Stumm hat Tiberius Virtamalacus diesem Teil der Spiele beigewohnt, diese Schlacht hat für ihn eine besondere Bedeutung. NIcht weil es ihn an selbst erlebte Schlachten erinnert, sondern weil in dieser Schlacht sein Grossvater mit kämpfte. Fast jeder Schritt der Schlacht kommt ihn bekommt vor, kennt er aus den Erzählungen seines Grossvaters.
Er nahm einen Schluck Wein und verfolgte Stumm das Aufräumen. Nun würde bald der letzte Kampf der Spiele beginnen.
[Ludi Romani] Die Gladiatorenspiele
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Der letzte Gladiatorenkampf der Ludi Romani
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Die Giganten treffen ein
Schon in der Frühe war eine kleine Sklavenkolonne über die Strassen vor dem Platz des Colosseums geeilt und hatten diesen sorgfältig hergerichtet. Hölzerne Absperrungen wurden errichtet für den Einzug der Gladiatoren am Mittag. Viele Römer und Römerinnen hatten sich dort versammelt und warteten auf das Vorspektakel. Denn heute war der letzte Tag der Gladiatorenkämpfe. Heute würden die Römer die finale Schlacht sehen dürfen, die schon Tage zuvor angekündigt wurde. Der Straßenzug auf das Colosseum war mit Herbstblumen ausgestreut worden. Gespannt warteten die vielen Spektakelsüchtigen und diejenigen, die heute frei hatten, auf den Einzug. Der Boden erzitterte kaum spürbar, die Holzabsperrungen wackelten leicht und dann waren sie zu sehen. Große und graue Dickhäuter, Elefanten, die sich dem Colosseum näherten. Mit jedem Schritt erzitterte der Boden wieder. Tierdompteure führten die Elefanten durch die Menschenmenge. Immer wieder trompetete einer der Elefanten erschrocken auf als die Menge laut jubelte. Ihre massiven Körper waren mit ledernen Schuppenpanzern umhüllt und sie trugen sogar eine Art Helm mit Straußenfedern.
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Fasziniert begafften die Römer die Elefanten als sie schwerfällig und träge an ihnen vorbei liefen. Einige der Zuschauer kreischten begeistert auf. Der vorderste Elefantenbulle scheute vor dem Kreischen und sein Rüssel griff nach der Holzabsperrung. Erschrockene Schreie breiteten sich aus als der Elefant mit dem Holzstück nach den Menschen schlug. Der Tierdompteur versetzte wuchtig mit seiner Peitsche einige Schläge auf den Bauch des Tieres und riss an der Kette. Der Elefant ließ seine „Waffe“ fallen und gab einen seltsam anmutenden Schmerzenslaut von sich. Der Zug setzte sich wieder in Bewegung und nur einige leicht verletzte Römer blieben zurück. Hinter den Elefanten folgten die Gladiatoren in einem langen Zug und als Sklaven waren sie allesamt mit Ketten verbunden, die laut rasselten. Ein Wagen mit Gorgoneus und einigen anderen Gladiatoren des Ludus Magnus polterte hinter her.
Eine junge Frau lief neben dem Zug der Gladiatoren her. Immer wieder spähte sie zwischen die Reihen als sie einen der Gladiatoren wohl erkannte. Sie schlug sich die Hände vor den Mund und stürzte in einem wenig bewachten Moment durch die Absperrung und an zwei Luduswächter vorbei. Sie schlang ihre Arme um den Oberkörper des Mannes, einen älteren Mann. Dieser sah betroffen auf die junge Frau herunter. Doch ehe er reagieren konnte, packten die Wächter die Frau. „Vater!“ rief die Frau verzweifelt und schluchzte. Der Vater der Frau streckte die Hand nach ihr aus, doch die Ketten hielten ihn zurück. Die Frau wurde hinter die Barrikaden geworfen, wo sie schluchzend zusammen brach. Die Gladiatoren wurden weiter gedrängt und sie verschwanden im Nebeneingang zu den Katakomben. Ihnen folgte ein Tross von thessalischen Rössern, die laut klappernd ebenfalls im Maul des Colosseums verschwanden.
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Zitat
Original von Manius Tiberius Durus
"Wirklich faszinierend. Warum führst du eigentlich zur Zeit keine Legion?"
fragte Durus, während er das Ende des Kampfes verfolgte. Als der Kampf zu Ende war, senkte er den Daumen. Alles andere wäre ahistorisch
"Weil der Kaiser mir derzeit kein Kommando erteilt hat", gab Macer wahrheitsgemäß zurück und wirkte dabei weder enttäuscht noch glücklich. Auch er senkte seinen Daumen, auch wenn er massenhafte blutige Tode in der Arena nicht unbedingt mochte. -
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Morituri vobis salutant
Die Sonne brannte heiß auf die flavische Arena herunter. Die Sonnensegel wurden herunter gelassen, die Fanfarenspieler nahmen ihre Plätze ein. Der Sand strahlte gleißend in der Sonne, waren doch Knochensplitter unter den gelben Sand gestreut worden. Hügel und eine Ebene war durch aufgeschichteten Sand nachgebildet worden. Nachdem die Gladiatoren, die Katakomben betreten hatten, wurden auch die Tore für die Schaulustigen und die vielen tausend Zuschauer geöffnet. Schnell füllten sich die Ränge, das Colosseum schien zum Bersten gefüllt zu sein. Die Stimmen vermischten sich zu einem Meer von Worten, Brüllen, Jubeln und Lachen. Und die meisten Römer waren ausgelassen, denn heute galt es nur zu Feiern und zu Staunen. Große Wägen fuhren in die Arena und Brotleiber wurden in die Menge geworfen. Auf den Rängen waren wie oft die Händler mit ihren Bauchläden unterwegs oder die Weinverkäufer, die ihre Becher zu einem Spottpreis loswurden.
"Wein, köstlicher Wein! Nur 1 Ass der Becher. Wein, köstlicher italischer Wein. Zeigt Euch als Patrioten, Römer, und kauft diesen guten italischen Tropfen!"
"Nüsse, frische Nüsse! Oliven oder sonstige Leckereien. Unsere Oliven landen sogar auf dem kaiserlichen Tisch beim Conventus. Nüsse, Oliven!"
"Faule Eier, faule Eier, sollten die Kämpfe langweilig werden. Werft sie einfach auf euren Nachbarn! Faule Eier...ganz umsonst. Im Dutzend auch nur ein Ass! Faule Eier!"
