahte sie noch einmal und unmissverständlich klar, dass sie ihn noch einmal treffen wollte, auch wenn sie dafür wider den Willen ihres Vaters handeln müsste. Crassus hatte glücklicherweise keine solche Probleme oder Zwiespälte. Er war alt genug um auf sich selber aufzupassen und eine Patrizierin wäre als Partie ja nun auch nicht wirklich schlecht. Denn auch wenn die Patrizier in der heutigen Zeit lange nicht mehr so stark und mächtig wie einst waren, so waren sie trotz allem noch Patrizier. Und das würden sie auch immer sein, selbst wenn sie einmal alle jenseits des Tibers wohnen müssten. Wir dürfen alles, was wir nur wirklich wollen. Und daran wird uns kein Wort, kein Verbot der Welt hindern. Versprochen. er erwiderte ihr Lächeln, ließ aber ihre Hand langsam aus seiner Gleiten. Ja, es ist wahrich unfassbar, wie schnell sich das komplette Leben doch zum positiven ändern kann. er grinste schelmisch Doch bis wir endlich das tun können, was wir wirklich wollen und unsere Gefühle so stillen können, wie wir es gerne tun würden, ist es noch ein langer und steiniger Weg. Aber kein zu langer.


    Wir werden schon Morgen mehr wissen, da ich beschlossen habe, mich gleich morgen auf den Weg zu ihm zu machen. Ich möchte nämlich keine Zeit verlieren, ehe ich dich wieder sehen kann und dich vielleicht endlich einmal in den Arm nehmen darf - ohne, dass wir uns dabei verstecken müssen, als wenn wir auf der Flucht wären. er schmunzelte leicht, ging aber gleichzeitig einen kleinen Schritt nach hinten, um ja nicht mehr in Versuchung zu kommen. Doch ich glaube fast, dass ich mich solangsam wieder auf den Weg machen wollte. Sonst schickt der Imperator noch Suchmannschaften nach mir aus. er grinste breit, auch wenn ihm ganz anders zumute war. Viel lieber hätte er noch hier weiter mit ihr geredet, doch irgendwann musste dieser Moment hier ein Ende nehmen, das war beiden klar gewesen. Und es wäre ja kein "Lebe wohl", sondern ein "Auf Wiedersehen" ;)

  • Dieser Mann konnte einem tausend Dinge durch den Kopf gehen lassen indem er nur einen Satz sagte oder einem nur eine Berührung schenkte. Von heute an wusste sie, auch wenn sie ihn nicht kannte, dass sie ihn gar nicht mehr missen wollte. Für immer wollte sie bei ihm bleiben und sie wusste, dass sie es schaffen würden, denn es war der Wille der Götter. Sie hoffte es, dass es so war, denn etwas anderes konnte sie sich nicht vorstellen, schließlich hatten sie sich erst vor so kurzer Zeit kennengelernt und bei Weitem wussten sie noch nicht alles von sich. Seine Lippen, jede Bewegung von ihnen machte sie fast wahnsinnig. Denn zu gerne wollte sie diese kosten, aber wusste auch gleichzeitig, dass es einfach nicht gehen würde. Nicht hier, nicht heute und nicht so lange sie sich nicht wiedersahen, aber das würde sie, egal wie.
    "Auch du hast deinen Platz in meinem Herzen und zwar den größten Teil davon. Ich kann es nicht wirklich fassen wie man sich zu einem Mann so hingezogen fühlen kann, wie ich es bei dir tue. Ich weiß nur, dass mein Herz mir den Weg weist und es sagt mir, dass es bei dir bleiben möchte und dafür auch alles in Kauf nehmen wird was nötig ist um dies alles umzusetzen." Arrecina lächelte ihn wieder an und dabei leuchteten ihre Augen wieder auf, als würden tausend Sternlein in ihnen blinken. Selten hatte es je etwas männliches geschafft sie so zum leuchten zu bringen, eigentlich nur einer, und der war verwandt mit ihr und durfte sie eigentlich nicht anfassen, auch wenn sie sich nicht an solchen Verboten störte. Sie waren kein wirkliches Hindernis, denn es waren nur Verbote die man umgehen konnte, denn dazu waren sie eigentlich da und auch wenn man Crassus und ihr verbieten würde sich zu sehen, dann würde sie einen Weg finden, denn es waren nur Worte oder man müsste sie in ein Zimmer sperren und das würde ihr Vater ganz sicher nicht wagen, zumindest dachte sie es.


