Am Vormittag verlies ich die Casa Iulia, die Kühle lag noch in der frischen Luft. Roma war schon lange wach, erweckt durch das wirre Treiben, dem alle geschäftigt folgten. In meinen Gedanken versunken schritt ich durch die Stadt. Es war Hispania, den Ort meiner Kindheit, dem ich meine Konzentration gerade eben widmete. Erinnerungen an meine Mutter, wie es ihr wohl jetzt gehen würde? Die duftenen Blumenmeere, nass vom Morgentau, über die ich gelaufen war, wie ich Seneca kennenlernte und nicht mehr aufhören konnte ihn anzustarren, vor Bewunderung seines Auftretens, seines Standes. Wie ich es geliebt habe, seinen Berichten von Germania zu lauschen und kannte ich damals die schmerzhafte Reailtiät noch nicht, wieviel der Preis eines Sieges kostete. Den Arm oder ein Bein, das Herz oder den Verstand. Die eiskalte Luft der Nacht in Germania, oft glaubte ich sie nachts zu spüren und manchmal glaubte ich sogar sie gefiele mir. Zitterte ich, jetzt in der prallen Sonne?
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