Auch die Ehrenloge füllte sich. Eques, Patrizier, Senatoren und bekannte Persönlichkeiten hatten hier ihre Plätze, abgeschirmt vom Pöbel gefunden. In einer gesonderten cavea waren sogar die weißen Schleier der Vestalinnen zu erkennen, die besonders von Soldaten und Circuswächter vom Rest des Colosseums abgeschirmt wurden. Die Tore zu den Katakomben öffneten sich und in einer Zweierreihe traten die Gladiatoren auf den Platz. Zuerst jene, die Römisch und wie Legionäre gewandet waren! Dann die Barbaren, dunkelhäutige Numibier, Ägypter und Männer von den Wüstennomaden. Die Zuschauer jubelten laut auf als sie bis zur cavea traten und den dortigen Zuschauern den Gruß erwiesen. „Morituri vobis salutant!“ schallte der Ruf nach oben. Dann wandten sie sich wieder um und verschwanden wieder in den Gewölben. Der praeco kletterte mühsam und ächzend auf seine Bühne. Seine dicken Arme hoben sich und nach einigen Minuten, bis er endlich die meiste Aufmerksamkeit hatte, rief er laut durch das Colosseum.
„Volk von Rom! Willkommen zum Finale der Gladiatorenspiele. Die Ludi Romani, ausgerichtet von den Aedilen, finden heute und hier ihren Abschluss. Doch seid nicht enttäuscht, denn heute werdet ihr eine große Schlacht erleben. HANNIBAL....“ Der Name donnerte wie ein Peitschenhieb durch das Amphitheater. “…die Geißel Roms hat sich zurückgezogen in das Ferne Karthago. Dort frönt er, wie alle Kartharger, seinen abartigen Sitten. Kinderfressend und den ganzen Tag Römer quälend, wartet er auf den Moment, wo er wieder zur Bedrohung unseres geliebten Roms werden kann. Doch Rom ist sich der Gefahr bewusst und sandte seinen besten Anführer, Scipio. Auf der Ebene von Zama sollten die letzten Truppen Karthagos und die römischen Legionäre zusammen treffen. Zu der letzten Schlacht um Karthago. Doch seht selber...“
Die Gitter wurden hochgezogen. Dunkelhäutige Männer und Frauen, mit verschiedensten Lederrüstungen und Fellen, von Leoparden, Hyänen, Zebra oder Antilope, bekleidet, strömten in die Arena hinein. In ihren Händen trugen sie einfache Speere mit eisernen Spitzen, Schwerter und fellumwickelte Rundschilde. Und dann erzitterte wieder der Boden und ein lautes Trompeten schallte nach draußen. Elefanten, gerüstet und mit hohen Körben als Sattel, betraten den Sand. Eine Bulle streckte seinen Rüssel in die Luft und gab einen lauten Stoß von sich. Mit den Fanfaren wetteifernd, die die Ankunft der Dickhäuter ankündigten. Auf dem größten Bullen saß Gorgoneus, dunkelhäutig, mit Zebrafell und mit einer ledernen Rüstung bekleidet. Hoheitsvoll und mit einer goldenen Krone auf dem Haupt, knöchernen Schmuck um den Hals und den bloßen Oberarmen, führte er die drei anderen Elefanten durch das Amphitheater. Gelassen zur Menge schauend, hob er seine Hand und grüßte die johlende und buhende Menge. Seine Reihen nahmen Aufstellung. Die Elefanten stampften unruhig und ihre Rüssel griffen immer mal wieder aggressiv in die Richtung ihrer eigenen Leute...
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Kaum haben die Zuschauer im Rund der Arena erfasst, mit welcher Streitmacht der gefährlichste Gegner den Rom jemals erlebt hat, hier antritt, kaum da sich die Elefanten und Menschen sich in der Arena auf ihren Plätzen eingefunden haben und die Stimmung sich etwas beruhigt hat, ertönt wieder die Stimme des Praeco von seinem Platz auf seiner Bühne.
"Tecinius,... Trebia,... Lago Trasimeno,... Cannae,.... "
Fast unheimlich klingt die Stimme, als sie Namen der Orte aufzählt, anwelchen das Imperium so bittere Niederlagen erlitten hat. Anscheinend haben diese Namen auch nach Jahrhunderten ihre Wirkung nicht verloren.
"Fast unbesiegbar erschien der grausame Hanibal, der Blutzoll Roms war hoch, welcher Römer hatte keinen Verwandten, der in einer dieser Schlachten fiel, Patrizier und Plebejer starben seit an seit, fast schien es, das eine ganze Generation den Schrecken der Karthager anheim fiel. Doch Rom gab nicht auf, es kämpfte weiter, Hanibal mochte die Schlachten gewinnen, doch den Sieg im Krieg, denn konnte er nicht erreichen. Und es war ein Mann, der die Schlachten von Tecinius, Trebia und Cannae, der sich nicht unterkriegen liess. Er rettete seinem Vater am Tecinius das Leben, brachte die Offiziere Roms dazu erneut ihre Treue zu schwören und vertrieb die Karthager aus Hispania...."
"PUBLIUS CORNELIUS SCIPIO AFRICANUS !!!"
Der Name donnert nur so durch die Arena und zeitgleich öffnen sich die Tore.
"Er tritt an, die Gefallenen zu rächen, die Ehre des Imperiums wieder herzustellen und Karthago und Hannibal zu vernichten !!!!"
Und es marschieren die Legionen Roms ein, Mann neben Mann, Schild an Schild. Mit beeindruckender Präzesion nehmen sie aufstellung, zunächst so, wie es gewohnt ist, kleine vierecke, Manipele verkörpernd, mit kleine Gassen dazwischen. Doch auf ein Zeichen eines Mannes in der ersten Reige, verschieben sich die Vierecke leicht, so das die Gassen vertikale Kanäle werden. Und die Römer beginnen, mit ihren Gladi auf die Scuti zu schlagen, im gleichen Tempo, gleichem Takt...
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"Ah, Hannibal und Scipio", murmelte Macer. "Tja, da wissen wir ja auch, wie das ausgehen wird."
Ein fürchterlich schlechter Witz, der unter Soldatenkindern sehr beliebt war, kam ihm in den Sinn: 'Mit welchem Ball darf ein Soldat auch während der Dienstzeit spielen?' --- 'Mit dem Hannibal'...
Er schmunzelte kurz, gönnte sich etwas von den angebotenen Leckereien, stellte fest, dass die Oliven anders schmeckten als die beim Conventus und betrachtete dann den Aufmarsch der römischen Truppen.
