[Taberna] Vita brevis, ars longa.

  • Eine Taverne mit angenehmem Erscheinungsbild, im Velabrum an der Verbindungsstraße zwischen Forum Romanum und Forum Boarium auf der dem Palatin zugewandten Seite gelegen. Redliche Bürger sind hier zu finden, dazwischen einige vielleicht nicht ganz so redliche Geschäftsmänner. Sie gönnen sich nach getaner Arbeit ein Mahl oder kommen, um bei einem kleinen Imbis zu Reden oder zu Verhandeln. Vor der Tür steht ein Hühne von Mann - an dessen Oberkörper Gracchus' Blick nicht gänzlich unbeeindruckt vorbeiziehen kann - welcher dafür Sorge trägt, dass Gäste, die nicht zahlunskräftig erscheinen, draußen bleiben müssen. In Begleitung des Sextus Pomponius betritt Gracchus das Etablissement und der Sklave Sciurus sorgt sogleich dafür, dass ihnen ein angemessener Tisch zugewiesen wird. Wenig später, nachdem sie sich auf den Klinen niedergelassen haben, werden Wein und eine Obstschale gebracht.
    "Vita brevis, ars longa - Das Leben ist kurz, die Kunst jedoch lang. Ich gebe zu, sie mögen ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen sein, die Worte des Seneca, denn ich vermute, das Leben wird mit einer Heirat länger werden, als uns manches mal lieb sein kann. Dennoch steht es in keinem Verhältnis zur Kunst, welche uns alle um Welten überdauern wird. Dein Anteil soll es sein, dass zumindest die Erinnerung an das bevorstehende Ereignis eine Weile überdauert und in der Gäste Köpfe bleibt. Was also umfasst dein Können, Sextus Pomponius, welche Dichter beherrschst du?"

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  • Ahjoa...dea Zweck Heiratet oiso hiea die Mittel..hmamomommp *schnalz*


    "Koanen des soag i frank und frei, koanen einzgen! Denn wie könnt ein Sterblicher beherschen der Tragöden göttlich Kunst! ...Vielmehr, so sag ich, steh ich unterm Szepter dieser Kunst und bin ihr willfährigst-scharmta Diener. Von den - zugegeben - höchst langweiligen Persern, über den - es mag einem das Heaz zerspringen - bemitleidenswertesten Oedipus, die bösartige, ja, geradezu widerlich-verwirrte Medea, bis zun Frööschen Quack, quack! liegt mir ois auf der Zung, ein wunderbarer Wein im übrigen..."

  • Erst glaubte Gracchus einem Hochstapler erlegen zu sein, doch als Pomponius fortfuhr, begann er zu lachen.
    "Wunderbar, ein wahrhafter Künstler. Ich könnte mir gut vorstellen, dass du zwischen den Gängen des Mahls einige Gedichte zur Auflockerung einstreust. Möglicherweise Valerius Catullus? Zum Ende des Mahls hin, vor dem Brautzug, dann allfällig etwas Klassisches. Eine griechische Kommödie, meinetwegen auch in Form einer Fabula Palliata. Was auch immer, es sollte nur nicht allzu lang sein, weder langatmig noch von schier endloser Dauer."
    Denn lange würden Gracchus diese Tage ohnehin werden und dem süßen Wein haftete bereits jetzt ein bitterer Nachgeschmack an.

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  • "Ja, ge, doa lachens di Musen. Zuar Linken di Kalliope, un rechts di ualte Melpomene. Catullus?


    Sakkkra, doch wual net die Akne und Septimius?*

    Sim-Off:

    *Akme und Septimius




    Wenn der Herr äs mögn tuan:


    Dua , der Romulusenkel wohlberedtster;
    Marcus Tullius, so da sind und wuaren
    und sein werden hernach in andern Joahren:
    allerheißesten Dank sagt dir Catullus. Pömpömpörömmmm




    Di loangatmigen Soachen, di lassn wa beiseidn, däs is nix fuar a fidele Hochzeidn.




    Sogns, der Herr, wuas haldns von eana anakreontischen Ode mit eana Transzendens zuam Verbalismus? Rimrimrimrirmsiisisisisi


    I kunnt besingen den Reiz der Rose. Oda wollns lieba a Spual, bei dem i die Gäste in uana Pantomime charikiere?"

  • Es dauerte eine Weile, bis Gracchus die Worte in ihre Grundformen zerlegt und wiederum zu reinen lateinischen Sätzen zusammengesetzt hatte. Dieser Dialekt verlangte ihm einiges an Mühe ab. Doch schließlich gelangte auch das letzte Wort in seinem Sinn bis in Gracchus' Bewusstsein.
    "Keine Karikatur!"
    Die geladenen Gäste waren für solcherlei zu heikel. Das Ereignis an sich war schlimm genug, da brauchte es nicht eine Eskalation dazu, weil einer der Gäste mit feinsinniger Kunst nichts anzufangen wusste.
    "Rosen dagegen sind immer gut, womöglich könntest du die Braut dabei auf irgendeine Weise mit unterbringen?"
    Antonia erinnerte Gracchus in der Tat an eine Rose. Sie war ebenso schön anzusehen, wie sie spitze Dornen hatte.

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