[Ludi Romani] Die Cena Libera in der Ludus Magnus

  • Nach den missglückten Vinalia hatte ich mir zum Ziel gesetzt, wenigstens zu den ludi romani wieder auf die Beine zu kommen, und die hingebungsvolle Pflege so mancher Hand in der Villa Flavia hatte es wieder geschafft, mir sowohl meine Kraft als auch ein passables Aussehen zurück zu bringen. Nefertiri hatte mich am Abend noch einmal rasiert, sodass nicht auch nur die Andeutung eines Barts meine Wangen umwölkte, an diesem Abend wollte ich einfach nur eindrucksvoll aussehen, denn bei der cena liber musste ein Mann erst einmal hereingelassen werden, wenn er teilnehmen wollte - als verlottertes Subura-Gezücht standen die Chancen enorm gering, also musste eine ordentliche Aufmachung her. So hatte ich mich auch für eine dunkelrote Tunika entschieden, die einen Teil der Oberschenkel noch zeigte, und natürlich die Toga, denn über dieses antiquierte Modeunglück ging nichts, wenn man Eindruck machen wollte, und genau das hatte ich an jenem Abend vor. Mit meinem Sklaven Rutger im Schlepptau, dem ich ebenso eine neue, dunkelrote Tunika gegönnt hatte, damit er mir an diesem Abend keine Schande bereiten würde und optisch zu mir passte, hatte ich mich mit einer Sänfte durch die Straßen Roms tragen lassen - noch einmal wollte ich das Risiko eines Überfalls nicht eingehen, selbst mit Bewachung nicht - und so erreichten wir den ludus magnus zur angemessenen Stunde.


    "Halte Dich vorerst an meiner Seite," sagte ich zu meinem widerspenstigen Germanen, der mit etwas Glück und dank seiner Statur vielleicht heute abend auch ein wenig Glück haben würde - man hielt Männer eben am besten bei Laune, wenn man ihnen ab und an etwas Entspannung gönnte, und die Menge an schönen römischen Frauen würde heute abend enorm groß sein. Aber auch die muskulösen Männer, die morgen um ihr Leben kämpfen würden, beflügelten meine Phantasie nicht unbeträchtlich, am liebsten wäre ich hier mit Gracchus hergegangen und hätte mich mit ihm irgendwann in eine einsame Zelle zurückgezogen ... aber jetzt mussten wir erst einmal in das Innere gelangen. Schon die breitschultrigen Schwarzen mit der ölig glänzenden Haut boten ein verlockendes Bild, und ich schritt kurzerhand voran, als hätte ich ein Recht dazu, mich hier aufzuhalten, Rutger direkt hinter mir - und tatsächlich, das Kunststück klappte, man hielt mich nicht auf, was mich wieder zu der Überlegung brachte, dass man mit ausreichend Dreistigkeit fast überall hin gelangen konnte. Oder aber die Türsteher waren gerade zu sehr damit beschäftigt, einer Gruppe Frauen mit wackelnden, ausladenden Hinterteilen nachzustarren, ganz sicher war ich mir nicht - aber nur ein Dummkopf hinterfragte sein Glück zu sehr, denn irgendwann würde er vielleicht keines mehr haben.


    Zwei ausgesprochen zart aussehende junge Frauen, die einander so ähnlich sahen wie ein Ei dem anderen, mit blondem Haar und heller Haut, gekleidet in so dünne Gewänder, dass es mir fast schien, als könnte man ihre Brustknospen unter dem cremefarbenen Stoff ausmachen, schlüpften an mir und Rutger vorbei und unterhielten sich kichernd miteinander. "Was meinst Du, werden wir heute einen Mann für uns finden?" - "Aber ganz bestimmt. Welcher Mann kann schon zwei Frauen widerstehen, die ihn gleichzeitig verwöhnen?" - "Meinst Du, wir finden einen, der lange genug durchhält?" - "Schau doch, der dort drüben, wie hiess er doch? Quadratus, genau. Sieh Dir diese Muskeln an, der hält bestimmt mindestens viermal durch." - "Nur vier Mal? Du bist heute bescheiden!" Während einigen Männern, an denen sie vorbei gekommen waren, angesichts dieses Dialogs sowohl Augen als auch Zungen hervorquollen, kicherten die beiden nur und machten es sich gemeinsam auf einer der freien Klinen bequem, Rutger und ich wurden von der sich hier drängenden Menge weiter in das Innere gespült, vorbei an lachenden und scherzenden Menschen, die bester Laune schienen.


    Ich blickte mich hingegen ein wenig um und erreichte schließlich einen Teil des Geschehens, in dem die prominenteren Besucher sich aufzuhalten schienen, hier schwirrten auch die meisten Sklaven herum, die sich um die Bedienung der Gäste kümmern sollten. Während ich versuchte, mich zu orientieren, fiel mein Blick auf einen roten Lockenschopf und ich sah unwillkürlich genauer hin, hatte ich diese Farbe in ihrem natürlichen Zustand doch schon lange nicht mehr gesehen, das letzte Mal war es in Athen gewesen, die Haarpracht einer ganz besonderen Frau. Ich wartete ab, bis sie mir ihr Profil zeigte, dann machte mein Herz unvermittelt einen Sprung, setzte im Schlag aus und mit einem Mal verblasste der Trubel der cena liber um mich herum, ließ mich wie einen Trottel inmitten Weiser stehen. Das konnte nicht wahr sein, was machte sie hier? Ohne darüber nachzudenken, schob ich mich näher an diese Kline heran, auf der gerade ein Gladiator dabei war, einen hellhäutigen, schlanken und formvollendeten Schenkel mit dem Gesichtsausdruck eines Genießers eines seltenen, erlesenen Weins küsste, und blieb dort stehen, diese Frau ein weiteres Mal betrachtend. Ohne Zweifel, sie musste es sein. "Medea. Wie schön, Dich einmal wiederzusehen," sagte ich und blickte in das Gesicht der amtierenden Aedilis Plebis, Artoria Medeia.