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Auf der cavea
Zwei dickleibige Eques stapften die Treppen zur cavea nach oben. Beide schnauften ziemlich bei dem Aufstieg und erleichtert ließen sie sich auf einen der Plätze der Ehrenloge fallen. Einer der Beiden, ein Mann mit einer Halbglatze, drehte zufrieden seinen Equesring an der Hand zurecht und sah sich um. Höflich nickte er Macer zu, den er natürlich aufgrund der Senatorenzeichen als wichtige Persönlichkeit erkannte. Dann wandte er sich wieder an seinen Miteques. Beide lauschten den Ansagen. „Ah, Scipio. Meinst Du, der gewinnt auch, Vulpus?“ fragte der Eine. Der Andere, Vulpus, lachte leise auf und nickte. „Wer weiß, Barrus? Einerseits ist der Gegner von dem Ludus Magnus. Außerdem herrschen in der Arena andere Bedingungen als auf dem Feld. Da können die Legionäre nicht so gezielt ihre Vorteile ausspielen. Du weißt ja, ich hab Erfahrung. Immerhin hab ich ein Jahr in der Legion gedient!“ Vulpus lächelte selbstgefällig und sah sich suchend nach weiterer Expertenmeinung um, da er dies in Barrus wohl nicht erkannte. Just fiel sein Blick auf Macer. „Was meinst Du, Senator? Die Elefanten kommen doch hier viel besser zum Einsatz, findest Du nicht auch?“
Die Ränge der Ehrenloge füllten sich immer weiter. Immer mehr Purpurstreifen, Equesringträger und reiche Römer erreichten ihre Plätze. Weinträger liefen gleich herbei und versorgten diese Ehrengäste mit dem kühlen und angenehmen Nass. Auch hier streifte immer mal wieder ein Händler vorbei.
„Cymbala, kleine Holzpfeifen. Unterstützt die römischen Soldaten auf dem Feld. Jeder dritte Sesterz geht an die Veteranen des letzten germanischen Krieges. Cymbala, erschreckt die Elefanten. Unterstützt die Soldaten...kleine Holzpfeifen. Jede nur drei Sesterzen...“ -
Macer blickte sich kurz um, als er so aus einiger Entfernung angesprochen wurde und entdeckte die beiden Equites. "Elefanten gehören in die Tierschau", gab er zur Antwort. "Auf dem Schlachtfeld haben sie nichts zu suchen. Dressierte Tiere sind nicht aggressiv genug und undressierte Tiere halten sich an keine Disziplin."
Natürlich hatte Macer selber noch nie Elefanten im realen Kampfeinsatz beobachten können, aber die Schilderungen anderer Offiziere, die wiederum von anderen Offizieren gehört hatten, wie andere Offiziere darüber berichteten, wie sich Elefanten im Kampf benahmen, sowie seine eigenen Erfahrungen mit Elefanten in Tierschauen und Gladiatorenkämpfen reichten ihm in diesem Punkt - zumindest für dieses Gespräch.
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Auf der cavea
Aus dem Konzept gebracht, Vulpus hatte wohl einen Nicker gesucht, sah der Eques Macer verdutzt an. Eindeutig anderer Meinung wog er den Kopf hin und her und murmelte leise zu seinem Equesnachbarn: „Der hat doch keine Ahnung. Merkt man sofort. Ich habe immerhin schon in der Legio gedient...pah!“ In dem Moment trat ein älterer Mann näher, der sich im Hintergrund des Sklavengefolges aufgehalten hatte, ein Nomenklator. Er beugte sich zu seinen Herren vor. „Dominus, da ist Senator Purgitius Macer, ehemaliger Statthalter von Germania, ehemaliger Legat der Legio I und Leiter der Schola der Legionen.“ Dem Eques fiel der Mund herunter und er stöhnte leise über sich selber. Mit einem strahlenden Lächeln wandte er sich wieder zum Senator um. „Aber sicher doch. Du musst da völlig Recht haben. Aber ich wäre ja ein Narr, wenn ich mich nicht der Meinung eines Experten beugen würde. Elefanten..jaja, völlig unberechenbar!“ Die letzten Nachzügler kamen auf die Ehrenloge und nahmen direkt hinter den Eques Platz.
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exorsus belli
Unruhig stampften die Elefanten hin und her. Die unzähligen Barbaren warteten in der heißen Glut der Mittagshitze auf den Beginn des Kampfes. Der Sand der Arena flimmerte durch die Sonnenstrahlen und wirkte schon ziemlich wüstenartig. Römische Legionäre und Karthager standen sich abwartend gegenüber. Von den Rängen waren schon die ersten Anfeuerungen für die römischen Soldaten zu hören. „Macht sie nieder!“ oder „Blut, wir wollen sie bluten sehen!“ Die Römer auf den Tribünen warteten gespannt auf den Moment da die ersten Leiber tot auf den Sand fielen und die ersten spannenden Kämpfe ausgefochten wurden. Wetten wurden abgeschloßen, die Händler versuchten noch ihre Waren loszuwerden ehe das Gemetzel los ging. Auch in der Arena war es immer mal wieder etwas unruhig. Manche Gladiatoren in der Arena scharrten nervös mit den Füßen. Die Meisten wussten, dass es heute ihr letzter Tag sein würde und sie bald Pluto gegenüber stehen würden oder einem ihrer exotischen Göttern aus ihrer Heimat. Gorgoneus, alias Hannibal, sah stumm auf die vielen römischen Soldaten, die zu einer anderen Gladiatorenschule gehörten. Seine Knochenarmbänder rasselten leise, unhörbar für die Zuschauer, als er seinen muskulösen Arm etwas anhob. Hinter ihm und seinem mächtigen Elefantenbullen ragte eine Standarte aus Knochen und einem Elefantensymbol hoch auf. Neben seinem Elefant spannten sich einige der Gladiatoren an, wußten sie doch, dass der Angriff gleich erfolgen würde. Auch jener Mann, der seiner Tochter auf dem Einzug begegnet war, Opylos war sein Name, wartete auf das gefürchtete Zeichen.
Einige der Barbaren schluckten, eingeschüchtert von den rhythmischen Schlägen der Gegnerseite. Manch einer flüsterte leise ein Gebet oder übergab sich am Rande der Aufstellung. Doch dann hob Gorgoneus seine Hand für alle sichtbar hoch und deutete auf die Legionäre. Ein lauter und dumpfer Tubaklang schallte durch das Colosseum. Einige unter den Gladiatoren trugen mit Ziegenfell bespannte Trommeln, die sie laut schlugen und deren Klänge dumpf bis zu den Tribünen nach oben drangen. Die Karthager packten ihre Waffen fester und stürmten nach vorne und über die sandige Fläche hinweg. Auch die Elefanten setzten sich in Bewegung, der Sand erzitterte als die Dickhäuter dann doch erstaunlich behände und schnell auf die Mitte der flavischen Arena zustrebten. Im steten Trommelschlag näherten sich die Elefanten den römischen Soldaten. Zwischen ihnen stürmten die Gladiatoren des Ludus Magnus, unter anderem auch Opylos auf die Schildreihen zu. Hannibal blieb mit seinem Elefanten noch etwas zurück, aber die anderen drei riesigen Tiere kamen gleichzeitig mit ihren Fußsoldaten an. Einer der Elefanten preschte mitten in die Reihen hinein, ein anderer gelangte zwischen die Manipel.
