• Nein, aber ich war einst Peregrinus. Vielleicht ist das kein hinreichender Vergleich, aber auch ich hatte nur sehr wenige Rechte. Mich hätte jemand auf offener Straße angreifen können... ich hätte ihn nicht verklagen können. Ich verstehe sehr wohl Deine Lage.
    Das einzige, das ich aktiv tun kann, ist meine Sklaven gut zu behandeln, mehr nicht.

  • Angeli lacht nur "Viele sagen, sie sind gegen die Sklaverei. Aber auf die Idee die eigenen Sklaven frei zu lassen und sie freiwillig bei sich arbeiten zu lassen kommt keiner."Schüttelt den Kopf "Wenn du glaubst so ein guter Herr zu sein, Duumvir. Glaubst du dann nicht sie würden auch bei dir bleiben, wenn sie nicht dein Eigentum wären?"

  • Ich lachte schallend.


    Meinst Du eine Gesellschaft, die ihren Reichtum auf den Schultern von Sklaven aufgebaut hat, würde von heute auf morgen ihre Sklaven freilassen, um damit ihren Ruin zu besiegeln? Ich weiß, dass meine Sklaven mich mögen. Aber selbst dann werden sie sich bessere Arbeit woanders suchen und ich stehe auf der Straße, weil ich plötzlich meine Pächter nicht mehr bezahlen könnte. Ganz so einfach, wie Du es Dir vorstellst, ist es nicht... leider.

  • Angeli löst ihren Blick wieder vom Fenster und schaut ihm nach "Ihr sagtet ihr könnt Mädchen beschaffen, die dann für euch dort arbeiten? Müsste das Gebäude erst noch gebaut werden oder habt ihr da schon etwas im Auge? Ich sitze nur ungern untätig rum ..."

  • Nickt leicht "Gut ... dann werd ich dir die Einnahmen am Anfang jeden Monats bringen." Schaut ihn weiter an, schweigt nun jedoch, da alles gesagt zu sein scheint.

  • Ich nickte ihr zu und führte sie dann in ihr Zimmer, das ich für sie hatte herrichten lassen. Es war gut ausgestattet mit allem, was das herz begehrte. Es lag etwas ab von dem meinen.


    Dies ist Dein cubiculum. Du kannst frei darüber verfügen. Ich werde nun gehen. Falls Du etwas brauchst, ruf einfach.


    So ging ich zur Türschwelle und blickte sie noch einmal erwartungsvoll an. Vielleicht hatte sie mir noch etwas zu sagen.

  • Schweigend folgt sie ihn auf das Zimmer und schaut sich um. Als er gehen will wendet sie sich ihm zu und lächelnt, mühsam und doch freundlich, zu ihm "Danke" Dreht sich wieder um, geht zum Fenster und betrachtet die Aussicht "Eine schöne Stdt ..."

  • Ich nickte nur.


    Wenn Du mich brauchst, ich bin in meinem tablinum.


    So schloss ich die Tür hinter mir und machte mich auf zu meinem Schreibtisch. Es wartete noch etwas Arbeit auf mich, die ich jetzt brauchte, um meinen Kopf frei zu bekommen. Wo war nur Ismene? Sicher erkundete sie gerade die Stadt. Im Kopf schmiedete ich bereits wieder Pläne.

  • Angeli betrachtete noch ein Weilchen die Aussicht bis ihr etwas einfiel. .oO(Mal schaun wie hier die Menschen sind .. ich hoffe sie sind geselliger als die Römer ...) wendet sich vom Fenster ab und geht hinaus.

  • Immer noch grübelnd kam ich ins tablinum und gab Anweisungen, dass in den folgenden zwei Stunden niemand eingelassen werden durfte. Schließlich ging ich zu meiner Truhe und holte mehrere Schriftrollen heraus. Fein säuberlich legte ich sie an den Rand des Schreibtisches und entrollte die oberste.
    Auf ihr war eine lange Liste aufgezeichnet. In der ersten Spalte standen unzählige Namen, alphabetisch geordnet. In den darauffolgenden Spalten waren Wohnort und Familienangehörige vermerkt.


    Ich lächelte kalt und verzeichnete sporadisch auf einer Stadtkarte Ballungsgebiete, die besonders von diesen auf der Liste aufgeführten Menschen bevorzugt wurden. Irgendwann würde es nützlich sein, wenn dieser Irrglauben sich zu weit verbreitet hatte.

