[Grundausbildung] A. Iunius Lucullus

  • Extraordinarii? Was ist das denn? Lucullus packte die Furcht vor dem Vitis und täuschte einen Hustenanfall vor. Er hustete und presste seine Hände gegen die Lungen. *Hust Hust* Der Anfall wollte gar nicht mehr aufhören und er senkten schwer hustend seinen Kopf. Hoffentlich würde der Ausbilder jemand andern Fragen...

  • Avitus fragte den Probatus neben Lucullus, den die Götter aus seiner etwas heiklen Situation gerettet haben mussten, indem sie ihn mit einem Hustanfall bedachten. Ein krächzendes
    "59, Centurio"
    kam als Antwort.


    "Gut"
    gab Avitus zurück. Er stellte noch ein paar Fragen, um sich zu vergewissern, ob die Milites die gestrige dienstfreie Zeit damit zugebracht hatten, die Ränge und Struckturen einer Legion zu erlernen... viel mehr blieb ihnen angesichts der Ausgangssperre für die Probati ohnehin nicht üblich, so dass Avitus mit den Antworten recht zufrieden - oder zumindest nicht unzufrieden - war.


    "Extraordinarii ..."
    kam er auf das Thema zurück
    "... sind Centurionen, die nicht mit dem Befehl über eine Centurie ausgestattet sind, sondern Sonderaufgaben wahrnehmen. So zum Beispiel unser Medicus Ordinarius oder der Centurio Statorum"
    schob Avitus wieder eine kleine Theorieeinlage während des Laufs ein.

  • Lucullus wollte es erst gar nicht glauben. Entweder waren die Götter mit ihn, oder der Ausbilder hatte ein Auge zugedrückt. Was es auch war, es bedeutete, Lucullus war erst einmal aus dem Schneider. Während sie ihre Schweißtreibenden Runden liefen, hörte Lucullus ganz genau hin.

  • Sim-Off:

    sorry, hab den thread hier irgendwie total verpeilt


    Sie brachten ihre Runden hinter sich.
    "Alle Mann stellen sich dort drüben..."
    er deutete mit der Vitis in die entsprechende Richtung, wo in einiger Entfernung eine Reihe aus Holzpfählen stand
    "... auf. Ihr werdet zunächst am Holzpfahl üben. Eure Aufgabe ist es, den Umgang mit dem Scutum zu erlernen und euch an die Waffe zu gewöhnen. Ihr werdet den Pfahl mit dem Schildbuckel oder mit der Kante stoßen. Zwei Richtungen. Zunächst auf der Höhe des Halses oder des Gesichts eines Menschen..."
    diesmal hielt Avitus die Vitis entsprechend hoch
    "... Wie auch immer... im Ernstfall muss der Feind zur Abwehr eines solchen Angriffs seinen Schild nach oben nehmen, was seinen Unterleib ohne Deckung lässt"


    Avitus nahm sich ein Scutum, um seine Worte in der Tat zu demonstrieren. Er zog sein Schwert und ließ einen der Probati vortreten. Er führte das Schild in einem - simulierten - Stoß gegen dessen Kopf. Instinktiv nahm der Probatus die Arme hoch, um sein Gesicht zu decken, worauf Avitus die Schwertspitze in einem direkten Stoß gegen sein Unterleib führte, sich aber zurückhielt, um den Mann nicht zu verletzen.
    "Oder aber ihr macht einen Ausfallschritt und stößt mit dem Schildbuckel oder der Kante in den Bauch, um den Gegner zu zwingen, seinen Hals einen Augenblick lang ungedeckt zu lassen. Was folgt, ist ein Stich in den Hals"
    auch dieses Mal musste der Probatus, der angesichts der geschärften Schwertspitze schon von der ersten Vorstellung Schweißtropfen auf der Stirn hatte, als "Feind" herhalten, während Avitus das Erklärte zeigte.