Schilde brandeten an Schilde, wie die Woge des Meeres an die Klippen. Waffengeklirr hallte nach oben und die ersten Schreie. Opylos befand sich unter der zweiten Reihe, die bei den römischen Legionären ankam. Vor ihm wurde ein Karthager von einem Schwert durchbohrt und sank röchelnd auf den Boden. Opylos setzte über den toten Mann hinweg, hob sein Schwert und parierte den Schlag eines römischen Soldaten. An seiner Seite brach einer der Elefanten mit rabiater Wucht durch die Schildreihe, die Präzision wurde aufgerissen und der schwere Dickhäuter zertrampelte einige römische Legionäre unter sich. Von oben schoss der Reiter mit einem Bogen auf die Soldaten herunter. Hinter ihm im Korb saß ein junger Mann, der mit tödlicher Präzision Steine durch eine Schleuder gegen die Soldaten schoss. Die Schlacht entbrannte, gnadenlos und blutig. Ganz wie die jubelnden Römer es wollten...
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Erneut sind es die Galdiatroren aus der Schule des Terentius, welche die römischen Legionen stellen und wieder ist Terentius in der Rolle des Heerführers, als Scipio Africanus. Er lässt seine Einheiten, welche sich wahrlich als gute und präzise Kämpfer präsentieren, geschickte Manöver durchführen, der laute Krach der Elefanten verschreckt die Elefanten und die Legiönäre weichen ihnen geschickt aus, ihre Schilde wehren auch die Speere ab, die von oben auf sie herab fallen. Die Hitze des Mittags, der Sand der Arena tuen ihr übriges, um den Eindruck der schlacht von Zama zum leben erwecken.
Ungeachtet von den Aktionen der Elefanten rücken die Römer vor und bevor sie die Barbaren erreicht haben, gehen ihre Pila auf diese Nieder, reissen die ersten Lücken. In einer der hinteren Reihen durchbohrt ein Pila einen Barbaren mit einer solchen wucht, das der Wurfspeer im Boden stecken bleibt und der Barbar vor schmerzen Schreiend, mit durch bohrter Brust aufrecht stehen bleibt. Grausige Augenblicke vergehen, bis der Mann endlich verstummt. Doch auch die Schleudern der Barbaren verfehlen ihre Wirkung nicht. Ein Römer wird getroffen, doch kein Schrei ertönt, der Mann wird nur ein paar schritte nach hinten geschleudert, bleibt zuckend im Sand liegen und wer von oben auf ihn herab blickt, erkennt, das das Geschoss sein Gesicht zerfertzt hat, nur eine blutige Masse zurückgelassen hat.
Der Elefant, der in das Manipel gelangt ist, zerstampft zwei der Römer, doch die anderen können ihm ausweichen und fangen an, dem grauen Ungetüm schwer zu zu setzen. Waghalsig nähern sie sich den Beinen des Elefanten, stossen mit Pila und Gladi zu. scheinbar zunächst ohne Wirkung, doch dem Mann auf dem Hals des Tieres fällt es zunehmend schwer, ihn unter kontrolle zu halten. Aber auch für die Römer wird es immer schwerer, sich den Beinen zu nähern, ohne selbst von diesen zermalmt zu werden. Und dann geschieht : der Elefant bäumt sich auf und dreht sich auf der Stelle, das riessige Tier will die Flucht ergreifen und dies direkt in die Reihen der Barbaren. Reiter und die Männer die von dem Rücken herab gekämpft haben, fallen herunter, werden fast sofort von den Römern getötet. Noch im Wenden trifft der Elefant einen Römer am Kopf, schleudert diesen vor sich, so das er von dem Ungetüm überrannt wird, bevor es auf die Reihen der Karthager trifft.
Und die Schildreihen treffen aufeinander, Schild prallt auf Schild, Schwert auf Schwert. Gerad in den ersten Reihen entbrannt ein schwerer Kampf, keine der Seiten will sich hier eine Blöse geben.
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Und die Schlacht tobt...
Ruhig wartete Hannibal im Hintergrund den Schlachtverlauf ab. Sein Elefantenbulle stampfte unruhig auf dem Sand hin und her. Doch stoisch betrachtete Hannibal wie seine Männer dort umgebracht wurden, aber auch Verluste in den Reihen der Römer rissen. Von seiner Position, aber auch von den Rängen, konnten die Zuschauer gut den Schlachtverlauf beobachten. Chaotisch erschienen die Angriffe der Barbaren auf die wohlsortierten Manipel zu sein, derer nur einer zerrissen worden war, durch den Elefanten. Doch wer genauer hinsah, konnte auch bei den Barbaren eine gewisse Ordnung erkennen, da sie im Halbkreis auf die Legionäre zu rückten. Hannibal hob wieder seine Hand. Ein dumpfer Tubaklang erscholl und die Trommler schlugen heftiger. Die zweite Reihe der Karthagerrannten schnell an ihren Vormännern vorbei und auf die verletzliche Flanke der Römer zu.
Opylos gehörte jedoch nicht zu den Männern, die den Seitenangriff durchführen sollten. Direkt vor der römischen Reihe stehend, wehrte er mühsam den Schlag eines feindlichen Gladiators ab. Er taumelte einen Schritt zurück und wäre fast über die Leiche eines Karthagers gefallen. Einer der Soldaten sprang hinterher, er war nun mal kein wirklicher römischer Soldat, sondern ein Einzelkämpfer. Sein Gladius schoss nach vorne, um Opylos zu durchbohren. Der duckte sich gerade noch und rollte sich zur Seite weg. Schnell kam Opylos wieder auf seine Beine, denn schon im nächsten Moment blitzte ein Kurzschwert über ihn auf. Die Spitze bohrte sich tief in sein Schild, Opylos schlug mit seiner Axt zu und einer der Soldaten sank verletzt gen Boden. Neben ihm sackte ein Mann von dem Ludus Magnus tot auf den Boden, durchbohrt von einem Gladius. Opylos war mit einem kleinen Trupp mitten in einem Manipel der Legionäre geraten und schien von allen Seiten bedrängt zu sein. Die Karthager rückten zusammen und wandten Rücken gegen Rücken, bildeten einen Kreis mitten unter den Römern, ihre Schilde bildeten einen kleinen Schutzwall.
