Ich konnte ja nicht ahnen, nach welcher Weise sie lebte, denn sonst hätte ich sie sicherlich nicht befürwortet. Im Gegenteil, es wäre schließlich meine Pflicht als Bürger Roms gewesen, soetwas den Urbanern zu melden, aber was man nicht weiß, macht einen nicht heiß, wie man manchmal sagte und das traf auch hier zu. Außerdem lenkte mich ihre Ausstrahlung zu sehr ab, ließen solche Gedanken gar nicht erst aufkommen und erstickten jeglichen Verdacht noch im Keim.
Als wir dann noch den Park erreichten, war von derlei Dingen nicht einmal eine Spur zurückgeblieben. Von allen Seiten sprangen einem die farbenfrohen Pflanzen und Insekten ins Auge und jeder Quadratzentimeter schien das Auge anzulocken, damit man es genauer betrachtete. Nichts glich dem anderen. Alles war so unterschiedlich, wirkte aber doch wie ein Teil, der zusammengehörte, dabei aber nicht aufdringlich oder störend, sondern einfach völlig ... normal. Wie etwas ganz alltägliches, was es eigentlich ja auch war, auch wenn man das in Rom nicht immer merkte.
“Es kommt einem wirklich so vor, wie eine andere Welt und genau genommen ist es traurig, dass man etwas so schönes, wie auch normales als so außergewöhnlich empfindet. Rom brauchte viel mehr solcher grünen Flecken, wo man einfach ausspannen kann, sich ein wenig vom tristen Alltag entfernen konnte...“ Ich merkte es schon. Gedanklich war ich ganz woanders, als noch vor einer halben Stunde, wie als wäre ich wirklich in einer anderen Welt und jedes kleinste Detail, ob es das Knirschen des weißen Kiesels unter den Sandalen, oder der liebliche Duft der Blumen am Wegesrand war. Wie hatte ich das vermisst ... das musste ich nachholen, ich musste vielmehr wieder in unseren Garten gehen um dort zu entspannen.