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Pumilus spähte über den Platz und wollte gerade seine Anekdote fortsetzen als er seine Domina erblickte. Er erbleichte, staunte und starrte. Aber ihm quollen nicht wegen den vielen schönen Frauen die Augen aus dem Kopf, sondern weil er seine Herrin noch nie so gesehen hatte. Hastig schluckte er ein paar Mal, sein Adamsapfel hüpfte auf und ab und er grübelte darüber nach, ob er jetzt stören sollte. Voyeuristisch besah er sich wie Rufus sich mit seinen Lippen Medeias Wade nährte und an ihr etwas hochstrich. Schnell griff Pumilus nach der Hand von Plautius. „Komm, wir haben Dir noch nicht DIE Sensation hier gezeigt. Siehst Du dort hinten die Ställe? Da sind richtige Elefanten drin! Hast Du schon mal einen Elefanten gesehen?“ ]


    Plautius hatte zwar schon Elefanten gesehen, aber noch nie aus unmittelbarer Nähe. Also ließ er sich von dem begeisterten Zwerg zu den Ställen führen. Unterwegs grüßte Plautius unauffällig einige Gäste, welche denselben Kurzhaarschnitt hatten wie er selber und sich auch etwas militärisch steif durch die Menge bewegten. Das Gespann schien gewisse Aufmerksamkeit zu erregen, denn einige gutaussehende Damen schlossen sich der Besichtigung an.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Bei allen Göttern! Mactator hatte sie angelächelt! Der große Mactator hatte ihr ein Lächeln geschenkt!
    Scintilla lief es heiß und kalt den Rücken hinunter, sie wurde ein wenig blass und das Herz schlug ihr bis zum Hals. Und nun? Hingehen und sagen: 'Mactator, du bist der Mann meiner Träume' ? Scintilla war ja nun nicht gerade schüchtern, wenn es um Prätorianerpräfekten und andere verlockende Mannsbilder ging... aber dies hier war Mactator! Der Mactator!
    Was, wenn er gar nicht sie gemeint hatte, sondern... jemanden neben ihr, zum Beispiel? Sie wandte den Kopf und sah den süßen Flosculus, der bis über beide Ohren strahlte.
    Selig verriet er Scintilla den Grund: "Mactator hat mich angelächelt..."
    "Das kann nicht sein. Er hat mich gemeint!"
    "Nein, mich!"
    "Das wolln wir doch mal sehn!" Scintilla war empört. Mactator, der große Mactator, durfte einfach nicht für die Frauen verloren sein! Mochte man von der Griechischen Liebe halten was man wollte, aber das wäre nicht fair!
    "Venus obsequens , du bekommst von mir ein blütenweißes Lamm und ein Jahr lang Blumen wenn er mich für diese Nacht auswählt!" gelobte Scintilla großspurig, und dann faßte sie sich ein Herz, ließ Flosculus stehen, und trat unerschrocken auf ihren großen Schwarm zu. Hach, aus der Nähe sah er ja noch sooo viel besser aus. Scintillas Knie wurden wieder weich. Wie er die Zähne in den Hähnchenschenkel grub! Wie ein Raubtier... sicher war er auch im Bett ein Raubtier... oh Venus, lass es mich herausfinden!
    Mit temperamentvollem Hüftschwung legte Scintilla leichtfüßig die letzten Meter zurück. Ihr karmesinroter Hauch von einem Gewand schmiegte sich an ihre Kurven, ihre wogenden Locken glänzten rötlich, und ein verführerisches Lächeln spielte um ihre vollen Lippen, als sie sich geschmeidig zu Mactator beugte.
    Sie entschied sich für einen Klassiker: "Mactator..." sie sprach den anbetungswürdigen Namen mit ihrer weichen, etwas rauchigen Stimme, langsam und hingebungsvoll aus, "...darf ich dir ein wenig Gesellschaft leisten?" Ganz leicht lehnte sie sich auf die Kline, gekonnt entblößte das Gewand dabei eine Schulter, und unter dem durchscheinenden Stoff schimmerten die rot gefärbten Knospen ihrer Brüste lockend hindurch. "Ich bin Scintilla." hauchte sie und liebkoste lasziv die schwarzrote Schlange um ihren Hals. Die hob gerade das Köpfchen und züngelte.
    Scintillas Herz klopfte heftig. Venus steh mir bei! Jetzt bloß keinen Korb bekommen! Sie war sich sicher, daß sie sich dann auf der Stelle aus Verzweiflung im Tiber ertränken würde.

  • Caius folgte den dreien möglichst unauffällig und versuchte dabei, nicht zu dem Ianitor zu schauen, sondern wie ein gewöhnlicher Sklave zu wirken. Die Anmache von diesem hatte ihm schon Angst gemacht, aber dieser Corvinus - so hieß er wohl - hatte ja gezahlt. Zwar nur für drei, aber dass Sklaven inbegriffen waren, davon ging er mal aus. Hoffentlich ging der Ianitor auch davon aus...

  • Plautius hatte eigentlich andere Interessen als sich Elefanten anzuschauen, obgleich das sicher interessant sein würde diese Tiere einmal aus der Nähe zu sehen. In gewissen Ländern wurden diese Tiere als “Kriegsgerät" eingesetzt. Plautius wollte sich lieber nicht vorstellen, wie so ein Tier durch eine Schlachtreihe der Verteidiger marschierte. Allerdings schien der Zwerg davon absolut begeistert zu sein und mit diesem wollte Plautius sich gut stellen. Immerhin schien der Zwerg der Liebling und Vertraute von Medeia zu sein. Es war sicher nicht verkehrt ein weiteres Paar Augen und Ohren in ihrem Haushalt zu haben. Von Avitus mal abgesehen.


    Auf dem Weg zu den Ställen durchquerte er den Raum und sah einige Klinen mitten im Raum. Inklusive einiger Personen. Sein Atem wurde flach, sein Gesicht verlor das freundliche Lächeln und wich einem grimmigen “Primus Pilus Exerzierplatz-Gesicht”. Die Augen wurden zu schmalen Schlitzen und die Entspannung fiel von Plautius ab. Äußerlich ruhig und gefasst kochte es innerlich in ihm, was man aber nur an dem verkniffenen Mund und der rötlichen Zornesfärbung seiner Gesichtsnarbe erkennen konnte. Sofern man ihn kannte und die Zeichen zu deuten wußte. Da lag Medeia wie Venus persönlich auf der Kline, während so ein Kerl ihr am Fuß herum nuckelte. Und da stand noch so ein anderer Kerl, der ramponierte Priester aus dem Mars-Ultor Tempel und bequatschte sie. Die übernahmen gerade seinen Part der Konversation.


