[Ludi Romani] Die Gladiatorenspiele

  • Im hohen Bogen fliegen die Speere durch Luft, fast automatisch reissen sie Legionäre ihre Schilde hoch, so das ein recht dichter Schildwall die meisten Schilde abfängt. Trotzdem dringen einige der Speere durch, ein paar der Legionäre gehen zu boden. Doch nur der aufmerksame Beobachter kann erahnen, woher die Speersalve kommt, die Werfer sind gut in den kleinen Büschen verborgen. Terentius als Legatus gibt lautstarke Kommandos, bringt die Legionäre dazu, eine Schützende Formation einzunehmen, doch auch er kann nicht überblicken, woher der Angriff kam.


    Sammeln! - convenite!


    Ausrichten! - aciem dirigite!


    Rotten schließen! - scuta premite!


    Zu den Waffen! - ad arma!


    Dann bricht die Hölle los....

  • Die wenigen Legionäre haben kaum die Zeit ihre Verteidigungslinie zu errichten, da öffnen sich zwei Tore und aus diesen Donnern die Streitwagen der Briten, zeitgleich geht eine zweite Salve auf die Legionäre herunter. Nun wird deutlich, das sich die Werfer in den kleinen Büschen versteckt hatte.
    Besonders ragt ein Streitwagen heraus, nicht nur weil er besonders furchterregend bemalt ist, sondern weil der Lenker ein Mann ist, der eigentlich alle in Arena überragt. Seiner Oberkörper ist frei, allerings auch in Blau, Rot und Weis bemalt. In der Linken Hand hält er ein Horn, in das er von Zeit zur Zeit hineinblässt, und ein unheimliches, lautes Geräusch heraus dringt, welches in die letzte Zuschauerreihe dringt.


    Kaum ist der erste Hörnerklang verklungen, stürmen die Angreifer auf die Römer zu, immer zwei, drei auf eine Stelle im Schildwall, trennen so einzelene Legionäre heraus, zwingen sie so zu einem Kampf gegen die überzahl. Und da die streitwagen die Legionäre umrunden und sie immer wieder mit einem Hagel aus Pfeilen eindecken, können die Legionäre ihren bedrängten Kameraden nicht wirklich zu hilfe eilen.


    In das Donnern der Streitwagen und des Hornes, mischt sich schnell das Geräusch von aufeinander treffenden Waffen aus Eisen. Und immer wieder hört man Schmerzensschreie, aber auch die laute Stimme des Terentius als Legatus, mit der er seine Männer zur Disziplin ruft, ist immer wieder zu hören..........

  • Das Ende des ersten Kampfes kam für Macer ebenso unerwartet, wie es wohl auch Durus erschien. Natürlich fiel er auch in den Beifall ein, aber gemessen an dem Beginn des Kampfes kam ihm das Ende etwas unspektakulär und schlicht daher. Aber er rechnete durchaus damit, dass die Organisatoren noch etwas besonderes geplant hatten und die Gladiatoren nicht nur einfach weggetragen wurden.
    Viel Zeit für Gedanken hatte er allerdings nicht, denn es ging schon wenig später weiter.


    "Da haben wir schon wieder Legionen", schloß er an die Bemerkung von Durus an, als er die Ankündigung vernahm. "Mal sehen, was sie diesmal aus der Vergangenheit für eine Inszenierung machen."

  • Ein Kampf an der Spitze


    Es sind drei Briten, die sich der Spitze des Zuges genähert haben und nun zwei Legionäre in einen Kampf verwickeln. Mit schwerer Äxten und schwertern schlagen die Briten auf die Legionäre ein, die diese Schläge sogut es geht abwehren. Doch es gelingt einem der Briten, das Scutum eines Legionärs zu zertrümmern.
    Der Legionär versucht noch, mit seinem Gladius sein Gegenüber nieder zu stechen, doch als sein Schwertarm vorstösst, bohrt sich das Schwert eines anderen Briten in seine Seite. Der Stoss geht tief in den Körper hinein und hinaus, wobei die Widerhaken der gezackten Klinge die Wunde noch vergrössern. Einen Moment scheint es so zu sein, als ob der Legionär schreien will, doch kein Wort entspringt seinen Lippen, statt Worte oder Laute kommt ein grosser Schwall Blut aus dem Mund des sterbenden.


    Der andere Legionär sieht sich nun getrennt vom Schildwall, allein gegen drei Briten.

