"Nein, haben wir bis jetzt noch nicht wirklich, über welche politische Ansichtsweise möchtest du sprechen? Frauen im Senat? "
"Welcher Kurs, vielleicht kann Glabrio sich dazu äussern ..."
"Nein, haben wir bis jetzt noch nicht wirklich, über welche politische Ansichtsweise möchtest du sprechen? Frauen im Senat? "
"Welcher Kurs, vielleicht kann Glabrio sich dazu äussern ..."
Furianus lächelte.
"Ich meinte den politischen Kurs, die derzeitige Lage. Des Senats Räder schreiten nur sehr langsam voran und Dacia ist immer noch nicht vollkommen unter des Imperators Gewalt, Germania trotzt unseren Legionen immer noch.
Eine nicht wirklich angenehme Lage, die man schnell beseitigen könnte, wenn man sich nur dransetzt und bemüht."
"Achso, nein, diesem haben wir uns noch nicht gewidmet, aber sag was ist mit Dacia und Germania? Ich war bis jetzt der Meinung, wir kontrollieren die Provinzen?"
"Ja, auch ich bin für politische Themen!" Endlich schien es zu einem interessanten Thema zu kommen...
"Ich bin lediglich über den Abzug einiger guter Männer aus der Legio IX in die Legionen I und II überrascht.
Denn ich hoffte auf eine Offensive gegen die Germanen, doch nun scheint man diesen Dauerzustand und die Sicherung der Grenzen, welche sowieso mit der Zeit überfallen werden, auszubauen. Ich finde es erschreckend, dass man sich nun von einem Barbarenvolk abschottet, anstatt eine Offensive zu starten und diese endgültig die Klinge des römischen Gladius spüren zu lassen."
Furianus war schon immer in solchen Belangen durch seine hitzige Art aufgefallen, so vielleicht auch in diesem Moment. Es war ihm jedoch relativ egal, denn er konnte sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass Barbaren immer wieder einbrachen und dadurch eine gewisse Überlegenheit einschlich, da der Senat und Kaiser nicht viel dagegen unternahmen. Eine gefährliche Situation, die er sich sehr gut vorstellen konnte, wenn andere Völker, durch diese Kunde beflügelt, das Schwert gegen das größte Menschenreich richten.
"Ich bin absolut gegen eine Offensive. Schon Tiberius hatte gesagt, dieses Land wäre den Tod keines einzigen römischen Legionärs wert. Der Ansicht bin auch ich. Selbst Drusus und germanicus, erfolgreiche Feldherren, haben dieses Land nicht unterjochen können, ganz zu schweigen von Varus. Wir müssen den tatsachen ins Auge sehen - durch die dezentrale, verstreute Besiedlung Germaniens, durch die Verrücktheit seiner Einwohner und seiner Unwirtlichkeit ist es unmöglich, das Land zu erobern. Ich denke, wenn wir die Germanen in Ruhe lassen, werden sie uns auch sein lassen."
Da fühlte er sich natürlich angesprochen, doch er verschwieg lieber seine Jugend und die Erfahrungen aus dieser als Argument - es gab genug für eine Offensive.
"Das sind Barbaren, werter Magistratus, ich bitte das nicht zu vergessen. Sie spießen Köpfe auf, essen rohes Fleisch und ich kann ja wohl mit Fug und Recht behaupten, dass sie auch dem Kampfe niemals abgeneigt sein werden. Sie sind wie Wölfe, sie müssen kämpfen, um sich vor den anderen zu beweisen und ihre Stellung zu behaupten. Damals kämpften sie untereinander, doch heute haben sie einen gemeinsammen Feind, uns.
Ich glaube nicht, dass sie jemals römischen Boden meiden, dass sie römisches Gras wachsen lassen, nein, sie werden immer kämpfen, auch wenn aus unserer Seite nichts geschieht. Sie deuten es wahrscheinlich als Zeichen der Schwäche, dass die Grenzen nun zur Defensive ausgelegt werden.
Mag Tiberius gesagt haben, dass dieses Land nicht des Todes eines einzigen römischen Legionärs wert ist, doch es werden noch immer Römer, mögen es auch nicht Soldaten sein, angegriffen, werden überfallen. Bis wir sie nicht ganz unterjocht haben werden sie Römer töten oder es zumindest versuchen. Wir können da nicht einfach zusehen, denn sie können sich mobilisieren und zu einer sehr ernsten Gefahr werden.
Die Ansicht, dass wenn wir ihnen nichts tun, sie uns ebenfalls in Frieden lassen, ist weder korrekt, noch im Zusammenhang mit den Barbaren angebracht."
Er war sich sicher, dass man hierzulande nur recht selten einen echten Barbaren zu Gesicht bekam, besonders nicht diese.
Aber es lag nicht an ihm über den Mann zu urteilen, er wusste, dass dies niemals eintreten würde, die Barbaren würden weiterhin ihr Unwesen in den Wäldern treiben und ihren Mordgelüsten nachgehen.