    Nocheinmal durchströhmte sie ein wundervolles Gefühl, als seine Hand langsam von ihrer glitt, war aber gepaart mit der Erkenntnis, dass sich die gemeinsame Zeit schneller dem Ende näherte als sie es gewollt hätte. Wie gerne hätte sie ihn doch festgehalten nur um ihn einmal zu umarmen, ihn einmal ganz nahe bei sich zu spüren und nur einmal ihre Lippen seine kosten zu lassen, aber sie würde Geduld aufbringen, das wusste sie und sie würde es versuchen, auch wenn sie sicher nicht zu den geduldigen Menschen gehörte, aber hier ging es um weit mehr. Hier ging es um Liebe, um Liebe die aus heiterem Himmel auf die Erde stürzte und sie beide getroffen hatte und sie wusste einfach, dass es sich lohnen würde dafür zu kämpfen.


    "Ich werde warten und wenn es mein halbes Leben dauern würde. Ich werde dafür kämpfen, denn keiner kann meine Gefühle auslöschen auch wenn ich sie selber nicht verstehen kann, da sie auf einmal einfach da waren. Es sind wundervolle Gefühle die ich empfinde und ich möchte sie auf ewig mit dir teilen." Wieder wurde sie rot, denn solche Worte hatte auch sie noch nie zuvor gesprochen, es war das erste mal für sie, aber sie kamen von Herzen wie so vieles auch noch. Als er diesen Schritt zurück ging war es etwas endgültiges und sie wäre gerne auf ihn zugekommen, aber das hätte den Abschied wohl noch schlimmer gemacht. "Vielleicht werden wir uns dann ja morgen schon sehen dürfen, oder der Zufall will es und ich werde von meinem Vater dann zu dem Gespräch gerufen. Ich freue mich und ich werde hoffen, dass es gut enden möge. Es ist in Ordnung, ich muss leider auch langsam los, sonst schlagen sich in fünf Minuten die Sklaven vielleicht wirklich noch den Kopf ein und das möchte ich hier grade nicht. Ich freue mich auf ein Wiedersehen und wünsche dir bis dahin nur das Beste."

  • Crassus fand es eigentlich schade, dass jetzt schon einer seiner denkwürdigsten und schönsten Momente seines Lebens zu Ende gehen sollte. Und das, wo er ihn doch sogar aus eigenem Antrieb beendete. Denn wenn er es gewollt hätte, hätte er sich ja sicher noch etwas mit der Kleinen unterhalten können. Doch noch ehe er diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte - und die Gelegenheit bekam, seinen Entschluß wieder rückgängig zu machen -, kam ihm wieder die Einsicht, welche ihm überhaupt zu diesem Entschluß gebracht hatte: es hatte ja keinen Sinn hier noch weiter rumzustehen - denn auch wenn er sich in ihrer Umgebung sehr wohl fühlte, so änderte dies ja noch nichts an ihrer Gesamtsituation. Denn er wollte es für einige Momente mehr hier, in dieser Zweisamkeit nicht provozieren sie vielleicht nie mehr sehen zu dürfen und den Zorn ihres Vaters auf sich zu ziehen. Und überhaupt, wenn er Glück hatte, durfte er sie ja vielleicht sogar schon ab dem morgigen Tag wieder und ab dann sogar regelmäßig treffen, wenn er es jetzt nicht für einige Momente mehr aufs Spiel setzte.
    Deshalb erwiderte er ihr Lächeln ehrlich und widerstand nur sehr knapp der Versuchung, ihre Hand noch einmal zu drücken. Um sicher zu gehen ging er sogar noch einen kleinen Schritt zurück, sodass zwischen ihnen nun eine eher angepasste Distanz herrschte. Dein halbes Leben wirst du nicht warten müssen, liebste Arrecina. Auch wenn es mir so vorkommen wird, egal wann ich dich wieder sehe. Selbst wenn ich dich schon morgen wieder sehen sollte, wird die Zeit bis dahin so langsam verstreichen, dass ich meinen werde, bis dahin doppelt so alt geworden zu sein.


    Um jetzt ja nicht noch mehr über den Abschied nachzudenken ging er langsam noch einen Schritt von ihr weg: Machs gut, mea columba. er rang sich ein kleines Lächeln ab und bereute es, schon zu weit weg von ihr zu sein, um noch einmal ihre zarte Haut spüren zu können. Nach einigen Sekunden, die wie Minuten vergangen waren, wandte er sich militärisch um und ging schnellen und festen Schrittes zu seinen Männern und der Unglücksstelle seines Pferdes, welches inzwischen schon weggebracht wurde - es war tot, zurück. Bei seinen Männern angekommen fuchtelte er mit seinen Armen wild in der Luft herum, welche sich daraufhin sputeten auf die Pferde zu kommen. Ohne sich noch einmal umzudrehen setzte dann Crassus und mit ihm die Gruppe den Weg fort, der vorher so jäh unterbrochen wurde.

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