  • Der Kampf im Zentrum


    Im Zentrum des Zuges der Legionäre hat sich ein dichter Schildwall um den Legatus und den Signifier gebildet, das immer wieder Ziel von Speer und Pfeilhageln wird. Die Legionäre haben grosse Mühe die Angriffe abzuwehren und immer wieder findet ein Pfeil sein Weg durch den Schildwall, immer wieder hört man einen lauten Schrei ertönen und der Schildwall wird wieder etwas dünner.


    Die Streitwagen der Briten steuern immer wieder auf das Zentrum des Zuges zu, das man fast den Eindruck gewinnt, das die Pferde den Schildwall niedertrampeln wollen, doch kurz davor reisst der Lenker die Zügel herum und der zweite Mann schleudert ein Speer auf die Legionäre.


    Dann macht einer der Hintermänner, womit keiner gerechnet hat. Er springt einfach ab, springt mit hohen Satz über den Schildwall hinweg, reisst dabei einen der Legionäre zu boden, fast kann man das Splittern der Knochen hören. Es ist ein grosser Brite, der sich mit seiner schweren Axt auf den Legatus stürzt. Terentius als Vespasian kann den ersten Hieb gerade noch ausweichen, doch da holt der Brite schon zu einem nächsteb Hieb aus.


    Terentius bückt sich, die Axt schwingt knapp über seinen Kopf hinweg. Das Gladius schnellt vor, trifft den Briten auch, auf seinem Bein zeigt sich ein grösser werdender Blutfleck, doch der Brite zeigt sich davon unbeeindruckt, schlägt weiter auf den Legatus ein...

  • Ein Kampf an der Spitze


    Allein steht der Legionär den drei Briten gegenüber, noch allerdings verschafft der Tod seines Kameraden ihm einen Moment der Ruhe, denn nur einer der drei schlägt auf ihn ein und der Legionär kann den ersten Schwerthieb kraftvoll mit seinem Scutum abwehren. Er weis, er muss die Zahl seiner Gegner schnellstens reduzieren, denn nur so hat er eine Chance zurück in den Schildwall zu gelangen.
    Doch sein Gegner ist zu weit weg, um mit dem Gladius wirkungsvoll erreicht zu werden, so rammt er ihm die Kante seines Scutums in das Gesicht. Die Wucht des Hiebes ist gross, so gross, das der Brite zurück torkelt, das Gesicht ist Blutverschmiert und seine Gesichtsknochen sind seltsam verformt. Der Brite schwankt, sackt in die Knie und geht zu Boden.


    Allerdings verliert der Legionär dabei auch sein Scutum und auch der nächste Brite ist schon heran. Die Axt geht mit einer ungeheuren Wucht auf den Legionär nieder, der sich im letzten Moment noch umdreht und mit seinem Gladius den Hieb abwehren kann. Von der Wucht des Schlages geht der Legionär zu Boden, seine linke Hand greift sich das Gladius des toten Legionärs.


    Der Brite lässt nicht locker, schon wieder setzt er dem Legionär nach, holt mit der Axt aus. Mit letzter Kraft blockt der Legionär den Hieb mit den gekreuzten Klingen der Gladi ab und kann auch dem Briten einen kräftigen Tritt verpassen, das dieser nach hinten torkelt. Der Legionär springt auf die Beine, wendet sich dem anderen Briten zu, dessen Schwert nach ihm zielt. Er schwenkt leicht zur Seite, kann so dem fürchterlich gezacktem Schwert ausweichen und gleichzeitig dem Briten einen Treffer am Arm verpassen.


    Unbarmherzig geht dieser Kampf weiter...

  • Fasziniert verfolgt Macer das Kampfgeschehen und wechselt mit den Augen immer wieder zwischen den verschiedenen Szenen an der Spitze und in der Mitte des Zuges hin und her. Zweifellos war es gut gewählt, den Überfall auf marschierende Truppen zu inszenieren, um die in der Arena üblichen Zweikämpfe herbeiführen zu können, aber mit einem wirklichen Kampf der Legionen hatten auch diese Schau eher wenig zu tun. Vermutlich wären auch echte Briten anders aufgetreten, aber hier fehlte Macer die eigene Anschauung. Stören tat ihn die Abweichung allerdings kaum, er erfreute sich stattdessen lieber an der gekonnten Kampfchoreografie, die die trainierten Männer zeigten und die einige spektakuläre Szenen bot.