    "So Männer. Ran an den Feind"
    sagte er dann schließlich und ließ die Probati - zunächst ohne Gladii - üben.

  • Sim-Off:

    KP


    Nachdem Lucullus sich einen Holzpfahl ausgesucht hatte nahm er sein Scutum auf und lauschte den Anweisungen des Ausbilders. Seltsam, das Scutum war gar nicht mal so schwer wie er dachte. Lediglich durch die Größe war es recht unhandlich und störend. Lucullus erinnerte sich an die Schilde der griechischen Hopliten. Diese Runden Schilde waren sicherlich viel besser gewesen. Allerdings boten sie nicht so einen Schutz wie das Scutum. Lucullus richtete sich aus und zielt mit dem Schild auf den Pfahl. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, mit diesem Schild zu kämpfen. Es nahm ihn fast die ganze Sicht und Lucullus wollte wissen, was vor ihm passierte. Nichtsdestotrotz began er seinen Angriff. Er drosch den Schildbuckel gegen seinen imaginären Feind und trat zurück, dann richtete er sein Schild oben etwas nach vorne und rammte mit der Oberkante seines Scutum gegen den Hals seines Feindes. Das Holz hinterließ bereits einige Kerben und Lucullus machte weiter. Bereits nach Zehn Minuten schmerzte der Arm und die Kraft ließ nach. Aha, es kam also nicht auf das Gewicht des Scutum an, sondern auf die Ausdauer. Lucullus stellte sich bildlich vor, wie ein Barbar mit dem Schwert auf ihn zu kam und er sein Schild vor Muskelschmerzen nicht mehr hoch bekam.


    [Blockierte Grafik: http://img110.imageshack.us/img110/3738/0985675vo8.png]

  • Avitus betrachtete die sich abmühenden Probati, die mit ihren Scuta gegen Holzpfähle schlugen. Hin und wieder kam er zu einem von ihnen, korriegierte dessen Haltung oder gab einfach nur Tipps. Wie erwartet, begannen nach bereits einer Minute des harten Trainings die ersten schwer zu atmen. Mit seinem hohen Gewicht erlaubte das Scutum keinen ununterbrochenen Kampf, der über längere Zeit durchgehalten werden konnte, schon gar nicht, wenn ein Mann im Umgang mit ihm ungeübt und an die Größe und Schwere des Schildes noch ungewohnt war.


    Bald hielt Avitus die Übung an und gab den Rekruten einen Augenblick Zeit, zu verschnaufen. Er ließ sie wieder antreten und richtete erneut das Wort an die Gruppe.
    "Sieht einfacher aus, als es ist"
    sagte er, ohne das Gesicht zu verziehen oder den harten Ton seiner rauen Stimme zu ändern. Dabei behielt er die angehenden Legionäre im Auge und merkte sich, wer in welcher Verfassung nach der kurzen Anstrengung war, um sich ein Bild von der Kondition der Männer zu machen. Laufen war eine Sache... Fechten eine andere.


    Dann zog er sein Gladius, welches im Gegensatz zu allen anderen Rängen unter dem Seinen, an seiner Linken hing, und hielt das Schwert hoch, die scharfe Spitze gen Himmel. Der Schein der herbstlich tief stehenden Sonne ließ das Metall funkeln. Ein wunderschönes, todbringendes Werkzeug, mit dem Rom tausende und abertausende seiner Feinde in das Verderben geschickt hatte.


