Begleitung auf dem Weg nach Hause

  • Lächelnd erwiderte er ihren Blick: "Es ist dieses verschwörerische, was ich nicht mag - will ich doch nichts unrechtes tun... Selbst mir ist klar, daß von der Gesellschaft die Einhaltung gewisser Umgangsformen nötig ist, was wiederum problematisch werden könnte, wenn mich dein Onkel hochkant rauswerfen würde. Und wenn wir uns gegen den Willen deines Onkel treffen würden, dann würde das bei mir wohl Ärger mit Crassus bedeuten, aber bei dir als unverheirateter Frau..." würde das neben dem Ärger wohl auch großes Gerede und einen ruinierten Ruf zur Folge haben. In seinem Blick spiegelte sich die Sorge um mögliche Konsequenzen für sie wider. Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: "Ich weiß zugegebenermaßen noch nicht so genau, was ich Crassus erzählen soll..."

  • "Sollte mein Onkel gegen ein Treffen sein, werde ich dich nicht mehr sehen können und dich auch nicht mehr sehen wollen. Ich bin gehorsam und ich kenne meine Grenzen, deswegen lasse ich es nicht darauf ankommen, ihn zu erzürnen. Auch wenn mir das sehr schwer fallen wird. Er wird seine Gründe dafür haben, ob ich sie erfahre oder auch nicht, sollte er sich gegen uns entscheiden. Er will nur das Beste für mich, auch für dich, Metellus." antworte ich ihm hastig, streng, belehrend. Wie ein Soldat der Befehle eines Offiziers wiederholte. Obwohl es nicht ganz der Wahrheit entsprach, ihn mir würde mit Sicherheit Zorn entstehen, sollte ich Metellus nicht mehr sehen dürfen, doch würde ich so gut es geht, dagegen ankämpfen, um ihn nicht offen zu zeigen und lernen es hinzunehmen. Versuchen, es zu verstehen und mir die Frage stellen ob ich wohl auch so entschieden hätte.

  • "Selbstverständlich nicht" antwortete er knapp, es klang ein wenig als würde er einen Befehl entgegennehmen - die mußten auch ungefragt ausgeführt werden. Aber meinte sie das wirklich, dass sie ihn dann gar nicht mehr sehen wollte? Nun, das würde de facto keinen Unterschied machen, aber gewusst hätte er es schon gerne. Er versuchte diese Gedanken beiseite zu schieben: "Nun, noch hat dein Onkel dir nichts verboten..." Er hoffte das würde auch so bleiben...

  • Metellus letzte Worte hatten seine Wirkung, es gab noch vieles das meinen Onkel berichtet werden musste und fürchtete, das nachdem, dies geschehen war, er vieles mit anderen Augen betrachten würde. Immerhin war die Ausgangsituation fast dieselbe, wie bei Secundus. Kurz war mein Blick wieder auf die Straße gerichtet und ich erkannte, das wir nur noch ein kleines Stück hatten, bis war die Casa erreichen würden. Ohne jede Vorwahrnung blieb ich stehen. "Du kannst mich noch bis zu dieser Kreuzung da vorne begleiten, den Rest des Weges werde ich alleine gehen. Vielen vielen Dank, das du mich auf den kriminellen Straßen Roms in Schutz genohmen hast, dennoch ist es besser wenn ich alleine zurückkehre." Danach folgte noch ein kontrollierender Blick auf meine Tunika, doch wie auch nicht anders erwartet, war sie unversehrt und das konnte nur Vorteile haben, um Tertias Zorn zu mindern

  • Das war es also, nur noch ein kurzes Stück, dann hieß es getrennte Wege gehen - für wie lange würde das wohl der Fall sein? Er nickte bestätigend zu ihren Wunsch den Rest des Wegs alleine zu gehen: "Es war mir ein Vergüngen dich zu begleiten." Wie würde es jetzt weitergehen? Er warf Iulia einen fragenden Blick zu: "Hm, wie werde ich erfahren, was dein Onkel sagt?" Er war, ohne es zu bemerken, immer langsamer geworden, so daß sie nun fast zum Stillstand gekommen waren.