  • Der Kampf im Zentrum


    Während der Schildwall der Legionäre stetig von den Briten bestürmt wird, geht im innern des Schildwalls der Kampf zwischen dem riessigen Briten und Terentius als Legatus ungehindert weiter. Deutlich zeigt sich die überlegene Kraft des Briten, dessen Axthiebe immer wilder auf sein Gegenüber einschlagen. Der Legatus hingegen ist schnell, weicht den Schlägen aus, setzt immer wieder zum Gegenangriff an und kann dem Briten immer wieder eine Wunde zu fügen, doch dieser ziegt sich immer unbeeindruckt von der Flut dieser Treffer, selbst als er schon aus zahlreichen Wunden zu blutet.


    Aus dem Schildwall löst sich ein Legionär, will dem Legatus zur Hilfe eilen, doch kaum ist er heran, zertrümmert die Axt des Briten das Scutum des Legionärs. Sie dringt so tief in das Scutum ein, so das auch der Schildarm des Legionärs abgetrennt wird, Scutum und Arm fallen zu Boden. Der Blick des Legionärs richtet sich ungläubig auf dem Stumpf seines Armes, aus dem das Blut im hohen Bogen herausspritzt.


    Doch die Axt des Britens bleibt in Scutum und Arm stecken, so das er einen Moment abgelenkt ist. Genau diesen Moment können sowohl der Legatus und der verwundete Legionär ausnutzen, die Gladi der Beiden schnellen vor, bohren sich tief in den Körper des Briten hinein. Eine ganze Weile bleibt der Brite aufrecht stehen, es schient fast so, als ob er den Kampf trotz zweier Gladi im Leib fortsetzen will, doch dann gerät er in Wanken und sackt langsam aber sicher zu Boden. Der Legionär mit seinem abgetrennten Arm geht ebenfalls zu boden.

  • An der Spitze ist der einzelne, bedrängte Legionäre von den beiden Briten überwunden wurde. An allen Stellen wird heftig gekämpft. Auch wenn die Legionäre heftige Gegenwehr leisten, die Briten im verhältnis zwei zu eins töten, ist die Übermacht der Briten doch zu gross und unweigerlich werden die Reihen der Legionäre immer dünner und der Schildwall wird umfasst ein immer kleineres Feld, in dem sich die verletzten Legionäre sammeln. Der Legatus selbst greift sich ein Scutum und reiht sich in den Schildwall ein.


    "Die Lage für die Legion wird bedrohlich, der Legatus Titus Flavius Vespasian sieht sich unsägliche Schicksal des Varus teilen. Doch keiner der Männer macht anstalten zu fliehen. Zusammen mit ihrem Legatus sind sie bereit bis zum letzten Tropfen ihres Blutes zu kämpfen. Doch was kann diese Niederlage noch abwenden...."

  • Caius gröhlte begeistert, als die Legionäre aufmarschierten. Militärische Aufmärsche hatten ihn schon immer begeistert - auch wenn er selbst nie zu den Legionen gehen würde. So klatschte er wild Beifall.
    Als dann die Speere flogen, war Caius erst einmal richtig überrascht - er war noch vom Anblick der Truppe begeistert gewesen.
    Schließlich begann er, die Römer wild anzufeuern.


    "VIVANT LEGIONES!"


    Da er nicht ganz so sicher in Geschichte war, konnte er nicht einmal vorausahnen, wie die Schlacht ausgehen würde...


    Nach einiger Zeit stimmte der ganze Block in den Jubel ein


    "VIVANT LEGIONES! - VIVANT LEGIONES! - VIVANT LEGIONES! - ..."

  • "Doch die Götter haben ein Einsehen, die Nachhut hat von dem Überfall erfahren und die Marschgeschwindigkeit erhöht."


    Es öffnet sich ein Tor und es kommen Legionäre herraus, und ein frischer Schildwall marschiert auf die eingeschlossenen Legionäre zu. Sofort steuern die Streitwagen der Barbaren auf den neuen Wall zu, doch werden sie Sofort von einem eindruckvollem Pilahagel eingedeckt. Einer der Wagenlenker wird tödlich getroffen, er fällt vom Wagen und die Pferde gehen durch. Sein Hintermann probiert noch die Zügel zu greifen, doch verliert er den Halt, verfängt er sich in den Zügeln und wird hinter dem Wild durch die Arena laufenden Gespann gezogen. Fast ein halbe Runde dreht das Gespann, dann schleudert der Wagen und gleich darauf der Hintermann gegen die Wand, und die Pferde laufen frei durch die Arena, ziehen nur noch die letzten Überreste des Wagens hinter sich her.