    "Ein Legionär Roms hat mindestens drei beste Freunde und das ist einer von ihnen. Ihr müsst euch im Umgang mit ihm verstehen, als ob euer Leben davon abhinge... denn das wird es eines Tages. Das Schwert wiegt knapp einen scrupulum [ca. 1000g]. Die Klinge ist etwas länger als einen cubitus lang [ca. 55 cm] und ca. 2 unicae breit [ca. 5 cm] und beidseitig geschliffen..."
    er machte eine kurze Pause, ehe er fortfuhr.
    "Entgegen einer weit verbreiteten Meinung ist der Gladius seiner Natur nach kein reines Stichwerkzeug. Es lassen sich mit dieser Waffe auch hervorragend tödliche Hiebe austeilen. Wer schon einmal einem Gladiatorenkampf beigewohnt hat, weiß wovon ich spreche. Mit einem einzigen gut geführten Hieb kann ein Mann sogar enthauptet werden"
    wieder schwieg er kurz und sah in die Gesichter der Milites.
    "Wir Legionäre benutzen es allerdings als Stichwerkzeug, denn in einer geschlossenen Schlachtreihe ist es die effektivste Art zu fechten. Dabei zielen wir stets auf den Hals bzw. das Gesicht oder den Unterleib des Gegners"
    Avitus senkte den Arm, den Blick auf die Männer gerichtet.


    "Jeder Mann nehme sich ein Übungsgladius und stelle sich gegenüber einem Holzpfahl auf. Dieselbe Übung, wie vorhin, diesmal mit Schwert"
    erteilte Avitus den Befehl. Er nahm eines der Scuta, ging zu einem Pfahl und stellte sich in Kampfstellung diesem gegenüber auf, um den Probati zu demonstrieren, was von ihnen verlangt wurde. Dabei machte er einen Ausfallschritt, dem ein brutaler Hieb mit dem Schildbuckel gegen das Holz seines unbeweglichen 'Gegners' folgte. Über die Oberkante ließ Avitus sein Gladius mit der Spitze voran hervorstechen, die sich in das Holz reinborte, wo im Falle eines Mannes der Hals oder das Gesicht gewesen wäre. Der Centurio drehte die Klinge beim Herausziehen und ging wieder in die Ausgangsstellung zurück, hinter dem Schild gedeckt. Dann folgte wieder ein Ausfallschritt und Hieb, diesmal mit dem Schild in das 'Gesicht' des Gegners, dem ein Stich mit dem Gladius in den 'Unterleib' unter der Schildkante folgte.
    "So... jetzt ihr. Ordate"

  • Es hatte etwas heroisches, wie der Centurio so sein Schwert in den Himmel regte. Lucullus konnte es kaum noch abwarten, selbst sein echtes Schwert zu ziehen und es in das Fleisch eines Mannes zu bohren. Aber lange Zeit zum Schmachten war nicht, der Centurio gab seine Ausführungen zum Besten und jeder Rekrut lauschte aufmerksam. Danach ging es zur Praxis über. Die Soldaten übten ihren Ausfallschritt und stießen das Holzgladius gegen den Pfahl der ihren Feind Symbolisierte.

  • Irgendwann war Avitus der Meinung, dass die Männer genug am Pfahl geübt hätten. Es war eine Sache, auf ein Holzstück einzudreschen, das bewegungslos stehen blieb, aber eine ganz andere, wenn man gegen einen sich wehrenden und 'zurückschlagenden' Gegner antrat. Er ließ die Männer antreten.
    "Milites in duos ordines venite" ~ in zwei Gliedern antreten


    "Also gut, das üben wir jetzt nochmal, diesmal allerdings zwei Mann zusammen. Einer greift an, der andere deckt sich"
    sagte er, wobei sich der letzte Satz eigentlich erübrigte.

  • Die Rekruten formierten sich und brannten darauf, endlich gegen einen Menschlichen Gegner anzutreten. Lucullus übernahm die Rolle des Verteidigers und ließ seinen Kameraden näher kommen. Dieser stieß mit dem Schwert gegen seinen Schild und Lucullus war überrascht, wie viel Kraft ein Mensch entwickeln konnte bei so eine Schlag. Fast wäre er umgefallen. Er fing sicher ab wieder und wehrte die Schläge weiter ab. Wer von beiden wohl mehr Kraft verbrauchte? Der Angreifer oder der Verteidiger? Als sein Kamerad Lucullus bereits auf die äußerste Linie gedrängt hatte, ergriff Lucullus die Initiative und drückte ihn mit seinen Schild ein paar Meter zurück um hinter sich wieder einen kleine Pufferzone zu haben.