Mehr als eine Handvoll von Männern stürmten hinter ihrer eigenen Reihe vor. Schnell rannten sie über den Platz und wichen immer wieder gewandt den Pila und sonstigen Geschossen aus. Der dritte Elefant wütete an der rechten Flanke, doch oben in den Rängen fing das Publikum an, die Holzflöten zu blasen. Der Elefant scheute und versuchte zurückzuweichen, dabei trat er auch gegen einen seiner eigenen Leute. Das kleine Angriffskommando wich dem Elefanten aus, preschte auf die Flanke zu und kam an die Seite eines Manipels. Gut trainiert griffen die Männer koordiniert das kleine Trüppchen an und stachen einen Legionär nach dem Anderen nieder. Hannibal beobachtete das Ganze aufmerksam und hob dann seinen Speer. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht deutete er damit auf Scipio. Zeichen dafür, dass er ihn damit zu einem Zweikampf herausfordern wollte.
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Nach dem kleinen 'Fachgespräch' mit den beiden Zuschauern widmete sich Macer wieder dem Geschehen auf dem Sand der Arena. Das Publikum forderte Blut, wilden Kampf und zerhackte und zerquetschte Körper, und genau das bekam es auch zu sehen. Macer erfreute sich dagegen eher daran, dass hier und da tatsächlich so etwas wie Gruppentaktik, gezielte Manöver und gekonnter Waffeneinsatz zu sehen waren. Natürlich alles in dem bgrenzten Maße, in dem er es erwartet hatte, denn der beengte Platz des Arenainnenraumes ließ ja ohnehin nicht mehr zu.
Dass die Elefanten tatsächlich, wie er es vor dem Kampf gesagt hatte, nicht nur unter den Gegner wüteten, sondern die eigenen Reihen gehörig in Unordnung brachten, ließ eine gewisste selbstzufriedene Freunde in ihm aufsteigen. Immerhin, jetzt wusste er, wie Elefanten im Kampfeinsatz aussahen.
Als die Gesten der Kämpfer darauf hindeuteten, dass bald der Höhepunkt der Schau anstehen würde, lehnte er sich zurück. Zweifellos würde jetzt ein großer, hervorragend einstudierter Kampf zu sehen sein, der alles aufbot, was die moderne Gladiatur zu bieten hat. Aber wer der Sieger sein müsste, dass hatten vor langer Zeit schon Männer ausgefochten, deren Publikum die ganze Welt gewesen war.
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Der Schlachtenlärm, der durch die Arena brandet, ist ohrenbetäubend, selbst zu den obersten Ränge dringt das Klirren der Waffen, die Schreie der Menschen und das Stampfen und Brüllen der Elefanten. Doch auch wenn an den einzelnen Stellen es aussieht, als ob das chaos regiert, herrscht doch immer noch eine gewisse Ordnung in den Reihen
beider Gruppen. Genau im zentrum, in dem sich Karthager und Romer begegnen, steht Marcro, als Signifier seines Manipels. Er sieht sich schwer bedrängt, denn es gelingt den Karthagern, die Männer links und rechts um ihn herum zurück zudrängen und zahlreiche von ihnen zu töten. Doch Macro zeigt, warum er als einer der besten Gladiatoren gilt. Er hält das schwere Feldzeichen fest in der Hand, sein Gladius in der rechten hält seine blutige Ernte unter den Barbaren. Es dauert nicht lange, bis Macro von oben bis unten mit Blut bedeckt ist, doch ist zum grössten Teil nicht seines. Irgendwann aber bleibt sein Gladius im Leib eines Barbaren einfach stecken.Doch wer geglaubt hat, das Macro nun zurückweicht, der irrt. Stattdessen verwendet er das Feldzeichen als Waffe, zertrümmert den Schädel eines Karthagers mit der Spitze, rammt einem zweiten Barbaren den Stiel in den Bauch, so tief, das dieser aus den Rücken kurz herausragt und dann sofort wieder herraus gezogen wird. Das Ende des Feldzeichens reisst so noch einige der inneren Organe herraus. Doch der Karthager stirbt noch nicht, er blickt den Römer aus grossen Augen an, blickt ungläubig nach unten, fasst auf das riessige Loch in seinem Bauch. Dann sackt er zusammen. Und kurz darauf haben die Römer es geschafft, Macro wieder zurück in ihre Reihen zu holen.
Scipio sitzt hoch zu Ross, einem prächtigem schwarzen Hengst. Natürlich erfasst er die Gefahr, in der sich die Flanken seiner Truppen befinden, doch er zeigt sich davon unbeeindruckt. Und er sieht auch Herausforderung, welche sein Gegenüber ihm ausspricht, doch noch geht er nicht darauf ein. Stattdessen gibt er den beiden Cornichen neben sich ein zeichen, ihre Signale hallen durch die Arena und an der Seite öffnet sich ein Tor, Reiter kommen herraus, Numibier auf grossen Pferden bewaffnet mit Lanzen und furchterregenden Schwertern, eilen der Flanke der Römer zu Seite, halten Blutige Ernte unter den Karthagern.
Nun erst wendet sich Scipio den Anführer der Karthager zu, lässt sich ein Pilum zuwerfen und nimmt mit seinem Schwarzen Hengst anlauf auf den grossen Elefanten den Hanibal. Ganz automatisch öffnet sich eine Gasse zwischen ihm und Hanibal, die andere Gladiatoren weichen zurück. Als er sich etwas genähert hat, holt Scipio aus, das Pilum fliegt auf den Elefanten zu, direkt auf den Kopf des Tieres gerichtet.
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Caius gröhlte begeistert. Die Schlacht von Zama war genau nach seinem Geschmack. Die Elefanten, die Legionen, die Reiter - es gab alles, was das Kriegerherz begehrte.
"ROOMAAA VICTRIX!!!"
brüllte er immer wieder beteiligte sich auch an einer Welle, die gerade durch das Amphitheater ging. Noch einmal bediente er sich an seinem Wein, dann starrte er wieder gebannt auf die Arena: Hannibal gegen Scipio!
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Wie Daimonen aus der Wüste...
Die Zuschauer tobten auf den Rängen als die Schlacht voranschritt. Die Karthager wurden stark bedrängt. Und immer mehr der zu Tode geweihte Sklaven und so manch eines alten Gladiators sank tödlich getroffen oder schwer verletzt auf den Boden der Arena. Die Männer der Flanke und des Ausfalls wirbelte vereinzelt herum, um sich gegen die plötzliche Reiterei zu wehren. Ein Karthager sprang gewandt nach vorne, wich einem Hieb eines Numibiers aus, rollte sich unter dem Pferd entlang und schlitze dem Tier den Bauch auf. Das Pferd brach zusammen und riss den Reiter mit herunter. Doch der Karthager hatten auch nicht viel Glück. Denn als er wieder geschmeidig auf die Beine kam, waren schon zwei weitere Reiter an ihn heran und ein Schwert sauste herunter. Schwer verletzt sank der Mann auf den Boden. Der kleine Flankenausfall wurde zwischen den beiden Feinden gnadenlos aufgerieben, ihr tödlicher Ausfall war aufgehalten worden. Karthager lagen neben Römer, ihre Leiber bluteten alle mit dem gleichen roten Lebenssaft.