  • "Schnelle, selbständige Reaktion der Offiziere, die verteilte Truppenteile auch bei gestörter Nachrichtenübermittlung zum Feldherren im Notfall rasch zusammenführt..." murmelte Macer angesichts der neuerlichen Ankündigung vor sich hin. Wären nicht tausende von Leuten um ihn herum gewesen, hätte er sich mit diesen Worten auch in seinem Büro befinden und eine Vorlesung ausarbeiten können. Hier aber war es nur ein unwichtiger Kommentar zu einem blutigen Spektakel, bei dem immer mehr Männer ihrer Verstümmelung oder Tötung entgegen liefen.

  • Die Entlastung des eingeschlossenen Schildwall durch die Verstärkung wird schnell deutlich, es scheint fast so zu sein, das die erschöpften Legionäre neue Kraft schöpfen. Ihre Gegenwehr wird wieder stärker, das stete Abblocken mit dem Scutum und das vorschnellenden der Gladii wird immer synchroner.


    Und auch die heranrückende Nachhut schlägt sich mit aller Kraft gegen die heran stürmden Briten, die immer wieder mit ihren Streitwagen heran preschen. Die Kämpfe an allen Stellen sind erbittert, der Sand der Arena ist bald nicht nur mit Blutgetränkt, sondern auch zahlreiche Tote und verwundete liegen am Boden, gerade im Zentrum, vor dem Schildwall, der Boden da ist äusserst Rutschig und einer der eingeschlossen Legionäre stolpert nach vorne und eine britische Axt zertrümmert seinen Rücken. Der Legionär bleibt am Boden liegen, seine Gliedmassen zucken noch eine ganze Weile, bis die letzte Bewegung erlischt.


    Die Streitwagen und Pferde der Briten nehmen keine Rücksicht darauf, ob ihnen etwas in den Weg kommt und so passiert es immer wieder, das ein Streitwagen über einen Verwundeten Mann, sei es ein Brite oder Römer hinweg donnert. Und so passiert es, das der Streitwagen des Anführers der Briten auf einen am Boden liegenden Römer zu hält....

  • Durus verfolgte interessiert das Schauspiel und wandte sich plötzlich wieder an Macer.
    "Sag, funktioniert das echte Exercitus Romanus tatsächlich auch so schnell und präzise in der Schlacht? Ich meine, wenn der ganze Stress aufkommt..."

  • Helios fand endlich die Zeit sich um andere Dinge zu kümmern, eigentlich um sich selbst.
    Ein wenig Unterhaltung würde ihm nicht schaden und so begab er sich mit den Gladiatoren zu fiebern.


    Das Schauspiel war schon vorangeschritten, als er es zum ersten Mal erblickte. Doch seine Reaktion war noch dezent, denn erstmal musste er einen Platz finden. Und nachdem dies kleine Übel überwältigt war, so verspürte er einen Durst, welcher die Kehle schnürrte.
    Da musste er wieder aufstehen, sich etwas zum Trinken holen, saß sich aber nun zufriedener wieder hin.


    Seine Augen überflogen das Feld und die Akteure. Es war spannend zuzusehen, wie der Wagen über Verletzte rollte, es war sogar sehr fesselnd zu horchen ob Knochen gebrochen wurden, doch leider konnte man dies schlecht, denn die tobende Masse vernichtete jeden Hoffnungsschimmer sogleich im Keim.

  • Der Streitwagen des Briten hält mit unverminderter Geschwindigkeit auf den Schildwall zu, ohne darauf zu achten, das ein Mann in seinem Weg liegt. Das blaugefärbte, lange und fettige Haar weht leicht im Fahrtwind und immer wieder stösst der Brite in sein Horn, die Zügel hält er in der linken, während die rechte einen Wurfspeer umschliesst, bereit diesen, wie auch weitere, die im Köcher neben ihm sind. Der Legionär am Boden hingegen ist bis auf seinen Pugo, den kleinen Dolch am Gürtel unbewaffnet.


