Neue Bekanntschaften?

  • Ich konnte ja nicht ahnen, nach welcher Weise sie lebte, denn sonst hätte ich sie sicherlich nicht befürwortet. Im Gegenteil, es wäre schließlich meine Pflicht als Bürger Roms gewesen, soetwas den Urbanern zu melden, aber was man nicht weiß, macht einen nicht heiß, wie man manchmal sagte und das traf auch hier zu. Außerdem lenkte mich ihre Ausstrahlung zu sehr ab, ließen solche Gedanken gar nicht erst aufkommen und erstickten jeglichen Verdacht noch im Keim.
    Als wir dann noch den Park erreichten, war von derlei Dingen nicht einmal eine Spur zurückgeblieben. Von allen Seiten sprangen einem die farbenfrohen Pflanzen und Insekten ins Auge und jeder Quadratzentimeter schien das Auge anzulocken, damit man es genauer betrachtete. Nichts glich dem anderen. Alles war so unterschiedlich, wirkte aber doch wie ein Teil, der zusammengehörte, dabei aber nicht aufdringlich oder störend, sondern einfach völlig ... normal. Wie etwas ganz alltägliches, was es eigentlich ja auch war, auch wenn man das in Rom nicht immer merkte.


    “Es kommt einem wirklich so vor, wie eine andere Welt und genau genommen ist es traurig, dass man etwas so schönes, wie auch normales als so außergewöhnlich empfindet. Rom brauchte viel mehr solcher grünen Flecken, wo man einfach ausspannen kann, sich ein wenig vom tristen Alltag entfernen konnte...“ Ich merkte es schon. Gedanklich war ich ganz woanders, als noch vor einer halben Stunde, wie als wäre ich wirklich in einer anderen Welt und jedes kleinste Detail, ob es das Knirschen des weißen Kiesels unter den Sandalen, oder der liebliche Duft der Blumen am Wegesrand war. Wie hatte ich das vermisst ... das musste ich nachholen, ich musste vielmehr wieder in unseren Garten gehen um dort zu entspannen.

  • Tief atmete sie die frische Luft ein. Selbst diese war hier so ganz anders als in den Straßen und Gassen der Stadt. Mit kleinen Seitenblicken musterte sie den Mann neben sich, den eben noch die ganze Last der Welt auf den Schultern zu liegen schien. Irgendwie tat er ihr leid. Kein Mensch hatte verdient so viele böse, traurige und schlechte Gedanken in sich zu vereinen und von ihnen geplagt zu werden. Sicher sie hatte auch ihre Probleme und manchmal brachen sie recht unfreundlich über sie herein. Doch meist versuchte sie diese zumindest hier draußen einfach zu verdrängen und sich den schönen Dingen zu widmen und ein Auge dafür zu haben. Ein erneuter Blick auf ihn schien ihr einen gewissen Erfolg zu zubilligen. Er wirkte etwas anders als noch gerade und scheinbar hatte er nun andere Gedanken denen er sich widmete. Dennoch schien er irgendwie das Grübeln nicht los werden zu können. Ob sie dagegen etwas tun konnte?
    "Ist das nicht im Moment nebensächlich ob Rom genügend solcher Flecken hat oder nciht? Wir befinden uns gerade in einer kleinen Oase in dieser Stadt. Einem kleinen grünen Flecken, der usn ermöglicht unsere Gedanken für einen Moment zu vergessen und einfach nur hier zu sei. Einfach mal einen Moment ohne nachzudenken, ohne zu grübeln und sonstige Dinge das alles zu genießen und in sich aufzunehmen. Die Reine Luft zu atmen, den Geräuschen zu lauschen, die Farben zu sehen, die Lebewesen und Pflanzen zu bewundern und einfach nichts anderes weiter nebenher zu tun. Einfach ein Teil dessen zu werden in dem wir uns befinden."
    Auweia...jetzt hatte sie so ohne Ende geredet und hoffte inständig ihn nicht damit zurück in seine Gedanken gescheucht zu haben. Sie gönnte es ihm wirklich einfach für einen Moment alles zu vergessen was ihn beschäftigte.