    Plautius war ein Mann, der eine Reihe von Stärken und positiven Eigenschaften aufwies. Allerdings konnte man ihm auch einige negative Eigenschaften nachsagen. Was sich aber außer seinen Brüdern niemand laut zu sagen getraut hätte.


    - Neugier
    - Morgenmuffel der übelsten Sorte
    - Verfressen (gut, daß die Legio einen in Form hielt)
    - Beharrlich (wehe er hatte einmal eine Meinung und sollte davon abweichen)
    - Äußerste Strenge gegen Sklaven
    - Eifersucht !!! (welche jedem Corsen oder Bewohner von Sicilia zur Ehre gereicht hätte)


    Er blieb einige Schritte zurück und gab dem Zwerg und den Damen zu verstehen, daß er sofort nachkommen würde und sich nur seine Sandale zubinden wolle. Es war Zeit mal das Revier zu markieren!


    Dann gab er Optio Quintus Gradus Maximus und einem weiteren Legionär von der Legio I ein dezentes Zeichen, welche sich in seiner Nähe aufgehalten hatten. Natürlich hatten sie die Hoffnung sich hier bestens zu amüsieren. Mit dem Einsatz als Leibwache hatten sie eher weniger gerechnet. Jetzt zahlte es sich hoffentlich aus, daß er wegen den Ludi etlichen Männerns seiner Kohorte großzügig Urlaub bewilligt hatte. Beide Soldaten waren in Zivil, aber dem kundigen Blick wäre der uniforme Kurzhaarschnitt der 3 Männer aufgefallen und auch ihre Art sich zu bewegen. Plautius tuschelte ein wenig mit diesen und dezent wurden Köpfe in Richtung Artoria Medeia gestreckt. Die Männer nickten und grinsten breit. Und machten sich auf den Weg in Richtung Büffet.


    Plautius ging weiter in Richtung Stallungen und nahm unterwegs 2 exotische Früchte von einer Schale auf. Beide schienen recht weich zu sein. Um so besser. Er kam an einem schon reichlich angetrunkenen Civis mit dicken Bauch vorbei. Er drückte dem Mann eine Frucht in die Hand, welche dieser verdattert anschaute.
    Dann drehte Plautius sich schnell um und warf die 2. Frucht mit aller Kraft und zielsicher dem nuckelnden Rufus an den Hinterkopf, daß sie nur so zerspritzte. Jaja, er war zwar kein guter Bogenschütze, aber was Wurfwaffen anging ... Gelernt war eben gelernt.


    Der fußnuckelnde und fussküssende Rufus schoss mit hochrotem Kopf auf und sah sich um.


    Plautius machte den typischen “Ich bin unschuldig-Blick” aller Männer der Gens Matinia und nickte Medeia höflich zu. Soviel mal zu Konkurrent Nummer 1.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Der schwarze Gladiator und heute Türsteher sah auf Corvinus herunter. Seine Augen erspähten, trotz des schummrigen Lichtes, das Geld natürlich sofort. Seine schwieligen Hände griffen danach und er steckte das Geld ein. Ein höhnisches Lächeln kam auf sein Gesicht. Er lachte rauh und etwas anzüglich. „Deine Tante? Alte Vetteln kommen hier nicht rein. Und wenn sie jung und schön wäre, dann liegt sie mit Sicherheit schon in den Armen des Fulmineus. Der lässt sich ne heiße Braut nicht entgehen. Aber such sie doch selber. Husch, rein mit Euch ehe ich es mir anders überlege. Uoioooooi....Clodia! Hey, Adras, schau mal! Ihre Sänfte naht.“ Eine dunkelrote Sänfte nahte und nackte eingeölte Sklaven setzten diese vor dem Eingang ab.


    Der Vorhang strich zur Seite und ein schmaler Fuß, eine schlanke wohlgeformte Wade und ein halbnackter Oberschenkel tauchten auf. Die Haut war mit goldenem Öl eingerieben und goldschwarze Muster auf ihre Beine gemalt. Eine dunkelhaarige Frau, Clodia, entstieg der Sänfte. Ein aufregendes Nichts von einem tiefgoldenen Kleid umhüllte ihren üppigen Körper, der golden schimmerte. Ihre Haare waren mit goldenen Nadeln festgesteckt. Ihre Lippen leuchteten tiefrot und ihre Augen waren dunkel von Kohle umrandet. Und wie diese Frau sich bewegte! Genau so, als sie alle Männer um sich herum wahnsinnig machen wollte. Sinnlich und lasziv! Ihre dunklen Augen sahen nach links und nach rechts, sie lächelte genüsslich und ging, ihre Hüften schwingend, auf den Eingang zu. „Mmm....Bodabi, na musst Du an der Tür stehen, mein Stier?“ Ihr Blick schweifte auch über die Männer, die gerade um Einlass kämpften- Detritus, Corvinus, Callidus und Brutus. Sie streifte einen von ihnen und betrat den Ludus. Die Türsteher gafften ihr hinter her. Jetzt war der beste Moment, sich auch als Sklavenhochstapler gut einschmuggeln zu können.

  • Und wie Mactator in den Hähnchenschenkel biss, gierig und hungrig. Er riss die Fleischfasern von dem Knochen und griff nach einem Weinbecher. Als er einen tiefen Schluck nahm, perlte ein winziger roter Tropfen von seinen Lippen ab und über sein Kinn, was ein wenig stoppelig und mit einem Dreitagebart versehen war. Erst als Scintilla den Gladiator direkt ansprach, wandte er ihr den Blick zu. Ausdrucksloser Miene wanderten seine Augen an Scintilla hoch und runter, verharrten an ihren Körperrundungen. „Hohohoho!“ ertönte im Hintergrund. Einige Gladiatoren feuerten einen der Zwerge, die am nächsten Tag auftreten sollten, dazu auf, eine ganze Karaffe Wein auszutrinken. Der Wein lief an dem Mund des kleinen Mannes vorbei und über seine schäbige Tunika hinweg.


