[Ludi Romani] Die Gladiatorenspiele

  • Durus hörte zu und nickte. Er hatte wohl recht - immerhin war er auch Aedil gewesen und hatte große Spiele abgehalten. Da fiel ihm ein, dass er auch Geldgeber brauchen würde, sollte er zum Aedil gewählt werden - also musste er sich mit ein paar reichen Menschen - seinem Cousin zum Beispiel - gutstellen.
    "Stimmt auch wieder. Wobei ich gern mal eine Schlacht ansehen würde - ich war ja leider nie bei den Adlern!"



  • Kampf gegen die Barbaren


    Während die Zwerge laut brüllend auf die römischen Soldaten zurannten, drangen diese ruhig und in relativ disziplinierter Schlachtformation nach vorne. Die Reihen brandeten aufeinander. Mit der Wucht ihres Angriffes stießen die Kleinwüchsigen auf die Schildreihe wie die Welle auf die Klippen. Viele prallten von den Schilden ab, doch zwei der Kleinen konnten durch die Lücken hindurchstoßen. Ihre Schwerter stießen zu und fanden weiches Fleisch als Ziel. Nur recht kurz kämpften die Soldaten in einer Schlachtformation gegen die Zwerge, die sich tapfer behaupteten, wenn sie auch völlig desorganisiert waren. Doch dann brach die Schildreihe auf und die Soldaten schwärmten aus und fingen an die Zwerge zu umzingeln, etwas was ein römischer Soldat wohl kaum gemacht hätte.


    Die Zwerge und die Soldaten standen sich einzeln gegenüber und breiteten sich in der Arena flächenmäßig weiter aus. Einer der Zwerge stürzte auf einen Soldat vor, rollte sich halb durch den Sand und stieß von unten dem Mann sein Gladius in die Lendengegend. Der Soldat riss vor Schmerz die Augen auf und sackte auf den Boden. Der Sand um ihn herum färbte sich blutrot. An einer anderen Stelle wirbelte ein Soldatengladiator unter der Axt eines Zwerges vorbei und ließ sein Schwert auf den Barbaren zusausen und schlitzte ihm den Hals auf. Der Zwerg fiel auf den Boden und sein Blut, genauso rot wie das des Römers, vermischte sich mit dem seiner Gegner. Die Zwerge kämpften zwar tapfer, doch Stück für Stück wurden sie brutalst nieder gemacht. Einer der letzten Zwerge sah sich zu seinen gefällten Kameraden um, dann drehte er sich um und rannte auf einen der Ausgänge zu. Zwei Römer folgten ihm. Der Zwerg sah sich immer wieder um und an den unteren Rängen konnte man sein lautes Schreien hören, als er rannte.


    Er lief erstaunlich flink direkt auf den Streitwagen zu, rutschte zwischen den nervös tänzelnden Pferden hindurch, sprang über das Geschirr neben Licinius Lucullus (Mactator). Vor dessen Füße warf er sich auf den Boden und hob flehend die Hände. Die Soldaten kamen heran und hoben ihre Gladii, doch Mactator hob die Hand und sie verharrten. Mactator deutete auf Fulmineus, alias Mithridates. Die Soldaten nickten und wandten sich um. Die restlichen Römer, ss waren auch nur noch 4, die den Kampf einigermaßen heil überstanden hatten, rannten auf Mithridates zu. Dessen Pferd stieg und er galoppierte den Soldaten entgegen. Sein Schwert blitzte in der Sonne auf und fuhr herunter. Mit einem Streich köpfte Mithridates den ersten Soldat, stieß dem zweiten seinen Krummsäbel durch die Brust und war an den übrigen vorbei galoppiert.


    Sofort riss Fulmineus sein Pferd herum und galoppierte an einem der beiden letzten Soldaten vorbei, dieser hob sein Schild, doch Fulmineus trat gegen das und ließ wieder sein mörderisches Schwert heruntersausen. Auch dieser war außer Gefecht gesetzt. Der letzte Soldat wich Stück für Stück zurück. Mactator griff nach seinen Zügeln und der Streitwagen setzte sich in Bewegung. Die Pferde galoppierten, Sand wurde aufgewirbelt. Fulmineus wandte sein Pferd wieder um und trabte an. Mithridates und Licinius Lucullus näherten sich einander in berauschender Geschwindigkeit....