    Gerade ist der Wagen heran, da schafft es der Legionär sich zur Seite zu werfen, die Räder, deren Narben mit furchterregenden und schon blutigen Klingen besetzt sind, verpassen ihn nur knapp. Doch der Legionär beschränkt sich nicht darauf, einfach nur so mit dem Leben davon gekommen zu sein, sondern greift nach dem Wagen und schafft es, die Plattform zu ergreifen. Und irgendwie vollbringt er das Wunder und schwingt sich auf Wagen herauf. Der Brite hat bereits seinen Speer geworfen. Wenn er allerdings überrascht von dem Erscheinen des Briten überrascht ist, zeigt er es nicht, sondern holt mit seiner Faust aus und trifft den Legionär ins Gesicht.


    Dieser schwankt, doch er fällt nicht vom Wagen, er kann sich am Wagen festhalten und stürtzt sich dann auf den Briten. Auf dem dahin rasenden Streitwagen bricht ein wilder Kampf aus. Nach kurzer Zeit lässt der Brite die Zügel fallen, die Pferde suchen sich ihren eigenen Weg durch die Arena. Zwischen den beiden Männer wogt der waffenlose Kampf hin und her. Ein um das andere Mal gelingt es den Briten, den Legionär so weit über den Wagenrand zu drängen, das dieser droht, in die Räder zu geraten oder aber von der Arenawand zermalmt zu werden.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Durus verfolgte interessiert das Schauspiel und wandte sich plötzlich wieder an Macer.
    "Sag, funktioniert das echte Exercitus Romanus tatsächlich auch so schnell und präzise in der Schlacht? Ich meine, wenn der ganze Stress aufkommt..."


    "Das sollte es zumindest, gerade das ist unsere Stärke", schmunzelte Macer. "Disziplin und Drill machen aus einem Haufen von Soldaten eine geschlossene Formation, die sich wie ein Körper bewegt und präzise agieren lässt. Manchmal sehen die Soldaten selber nicht ein, warum sie tagtäglich immer wieder üben müssen, was sie schon können, aber du siehst, weswegen." Mit einer Geste deutet er in die Arena, in der der Kampf immer noch aufs heftigste tobt und in dem sich die geschlossene Formation langsam durchzusetzen scheint. "Erst was man so oft gemacht hat, dass man es im Schlaf beherrscht, das macht man auch unter Stress automatisch richtig."


    Gespannt verfolgt er, wie sich ein mutiger römischer Kämpfer auf einen britischen Streitwagen schwingt und mit den dortigen Kriegern bei ungebremster Fahrt einen Einzelkampf ausficht. Abgesehen davon, dass eine so rasante Fahrt auf einem holprigen Schlachtfeld kaum möglich wäre, ohne dass alle Beteiligten nach wenigen Augenblicken aus dem Wagen fliegen, wäre eine solche Einzelleistung im Krieg sicher eine Auszeichnung wert, wenn sie denn von Erfolg gekrönt werden würde.


    "Ein Historiker hat es vor nicht allzu langer Zeit einmal sehr treffend beschrieben, als er unsere Übungen als unblutige Schlachten und die Schlachten als blutige Übungen bezeichnet hat" wandte sich Macer noch einmal an Durus.

  • Der Kampf auf dem Wagen wogt hin und her, so wie auch die Kämpfe an den verschieden Stellen in der Arena, doch langsam aber sicher scheinen die Römer die Oberhand zu gewinnen, immer lichter werden die Reihen der Briten und trotz ihrer starken Gegenwehr können die beiden Schildwälle der Römer sich immer mehr aneinander annähren. Nach und nach geht auch ein Streitwagen der Briten verloren. Spektakulär prallen zwei in einander, als einem von ihnen etwas zu hektisch dem ungelenktem Wagen seines Anführers ausweicht. Beide Fahrer fliegen im hohen Bogen durch die Luft und während der eine mit verdrehten Gliedern im Sand der Arena liegen bleibt, landet der zweite direkt unter den Füssen der Pferden seine Gespanns. Als diese ihn überrant haben, bleibt kaum mehr als ein blutige Masse zurück.


    In den Reihen der Legionäre kommt siegesgewissheit auf, man erkennt den Legatus, wie er Befehle erteilt, auch wenn man die Worte kaum versteht, erkennt man doch recht bald die Wirkung. Langsam verwandelt sich der eingeschlossene Schildwall, öffnet sich das Rund der Legionäre und sie beginnen nach und nach die Briten zu umschliessen. Befreit von der Bedrohung der Streitwagen können so so agieren und es zeigt sich ein fast perfektes Zusammenspiel mit den Legionäre der Nachhut. Noch bevor die Briten begriffen haben, in welcher tödlichen Gefahr sie sich befinden, zeigt sich den Zuschauern, was passieren wird : Die Briten werden eingekesselt, die beiden Schildwälle der Römer werden zu einem, der sich immer enger um die immer weniger werdenden Briten schliesst.