    Mactator blinzelte etwas und schien von Scintilla einen Moment überfordert zu sein. Doch dann sah er an ihr vorbei. Sein Blick haftete sich auch Briseis, die immer noch bei Sergius Curio war. Seine Wangenknochen mahlten und er wandte sich abrupt von der Amazone ab. Er lächelte und musterte Scintillas Schlange, die er erst jetzt zu bemerken schien. „Scintilla! Ein schöner Name, passend für eine schöne Frau! Gehört Dir die Schlange? Setz Dich doch!“ Mactator rutschte auf der Liege etwas nach oben, griff nach einem zweiten Becher und ließ ihn sich von einem der Knaben füllen. Freundlich lächelnd, ein Hauch von Melancholie lag in seinen Augen, reichte er Scintilla den Becher.


    Fulmineus tiefes Lachen ertönte vom Rand und er zog eine junge blonde Frau, die verlegen kicherte, auf seinen Schoß. Augenzwinkernd spähte er auch zu Mactator. „Heya, Mactator, wasn fürne scharfe Braut haste da? Ist doch besser als dieses Zickenbiest!“ Er grinste breit und sah zu Scintilla. „Na, Mädel, bist das erste Mal hier, oder? So ein schönes Mädel wär' mir sofort aufgefallen. Besonders Deine Ti...“ Mactator sah zu Fulmineus, strafend und mit gerunzelter Stirn. Fulmineus lachte laut und beendete seinen Satz nicht. Stattdessen vergrub er sein Gesicht in dem Ausschnitt der Blonden auf seinem Schoß. Die gackerte wieder auf, etwas geistlos.

  • "Medeia ist keine alte..", begann er. Und dann kam sie. Die Sänfte. Mit der Frau. Wow. Ohh bei allen guten Göttern und was heilig war. Diese weibliche Verkörperung sinnlicher Versuchung sah ihn erst an und streifte schließlich mit etwas - was er nicht genauer definieren konnte, aber er nahm an, es war ihre Hand oder ihr Schenkel - an ihm vorbei. Ausgerechnet an ihm! Vae in matrimoniam ducenti! Ein kurzes Nicken ihr hinterher mit dem Kopf, sollte Callidus und Detritus Aufmerksamkeit auf die Frau lenken, auch wenn nicht zu befürchten war, dass sie sie ihr nicht schenkten. Also bedeutete er mit einem Wink seiner Hand, vor den Gladiatoren verborgen, dass sie ihm folgen sollten und ging aufrecht, die Nase vielleicht etwas zu hoch, hinter Clodia her.


    Die Aussicht war schön, befand er und sah zwischen die zwei schönsten Hügel von Rom - die linke und die rechte Hinterbacke von Clodia, welche frech und nur für genaue Beobachter aus dem dünnen Stoff ihres Kleides hervorschimmerten. Ihre Beine waren nicht zu schlank und nicht zu stark.. schön gestählt, mit ausgeprägten Waden, ihn erinnerten sie irgendwie an alabasterne Säulen in griechischen Tempeln.. Griechenland.. Hochzeit.. Hypathia! Blinzelnd hielt er einen Moment inne, ging aber schließlich weiter und erreichte langsam das Innere des Ludus Magnus. Man durfte sich ja Appetit holen, solange man zuhause speisen würde.

  • Rutger hatte schlechte Laune.
    Sein eigentlich eher sonniges Gemüt kam heute abend nicht gegen die vielen Widrigkeiten an, die er hier erdulden mußte. Zum einen hatte er Heimweh. Zum anderen hatte man ihn versklavt. (Das war allerdings nicht neues.) Dann hatte sein "Herr" darauf bestanden, daß er eine Tunika trug, die erstens viel zu bunt war, zweitens mal wieder viel zu kurz, und drittens durch die Farbe gleich verriet, daß er zu Flavius Aquilius gehörte.
    Lächerlich war das!
    Und dann die ganzen Gladiatoren hier, viele davon am Vorabend ihres Todes - das erinnerte Rutger daran, daß er auch allzu leicht hier hätte landen können - oder bei den Löwen - um bald in der Arena zu sterben, und außerdem daran, daß dieses Damoklesschwert noch immer über ihm hing.
    'Wäre vielleicht besser', dachte er grimmig. Selbst die Weiber der Kimbern und Teutonen hatten sich lieber selbst entleibt, als in römische Knechtschaft zu geraten.


    Und nun war er hier, umgeben von viel zu vielen Menschen, Lärm und penetranten Düften, auf einem Fest, das gegen jeden Anstand verstieß! Kalt sah Rutger auf die schamlos poussierenden Weiber und die geilen Männer. Das waren die Römer, die "Herren der Welt". Hier zeigten sie ihr wahres, häßliches Gesicht. Finster folgte Rutger Flavius Aquilius durch das Gedränge, und hielt nach Wein Ausschau.
    Diesen Kummer konnte man nur ertränken.
    Dabei fiel sein Blick auf Artoria Medeia. Die Gastgeberin der Vinalia Rustica war ihm bei dieser Gelegenheit als eine ehrwürdige Hohe Frau erschienen, und nun sah er sie, wie sie sich schamlos in aller Öffentlichkeit unter brünstigen Küssen räkelte. Abstoßend. Der ganze Zauber ihres Festes erschien ihm im Nachhinein als ein billiger Trug.
    Und der Flavier mußte auch noch zu ihr gehen. Abwehrend verschränkte Rutger die Arme vor der Brust, und stand stolz und verächtlich neben Aquilius, als der Medeia begrüßte...