  • "Nieder mit den Barbaren!"
    feuerte Scintilla die Soldaten an, und sah zufrieden wie die Zwerge niedergemacht wurden. Ja, so sollte es sein.
    "Mactator! Mactator!"
    jubelte sie ihrem Helden zu, und hielt erschrocken den Atem an, als Fulmineus so mühelos die restlichen Soldaten niedermachte und auf Mactator zuhielt.
    Wie tragisch! Waren sie nicht Freunde? Und mußten nun auf Leben und Tod gegeneinander antreten!! Ein wohliges Schaudern lief ihr über den Rücken. Hier ging es richtig zur Sache. Mactator würde natürlich triumphieren.


    Um sie herum verbreitete sich die Massenhysterie, Scintillas Rufe mischten sich in die von vielen tausend anderen, und ohrenbetäubend dröhnte es von den Rängen:


    MAC-TA-TOR!!! MAC-TA-TOR!!!

  • Ah das war also ein Vorgesetzter von ihrem Vater? "Salve" grüßte sie ihn mit einem Lächeln und ließ ihren Blick gleich über diesen Mann wandern. Ein Mann der bei der Legion war und dazu noch einen solchen Rang hatte war immer interessant und ließ sie noch viel mehr lächeln. Aber sie musste ja aufpassen, dass ihr Vater von solchen Dingen nichts mitbekam, also wandte sie dann doch ihren Blick gleich wieder ab und sah in die Arena, wo die Kämpfe weiter gingen. Sie hatte keine Scheu dem Geschehen dort unten zuzusehen und sah auch nicht weg wenn eine der Frauen aufgeschlitzt wurde. Arrecina musste sich sogar immer wieder etwas nach vorne beugen um das Geschehen noch viel besser zu verfolgen, war sie doch nicht sonderlich groß und hatte das Glück jemanden vor sich sitzen zu haben der größer war als ich. Arrecina hätte fast gelacht als ihr Vater so enttäuscht aussah, sicher hätte er gerne eine solche Frau, wild und schön nur für sich, aber sie waren unerreichbar, aber eigentlich könnte er sich dafür auch eine solche wilde Schönheit als Sklavin kaufen. Sie würde ihm mal diesen Wink geben bei Gelegenheit.


    "Wahrlich sie können gut kämpfen und wenn ich mir das so ansehe würde ich eine solche Kampfkunst gerne auch erlernen Vater. Darf ich sowas? Ich meine mit richtigen Waffen das Kämpfen lernen oder würdest du es mir verbieten?" Dieser Gedanke mit Waffen war wirklich etwas Verlockendes für sie, denn das würde auch eine gewisse Macht bedeuten wenn sie es konnte. Bittend sah sie ihren Vater an und klimperte mit ihrem Wimpern.


    In diesem Moment ging wieder das Tor auf und die Show ging weiter. Arrecina musste unbedingt ansehen wie Fulmineus diese Frau vor Füßen liegen hatte. Was für ein Mann ging es ihr nur durch den Kopf und sie schaute gebannt hinunter in die Arena. "Fulminues" flüsterte sie ihrem Vater zu und starrte den Mann dort unten immer noch mit offenem Mund an. Vor lauter Staunen hatte sie die Frage ihres Vaters gar nicht wirklich gehört. "Was hast du gesagt Vater?" fragte sie deswegen noch einmal nach und musste sich zwingen den Blick vom Geschehen einmal abzuwenden.

  • Plautius wandte sich an Aristides.


    "Optio. Besorge deiner jungen Begleitung mal ein paar Kissen. Die streckt den Hals ja bald so lang wie eine Giraffe, damit sie was sehen kann. Schau mal, mit den 9 Kissen übereinander sieht der kleine Maior Domus von Artoria Medeia auch was. Du wirst mindestens 3-4 Kissen übereinander brauchen. Zur Not helfe ich die als Architectus beim Bauen."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Caius feuerte Fulmineus immer wieder begeistert an. Besonders, nachdem die hässlichen Zwerge niedergerungen waren und die vier Römer mühelos beseitigt wurden. Er gröhlte und brüllte immer wieder den Namen seines Helden


    "Fulmineus! Fulmineus! Fulmineus! Töte sie!"


    Dann wurde es Zeit für den Showdown. Der Schönling gegen den Berg aus Muskeln und Sehnen.


    "Brich ihm die Beine!"


    brüllte Caius und freute sich auf einen spannenden Kampf.