  • Früh morgens kam ich aus dem Atrium heraus auf den großen Hof des Hauses. Noch während ich die Tür öffnete, erfüllte mich die Vorstellung dessen, was mich im Hof erwartete, mit heller Freude. Schritt für Schritt kam ich meinem Ziel näher. Und so trat ich auf den staubigen Boden und sah mit leuchtenden Augen das Bild, das sich mir zeigte.


    http://www.imperium-romanum.in…c/ava_galerie/Arthus1.jpg | Gracchus


    "Canis, die besten Männer der Regio sind hier angetreten, um Dir zu Diensten zu sein!", sprach Gracchus.


    Neben ihm hatten sich zwanzig kraftstrotzende Männer in Reih und Glied aufgestellt. Sie waren das Beste, was man für Geld anheuern konnte und loyaler als die kaiserliche Garde. So hatte ich sie jedenfalls kennengelernt, als ich sie in der Regio in wochenlangen Suchaktionen rekrutiert hatte. Darunter ehemalige Legionäre, Equites der Ala und Flottensoldaten. Alle hatte sie das Abenteuerfieber gepackt. Unter ihnen waren einige wahre Helden, gesegnet mit List und Stärke zugleich. So sagte man zumindest.


    http://www.imperium-romanum.in…/ava_galerie/Grieche4.jpg | Marxentius


    http://www.imperium-romanum.in…_galerie/Sagittarius3.jpg | Drusus


    http://www.imperium-romanum.in…/ava_galerie/Soldat14.jpg | Hispanicus


    | Titus



    Gracchus hatte ich zu ihrem Anführer ernannt, der direkt Befehle von mir erhielt und diese ohne Widerrede ausführte. Nachdem ich die Reihe der Männer mustern abgegangen war, nickte ich zufrieden.


    Richtet alles für die exercitatio aus.


    Gracchus nickte und wies seine Männer ein. Waffen, Schilde und Rüstungen hatte ich über Agrippa bezogen. Zwanzig Gegenstände jeweils fielen nicht so ins Gewicht und der Lagerverwalter in Germanien würde es sicher zu spät merken. Eine halbe Stunde später waren mehrere Pfäle und Sandsäcke aufgerichtet.


    MÄNNER!, begann ich.


    JEDER DIESER SÄCKE IST EIN WIDERSACHER DES WAHREN GLAUBENS, EIN FEIND ROMS! EIN CHRIST!!! ZEIGT MIR, WAS MAN EUCH BEIGEBRACHT HAT!


    Die Männer nickten grimmig und fingen auf Gracchus' Geheiß hin an, die Pfähle und Säcke mit Stichen zu beharken. Dabei stellten sie sich wirklich gut an, ihre Ausbilder hatten damals gute Dienste geleistet.

  • Abends kam ich endlich nach Hause. Es roch bereits nach frisch zubereitetem Essen und ich kam lächelnd ins Vestibulum. Der Türsklave schloss hinter mir die Tür und wir gingen zusammen ins Atrium.


    Nun, Valerius, erzähl! Was hat der Tag so an Neuem gebracht?


    Er goss mir ein wenig Wein ein und überlegte dann angestrengt.


    Nun, Herr, der Garten bereitet uns noch immer Probleme. Teilweise ist der Boden nicht fruchtbar genug. Ansonsten... achja... eine neue Sklavin. Du hattest sie neulich auf dem Markt ersteigert.


    Ja, ich erinnere mich. Bring sie doch bitte her!


    Valerius nickte und verschwand dann in Richtung Sklaventrakt.

  • Ich wusste nicht, wie lange ich gewartet hatte. Den ganzen Tag hatte ich mich ein wenig auf dem Anwesen umgesehen und versucht, mir die Namen der anderen Sklaven zu merken, die nun meine Familie sein würden. Einige waren mir recht sympathisch, andere wieder, da wusste ich jetzt schon, dass es vermutlich irgendwann Streit geben würde.


    Am Abend endlich schien der Herr zurückzukommen, denn die Leute wurden alle sehr geschäftig und gespannt wartete ich darauf, was nun passieren würde. Einer der Sklaven – Valerius war sein Name – holte mich kurz nach der Ankunft des Herren und brachte mich durch die ganzen Räume zu eben diesem.