  • Avitus beobachtete das Treiben. Vor einem Paar blieb er stehen, schaute schweigend zu. Der Angreifer machte immer wieder den Fehler, sich zwischen dem Stoß mit dem Schild und dem mit dem Gladius zu viel Zeit zu lassen. Er ging dazwischen und nahm sich dessen Schild und Schwert.
    "Ganz ruhig. Schnell und präzise sein. Und konzentrier dich. In diesem Moment, da du einem Gegner gegenüber stehst, gibt es für dich nichts anderes auf der Welt. Nur das Hier und Jetzt. Und den Kampf"
    Er machte einen Ausfallschritt, griff den Probatus mit aller Wucht, die er und das Scutum entwickeln konnte, an und stach dann mit dem Schwert zu. Der Mann war allerdings darauf gefasst und konterte souverän, so dass Avitus Angriff verpuffte...
    "Schnell... und präzise"
    wiederholte er noch mal. Den Probatus, der seinen Angriff so gekonnt abgewehrt hatte, bedachte er mit einem - halbwegs - zufriedenen Nicken, ehe er weiter ging.


    Er kam bei Lucullus und dessen 'Gegner' an. Auch hier beobachtete er die beiden Männer. Der 'Gegner' Lucullus' schien enorm viel Körperkraft aufbringen zu können. Avitus fuhr sich mit der Hand über das Kinn. Das konnte spannend werden. Entweder, der Mann würde in ein spätestens zwei Minuten aufgeben oder aber er war tatsächlich einer derjenigen, die über angeborene Bärenkräfte zu verfügen schienen. Avitus musste an die Gruppe in Hispana denken, in der sie den 'Germanen' hatten. Auch der konnte länger fechten, als alle anderen in dem Haufen damals.
    "Probati hergehört..."
    sagte er zu Lucullus und dem anderen.
    "Keine festgelegten Rollen. Freier Kampf. Und ihr da..."
    er deutete mit der Vitis auf zwei Probati, die neugierig rüberstarrten.
    "Weiter machen. Oder seid ihr heute noch nicht genug gelaufen?"

  • Lucullus nickte seinem Ausbilder zu und kämpft weiter. Sein Gegner schlug weiter auf sein Schild ein und Lucullus lässt ihn gewähren. Sein Kamerad ist stärker und größer. Aber nicht gerade besonders intelligent. Lucullus wartet weiter ab, in Lauerstellung hinter seinem Schild und beißt die Zähne zusammen. Nach fast einer Minute bemerkte Lucullus, wie sein Gegner sich verausgabt hatte. Sein Schlag wurde immer leichter, sein Atem schwerer. Jetzt war seine Chance gekommen. Lucullus zog sein Schild zurück und trat mit ganzer Kraft gegen das Schild seines Kameraden. Diesem stand die Verblüffung tief ins Gesicht geschrieben und ging zu Boden. Ehe Lucullus ihm den Rest geben konnte, stand er wieder auf und nahm den Kampf wieder auf. Allerdings waren seine Kräfte verbraucht, an Kraftreserven hatte er nicht gedacht. Lucullus schlug mit seinem Schild gegen seinen um eine Breche zu schlagen, durch die er sein Schwert jagen konnte. Dieser Versuch scheiterte, aber der Angriff ging weiter. Lucullus musste ihn jetzt schnell besiegen. Ein Stich folgte nach dem anderen, sein Kamerad konnte nicht mehr schnell genug reagieren und fand die Spitze von Lucullus seinem Holzschwert vor seiner Rüstung wieder. Lucullus deutete einen hieb gegen seinen Brustpanzer an um ihn nicht zu verletzten. Lucullus war froh seinen Schild ablegen zu können, die Arme schmerzten und auch er war am ende seiner Kräfte angelangt. Der kleine Sieg vermochte ihn aber darüber hinweg zu trösten.