Panik bereitete sich langsam, aber sicher unter den Reihen der Karthager aus. Die fremden Reitern, schwarze Daimonen aus der Wüste, richteten unter den Sklaven und Gladiatoren herbe Verluste. Ein paar der Barbaren sahen sich panisch um und versuchten nach hinten weg zu flüchten. Sie rannten einige Schritte, aber einen Ausweg gab es aus der Arena nicht. Die Tore waren geschlossen und an den Seiten warteten immer noch die Aufseher des Colosseums, um erbarmungslos jeden Flüchtigen zurück zu treiben. Ein lauter Tubaklang ertönte. Die wenigen wirklich gut trainierten Männer unter den Karthagern, es waren weniger als eine Handvoll, begannen hektisch wieder die Männer in eine einigermaßen passablen Formation zurück zu drängen. Einige bildeten eine V-förmige Gruppierungen. Doch viele der Karthager waren zu kopflos und versuchten mit fuchtelnden Bewegungen, mit völliger Todesangst ihr Leben zu retten.
Weit überlegter ging eine kleine Gruppe von Männern vor, die mitten in ein Manipel hineingeraten waren. Sie standen Rücken an Rücken in einem Kreis und erwehrten sich gegenüber den erbitterten Angriffen der Römer. Auch Opylos befand sich unter den Männern. Seine Arme waren schon in das Blut der Römer getaucht und der ältere Mann atmete schwer, tobte die Schlacht, die für die vielen echten Römer oben nur ein Spiel war, schon seit einiger Zeit. Die Bewegungen der Karthager wurden immer langsamer, das Bedrängen durch ihre Gegner immer härter. Opylos duckte sich unter einem Schwerthieb weg, der seinen Hals getroffen hätte. Neben ihm wurde einer seiner Kameraden tödlich getroffen und er riss eine Lücke in den gut geschützten Kreis. Opylos machte schnell einen Schritt zur Seite, um die Lücke zu schließen. Doch die kurze Hoffnung, die in seinen Augen geglommen hatte, verlöschte wieder. Immer noch erbittert, er schuldete es seine Tochter, kämpfte er jedoch weiter. Keiner von diesen Männern ahnte um die drohende Niederlage, noch um den Zweikampf zwischen den Heerführern. Doch mit dem Mut der Verzweifelten versuchten die Männer ihr eigenes Leben zu retten.
Trommeln schlugen rhythmisch und immer schneller als sich das schwarze Ross des Römers Scipio näherte. Der große Elefantenbulle von Hannibal stapfte unruhig hin und her und gab einen nervösen Laut von sich. Das Pilum flog durch die Luft. Hannibal zog an dem Elefanten und der bewegte sich etwas zur Seite. Das Pilum verfehlte den Elefanten nur sehr knapp, flog etwas tiefer und durchbohrte einen Trommler hinter Hannibal. Der Heerführer der Karthager trieb seinen Elefanten vorwärts. Der rannte los und trotz seiner Masse näherte er sich schnell dem Ross des Gegners. Hannibal spannte sich leicht an und beugte sich ein wenig nach vorne, sein rechtes Bein zog er langsam hoch und machte sich bereit. Für einen Moment wirkte er wie einer der schwarzen Panther, bereit zum tödlichen Sprung, dann schnellte Gorgoneus alias Hannibal nach vorne. Geschmeidig wie eine Raubkatze sprang er von dem Elefanten herunter und auf Scipio zu, um ihn vom Pferd zu reißen. Die beiden Männer stürzten auf den Sand der Arena herunter und rollten sich über den Boden. Hannibal keuchte auf als er einen Schlag in den Bauch bekamen. Gorgoneus löste sich schnell und sprang auf seine Beine, dabei riss er seinen Krummsäbel aus seiner Schwertscheide. Lauernd und geduckt starrte er auf Scipio, bereit wieder nach vorne zu springen und tödliche Hiebe auszuteilen.
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Der Sand der Arena verlor langsam aber sicher seine helle Farbe, färbte sich mehr und mehr rot und wurde zu nehmend von den Körpern und Körperteilen bedeckt. Es ist einigen Gladiatoren gelungen einen Elefanten zustellen, der schon aus vielen Wunden blutet und der völlig panisch durch die Arena gelaufen ist und zahlreiche Männer auf beiden Seiten überrant hat. Sowohl Karthager wie auch Römer haben das riesige Tier an einer Wand eingeschlossen und dann zu fall gebracht. Das Geräusch, das ertönt, als das tonnen schwere Gewicht zu boden geht, als es teilweise gegen die Wand der Arena donnert, übertönt fast alles in der Arena, es wird nur noch von dem tiefen, schmerzdurchsetzten letzten Brüllen des sterbenden Ungetüms übertönt. Die Männer, welche den Elefanten getötet haben, watten gerade zu durch das Blut des Tieres, die Wunden scheinen nicht aufzuhören zu bluten.
Irgendwo, mitten mit Kampfgetümmel unter jenen Ungeübten Männer, welche das Gros der Karthager stellen, befindet sich Kirion. Der schmächtige Mann hält das schartige Schwert in der Hand wie einen Fremdkörper, bis vor kurzem hätte er nicht gedacht, das er jemals in die Verlegenheit kommen würde, so mit dem Schwert in der Hand zu kämpfen. Er, der die Werke eines Platon, eines Aristoteles, eines Cato und auch eines Ovid aus dem Gedächtnis rezitieren konnte, der in den besten Häusern des Imperiums hätte als Hauslehrer arbeiten können, er musste sein Leben mit einem Schwert in der Hand verteidigen. Und das alles nur, weil der Domine zur falschen Zeit an den falschen Ort gewesen war. Sie hatte doch gesagt, ihr Vater wäre aufreisen, doch als dann mitten in der Nacht, zu dem absolut falschen Zeitpunkt die Tür zu ihren Cubiculum geöffnet wurde, da hatte er gewusst, das das Leben, so wie er es gekannt hatte, zu ende sein würde. Der Zorn des Domine war gross geworden, hätte er Kirion im Cubiculum seiner Ehefrau vorgefunden, hätte er sich vielleicht damit begnügt, den Sklaven tod zu prügeln, dochit so hatte er noch einen wesentlich perfideren Plan überlegt.