  • Durus betrachtete den Kampf. Die Zwerge waren doch gar nicht so untrainiert, wie er gedacht hatte. Sie waren fast stärker als die "Legionsgladiatoren", die nicht einmal eine Formation halten konnten. Sein Vater hatte ihm immer wieder erklärt, wie wichtig eine Formation und deren Erhalt in der Schlacht war. Aber man schätzte ja Zweikämpfe.
    Als Fulmineus und Mactator übrig waren, wendete Durus sein Wort wieder an Macer
    "Soweit ich mich erinnern kann, müssten sie Mactator jetzt abziehen und Pompeius ins Feld schicken!"
    Die Vorstellung, die Geschichte genau nachzuspielen, belustigte ihn ein wenig. Wenn Mactator jetzt gehen würde, würde der Pöbel auf den Rängen das Amphitheater einreißen, nahm er an...



  • Auf zum letzten Gefecht...


    Der Streitwagen donnerte über den Sand der Arena, Malachitsplitter wurden aufgewirbelt. Mactator hob sein Pilum und warf den Wurfspeer. Gekonnt und sogar gezielt beschrieb das Pilum einen eleganten Bogen. Der Speer sauste auf Fulmineus, alias Mithridatis, zu, doch im letzten Moment wich dieser dem Speer aus. Trotzdem streifte das Pilum ihn und riss ihm eine Streifwunde an der Schulter. Schon waren die Beiden aneinander dran. Mactator riss ein Gladius hervor, Fulmineus wirbelte sein Krummschwert durch die Luft. Ihre Schwerter trafen, im Sonnenlicht blitzend, gegeneinander. Nur für einen Sekundenbruchteil, dann sauste der Streitwagen vorbei. Fulmineus riss sein Pferd herum und folgte dem Streitwagen. Am Ende der Arena angekommen, konnte auch Mactator den Wagen herum lenken. Während das Pferd an der Seite des Wagens entlang galoppierte, teilten beide Gladiatoren schnelle Hiebe gegeneinander aus. Immer wieder erwischte Mactator seinen Mitgladiatoren an der Schulter oder auch an der Seite. Dafür hinterließ Fulmineus eine tiefe Schulterwunde bei Mactator.


    Mactator riss an den Zügeln und schwenkte zur Seite aus und direkt vor Fulmineus. Sein Pferd wieherte erschrocken auf und schlitterte gegen den Wagen. Die Wucht schleuderte das Pferd auf den Boden und riss Fulmineus mit sich. Mactator war schon ein gutes Stück weiter als das Pferd weiterrutschte und dann gegen die Steinbalustrade aufschlug. Mühsam versuchte das Pferd wieder hoch zu kommen, brach jedoch immer wieder zusammen. Fulmineus, der mit seinem Bein unter dem Pferd begraben war, verzog das Gesicht vor Schmerz und stemmte sich gegen das Schlachtross. Mühsam hob er es ein Stück hoch und rutschte hervor. Eindeutig verletzt stand Fulmineus auf. Hinkend lief er von dem Pferd weg und auf die Mitte der Arena zu. Sein Schwert hatte er verloren. Mactator donnerte mit dem Streitwagen am Rande der Arena entlang und näherte sich unaufhaltsam Fulmineus. Dessen Blick fiel auf das Pilum. Grinsend, noch hatte Mithridates nicht aufgegeben, griff er nach dem Wurfspeer und zog ihn aus dem Sand der Arena.


    Ohne zu Zögern schleuderte Fulmineus den Speer. Der Streitwagen kam auf Fulmineus zu, Mactator duckte sich vor dem Speer, doch er war gar nicht das Ziel. Der Wurfspeer drang durch die Speichen des Streitwagend und in die Seite des Wagens. Das Holz der Speichenbrach und das linke Wagenrad wurde abgerissen. Doch die Pferde zogen immer noch am Wagen, die eine Hälfte glitt über den Sand und dann überschlug sich der Wagen. Die Pferde wurden mitgerissen und das ganze Gespann knallte ebenso wie das Streitross gegen den Rand der Arena. Laut splitterte das Holz, das Pferdewiehern war trotz des Gebrülls und Jubels zu hören. Mactator war jedoch schon vorher vom Wagen geschleudert worden. Regungslos lag er auf dem Sand. Fulmineus hinkte auf die reglose Gestalt zu und griff nach dem verlorenen Säbel. Er ließ ihn über seinen Kopf wirbeln. Mactator schien sich etwas zu regen. Seine Hand krallte sich in den Sand. Fulmineus hielt das Schwert über Mactator und wollte schon zustoßen, doch dann erinnerte er sich an seine Aufgabe und sah nach oben zu den Zuschauern....