  • Avitus schüttelte kaum merklich den Kopf. Er hatte erwartet, dass sich der 'Gegner' Lucullus' all zu schnell verausgaben würde und am Ende fehlte ihm die Kraft, mit dem großen, schweren und irgendwo auch unhandlichem Scutum all zu agressiv zu kämpfen.
    "State" ~ Stillgestanden
    sagte er, als der kleine Kampf schließlich vorbei war.
    "Probatus Iunius. Gut gemacht. Probatus Plinius... lass dir deine Niederlage eine Lektion sein. Vier Runden im Laufschritt und mit voller Ausrüstung um den Campus, damit du Zeit hast, über deine Fehler nachzudenken. Ordate"
    sagte er und schickte den Probatus damit durch eine kleine Hölle.


    "Probatus Iunius. Lass die anderen wegtreten. Essen und etwas Ausruhen. In einer halben Stunde stehen alle wieder hier. Und sorg dafür, dass Probatus Plinius auch wirklich vier Runden läuft"
    sagte Avitus.

  • Die Einheit ging in Position und Lucullus nickte dem Centurio dankbar zu. Obwohl es ihn verlegen machte, dass sein Kamerad nun wegen ihn extra Runden laufen musste. "JAWOHL CENTURIO!" Lucullus trat aus der Reihe heraus und klatschte in die Hände. "Ihr habt gehört was der Centurio gesagt hat, wegtreten, Essen, Ausruhen und in einer halben Stunde wieder hier sein!" Die Einheit machte sich auf und ging ihrer Wege. Während die anderen bereits den Platz verlassen hatten, zog sich Lucullus neben Plinius ebenfalls seine Ausrüstung an und lief gemeinsam die Runden mit ihn. Auch wenn dies falsch war, er fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, dass sein Kamerad getadelt wurde wegen ihm. Geteiltes leid ist Halbes leid. Und so liefen sie die Qualvollen Runden gemeinsam nebeneinander bis zum letzen Meter. Als dies endlich geschafft war, hatten sie noch ein wenig Zeit um etwas futtern zugehen, ehe die Einheit wieder auf dem Exerzierplatz stand und auf ihren Centurio wartete.

  • Avitus selbst ließ sich in einer Ecke des Exerzierplatzes nieder, neben Centurionen aus anderen Kohorten, die sich um einen kleinen Tisch versammelt hatten, auf dem eine bescheidene Auswahl an Nahrungsmitteln stand. Er aß etwas Brot, welches er in Olivenöl tunkte und spülte es mit stark verdünntem Wein runter. Als Freund des unverdünnten Weins war diese seiner Meinung nach eher als mit Wein vermischtes Wasser zu bezeichnen.


    Als die kleine Pause vorbei war, kehrte er zu seiner Gruppe zurück.
    "Probati... in duos ordines venite... state... aciem dirigite" ~ Abteilung... In zwei Gliedern antreten... Stillgestanden... Ausrichten