    ...da kam plötzlich ein Geschoß durch die Luft gesaust! Aus den Augenwinkeln sah Rutger gerade noch wie es auf dem Kopf des Fußküssers zerbarst, da riß er als treuer Leibwächter schon geistesgegenwärtig Aquilius zur Seite, und rettete ihn heroisch vor den aufspritzenden Fruchtfleisch-Fetzen, und den kleinen Stückchen grüner Schale, die gerade als Schauer über die Umgebung niedergingen.
    Na warte! Rutger wirbelte herum und erblickte den Attentäter: einen dicken Römer, der schon das zweite Wurfgeschoß in der Hand wog. Der kam ihm gerade recht! Wutentbrannt ging er auf den Mann zu... Verderben im Blick!
    "Du Hundsfott!" knurrte Rutger, packte den verwirrten Mann grob vorne an der Tunika und schmetterte ihm wuchtig die geballte Faust auf die Nase!
    Und nochmal! Das tat gut.

  • Callidus schaute sich noch etwas um und als er sah, dass Corvinus gezahlt hatte, folgte er diesem ins Innere des ludus magnus, Hier und da sah man die Wogen der Weiblichkeit, oft nicht allzu streng verhüllt. Langsam gingen die drei Männer durch den Innenhof, wobei Callidus das Gefühl hatte, als würde Corvinus de Gruppe anführen und als würde die Gruppe irgendwie dieser einen Frau hinterherlaufen... Der Comes schüttlete den Kopf, wie konnte er nur dieser einen Frau so verfallen? Die links war doch viel besser...

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Der alexandrinische Sklave trat zu Medeia und kniete sich vor ihr nieder. Lächelnd griff Medeia in die Schüssel, die er ihr hinhielt und nahm sich einen Zweig saftiger blauer Trauben. Selig seufzend lehnte sie sich gegen die Lehne der Kline zurück und genoss den Geschmack der Trauben auf ihren zartrosigen Lippen und in ihrem Mund. Mit halbgeschlossenen Augen betrachtete sie Rufus Tun an ihrem Fuß, der erstaunlich lange dort herummachte. Einige Musikanten fingen an zu spielen, fröhlich und wenig kunstvoll, dafür mitreißend. Immer wieder war lautes Lachen oder das Schmatzen der schmausenden Gladiatoren zu hören. Medeia musterte einen der muskulösen Gladiatoren, der vorbei streifte und sich neben eine dunkelhaarige Frau setzte. Da fiel ein Schatten auf sie. Jemand trat zwischen die Fackel, die ihr den Lichtschein schenkte, und Medeia. Langsam hob Medeia ihren Blick und musterte den Mann, der ihr für einen Moment unerkenntlich erschien. Doch dann fiel Licht auf ihn. Medeia, die erst freundlich gelächelt hatte, erbleichte etwas. Ihr Lächeln erstarb und sie sah Aquilius verblüfft an. Sie brauchte einige Herzschläge um den Schock zu überwinden, doch dann lächelte sie. Nicht ganz so strahlend, als wenn sie einen alten und guten Freund begrüßen würde.


    “Aquilius! Das ist ja eine...angenehme Überraschung, Dich in Rom wieder zu treffen.“ Sie sah an Aquilius vorbei und dann bemerkte sie verblüfft Rutger, der ihr schon auf der Vinalia Rustica aufgefallen war. Sie sah zwischen Aquilius und Rutger hin und her, schien jedoch nicht sonderlich überrascht zu sein, dass jene zusammen hier waren. Sie nickte Rutger freundlich zu. „Dann bleibst Du hier in Rom? Oder bist Du nur auf der...Durchreise?“ War da nicht ein Fünkchen Hoffnung heraus zu hören? „Nun...“ setzte Medeia an zu sprechen, doch dann überschlug sich viel. Die Frucht kam geflogen als Medeia gerade Rufus ihren Fuß entziehen wollte. Das Furchtfleisch zerplatzte, Rutger konnte seinen Herren vor der Sauerei bewahren, nur Medeia bekam durchaus noch einiges davon ab. „Äh...“ verblüfft verfolgte Medeia Rutgers Wutausbruch. So bemerkte sie Plautius nicht.


    Doch auch Rufus, der hochroten Kopfes aufgesprungen war, folgte dem jungen Germanen. Dieser sprang auf den zuschlagenden Rutger zu. „Aus dem Weg, Mann! Barius, du widerliches Miststück!“ Rufus schlug auf den völlig verdatterten, schon sehr ramponierten Dicken ein. Einige der Gäste wandten sich um und lachten hämisch über den Geschlagenen und feuerten Rufus an. Medeia richtete sich auf der Kline auf und kopfschüttelnd sah sie sich um. Mit ihrem Daumen strich sie sich etwas Fruchtfleisch von der Wange und sah darauf. „Mango?“ Rufus schlug noch mal auf Barius ein, der laut quieckte. “Aufhören! Hiiiiilfe….ich war…es nicht! Auuuuuuu...hiiiiilfe!“ Erst da ließ Rufus ab und richtete sich auf. Er funkelte Rutger wütend an, als ob dieser genauso an dem Wurf Schuld war und wischte sich über seinen Hinterkopf. Fluchend marschierte er davon ohne jemand noch eines Blickes zu würdigen. Der Geschlagene blieb wimmernd und blutend auf der Kline liegen. Aus seiner Nase floß ein wahrer Strom von Blut und voller Angst starrte er zu Rutger hoch.

  • Ganz benommen von der Nähe ihres Helden ließ Scintilla sich geschmeidig neben ihm auf der Liege nieder. Wie freundlich er war! Und so natürlich! Ihr Herz hämmerte wild, als er sie anlächelte, und die Kehle war ihr wie zugeschnürt. Sie nahm den Becher entgegen, flüsterte mühsam "Ich danke dir.", und starrte Mactator, den großen Mactator, völlig überwältigt an.
    Fulmineus' Worte brachen dann ihre Erstarrung. Sie grinste, als er sie eine "scharfe Braut" nannte, und war auch von seinen weiteren Bemerkungen in keinster Weise beleidigt. So waren eben die Männer. Scintilla freute sich wenn sie gefiel. Und sie fand auch, daß ihre Brüste recht wohlgeraten waren.
    Aber daß Mactator sie dann so gallant beschützte, das haute sie gänzlich um. Wie nobel von ihm! Ein wahrer Gentleman! Sie strahlte, einfach nur überglücklich, und ganz ungekünstelt. Davon würde sie noch ihren Enkelkindern erzählen. Falls sie mal welche hatte.
    Ganz berauscht von diesem wunderbaren Moment, hob Scintilla elegant den Becher und beugte sich ein wenig näher an ihren Schwarm heran. Eine blutrote Hibiscusblüte löste sich aus ihren duftigen Locken, und glitt über ihre bloße Schulter hinunter auf die Liege. Träge wand sich die Schlange, ihre schwarzen Schuppen schienen das Licht zu verschlucken.
    Über den Rand ihres Bechers hinweg sah Scintilla dem Mann ihrer Träume tief in die Augen, versank darin, und hauchte überwältigt:
    "Ich trinke... auf Dich... und auf diesen Moment!"
    Ihre Lippen bebten. Ihr Busen wogte. Ihr Herz klopfte. Tausende von Römerinnen hätten alles dafür gegeben, um jetzt an ihrer Stelle zu sein.