  • "MAC-TA-TOR!!! MAC-TA-..."
    Schlagartig verstummte der Chor. Scintilla wurde totenblass, als sie ihren Helden so still auf dem Sand liegen sah. Das "MACTATOR SEMPER VINCIT"-Transparent wankte, entglitt ihren eisigen Händen, bauschte sich kurz im Wind, und fiel zu Boden.
    "Nein..." flüsterte Scintilla entsetzt, "Nein...!"
    Sie sah Mactator vor sich wie er, am Vorabend, der ihr jetzt unendlich weit entfernt vorkam, so melancholisch gelächelt hatte, und gesagt hatte:
    „Auf mich? Nein, schöne Scintilla. Auf mich zu trinken wäre ein Verschwendung. Trinken wir doch eher auf all jene, die eine wunderbare Zukunft vor sich haben."
    Bei allen Göttern! Mit namenlosem Schrecken erkannte sie: er hatte seinen Tod vorhergesehen!
    Tränen traten ihr in die Augen, und wie gelähmt starrte sie auf das Furchtbare, das da in der Arena geschah - aber nur einen Augenblick lang, dann riss sie sich zusammen, sprang hoch auf ihren Sitz, reckte die Daumen hoch in die Luft, und schmetterte mit klarer Stimme, so mitreissend und so laut sie nur konnte:
    "Fulmineus, verschone ihn! LE-BEN!!! LE-BEN!!! LE-BEN!!!..."


    :dafuer::dafuer:

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Als Fulmineus und Mactator übrig waren, wendete Durus sein Wort wieder an Macer
    "Soweit ich mich erinnern kann, müssten sie Mactator jetzt abziehen und Pompeius ins Feld schicken!"
    Die Vorstellung, die Geschichte genau nachzuspielen, belustigte ihn ein wenig. Wenn Mactator jetzt gehen würde, würde der Pöbel auf den Rängen das Amphitheater einreißen, nahm er an...


    Macer war von dieser Vorstellung ebenfalls belustigt. "Nein, so historisch werden sie hier wohl kaum spielen. Wer will schon den finalen Kampf zweiter Helden ausfallen lassen? Auf dem Schlachtfeld würde man dies vermeiden, aber hier wird doch ohnehin abgesprochen sein, wer am Ende siegen wird."


    Der weitere Verlauf des Kampfes war dann aber doch ziemlich knapp und es kam zu der erwartet spektakulären begegnung der beiden Hauptkämpfer. Gespannt verfolgte Macer, wie diese enden würde.

  • "Meinst du, dass sie solch ein unspektakuläres Ende geplant haben? Sie haben ja kaum gefochten!"
    Der Kampf hatte ihn tatsächlich enttäuscht. Das kurze Geplänkel war niemals an die Kämpfe herangekommen, die der Patrizier früher erlebt hatte. Deswegen deutete er nach unten - auch wenn Mactator ein bekannter Gladiator war, war dieses Kampfesende mehr als ruhmlos - es war ja ein Versehen gewesen.
    :dagegen:


    Vielleicht hatte die Aedilatskandidatin noch einen bekannteren Gladiator auf Lager...

  • Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius


    Plautius lächelte Medeia an.


    „Macht sie nieder!“ brüllte ein Mann direkt hinter Medeia, sprang auf um den einmarschierenden Soldaten zuzubrüllen. Medeia atmete tief ein, wandte sich jedoch nicht zu jenem Mann um. Stattdessen lächelte sie Plautius an. Und dieses Mal spiegelte es sich auch in ihren Augen wieder. Es schien nicht das übliche, höfliche Lächeln zu sein, was Medeia eigentlich sehr gut beherrschte, sondern relativ ehrlich zu sein. Die ersten Schwerthiebe wurden ausgetauscht, doch Medeia kümmerte sich kaum darum, was in der Arena passierte. „Wagenrennen? Nun ich muss zugeben, das liegt mir auch nicht sonderlich. Weder Gladiatorenspiele, Wagenrennen noch Tierhatzen. Eigentlich nur das Theater!“ Jubel, Buhrufe, Jubel, Anfeuerungen...alles brandete um sie herum. Medeias Blick schweifte über die Ränge des Colosseums und dann zur Arena, wo der Kampf wogte.


    Fassen wir mal zusammen: -Kampf der Zwerge- Medeia sieht etwas mitleidig auf sie herunter- Kampf der Soldaten- Medeia lässt sich etwas Wein nachschenken- Mithridates wird angegriffen- Medeia mustert ihn- die Soldaten werden niedergemacht- Medeia meidet den Blick dorthin- Mithridates gegen Licinius Lucullus- Medeia sieht etwas skeptisch aus- Mithridates stürzt- Medeia atmet erleichtert auf- Mithridates schleudert das Pilum- Medeia hebt erstaunt die Augenbrauen- der Streitwagen zerschmettert an der Arena und direkt unter ihnen- Medeia lehnt sich etwas zurück als Holzsplitter hoch fliegen.


