Arbeitszimmer | Felix, Avarus

  • Der ältliche ianitor hatte einen der Haussklaven, in diesem Fall die junge Ägypterin Nefertiri, damit beauftragt, den hohen Besucher zu melden, und so klopfte die junge Frau vorsichtig an die hohe Tür des Arbeitszimmers, wartete die Erlaubnis ab, eintreten zu dürfen, bevor sie in das Zimmer schlüpfte und den Blick aus ihren dunklen Augen auf den Hausherrn richtete. Leise und weich erklang die Stimme, als sie zu sprechen anhob:


    "Dominus, vor der Türe wartet der Senator Germanicus Avarus, der in einer dienstlichen Angelegenheit mit Dir sprechen möchte. Soll ich ihn zu Dir führen oder möchtest Du ihn im atrium aufsuchen?" Still blieb sie stehen, mit gesenktem Blick, wohl auf die Antwort des Hausherrn harrend.

  • Ich legte die Schriftrolle beiseite, die ich in Arbeit gehabt hatte, und blickte die Sklavin erstaunt an. Ich kannte meinen eigenen Haushalt nicht mehr... aber da er recht gut funktionierte, störte mich das kaum.


    "Avarus... lass ihn reinkommen. Und bring Wein. Mit wenig Wasser."


    Ich hoffte damit Avarus' Vorlieben zu treffen.

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • "Ja, dominus," sagte die Ägpyterin, legte vor der Brust beide Handflächen aneinander und verneigte sich zur Hälfte vor ihm, bevor sie sich umwandte, den Raum verließ und zur Halle zurückstrebte. Wenig später führte sie den senatorischen Besucher in das Arbeitszimmer des Flavius Felix und entschwand erneut, um sich nun um die Getränke zu kümmern, wie es ihr aufgetragen worden war, nicht ohne die beiden Männer verstohlen zu mustern.

  • Man führte Avarus zum Officium des Senators. War er zu förmlich an der Porta gewesen? Seine Augen fixierten den Umstand und erkannten sehr schnell, das jenem Mann auch im Arbeitszimmer nichts fehlte.


    "Salve Senator Flavus Felix, es freut mich ganz besonders dich in Rom treffen zu können."


    Natürlich eine Reise nach Sardinien oder wo er sich sonst so rumtrieb war auch nicht im Plan von Avarus und wäre ihm eher Last als Freude gewesen.


    "Es geht um eine Angelegenheit der Schule und ich würde mich freuen, wenn du mir in jener Sache für einen kurzen Moment dein Ohr leihen würdest."


    Avarus ließ sich auf den gewiesenen Stuhl fallen.

  • "Sei gegrüßt, Senator Germanicus Avarus."


    Sein Gruß war etwas förmlicher, als ich es von den meisten Senatoren erwartete; hatte ich etwas angestellt?


    "Die Schola, natürlich. Nur zu, was liegt dir am Herzen?"


    Es war schon eine Weile her, dass ich Rector der Schule gewesen war, aber als ihr Gründer war ich noch immer an ihrem Geschick interessiert.

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • "Als langjähriges Mitglied der 'Schola Atheniensis Phoebi Apollonis Divinis' halte ich es für nötig den Stand des Wissens immerzu aktuell zu halten. Demnach sind etliche Preceptoren damit beschäftigt zu forschen und sich zu belesen, um am Tage der Entscheidung ihr gelerntes Wissen einer breiten Masse zu lehren. Das die Schule bisweil unter einem Stillstand leidet kann man nicht behaupten, aber ich sehe ihn kommen, wenn das alte Modell so wie es jetzt exsistiert veraltet sein wird.


    Um dem entgegen zu wirken, wäre eine Einrichtung nötig, die die Aufgaben der Schola bündelt und die Arbeit des Rectors unterstützt. Ein 'Rat der Weisen' könnte man diese nennen. Er überwacht also den Schulbetrieb und kümmert sich aktiv oder nebensächlich, wie es jedem einzelnen Mitglied beliebt um neuartiges Wissen. Aber auch alte Schriften sollten dazu beitragen, das Volk von Rom gelehriger zu machen.


    Der Rat sollte eben jene beherbergen, die eine gewisse Zeit für die Schola gearbeitet haben, oder die einen Magistertitel tragen. Dich wollte ich ansprechen aus der Grundlage heraus einen ehemaligen Rector und den Begründer vor mir zu haben."

  • Endlich kam die Sklavin mit dem Wein in den Raum; nach einer so langen Rede war ich richtig durstig.


    Sim-Off:

    Nefertiri: *scheuch*


    "Verstehe ich das richtig... Adria möchte mich in diesem 'Rat der Weisen' wissen?"

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • Sim-Off:

    Oller hetzender Römer*zungerausstreck* ^^


    Leisen Schritts kam die Ägypterin wieder in den Raum hinein, auf einer Hand balancierte sie das Tablett mit den beiden vom Hausherrn verlangten Bechern. Fast tänzerisch wirkte die Anmut, mit der sie sich bewegte, und als sie zuerst Avarus, dann Flavius Felix den mit wenig Wasser gemischten Wein servierte, mochten die Männer, so sie denn überhaupt auf eine Sklavin zu achten bereit waren, den süßen, aber nicht aufdringlichen Blütenduft Nefertiris wahrnehmen, der sie einem Schleier gleich begleitete. Leise klirrten ihre Armreifen, als sie neben dem Tisch des Hausherrn stehenblieb und sich verneigte.