Kirion war mitten drin und er konnte nur ahnen, das sein Domine dort oben war, und seinen Sklaven zuschaute. "Wenn du überlebst, schenke ich dir die Freiheit, und du darfst meine Tochter haben." Die Worte waren ein Hohn gewesen, Kirion hatte das gewusst, bevor er überhaupt die Arena betreten hatte. Und als er dann zum ersten Mal die Arena betreten hatte, fühlte er sich klein, so hilflos, wie ein Schaf, das auf die Schlachtbank geführt wurde. Er wusste, gleich wäre es vorbei...
Doch war ein Gladius auf ihn zugeschnellt und in seiner Panik hatte sein Schwert hoch gerissen und schaffte es gerade eben noch, das Gladius abzuwehren. Und er geht in die Gegenwehr, schafft es irgendwie, den Römer vor sich zu Boden zu schlagen.Und er schöpft Hoffnung, vielleicht schafft er es ja doch, zu überleben...
Terentius als Scipio schafft schnell wieder auf die Beine zu kommen, greift noch im Aufstehen einen Wurfspeer, der am Boden lag. Doch er wirft diesen nicht auf Hannibal, sondern benutzt ihn als Kampfstab, durchsticht den Bauch eines Barbaren, der sich auf ihn stürzen will. Scipio nähert sich Hannibal, der Wurfspeer wirbelt durch die Luft, geht immer wieder auf den Gegner nieder, doch der weicht den Hieben seines Gegners aus. Beide Gladiatoren umkreisen sich, führen einen Tanz der Waffen auf, Hieb folgt auf Hieb, Parade auf Parade.
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Der Kampf war an allen Orten in der Arena hektisch und trotzdem dauerte er lange, ein Zeichen dafür, dass die Organisatoren die Gegner wohlüberlegt aufgestellt hatten, so dass keine Seite zu leicht die Oberhand gewinnen konnte. Macer wechselte mit seinen Blicken immer wieder zwischen den verschiedenen Schauplätzen, um keine Aktion zu verpassen, aber bis auf den stürzenden Elefanten stellte sich bislang noch nichts dramatisches ein.
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in eylsio
Die Reihen lichteten sich immer mehr, große Lücken wurden bei den Römern und bei den Karthagern geschlagen. Und die schöne Ordnung vom Anfang löste sich immer weiter auf. Zwar waren durchaus geübte Gladiatoren unter beiden Seiten, und sogar der ein oder andere Legionär, doch die meisten waren nun mal keine Soldaten und somit das lange Kämpfen in einer Formation nicht gewohnt. Doch an einer Stelle stand noch immer eine kleine Gruppe eng zusammen, die Karthager im Manipel. Standhaft hielten sie den Angriffen, um sie herum stand und erwehrten sich der immer größer werdenden Übermacht. Ein riesiger Mann mit dunkelroten Haaren, Rufus Darus, führte den kleinen Kreis an. Seine heiseren Rufe hielten die Männer aufrecht, obwohl der Kampf sie schon zu sehr erschöpft hatte. Rufus wusste jedoch, dass dieser kleine Widerstand nicht lange aufrechterhalten werden konnte. „Zurück! Langsam zurück!“ rief er heiser von dem vielen Schreien. Die Männer bemühten sich Stück für Stück einen Weg aus dem Manipel freizukämpfen.
Opylos Arme waren schon taub und müde. Mechanisch hob er das Schild als wieder ein Schwert darauf hinuntersauste und seinen Arm mit der Wucht des Schlages erschütterte. Sein Atem ging rasselnd. Doch immer wieder duckte er sich, teilte Hiebe aus und stach mit seinem Schwert zu. Der Fall des riesigen Elefanten lenkte Opylos kurz ab als er aus seiner Formation heraus gerissen wurde. Plötzlich sah sich der Grieche und Vater der jungen Frau von drei Römern umringt. Schwer atmend drehte sich Opylos im Kreis. In dem Moment sprang einer der Römer nach vorne und stach mit dem Gladius zu. Opylos duckte sich, doch ein wenig zu langsam. Das Schwert riss ihm eine Wunde an der Schulter. Opylos taumelte und schlug mit dem Schild gegen den zweiten Römer, der nach hinten geschleudert wurde.
Doch in dem Moment versenkte sich ein weiteres Schwert in dem Körper von Opylos. Ein Elefant donnerte mit einem panischen Trompeten an ihm vorbei. Doch Opylos sah das nicht mehr. Langsam, unendlich langsam sank er auf den Boden. Sein Schwert fiel ihm aus der Hand. Seine Gedanken waren in dem Moment völlig klar und er dachte nur an einen Menschen, seine Tochter. Das Blut floss über seine Seite und er hob den Kopf zu dem Angreifer. Trauer, dass seine Tochter verzweifelt sein würde, war in seinen Augen zu sehen. Der Römer, der gerade mit dem Schwert ausholen wollte, um den Todesstoß zu versetzen, zögerte und sah auf Opylos herunter. Just wurde der Römer von einem Speer durchbohrt und fiel neben Opylos auf den Sand herunter. Auch Opylos sank weiter dem Boden entgegen und lag auf dem Rücken. Er sah in den blauen Himmel und die gleißende Sonne strahlte in seine grauen Augen als sein letzter Atemzug entwich und sein Geist in dem Licht verschwand.
An vielen Stellen starben die Männer oder sanken schwer verletzt auf den Boden. Immer lichter wurde es auf der Arena und so konnten die Zuschauer den Kampf der beiden Heerführer noch besser beobachten. Immer wieder wich Hannibal den Attacken des Scipio aus. Der Speer sauste auf ihn herunter als Gorgoneus nach vorne schnellte, den Speer packte und Scipio einen wuchtigen Tritt verpasste. Als Scipio nach hinten geschleudert wurde, entriss Gorgoneus seinem Kontrahenten den Speer und war gleich über ihn. Mit Wucht stieß er den Speer auf den anderen Gladiator herunter, der im letzten Moment zur Seite rollte. Gorgoneus warf den Speer beiseite und griff Scipio mit seinem Krummsäbel erneut an. Gewandt versetzte er diesem einen Schnitt auf der Brust. Doch Scipio rollte sich über den Boden und ergriff dabei ein Gladius. Schon war er wieder auf den Beiden und beide Schwerter schlugen klirrend aufeinander. Schon nach kurzer Zeit bluteten Beide aus zahlreichen Wunden an ihren Körpern. Doch dann gewann Gorgoneus die Überhand. Mit einem brutalem Faustschlag und dem Schwertknauf schlug er Scipionieder. Dieser griff schon nach dem Sand, um den alten Trick anzuwenden. In dem Moment rannte ein Numibier laut brüllend auf Hannibal zu. Gorgoneus wirbelte herum, duckte sich leicht und hob sein Krummschwert. Der Numibier rannte direkt in sein Schwert und röchelte leise. Doch dabei bemerkte Hannibal das verräterische Aufblitzen eines Schwertes an seiner Seite nicht...