    Kopfschüttelnd lehnte sich Medeia zurück und beugte sich zu Plautius. „Ich sagte ja, es ist ein Desaster. Zu ärgerlich, dass der eigentliche Mithridates ausgefallen ist. Fulmineus ist einfach viel besser. Außerdem ist das wirklich tragisch. Die Beiden waren wohl mal früher Freunde. Ach, ich mag das nicht...Männer in den Tod zu schicken.“ Medeia sah sich um und beobachtete die Reaktionen des Publikums.

  • Leider hatte Marcus schon selber vergessen, was er zuvor gesagt hatte. Somit kam der Vorschlag von Plautius nur bei einem verwirrten Optio Flavius Aristides an und er nickte ihm zerstreut zu und sah sich nach einer Kissenverkäuferin um. Denn Marcus Frage umkreiste noch Arrecinas Anliegen. Himmel und Götter! Warum verblüffte Arrecina mit ihren Wünschen ihn immer so? Aber auch Wärme stieg in Marcus auf. Er lehnte sich lächelnd zurück und schüttelte amüsiert den Kopf. Dabei musterte er seine zierliche Tochter und sah zu der Amazone auf dem Arenasand herunter.


    „Kämpfen, mein Goldstück? Doch nicht mit dem Schwert und dem Pilum, oder?“


    Marcus lachte leise und fand die Vorstellung allzu drollig, wie sich seine Tochter damit abmühte ein Pilum zu schleudern. Marcus war doch schon arg ins Schwitzen gekommen als er mit dem Training anfing und er war doch ein gutes Stück größer und kräftiger als seine kleine Tochter. Dementsprechend belustigt lächelte Marcus immer noch und unterdrückte den Impuls seiner Tochter durch die Haare zu wuscheln.


    „Du willst doch keine muskulöse Amazone werden oder Dich gar wie die echten Amazonen verstümmeln? Cinilla, das ist nichts für eine Frau, glaub mir das!“


    Somit war das Thema für Marcus erledigt und er spähte in die Arena, denn es ging schon weiter. Der Kampf der Gladiatoren begann, Marcus spähte, wirkte verblüfft über des Wagenmanövers dieses "Helden der Frauen" und dann mit einem triumphierenden Lächeln nahm er den Wagenunfall hin. Marcus lachte gut gelaunt, griff in seine Verpflegungstüte und mampfte. Gespannt, wie es weiter gehen würde, sah er runter. Ah! Sie wollten Daumen sehen! Marcus streckte seinen Daumen nach unten. Seiner Tochter hatte dieser Fulmineus ja besser gefallen, also war er für ihn und etwas Blut wollte Marcus schon noch sehen.


    :dagegen:


  • Der Todesstoss?


    Immer mehr Daumen zeigten nach unten. Grimmiger Miene drehte sich Fulmineus einmal im Kreis, um die Reaktionen der Zuschauer zu erhaschen. Als der Wille der Zuschauer klarer wurde, drehte sich Fulmineus wieder dem gefällten Mactator zu. Zögerte er kurz? Doch die Zuschauer peitschten blutgierig den Gladiator an, wenn auch einige für das Leben des Mactator sich ereiferten. Langsam hob Fulmineus das Schwert. Gerade als er das Schwert herunterstoßen wollten, brandete an einer Stelle der Ränge ein ominöses Jubeln auf. Wie ein Blitz schoß die Amazone, manche werden sie von der Cena Liber als Briseis wieder erkennen, nach vorne. Sie hatte sich ein Gladius eines römischen Soldaten geschnappt. Elegant und wieder kräftiger sprang sie über den Körper von Mactator hinweg und stieß das Schwert auf Fulmineus zu. Der wurde abgelenkt von den Zuschauern, die die Amazone zuerst bemerkt hatten. Das Schwert traf ihn an der Seite und er wurde vom Körper von Mactator weg gestoßen. Drei Schritte taumelte er nach hinten.