    "Darf ich Dir noch etwas bringen, dominus?" fragte sie mit weicher, warm klingender Stimme und dem Hauch eines fremdländischen Akzentes darin, als die beiden Männer eine Gesprächspause erreicht hatten.

  • Zitat

    Original von Secundus Flavius Felix
    Endlich kam die Sklavin mit dem Wein in den Raum; nach einer so langen Rede war ich richtig durstig.


    Sim-Off:

    Nefertiri: *scheuch*


    "Verstehe ich das richtig... Adria möchte mich in diesem 'Rat der Weisen' wissen?"


    "So kann man es umschreiben Senator Felix. Ja."

  • Ich nahm meinen Weinbecher entgegen, prostete Avarus zu und trank einen ordentlichen Schluck.


    "Nein, du kannst wieder gehen."


    Damit hatten wir beide wieder Ruhe. 'Umschreiben' nannte er das also...


    "Aelia Adria ehrt mich mit diesem Angebot. Ich nehme es dankend an.


    Sag, beschäftigt sich die Schola mittlerweile auch mit den bildenden Künsten?"

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • "Es freut mich dies zu hören."


    Avarus nahm vom Wein. Nicht ganz so gut wie jener den er bei Hungaricus trinken durfte, doch annehmbar.


    "Du sprichst über die visuell gestaltenden Künste also jener in Ausführung der Skulpturen, Malerei und Architektur? Nun es ist schwierig darin einen eigenen römischen Weg zu finden und zu vermitteln, stehts finden wir uns in den griechischen Epochen wieder, wenn wir den Grundgedanken behandeln. Trotzdem versuchen wir natürlich mehr die römischen Werte hervor zu heben und dem römischen Volk zu vermitteln. Einen reinen Kunstkurs haben wir deswegen trotzdem noch nicht im Programm."


    Er nippt am Wein und beobachtet sein Gegenüber genau. Vielleicht möchte jener Senator Felix sein erlesenes Wissen wieder verstärkt in die Arbeit der Schule einbringen. Doch Avarus wartet ab.

  • "Genau von denen spreche ich, Germanicus. Schade, vielleicht findet sich jedoch eines Tages ein Tutor."


    Ich machte keinerlei Andeutungen, selbst Interesse an einer derartigen Betätigung zu haben.

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • "Es gibt viele Themen die sich Bildende wünschen, doch wenige Praeceptoren, um sie verwirklichen zu können. Die Schola Atheniensis Phoebi Apollonis Divinis tut dabei ihr Bestes und vielleicht wird in Zukunft auch einmal jenes thematisches Gebiet angerissen."


    Avarus läßt sich den Wein munden.

  • "Sehr schön, ich freue mich schon darauf!"


    Nach Avarus' Vorbild wandte auch ich mich aufmerksam meinem Weinbecher zu.


    "Kann ich sonst noch etwas für dich tun, Germanicus?"

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • "Vorerst nicht, doch würde ich noch eins gerne wissen, nämlich wielange du noch Rom mit deiner Anwesendheit beehren wirst."


    Warum er diese Frage stellte wollte Avarus Senator Felix auch nicht vorenthalten.


    "Ich plane in nächster Zeit ein Treffen jenes Zirkels, um die Pläne für die Zukunft zu orientieren und gegebenfalls Ziele zu stecken."

  • "In nächster Zeit schon? Sehr gut... ich denke, dass ich diesmal wohl einige Wochen noch in Rom verbleiben werde. Der Winter ist ungünstig für eine Überfahrt nach Sardinien, und mein Landgut benötigt meine Anwesenheit in der kalten Jahreszeit auch nicht."


    Ich erhob mich.


    "Lass mich wissen, wenn es soweit ist, Germanicus."

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • Das Treffen war soweit beendet, auch Senator Germanicus Avarus erhob sich.


    "Der Winter ist für jede Reise nicht zu gebrauchen. Trotzdem muß ich in den nächsten Tagen nach Norden aufbrechen, hoffe aber auf eine baldige Rückkehr. Genau dann soll es ein solches Treffen geben. Ich werde mich aber auf jeden Fall dazu melden."


    Sprach Avarus und reichte dem Senator Felix die Hand.

  • Ich schüttelte des Germanicus Greiforgan.


    "Dann wünsche ich dir eine gute Reise, Senator. Auf dass dir die Alpen nicht an den Pferden festfrieren."


    Gutgelaunt geleitete ich Avarus nach draussen. Die Schriftrolle konnte warten, mir war nach einem ausgedehnten Besuch im Caldarium.

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • "Danke, danke.. aber ich bin die germanischen Winter gewohnt und hoffe das sich Diebe und Gesinde in eben jener Zeit weniger auf die Straße trauen. Zur Not werde ich trotzdem genügend Keulenschwinger mitnehmen. Als dann einen schönen Tag noch Senator Felix und Vale."


    Avarus hatte die Tür erreicht und drehte sich ein vorerst letztes Mal zur Villa Flavia um.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!