    Ein wenig schüchtern blieb ich kurz nach der Türe stehen, den Blick gesenkt. Was würde nun folgen?

  • Ich wartete geduldig ab und genehmigte mir den einen oder anderen Schluck des Weines. Endlich wurden auch die Speisen aufgetragen und ich kaute auf einem Stück Fleisch herum. Die Sklaven ließ ich auf den Klinen essen, sie sollten schließlich nicht denken, dass ich ein schlechter Herr war.
    Endlich brachte man Varinia herein. Kurz wischte ich mir den Mund ab und stand dann auf. Langsam und bedächtig näherte ich mich ihr.


    Varinia also. Nun denn, wenn Du dort weiter stehen willst, gern. Wenn Du hungrig bist, was ich stark annehme, wo gesell Dich zu mir.


    So nickte ich ihr zu und legte mich wieder auf die Kline. Besonders das Schweinefleisch war köstlich. Auch die anderen langten kräftig zu, waren jedoch bedacht darauf, nicht zuviel zu essen und so respektlos zu werden. Während des Essens sah ich Varinia bedächtig an. Auch sie würde früher oder später kommen.

  • Nachdem der Herr mich bemerkt hatte, kam er auf mich zu und nach einem musternden Blick meinte er, dass ich mich zu ihm gesellen solle, wenn ich Hunger hatte. Ein wenig erstaunt blickte ich ihn an, sagte aber nichts. Bei meinem alten Besitzer wäre das nie möglich gewesen. Wir Sklaven hätten nie im Leben bei ihm essen dürfen und so wartete ich ein wenig zögernd ab, bis mir auch einer der Sklaven ein kurzes Nicken schenkte, dass dies ganz OK und normal war.


    Schon fast vorsichtig und zögernd bewegte ich mich auch auf eine dieser Klinen zu und ließ mich nieder, um dann langsam nach etwas Brot zu greifen. Immer noch ließ ich den Herrn nicht aus den Augen – unter gesenkten Lidern beobachtete ich ihn, um auch ja sicher zu sein, dass ich nicht gegen irgendwas verstieß. Doch nachdem immer noch kein Hieb oder böses Wort gefallen war, wurde ich ein wenig mutiger und begann zu essen, tunkte das Brot in die Fleischbrühe und nahm mir auch ein Glas zu trinken, um meinen ärgsten Hunger und Durst zu stillen.

  • Ich betrachtete sie die ganze Zeit. Scheinbar war sie noch ängstlich. Verständlich, da sie wusste, wie normale Herren mit ihr umsprangen. Ich lächelte gütig und wies auf den reich gedeckten Tisch.


    Greif ruhig zu. Ich sehe, dass Du Hunger hast, dann still ihn auch. Schau Dir die anderen an, sie tun dasselbe wie ich. Sie essen froh und reden dabei. Sicher bist Du das nicht gewohnt, oder?


    Ich schaute sie neugierig an, denn ich war begierig darauf, mehr über sie und ihre Herkunft zu erfahren. Aber sie sollte sich vorerst an mich und die anderen gewöhnen. Sicher würde das schnell gehen.

  • Nicht nur ich schien ihn laufend zu beobachten. Auch er wandte seinen Blick nicht ab, was mich ein wenig unruhig werden ließ. Er war ein Freier, ein Herr… Es gab doch sicher interessanteres, als Sklaven zu beobachten wie sie aßen? Auch sein Lächeln irritierte mich nur anstatt dass es mich ruhiger stimmen würde.


    Seine Worte allerdings ließen mich nachdenklich aufblicken und die anderen Sklaven betrachten. Sie schienen es als selbstverständlich zu sehen, hier bei ihrem Herrn zu essen und so antwortete ich ihm endlich, mit ruhiger und noch recht leiser Stimme.


    »Nein, ich bin es nicht gewohnt… Mit meinem Herrn zu speisen. Das ist neu für mich und… seltsam.«


    Sein Blick zeigte Neugierde und langsam aß ich weiter, es nun etwas ruhiger angehen lassend und nicht ganz so gehetzt und verschreckt wie vorhin. An diesen Umstand musste ich mich noch gewöhnen, den Umstand, dass ich nicht mehr zwischen den Arbeiten mein Essen hinunter schlang oder kalt gewordene Speisen am Abend bekam.

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