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Der Kampf in der Arena tobt mit unveränderter Härte und von den Rängen wird klar, das die Römer und die Nubier zunehemd die Oberhand gewinnen. Eine kleine Gruppe von Sklaven und Verbrechern, für die der Kampf in der Arena die letzte Chance bedeutet, hat es geschafft, sich aus dem Schlachten getümmel zu lösen. Doch jedem von ihnen ist klar, das sie in der Schlacht nicht überleben werden und sie suchen ihr Heil in der Flucht. Unter ihnen führt ein Mann das Kommando, der einst bei den Hilfstruppen im fernen Syrien diente, bis er in einem Alkoholrausch zwei Männer in einer Taberna tötete. Daraufhin hatte er sich auf die Flucht gemacht, weg aus Syrien und war in den Strassen von Rom untergetaucht. Vielleicht wäre er geblieben, wenn er gewusst hätte, das der Tot der beiden Männer niemand wirklich interessiert. Hier in Rom jedenfalls war der Ärger für ihn weiter gegangen, ohne Geld hatte er sich einer Bande anschliessen müssen, die mit Raub und Mord ihren Unterhalt bestritt. Und als dann die Cohortes Urbanes das Versteck der Bande räumte, war auch er in die Hände der Staatsmacht gefallen und stand nun, bewaffnet mit einem Krummsäbel und einem Schild unter einer Gruppe von Männern, die sich nun auf den Weg zu einem der Tore machte.
Doch die Nubischen Reiter machen der kleinen Gruppe einen Strich durch die Rechnung. Die Männer bilden eine Einheit mit ihren Pferden, fast schwarzen Dämonen gleich stürzen sie sich im raschen Ritt auf die Gruppe, ihre Reiterspeere halten blutige Ernte unter den flüchtenden Männern. Nach und nach gehen die Männer zu Boden, gnadenlos umrunden die Nubier sie, doch trotzdem drängen die Männer weiter richtung Tor, das scheinbar die Rettung bietet. Die meisten der Flüchtenden gehen vorher zu boden, werden von den Pferden der Nubier überrant, blutend aus zahlreichen Wunden. Doch es sind immer noch ein paar Männer, die das Tor erreichen, der Anführer hat es sogar geschafft, einen der Nubier von seinem Pferd zu reissen und ihn zu töten. Aber das Tor ist verschlossen und öffnet sich auch nicht, als die Männer beginnen, kräftig darauf einzuschlagen. Langsam macht sich auch bei dem Anführer panik breit, er schlägt mit seinem Krummsäbel auf das Holz des Tores ein, es splittert auch ab, doch gerade als seine Hiebe die ersten Wirkung zeigen, durchbohrt ihn der Speer eines Numbiers, nagelt ihn gerade zu an das Tor. Sterbend blickt er nach oben, blickt ein letztes Mal in den blauen Himmel über sich.
Kirion, der schmächtige Sklave, hat wirklich Hoffnung gewonnen, man kann sogar sagen, das er blut gelegt hat. Mit der Kraft der Verzweiflung kämpft er gegen die Römer an, die ihn bedrängen, zeigt ein Kampffertigkeit die ihm keiner, er selbst schon garnicht, zu getraut hätte. Die eigentlich viel zu grosse Waffe in seiner Hand blockt wieder und wieder Angriffe ab, fährt auf die Legionäre nieder, tötete immer wieder einen von ihnen. Fast scheint es so zu sein, das er sich einen kleinen Freiraum erarbeiten kann, die Legionäre scheinen den wütenden kleinen Mann fast zu meiden. Kirion will schon jubelnd die Arme hochreissen, sein Blick wandert zu den Zuschauerrängen hinauf, ihm scheint fast, das er seinen Domine und dessen Tochter erkennen kann dort oben. Er muss nur überleben, die Kämpfe sind bald zu ende, er hat es fast geschafft. Ein glückliches Lächeln legt sich auf seine Lippen, bald würde er nicht nur die Freiheit bekommen, sondern auch noch seine Liebste heiraten dürfen. Doch da bohrt sich ein Speer in seine Seite, dringt durch den ganzen Oberkörper, bis er auf der anderen Seite heraus kommt. Kirion sackt zu Boden, sein letzter Blick gilt den Zuschauerrängen, sieht er dort seine Liebste ? Und ist das ein Lachen auf ihrem Gesicht, genauso, wie auch dem Gesicht ihres Vaters ? Hat man ihn so zum Narren gehalten ? Seine Augen sind noch offen, als er den Sand der Arena berührt, doch er ist schon lange tot.
Der Kampf zwischen Hanibal und Scipio nähert sich auch einer Entscheidung. Scipio hat die Ablenkung Hanibals durch den Numibier genutzt, wieder richtig in den Kampf einzusteigen. Er greift wieder ein Gladius und noch im Aufstehen geht er in den Angriff über. Noch in der Hocke schnellt sein Schwertarm vor, durchfährt Hannibals linken Arm, bohrt sich in dessen Oberköper, nicht tief zwar, aber ein übelblutende Wunde hinterlassend. Aber der Karthager gibt sich noch nicht geschlagen, zwar hängt sein linker Arm schlaff herrunter, aber seine Angriffe auf den Römer gehen weiter, wenn ihnen zusehendst auch die Kraft fehlt. Scipio merkt, wie die Zeit für ihn arbeitet, wie die blutenden Wunden den Karthager immer weiter schwächen. Und er beginnt mit Hannibal zu spielen, lässt ihn angreifen, weicht den Hieben aus, greift selbst kaum an. Erst als Hannibal nur noch torkelt, holt er zum letzten Hieb aus, durchbohrt die Kehle des gefürchteten Karthagers mit einem einzigen Stich, das Gladius verwandelt den Hals in ein blutiges etwas.
Plötzlich herrscht stille, die Kämpfe hören auf, überall sinken die Waffen zu boden. Kaum einer der Karthger scheint noch am Leben zu sein und auch die Reihen von Nubiern und Römer haben sich etwas gelichtet. Wo eben noch die Waffen aufeinander klirrten, herrscht nun fast gespenstische Ruhe, nur hier und da von einem Aufstöhnen eines verletzten oder sterbenden unterbrochen. Bis die Stimme des Tertentius, dem Darsteller des Scipio ertönt :
"Roma Victrix !!!"
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