    Briseis rollte sich über den Boden ab und kam sofort auf die Beine nach ihrem Sprung. Wieder wie eine Tigerin sah sie Fulmineus lauernd an und fing an ihn zu umkreisen. Fulmineus griff sich an die Seite, hatte wohl Blut an der Hand. Ein höhnisches Lachen war an seiner Mimik zu sehen. Briseis sprang nach vorne, doch waren ihre Bewegungen eindeutig langsamer als noch zu Beginn der Spiele. Fulmineus wich ihr aus und packte sie an der Schulter. Mit Wucht schlug er sein Knie in ihre Bauchgegend und den Griff seines Schwertes auf ihr Hinterhaupt. Heftig schleuderte er die Amazone weg, die auf den Sand fiel. Mühsam wollte sie sich noch mal aufraffen, brach dann jedoch zusammen.


    Erneut wandte sich Fulmineus seinem Gegner zu. Hinkend näherte er sich Mactator, um ihm endlich den Todesstoß zu geben. Schneller wirbelte er das Schwert über seinen Kopf und wollte es gerade herunter saußen lassen. Doch in dem Moment rollte sich Mactator zur Seite und warf eine Handvoll Sand auf Fulmineus. Fulmineus griff sich an die Augen und das gab Mactator die Zeit auf die Beine zu kommen. Blitzschnell trat Mactator Fulmineus gegen die Beine und fällte Fulmineus, der vor Schmerz aufschrie (es war sein bereits verletztes Bein). Mactator sprang zu dem Schwert, was Briseis fallen gelassen hatte. Fulmineus richtete sich müsahm wieder auf und stürzte hinter Mactator hinterher. Fulmineus Krummschwert sauste herunter. Mactator wirbelte herum und beide Spitzen trafen auf weiches Fleisch. Für einen Moment verharrten beide und sahen sich nur stumm an. Dann brach Fulmineus zusammen. Erst jetzt offenbarte sich, dass Mactators Schwert in seinem Bauch steckte. Doch quer über Mactors Flanke bis nach vorne zog sich eine klaffende Schwertwunde, Blut floß hervor und auch der Gladiator brach zusammen.


    Einen Moment war es ruhig in der Arena, dann jubelten einige los und sahen gespannt ob alle nun tot waren. Einige Sklaven kamen auf die Arena gerannt. Sie trugen eiserne Hacken, die vorne rot glühten. Schonungslos stießen sie die glimmenden Spitzen in die Seiten der Gladiatoren. Manche zucken auf, manche schienen sich nicht mehr zu rühren. Leichen und Schwerverletzte wurden nach draußen getragen. Auch Licinius Lucullus und Mithridates und die Barbarin. Sand wurde über die blutigen Stellen ausgestreut und einige Minuten später erschien es so, als ob hier nie jemand gekämpft hätte.





    Sim-Off:

    Gewinne sind verlost worden. Alle, die Teilgenommen haben, schaut einfach mal in euer Konto oder PN Kasten, wenn keins da war ;)

  • Caius wollte schon jubeln, als sein Auge auf den Boden fiel. Eine Kugel lag vor ihm: Eine Missilia! Begeistert hob er das gute Stück auf und wunderte sich, dass die dämlichen Sitznachbarn es gar nicht bemerkt hatten.
    Gierig öffnete er es und ließ dafür sogar das Ende des Kampfes warten. Vielleicht hatte er ja ein Pferd gewonnen! Oder ein Landgut! Oder, oder, oder...
    Endlich brachte er die Kugel auf und eine Tafel mit einer Zahl fiel heraus. Sein Nachbar hatte das gute Stück ebenfalls bemerkt und bückte sich. Doch Brutus ließ die Kugel fallen und schubste den Nachbarn weg. Er packte die Tafel und betrachtete sie.



    XXIXVI


    Hm...er würde wohl noch zur Gewinnabgabestelle gehen müssen.


    Der Jubel des Volkes ließ ihn wieder auf die Arena achten, wo Mactator gerade Fulmineus überwältigte.


    "NEIIIN!"


    brüllte Caius entsetzt. Nicht wegen der Grausamkeit des Todes, sondern weil es sein Gladiator war.
    Dann wurden die Gladiatoren hinausgetragen - der arme Fulmineus! Zum Glück hatte Caius es verpasst, Geld zu setzen!

  • Also heute schien sie gegen ihren lieben Vater gar nicht anzukommen und deswegen seufzte sie tief. Sie hatte ihn doch sonst immer davon überzeugen können wenn sie etwas wollte. Hatte sie das etwa verlernt? Sie musste sich mehr Mühe geben kam es ihr in den Sinn. Aber wie sollte man einen Vater überzeugen wenn dieser ja schon von sich selbst überzeugt war, dass ein weiteres Gespräch den Sinn vefehlte, denn sie kannte ihren Vater doch gut genug um zu wissen wann sie verloren hatte und dies schien wohl nun leider der Fall zu sein. "Nun Vater, ich möchte sicher keine dieser Amazonen da unten werden die sich grade abschlachten lassen, es geht mir nur darum ein wenig mich verteidigen zu können. Wäre das nicht sinnvoll Vater?" Mit großen Augen sah sie ihn an und schenkte ihm ein entzückendes Lächeln, eines was nur sie aufbringen konnte. "Oder glaubst du etwa, dass ich dazu nicht fähig bin?" fragte sie ihn ein wenig entrüstet, was allerdings nur gespielt war.