  • "Vielleicht wirst du es schriftlich erfahren oder durch meinen Cousin, bei im würde es sicherlich schneller geschehen. Ich bin mir sicher, das mein Onkel mit ihm über dich spricht, so wird Constantius von ganz alleine auf dich zugehen und das vielleicht sogar mit einer postiven Nachricht." entgegnete ich dem Caecilier und hatte sichtlich nichts dagegen das er noch kurz stehen geblieben war. "Ich hoffe nur bis dahin, kannst du mir über deine Erfolge als Miles berichten. Nicht nur dein Vater hätte sich über deinen Aufstieg gefreut und außerdem brauche ich dich dann später nicht an einem Stadtor besuchen sondern in deinem Officium." Und daraufhin schenkte ich ihm ein wunderschönes Lächeln, das auch zeigen sollte, wie sehr ich an meine Worte glaubte.

  • Constantius würde bestimmt auf ihn zukommen - wozu war noch eine andere Sache, er würde bestimmt genau wissen wollen, wer seine Cousine da nach hause gebracht hatte. Er erwiderte ihr Lächeln: "Ich werde alles daransetzen dir von Erfolgen berichten zu können, aber von einem Officium trennen mich noch Welten..." Das Lächeln wurde bei den letzten Worten eher zu einem Grinsen, dann wurde sein Ausdruck wieder ernster, als er ihm wieder gegenwärtig wurde, daß der Abschied nun doch recht unmittelbar bevorstand.

  • Das wir beide den Abschied herauszögerten war offensichtlich, doch er nicht zu umgehen werden. Die gesamte Strecke vom Stadtor zur Casa Iulia hatte sicherlich doppelt so lange wie bei meinen Hinweg gedauert und auch Tertias Wut wurde mir langsam gegenwärtig. Entsprechend seiner ernsten Miene wurde auch mein Ausdruck nun wieder formellen. "Es hat mich sehr gefreut, das du mich begleitet hast, auch wenn das deine Pflicht ist. Ich bin mir sicher das wir uns wiedersehen werden. Metellus, ich werde dich nicht vergessen. Vale bene!" Eigentlich mochte ich keine Abschiede, die nicht genau klarstellten ob es ein Wiedersehen gab. Doch unterdrückte ich Gefühle, die persönliche Auswirkungen hätten und versuchte daher in dieser Situation, so neutral wie möglich, vorzugehen.

  • Nun war es soweit, sie mußten sich auf unbestimmte Zeit verabschieden. Wie Iulias Gesicht nahm auch seines einen formellen Ausdruck an. "Es war mir, wie gesagt, ein Vergnügen dich zu begleiten! Ich hoffe sehr, daß du recht hast. Vale bene, Iulia Livilla!"


    Er wandte sich aber noch nicht zum Gehen, sondern beschloß zu warten, bis sie sicher ihre Casa erreicht hatte. Erst dann würde er sich auf den Rückweg machen.

  • Langsam schritt ich an ihn vorbei, hätte man uns kurz vor der Casa erblickt, hätte es den Anschein genommen, das er nur seiner Pflicht nachgegangen war. Nur wenige Worte wären gesprochen worden und ich hätte von ihm nur die Tätigkeiten eines Soldaten verlangt. Obwohl sich mein Blick zur Casa Iulia richtete, war ich versunken in Gedanken, die um Metellus kreisten . Wie sehr ich ihn schätzte, konnte ich nicht sagen, doch es würde kein Missverständnis geben, wie bei Secundus. Es war ein fast herkömmliches Gespräch mit einem Miles, dem vielleicht ein nächstes folgen würde. Was darauf folgen könnte, war ungewiss. Nicht einmal sah ich mich um, wie er fortging und als ich vor der Porta stand, widmete ich meinen Gedanken schon wieder anderen Dingen.

  • Er folgte Iulia mit seinen Blicken, als sie sich ohne weitere Worte aufmachte zur Casa. Ob sie sich wiedersehen durften? Was erhoffte er sich von einem weiteren Treffen? Er war sich nicht sicher, aber das würde sich zur gegebenen Zeit alles finden - bis dahin hieß es sowieso warten und sich auf seine Aufgaben bei den CU stürzen. Vielleicht wurde er ja schon bald für Ermittlungen eingeteilt... Dieser Gedanke brachte ihn jäh wieder in die Gegenwart zurück; da Iulia die Porta erreicht hatte, machte auch er sich schleunigst auf den Weg zurück zur Castra.

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