"Die Germanen sind Barbaren und gehören unterworfen, Rom sollte über sie herrschen, aber leider gibt es da nicht wirklich was zu holen, da wäre Parthien schon lohnenwerter, das ganze schöne Gold, welches in den Städten dort lagert ..."
Er nippte am Becher ...
"Habt ihr übrigens letztens in der Acta gelesen. Die Varusschlacht hat sich mittlerweile wieder einmal gejährt, es war das letzte mal das die Germanen eine Schlacht gegen Rom gewinnen könnten ..."
"Archtectus Provincialis, zwar stimmt es, dass die Germanen verabscheuenswete Barbaren sind, aber ich halte sie nicht für gefährlich, so lange wir auf unsere Grenze acht geben. Varus konnte nur besiegt werden, weil die Barbaren ihr Land zu verteidigen hatten und deshalb ihre Kampfesmoral unglaublich hoch war. Außerdem waren sie auf heimischem Boden. So etwas wird uns auf römischen boden nicht passieren! Die paar Überfälle von unorganisierten, dummen Germanen auf unsere Provinzen können durch unsere Legionäre doch immer ohne Mühe zurückgeschlagen werden!
Überhaupt stimme ich Agrippa zu, Parthien als Gegner ist viel gefährlicher, und die Eroberung jenes Landes wäre weitaus lohnenswerter."
"An zwei Fronten zu kämpfen ist mühselig und ermüdent, setzt entweder neue Aushebungen voraus oder den Abzug einiger Legionen aus verschiedenen Gebieten und das ist nicht sinnvoll.
Du sagst unsere Legionäre werden damit fertig, aber warum riskieren, dass tagein und -aus Römer verletzt oder getötet werden können, warum nicht gleich mit mehreren Legionen einfallen und dieses Gebiet endlich unseres nennen zu können? Da oben gibt es keine weiteren Feinde mehr, es ist schließlich das Ende der Welt.
Danach könnte man sich den Parthern zuwenden und die vielen Legionen Germaniens würden dieser Offensiver behilflich sein können, als bis auf alle Zeit an der Grenze Germaniens zu stehen und darauf zu warten angegriffen zu werden - das ist nicht sinnvoll, nicht klug."
"Nichtsdestotrotz - die Parther bilden das größere Problem. In Germanien stehen nur 4 Legionen, in Anatolien und Syrien aber, an der parthischen Grenze, 6. Auch diese haben Probleme mit der Grenze."
Agrippa nickte seinem Bruder zu.
"Nun Furianus, ich halte die Parther für das grössere Übel, gib den Germanen Wein und Gold und sie bekämpfen sich selbst. "
"Die Parther schielen schon lange auf unsere kleinasiatischen und ägypitschen Gebitet, deshalb sollte man sie zuererst besiegen und die Grenzen um die Grenzen im Osten dauerhaft zu sichern."
"Hinter dem Partherreich liegt noch eine andere Welt, welche ich nicht erfahren würde. Schon Alexander der Große schien wissensdurstig in sein Verderben gegangen zu sein, sichern wir lieber die Grenzen hier, als uns primär um ein Land zu kümmern, was von uns unzählige von Meilen entfernt ist."
Er nahm noch einen Schluck, denn jeder schien auf seinem Standpunkt zu beharren und dies war keine leichte Situation.
So blickte er die Anwesenden an und wartete auf ihre Reaktionen.
"Man müsste nicht das gesamte Land in eine Provinz umwandeln. Das Kerngebiet und der Westen werden Provinz, der Osten des Partherreiches wird unter verschiedenen Fürsten aufgeteilt, welche dann Tributpflichtige Vasallen würden. So würde also eine Pufferzone zwischen dem Reich und dem Unbekannten entstehen."
"Ob das so leicht zu bewerkstelligen ist, denn dieser Puffer sollte im Interesse Roms nicht gerade über eine Offensive verfügen, aber für die zu erwartenden Angriffe wäre diese von größten Nöten."
Warf er in den Raum hinein und nahm noch einen Schluck zu sich.
"Dieser Puffer müsste die nötigen Mittel haben, damit der Feind nicht an die Grenze des römischen Reich gelangen kann, sollte aber dieser Vasall Rom gefährlich werden, muss er durch einen anderen ersetzt werden. Wir wollen dort keinen Mithradates, dort brauchen wir einen Attalos oder Ptolemaios ..."
"Nun es ist bereits spät und ich wir konnten heute einiges diskutieren, aber ich denke es ist an der Zeit, dieses Treffen zu beenden, ich hoffe doch sehr, meine lieben Freunde, ihr findet wieder einmal ein wenig Zeit dafür, jedenfalls will ich euch für eure Zeit und euer Engagement hier danken ..."
"Ich danke dir für dieses Treffen, denn es ist sehr gut und förderlich für alle Beteiligten! Ich wünsche euch allen noch einen schönen Abend!"
Glabrio erhob sich und ging grüßend aus dem Raum und aus der Casa nach Hause.
"Danke für diesen Diskussionsabend! Es war sehr interessant!", sagte Valens, bevor er aufstand und abging.
Agrippa verabschiedete sich von den Beteiligten und verliess schliesslich die Bibliothek ...
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