    Nebenbei verfolgte sie weiter die Kämpfe in der Arena die schön blutig waren, allerdings sollten sie so enden, dass sie nicht grade begeistert davon war. Nein ganz und gar nicht, denn sie hatte ja gesagt, dass Fulmineus gewinnen würde, aber es hatte den Anschein, dass es nicht der Fall war, was ihre Stimmung nicht grade anhob sondern noch ein kleines Stückchen in den Keller verfrachtete. Sie hatte wie so viele andere diesen Gladiator angefeuert. "STICH ENDLICH ZU" rief sie und zeigte mit dem Daumen nach unten wie auch die anderen. Ja sie wollte Blut sehen und sie wollte sehen wie er Mactator den Todesstoss gab. Doch sie konnte nicht so schnell hinsehen wie Fulmineus von der Frau getroffen wurde. Gespannt verfolgte sie das weitere Geschehen und war still und schrie nicht wie die restliche Menge.


    "Na toll" seufzte sie als Fulmineus getroffen wurde und zu Boden ging. Er hätte besser aufpassen müssen waren ihre Gedanken. Entäuscht sank sie nach hinten zurück.

  • Nur einen kurzen Moment liegt die Arena still da, doch das Publikum muss nicht lange warten, die Zeit reicht kaum, seinen Platz zu verlassen um sich ein Becherwein zu besorgen. Doch muss keiner Durst oder Hunger leiden, hunderte von Sklaven verteilen Becher mit Wein, Trauben, Brot und gebratenes Fleisch unter den Zuschauern. Die Sonne hat sich mittlerweile etwas abgesenkt, doch scheint noch mit unverminderter Intensität auf die Arena herab. In ihrem Rund öffnet sich ein Tor, gleichzeitig ertönt die kraftvolle, tiefe Stimme des Ansagers.


    "Im zweiten grossen Kampf dieser Ludi wandern wir zurück in die Regierungszeit des göttlichen Claudius. Unter dem Kommando ihres Legatus Legionis Titus Falvius Vespasian, unseres späteren Kaisers, hat die Legio II. Augusta, gerade den Boden Britanniens betreten."
    Aus dem Tor marschiert scheinbar wirklich eine Legion, vorneweg Standartenträger und Cornichenbläser, die, kaum haben sie Tor verlassen, kraftvoll in ihre Instrumente blasen. Dahinten reitet einzelner Mann in einer Rüstung, welche der eines Legatus Legionis ähnelt. Und hinter ihm, reihenweise Infantristen. Auch ihre Rüstungen wirken echt und selbst ihr marschieren scheint im echten Gleichschritt zu erfolgen. Nur ein erfahrener Soldat erkennt die kleinen Fehler. Langsam aber stetig zieht die "Legion" durch die Arena. Die etwa 40 Männer schaffen es wirklich, den Eindruck einer Schlagkräftigen Armee zu vermitteln.
    "Praesentiert wird die Legion durch die Gladiatoren der Schule des legendären Terentius, des Siegers von hunderten von blutigen Kämpfen. Terentius selbst repräsentiert Vespasian."


    Dann öffnet das gegenüberliegende Tor und die Legion verschwindet darin. Aber nicht lange liegt die Arena wieder still da, wieder öffnen sich zwei Tore.


    "Und hier sind ihre Gegner, gestellt von der Schule des Horax aus dem fernen Britanien : Die Briten....."


    Mit lautem getösse fahren 20, 30 Streitwagen in die Arena. Es sind wildaussehende Wagen, jeder besetzt mit mindestens zwei Männer, allesamt Riessen mit langem, fettigen Haaren, die Gesichter und teilweise auch Körper bunt bemalt. Mit lautem Gebrüll lenken die Fahrer ihre Wagen durch die Arena, schaffen es, zu ihrer optischen Wildheit auch eine aukustische Wildheit hinzufügen. Nach dem sie zahlreiche Runden durch die Arena gedreht haben, verschwinden sie wieder durch die Tore.