  • Sie erkannte mich. Und ich wusste, wer sie war, vielleicht besser und genauer als so mancher Mann in diesem Raum. Aber wie hätte sie auch vergessen können, was wir einmal geteilt hatten, auch wenn es nur eine flüchtige Leidenschaft gewesen war, die sie sich hatte überreichlich entlohnen lassen? Medea, die Hetäre - und nun war sie hier, in Rom, inmitten dieser lauten, lärmenden Menschenmenge, inmitten diesem förmlich nach Paarung stinkenden Leuten, die nur hergekommen waren, um ihren Lastern zu fröhnen, weil es an diesem Tag erlaubt war, genauso, wie ich hergekommen war, um mir eine Frau oder einen Mann für die Nacht zu holen. Dass es zu einem solchen Wiedersehen kommen würde, hätte ich nicht geahnt - und auch nicht zu glauben gewagt, dass sie sich überhaupt hier in Rom befand. Wie konnte das möglich sein? Gab es in Athen nicht mehr genug Männer, die sie für ihre Dienste, ja sogar für ihre Anwesenheit fürstlich bezahlt hätten? Aber dies alles, diese hervorragende Kline, das gesamte Fest, es sprach von Geschmack und einer sicheren Hand, die dies alles ausgewählt hatte. Auch der Unterton im Klang ihrer Stimme entging mir nicht, sie schien nicht wirklich erfreut, mit mir einen Teil ihrer Vergangenheit vor sich zu sehen, so wie sie einer der meinigen war.


    "Ich habe mich hier derzeitig niedergelassen und diene im Cultus Martialis als Sacerdos .. URLP!" Meine Erklärung wurde durch einen wuchtigen Hieb in meinen Rücken unterbrochen, ich sah mich zu Boden stürzen, fing mich mit beiden Händen irgendwie ab und hörte Rutger brüllen - die Stimme meines Sklaven kannte ich inzwischen gut genug, um ihn in der Masse herauszuhören. Reflexartig wandte ich mich um, versuchte die Lage zu sondieren, um die Fruchtstückchen zu registrieren, auch den wütenden, fruchtverschmierten Rufus - dann meinen wütenden Sklaven, der auf irgendeinen Fettsack einhieb. Was für ein Chaos, man hätte meinen können, die Theatervorführungen seien von der Straße in den Ludus Magnus verlegt worden. Wenigstens war dieser Moment nicht von Prügeln beendet worden, beziehungsweise, die Prügel trafen diesmal nicht mich. "Rutger! Lass es gut sein und komm zurück!" rief ich ihm scharf zu, als der Dicke seine Unschuld zu beteuern versuchte, bevor ich mich Medea zuwandte und sie musterte. "Ist Dir etwas geschehen?" Ich blickte sie forschend an, vielleicht etwas zu lange als nötig, um dann abzuwarten, dass mein Sklave dem Befehl Folge leistete.

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Aquilius
    "Rutger! Lass es gut sein und komm zurück!" rief ich ihm scharf zu, als der Dicke seine Unschuld zu beteuern versuchte...


    Böse starrte Rutger auf den wimmernden Barius hinunter. Dann wischte er sich verächtlich die Hände an der Tunika dieses erbärmlichen Römers sauber, und wandte sich ab.
    Mit finsterer Miene ging er auf Aquilius zu, nahm unterwegs grob einem Sklaven den Weinkrug aus der Hand, setzte ihn an und trank im Gehen. Achtlos warf er den Krug beiseite, wo er zerbrach, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund, und trat mit fest zusammengepressten Lippen direkt auf seinen "Herrn" zu.
    Kalte Wut schwelte in seinen Augen als er ihn erbittert anfuhr:
    "Ich bin kein Hund, Flavier!"

  • Pumilus hatte nichts dagegen gehabt, die Frauen angaffend, schon mal voraus zu gehen. Doch vor dem Stall hatte er sich noch mal umgedreht. Den Centurio schien er abgehängt zu haben. „Centurio?“ Er spähte unter einen Busch, aber da war der Centurio nicht. Kopfschüttelnd machte er sich wieder auf den Rückweg um den Mann abzuholen. Ah, Centurio, da bist Du ja! Ja, hier geht es lang!“ Pumilus Augen wurden groß. Da war ja schon wieder seine Domina. Hoffentlich hatte Plautius sie noch nicht gesehen. Schnell schnappte sich Pumilus den Zipfel von Plautius Tunika und zog ihn mit sich und zum Stall, der offen stand. Der strenge Geruch von Tieren drang nach draußen. „Da! Da sind sie!“ Die letzten Schritte lief Pumilus schneller und in den Stall hinein. In einer hölzernen Absperrung standen drei große Elefanten. Alle drei, auf engsten Raum zusammen gezwengt, hatten große Eisenringe um ihre Hinterbeine. Die Eisenringe waren mit schweren Ketten im Boden verankert. Ihre Rüssel hangen schlaff nach unten und sie schienen zu schlafen. Der größte Elefant jedoch, ein Bulle, öffnete seine Augen. Seine haarigen Ohren richteten sich auf und er wandte sich zum Gatter um. Die Kette rasselte laut auf und sein Rüssel tastete in Richtung der Besucher. Vorsichtig griff er mit seinem Rüssel über das Holzgitter und auf Plautius zu. Seine Haut war grau und ganz borstig, doch die Spitze seines Rüssels schien ganz weich und zart zu sein.