  • Einen kleinen Augenblick dachte ich über ihre Worte nach. Eigentlich hatte sie recht, einfach die Seele baumeln lassen und das genießen, was man genießen konnte. Nicht weiter darüber nachdenken, ob das der einzige Park hier war, oder ob das nur einer von vielen war. Nicht weiter darüber nachdenken, ob es schönere Gärten gab, oder ob das der schönste war und auch nicht weiter darüber nachdenken, ob was heute oder morgen alles noch geschehen konnte. All die Probleme für einen einzigen Moment beiseite schieben und einfach an nichts denken. Ja, das war das Ziel, aber ich rannte in die falsche Richtung, oder das Ziel bewegte sich mit. Ich konnte diese Gedanken einfach nicht abschütteln, keinen einzigen, auch wenn ich es wollte. Und bei vielen wollte ich das.


    “Wo du recht hast ... aber es funktioniert leider nicht so einfach, wie du das sagst. Für Viele mag das zutreffen ... Sie konnten einfach abschalten, aber ich ... ich nicht. Ich muss zugeben, dass ich eigentlich immer am Nachdenken bin und wenn es nur darüber ist, dass ich nichts nachdenken soll.“ Kurz schmunzelte ich. Komplexe Worte, hinter denen doch eine so simple Aussage steckte.
    Ich streckte meine rechte Hand aus, um mit den Finger zart über die Blüten am Wegesrand zu fahren, die dort mit ihren vielen verschiedenen und leuchtenden Farben eine Zierde darstelle, dessen Schönheit wohl kein Mensch zu zerstören vermochte. Der Duft von Gras, gemischt von dem, geruchsintensiver, lieblicher Blumen mischte sich und ließ einen die Nase entzücken.
    "Interessant, wie etwas so zartes und zerbrechliches so verzaubernd sein konnte ... nur der Duft fesselte einen schon ..."
    Blumen war wohl nicht das einzige zarte und zerbrechliche, was beispielsweise einen Mann verzaubern konnte ... nein, da gab es noch mindestens eine 'Sache' mehr.

  • Wie konnte jemand nur so von seinen Problemen so gefangen sein, dass er es nicht einmal an solch einem schönen Ort schaffte sie los zu werden. Es mussten wirklich große Probleme sein, unlösbar und von solcher Tragweite, dass sie das Gefühl wohl nie kennengelernt hatte. Sie war nur für sich oder für ihre Schwester verantwortlich, wobei ihre Schwester eher für sie. Sie wollte ihn nicht nach seinen Prolemen fragen, schließlich hatte sie ihm versprochen ihn abzulenken und nicht noch weiter daran zu erinnern. Die andere Frage war ob er es ihr überhaupt erzählen würde. Wohl eher nicht ansonsten hatets ie sich wohl sehr bei ihm verschätzt.


    Doch wie sollte sie jamenden aus dieser Welt loslösen wenn er sich so an sie klammerte. An seine Welt voller Probleme, Sorgen und Ärger. Wie sollte sie das schaffen wenn es schon dieser Ort nicht schaffte.?
    Als er schmunzelte, tat sie dies unweigerlich auch. Ein kleines Schmunzeln was man sofort auch in ihren Augen und in ihrem Gesicht erkennen konnte. Sie beobachtete ihn wie er sanft die Blüten berührte und sich wieder Gedanken darüber machte. Celeste seufzte innerlich. Immer war er am Nachdenken...
    "SIe müssen so zart sein. Das ist ihr Selbstschutz. Wenn etwas zart und zerbrechlich wirkt, geht man doch viel behutsamer damit um als wenn man weiß, dass es grobe Behandlung verträgt."
    Sie selbst trat einen Busch voller roter Blüten und roch an ihnen. Sie stellte sich vor über eine Wiese zu laufen. Sie war voller Blumen und es duftete so herrlich. Doch jäh wurde sie aus dieser Vorstellung gerissen. Es war eine Idee, eine Möglichkeit ihm zu helfen.
    "Komm mit. Ich möchte dir etwas zeigen."
    Sie hoffte, dass er sie begleiten würde. Sie hatte etwas gefunden, ein letzter Funken Hoffnung ihm doch noch etwas Ablenkung zu bescheren.

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