  • Plautius lauschte Medeias Worten.


    “Ich finde Wagenrennen sehr anregend. Das Zusammenspiel von 4 Pferden in einem Gespann, das genaue Ausloten, wie schnell man die Tiere wann laufen lässt. Das stelle ich mir genauso spannend für den Fahrer vor, wie ich es als Reiter bei dem Pferderennen vor dem Imperator in Germanien erlebt habe. Auch wenn ich Letzter wurde.


    Eine Jagd kann auch sehr nett sein, wenn man das Tier auch selbst zu Essen gedenkt und nicht aus reinem Zeitvertreib jagen geht. Da wirkt die Tierhatz sehr gekünstelt dagegen.


    Was die Gladiatorenspiele betrifft, so ist der Kampf und der Tod Bestandteil meines Berufes. Wie das ständige Üben auf dem Exerzierplatz. Ebenso wie die generelle Bereitschaft Männer in den Tod zu schicken. Ich mag es nicht, aber ich mußte mir zu Beginn meiner Laufbahn als Offizier darüber klar werden, daß ich nicht alle Männer lebend vom Schlachtfeld führen kann. Ich finde Gladiatorenkämpfe Mann gegen Mann von Zeit zu Zeit sehr interessant. Man kann auch was mitunter lernen. Diese Massenkämpfe dienen eher zur Unterhaltung des Volkes. Aber ihr tut als Aedile gut daran diesen lauernden und schwer berechenbaren Wolf zu füttern. Dennoch schaue ich sie mir ab und an gerne an. Vergiss nicht, daß ich nicht andauernd nach Roma zu den Spielen kommen kann bzw. konnte. Aber die Spiele kommen beim Volk sehr gut an. Wenn es kleine Pannen gab, dann hat sie niemand bemerkt."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Bevor Macer antworten konnte, nahm der Kampf eine unerwartete Wendung. Fasziniert betrachtete Durus den Endkampf, der mit einem Ergebnis endete, das der Quaestor als letztes erwartet hatte: Alle tot! So schien es zumindest. Es war wirklich ein Jammer - gleich zwei berühmte Gladiatoren, dazu auch noch eine hübsche junge Frau, die sicher auch zu Ansehen gekommen wäre, wenn man sie nicht gegen die Superstars der Arena angesetzt hätte. Mut hatte sie gehabt.
    Dann kam die Pause, die jedoch überraschend kurz war.
    "Ein wahrlich überraschendes Ende! Und fast etwas schade dazu."
    kommentierte er den Kampf und spendete kurz Applaus
    :app:


    Dann kam der nächste Kampf an die Reihe. Durus nickte und lächelte
    "So viel zur Sache mit den Legionen."

  • Aus dem Boden der Arena kommen kleine Baum und Buschgruppen, der Zuschauer im flavischen Amphitheater bekommt den Eindruck, das hier wirklich ein dichter, britanischer Wald steht. Trotzdem bleibt das ganze Areal übersichtlich und von jedem Platz in der Arena können die Zuschauer dem Geschehen in der Arena folgen. Ein raunen geht durch die Menge, als aus dem Boden der Arena schwere, weisse Rauchschwaden heraus kommen, so schwer, das sie auf dem Boden der Arena liegen bleiben.


    "Die Legion des Vespasian ist die dritte, welche im Süden Britaniens gelandet ist, sie ist die Nachhut." Die tiefe, sonore Stimme ertönt, bevor wieder die Tore sich öffnen. "Die Batavischen Späher haben gemeldet, der Weg durch den Wald ist frei, die vielen tausend Männer des Britannischen Häuptlings seien alle geflohen. So macht sich die Legion auf den Weg, durch einen langen, dunklen Wald."


    Nun öffnte sich wieder ein Tor, und die Legion marschiert langsam heraus, immer zwei Mann nebeneinander, die Cornichenbläser fehlen diesmal und Terentius, als reitender Legatus, ist in der Mitte des Zuges. Natürlich ist ihnen eine gewisse Anspannung anzumerken, wissen sie doch, das gleich der Kampf beginnt. Vor dem Reiter läuft der Signifier und wer in der welt der Gladiatioren sich etwas auskennt, erkennt ihn an seiner Maske als Marius, den Sieger unzähliger Kämpfe, der für seine besonders schöne Kampfkunst berühmt ist.


    "Der zug der Legion ist lang gestreckt,... Vor- und Nachhut nicht zu sehen. Doch der Feind soll ja weit weg sein..."


    Plötzlich fliegen, wie aus dem Nichts, Speere auf die Legionäre zu....

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