    „Dir gefällt doch meine Domina, nicht wahr? Uns sind Deine Blick schon aufgefallen, Dominus! Wobei ja einige Männer sie so angaffen. Aber Du schaust sie anders an als die Meisten! Ja, auch das ist uns aufgefallen. Wir meinen, uns würde sie uns ja auch gefallen, aber meistens denken wir dann, dass sie uns die Zunge rausschneiden, die Ohren langziehen, die Finger brechen oder die Nüsse abschneiden könnte...nein, nein, da kommen erst gar nicht so Gelüste auf! Aber Du würdest uns doch nicht die Finger brechen, oder Dominus? Sag, willst Du sie heiraten?...Na, das halte ich für schwierig...ja? Willst Du auch was sagen?“
    Pumilus krazte sich am Hintern und suchte in einer Kiste nach etwas, was man dem Elefanten geben konnte.

  • Callidus und Detritus sollten sich wundern, denn dass Corvinus den hypnotischen Anblick von Clodia ausnutzte, um nun ohne weiteres hinein zu gelangen war vorbei und sein Blick hatte quer durch den Raum geschwenkt, um nun Medeia und ihre Anhängsel zu fixieren. Er war genau im rechten Zeitpunkt gekommen - der kleine Dicke liebkoste noch ihren Fuß und der Schönling versuchte sich ihr zu nähern. Er erkannte Plautius, wie er eine Frucht warf - und wie der Germane sich auf den Dicken warf. Schließlich wurde der Centurio vom Hauszwerg der Artorier weggezogen.. er fühlte sich schon fast wie zuhause. Knöchel knackten, als er die Fäuste ballte. Aber er erkannte, dass der kleine Dicke ihm bekannt vorkam und dann wusste er schon, wer er ist und brummte in sich hinein.


    Den Flavier vermeinte er auch schon einmal gesehen zu haben in jüngster Zeit, konnte ihn aber nicht wirklich nicht zuordnen - von der Sorte rannten ohnehin viele herum - ein Lustknabe war er wohl aber nicht, dazu war seine Kleidung zu fein. Corvinus war so ruckartig stehen geblieben, dass es nicht unwahrscheinlich war, dass Detritus und Callidus in ihn knallen würden, wenn sie zu dicht an ihm geblieben waren. Er murmelt etwas von Dignitas, Auctoritas und dergleichen, atmet aber scharf durch und sah die beiden an.
    "Wenn ihr mich kurz entschuldigen würdet?"

  • Mit zusammengepressten Lippen verfolgte Medeia die Gewalttätigkeiten von Rufus und Rutger. Mißmutig betrachtete sie einige Mangobrocken auf ihrem smaragdgrünen, leichten Gewand. Herrisch winkte Medeia einen Sklaven herbei. „Bring mir etwas Wasser und ein Tuch!“ fauchte sie ihn leise an. So leise, dass ihr Ausbruch von den Meisten unbemerkt wohl blieb. Selten über kam es Medeia, aber in der Öffentlichkeit so vorgeführt zu werden, mochte sie ganz und gar nicht. Schnell gewann sie ihre Contenence wieder und lächelte Aquilius an. „Ja, es ist alles in Ordnung. Ich danke der Nachfrage. Und bei Dir? Aber mir scheint, Du hast einen sehr aufmerksamen Begleiter.“ Sie sah zu Rutger und ein Schmunzeln lag auf ihren Lippen. Verschwörerisch fragend sah sie Aquilius an und sah betont an Rutger hoch und runter. Doch dann war jener junge Germane schon wieder zurück. Erstaunt besah sie sich seinen Ausbruch gegen über Aquilius. Medeia zögerte und schwieg. Vielleicht wollte sich Aquilius noch mit Rutger streiten und da wollte sie sich nicht einmischen. Stattdessen setzte sie sich wieder und wartete auf das Wasser.


    Das herbeigesehnte Wasser wurde an einer anderen Stelle vorbeigetragen. Mactator folgte mit seinem Blick dem Sklaven und lächelte Scintilla wieder an, leicht melancholisch. Sein linke Hand griff in Scintillas Richtung, streifte ganz sachte ihre Schulter und hob die Hibiskusblüte auf. Vorsichtig steckte Mactator ihr die Blume wieder in ihre Haarpracht hinein. Seine Finger glitten durch eine ihrer Strähnen, spielte damit und ließ sie sachte wieder auf ihre übrigen Haare gleiten. Doch das währte nicht lange und er stützte sich auf der Kline ab. Dabei lehnte er sich durchaus auch etwas näher an Scintilla heran. Im Hintergrund gackerte wieder die Blondine auf und Fulmineus begrub sie unter sich, sie wild und leidenschaftlich auf der Kline küssend und jeden Anstand über Bord werfend. Mactator dagegen war deutlich zurückhaltender. „Auf mich? Nein, schöne Scintilla. Auf mich zu trinken wäre ein Verschwendung. Trinken wir doch eher auf all jene, die eine wunderbare Zukunft vor sich haben. Auf Dich! Die Götter werden einer schönen Frau wie Dir, doch den Weg leicht machen müssen.“ Mactator sah ihr in die Augen und schwieg einen Moment bedeutungsvoll. Dann schmunzelte er und der melancholische Ausdruck wurde schwächer. „Aber sag nicht, dass Du wegen mir hier bist! So etwas höre ich immer wieder, seltsamerweise!“ Mactator strich Scintilla eine Haarsträhne zurück und seine Finger berührten sanft ihre bloße Schulter.