    Auf dem Streitwagen kommt es einer entscheiden Wende, als beide Männer vom Wagen fallen, gerade miteinander ringend, durch eine Ruckartige Bewegung des Wagens, als eines der Räder über einen Toten hinwegfährt. Sie rollen im Sand der Arena und es scheint, als ob der Brite zunächst die Oberhand gewinnt, seine Pranken den Hals des Legionärs umschliessen und dessen Gesicht beginnt sich blau zu färben. Doch plötzlich lockert der Brite seinen Griff und der Römer kann ihn etwas von sich stossen. Erst dann erkannt man, die Wunde im Bauch des Briten. Irgend wie hat der Legionär es geschafft seinen Pugo in die Hand zubekommen und so zuzustechen. Nun ist der Legionär über ihn, die Spitze des Dolches an der Kehle des Briten...


    In diesem Moment ertönt ein Trompetensignal und der Kampf hält ürplötzlich inne, die Waffen Briten fallen zu Boden und plötzlich hat jeder der paar wenigen überlebenden Briten ein Gladius an seinem Hals. Terentius, in der Rolle des Legatus Legionis Titus Flavius Vespasianus nimmt das Feldzeichen seiner Legion, hält es in die Höhe und ruft laut:


    "Roma Victrix !!!"


    Dann sieht er sich im Publikum um, erwartet das Zeichen, welches über das Leben der besiegten Entscheiden wird.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Das sollte es zumindest, gerade das ist unsere Stärke", schmunzelte Macer. "Disziplin und Drill machen aus einem Haufen von Soldaten eine geschlossene Formation, die sich wie ein Körper bewegt und präzise agieren lässt. Manchmal sehen die Soldaten selber nicht ein, warum sie tagtäglich immer wieder üben müssen, was sie schon können, aber du siehst, weswegen." Mit einer Geste deutet er in die Arena, in der der Kampf immer noch aufs heftigste tobt und in dem sich die geschlossene Formation langsam durchzusetzen scheint. "Erst was man so oft gemacht hat, dass man es im Schlaf beherrscht, das macht man auch unter Stress automatisch richtig."


    Gespannt verfolgt er, wie sich ein mutiger römischer Kämpfer auf einen britischen Streitwagen schwingt und mit den dortigen Kriegern bei ungebremster Fahrt einen Einzelkampf ausficht. Abgesehen davon, dass eine so rasante Fahrt auf einem holprigen Schlachtfeld kaum möglich wäre, ohne dass alle Beteiligten nach wenigen Augenblicken aus dem Wagen fliegen, wäre eine solche Einzelleistung im Krieg sicher eine Auszeichnung wert, wenn sie denn von Erfolg gekrönt werden würde.


    "Ein Historiker hat es vor nicht allzu langer Zeit einmal sehr treffend beschrieben, als er unsere Übungen als unblutige Schlachten und die Schlachten als blutige Übungen bezeichnet hat" wandte sich Macer noch einmal an Durus.


    "Wirklich faszinierend. Warum führst du eigentlich zur Zeit keine Legion?"
    fragte Durus, während er das Ende des Kampfes verfolgte. Als der Kampf zu Ende war, senkte er den Daumen. Alles andere wäre ahistorisch :D

  • Als immer mehr Daumen sich nach unten neigen, folgt, was unweigerlich nun passieren muss. Zahlreiche Gladii stossen vor und bereiten den unterlegenen Briten ein Ende. Die toten Körper sinken in den Sand der Arena nieder und die Römer reissen ihre blutigen Gladii in die Höhe und aus zahlreichen ertönt erneut der Ruf :


    "ROMA VICTRIX !!!"


    Dann ziehen die überleben Römer ab und zurück bleiben unzählige Leichen, Römer und Briten, Überreste von Streitwagen und überall verstreute Waffen, Rüstungsteile und auch Körperteile. Und während zahlreiche Sklaven beginnen die Arena zu säubern, ertönt die Stimme des Ansagers.


    "Und so schlug die Legio II. Augusta unter ihrem Legatus Legionis Titus Flavius Vespasianus an diesem Morgen, diesem Tag im zweiten Jahr der Herrschaft des göttlichen Claudius die erste, ruhmreiche Schlacht bei Eroberung Britaniens."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!