    Der aufregenden Schönheit, Clodia, die just die Szene streifte, schenkte Mactator keine Beachtung. Im Gegenteil, er sah nur Scintilla an. Clodia blieb bei all den anderen Männern jedoch nicht unerkannt. Pfiffe folgten ihr, anzügliche Rufe und so manch eine Hand streckte sich nach den Rundungen ihres Leibes aus. Clodia ließ sie gewähren, genoß manche der Berührungen durchaus und sah zu Mactator herunter. Ein verächtliches Schnauben war zu hören und mit arroganter Miene ging sie an ihm und Scintilla vorbei. Lasziv ließ sie sich auf eine Kline niedersinken und sah sich suchend um. Neben ihr war tatsächlich noch Platz. Aber schon suchten die ersten Gladiatoren, den zu besetzen und eilten in Richtung der schönen Clodia.



    [SIZE=7]edit wegen Namensbetonung[/SIZE]

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Pumilus hatte nichts dagegen gehabt, die Frauen angaffend, schon mal voraus zu gehen. Doch vor dem Stall hatte er sich noch mal umgedreht. Den Centurio schien er abgehängt zu haben. „Centurio?“ Er spähte unter einen Busch, aber da war der Centurio nicht. Kopfschüttelnd machte er sich wieder auf den Rückweg um den Mann abzuholen. Ah, Centurio, da bist Du ja! Ja, hier geht es lang!“ Pumilus Augen wurden groß. Da war ja schon wieder seine Domina. Hoffentlich hatte Plautius sie noch nicht gesehen. Schnell schnappte sich Pumilus den Zipfel von Plautius Tunika und zog ihn mit sich und zum Stall, der offen stand. Der strenge Geruch von Tieren drang nach draußen. „Da! Da sind sie!“ Die letzten Schritte lief Pumilus schneller und in den Stall hinein. In einer hölzernen Absperrung standen drei große Elefanten. Alle drei, auf engsten Raum zusammen gezwengt, hatten große Eisenringe um ihre Hinterbeine. Die Eisenringe waren mit schweren Ketten im Boden verankert. Ihre Rüssel hangen schlaff nach unten und sie schienen zu schlafen. Der größte Elefant jedoch, ein Bulle, öffnete seine Augen. Seine haarigen Ohren richteten sich auf und er wandte sich zum Gatter um. Die Kette rasselte laut auf und sein Rüssel tastete in Richtung der Besucher. Vorsichtig griff er mit seinem Rüssel über das Holzgitter und auf Plautius zu. Seine Haut war grau und ganz borstig, doch die Spitze seines Rüssels schien ganz weich und zart zu sein.

    „Dir gefällt doch meine Domina, nicht wahr? Uns sind Deine Blick schon aufgefallen, Dominus! Wobei ja einige Männer sie so angaffen. Aber Du schaust sie anders an als die Meisten! Ja, auch das ist uns aufgefallen. Wir meinen, uns würde sie uns ja auch gefallen, aber meistens denken wir dann, dass sie uns die Zunge rausschneiden, die Ohren langziehen, die Finger brechen oder die Nüsse abschneiden könnte...nein, nein, da kommen erst gar nicht so Gelüste auf! Aber Du würdest uns doch nicht die Finger brechen, oder Dominus? Sag, willst Du sie heiraten?...Na, das halte ich für schwierig...ja? Willst Du auch was sagen?“
    Pumilus krazte sich am Hintern und suchte in einer Kiste nach etwas, was man dem Elefanten geben konnte.



    Plautius winkte einen Sklaven heran und ließ sich einige Brote und Äpfel bringen. Die Platte mit dem Essen drückte er dem Zwerg in die Hand.


    "Füttere sie damit! Hm, ich glaube nicht, daß Medeia dir so etwas antun würde. Es wäre sicher schwer Ersatz für dich zu finden.
    Ich bin da anders. Ich würde dir nicht die Finger brechen, aber ich würde dir den Arm abreissen und an die Hunde verfüttern, wenn du Medeia an den Hintern packen würdest, weil sie dir gut gefällt. Mit einem Arm könntest du immer noch für sie arbeiten.
    Außerdem solltest du deine Manneskraft lieber den Frauen zuwenden, die dich die ganze Zeit zu lüstern und interessiert anschauen. Wie die 2 Frauen dort hinten. Wußtest du nicht, daß man den Zwergen nachsagt, daß sie ein trotz ihres kleinen Wuchses ein Gladius unter der Tunika haben, das die meisten Hengste armselig aussehen lässt.


    Ja, deine Domina gefällt mir sehr ... aus vielen Gründen. Ich hoffe meine Blicke sind nicht zu offensichtlich? Und wieso hälst du es für schwierig, wenn ich sie heiraten wollte? Abgesehen davon, daß ich auch einige Hürden sehe."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Caius geübter, frauensuchender Blick entdeckte natürlich sofort die Schönheit, die sich graziös an den Türstehern vorbeischummelte. Sofort überlegte er, ihr zu folgen. Nicht nur, um ihr ansehliches Gesäß weiter betrachten zu können - nein, auch weil die Wachen abgelenkt waren.
    Doch dann kam ihm dieser Trottel von...wie auch immer er hieß...zuvor und er konnte sich nur noch hineinschummeln - ohne den schönen Anblick genießen zu können.
    Als er jedoch eintrat, stellte er fest, dass es hier mehr als genüg schönen Anblick für alle gab. Leider schienen die Damen jedoch kaum Interesse an einem armen, ungepflegten Proletarier zu haben. Vielmehr interessierten sie sich für die Gladiatoren. Besonders diesen Mactator, an dem Caius jedoch nichts finden konnte. Fulmineus war da ein ganz anderer Typ. Körper aus Stahl, männliche Urkraft.
    Sein suchender Blick schweifte über die Menschen, die sich eingefunden hatten, um seinen Helden zu finden.
    Dabei folgte er weiterhin Corvinus, auch wenn er doch gar nicht sein Sklave war!

  • Firmus Horatius Callidus und Conctor, Ausbilder der Gladiatorenschule, standen in einer Ecke zusammen und besprachen die letzten Einzelheiten für die Spiele. Dann übergab Callidus dem Numibier eine Tasche mit Dokumenten und Wachstafeln und es folgte ein weiteres leises Gespräch hinsichtlich der Gladiatorenschule und einiger organisatorischer Dinge, die auch Horatius Toxis betrafen. Dann verließ der hustende Lanista über einen Nebeneingang die Feier und brach mit seinen Begleitern in Richtung Ostia auf.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!