    "Probati... ich habe gesehen, dass Probatus Iunius - entgegen meinem Befehl - beschlossen hat, dem zu vier Strafrunden um den Campus befohlenen Probatus Plinius freiwillig Gesellschaft zu leisten..."
    begann er laut zu reden und nahm dabei wie immer seinen langsamen Gang entlang der Reihe auf.
    "Ich habe ebenfalls gesehen, dass er der Einzige war, dem dieser Einfall kam. Alle anderen begnügten sich damit, zu essen und zu trinken, während zwei ihrer Kameraden, einer davon FREIWILLIG, Durst und Anstrengung litten. Ich muss sagen, dass ich mich dieses Verhaltens eurerseits schäme... und ihr solltet es ganz besonders tun"
    sprach er vorwurfsvoll.
    "Zwei eurer Kameraden, zwei eurer Waffen-brüder..."
    sagte er, das 'Waffenbrüder' dabei besonders langsam und betont aussprechend
    "... im Stich zu lassen, ist ein schändliches Verhalten und zeugt von mangelndem Ehrgefühl. Ich werde euch dafür nicht bestrafen, denn ihr habt nur einen Befehl befolgt... aber diese meine Worte sollten euch Strafe genug sein"
    Damit war dieses Thema erledigt. Avitus ließ die Männer - bis auf Iunius und Plinius, denen er nun die Möglichkeit gab, etwas zu essen - eine Kolonne bilden und um den Exerzierplatz laufen, um sich nach der Pause wieder aufzuwärmen. Er selbst setzte sich an die Spitze und blieb diesmal ruhig. Keine Sprüche, um das Tempo anzuziehen. Keine lauten Bemerkungen. Jeder Probatus sollte in Ruhe über seine Worte nachdenken...

  • Plinius und Lucullus traten aus der Formation aus und begaben sich zur Essensausgabe. Auf seinen Rücken spührte Lucullus die bösen Blicke seiner Kameraden. Die Aussagen seines Ausbilders waren ja nett gemeint, nur ob sie ihn auch helfen würden, sich besser ein zu leben? Lucullus musste schwer schlucken und bekam auch nicht wirklich viel beim Essen runter. Er starrte zu Plinius der es vermied, seinen Blick zu erwidern. Ein lauter Seufzer geht über seine Lippen. So hatte er sich alles nicht vorgestellt. Ein letzter Schluck Wasser lief die Kehle von Lucullus hinunter, ehe er sich wieder auf dem Exerzierplatz meldete. "Rekrut Plinius und Lucullus angetreten, Centurio."


  • Avitus schwieg, nickte nur knapp, deutete damit den beiden Rekruten an, sich zu den anderen zu stellen, die gerade ihre Runden beendet hatten.
    "Wir fahren fort mit dem Pilum. Es ist neben dem Gladius die Hauptwaffe des römischen Legionärs. Es ist aufgebaut aus einem Holzschaft, und einer auf diesem montierten langen Klinge, die aus einer dünnen Eisenstange und einer dickeren, pyramidenförmigen Spitze aus gehärtetem Eisen besteht. Der Begriff "Klinge" ist etwas ungenau, denn die Eisenstange ist nicht geschärft. Da die Klinge vorne nicht gehärtet ist, verbiegt sich das Pilum beim Auftreffen auf das Ziel idealerweise und kann vom Feind nicht gegen uns verwendet werden. Das Pilum kann, je nach Legionär, unterschiedlich weit geworfen werden, im Durchschnitt allerdings nicht weiter, als 60-70 Fuß [simoff: 20-23 Meter] weit. Die schlanke Spitze des Pilum durchdringt Holz, Kettenpanzer und sogar unsere Segmantpanzer, und natürlich den menschlichen Leib. Die Wucht des Aufpralls ist also enorm und kann einen Ansturm auf die eigene Linie völlig zum Erliegen bringen"
    erklärte Avitus.


    Das Wetter begann sich zu verschlechtern. Wolken zogen auf, und ein leichter, kalter Nieselregen setzte ein. Der Wind frischte etwas auf, so dass die Tropfen von der Seite kamen... manchmal schien es, als würden sie von allen Seiten, nur nicht von oben fallen. Avitus, der das rauhe Klima Germanias gewohnt war, blieb allerdings unbeeindruckt...


    "Milites... Die Pila, die ihr dort seht, sind Übungswaffen und schwerer als das normale Pilum. Jeder nimmt sich eines. Danach einer Linie antreten. Ordate..." ~ Ausführung

  • Die Einheit dackelte zur Linie und geht in Stellung. Lucullus nimmt den Übungspila auf und versucht sich an sein Gewicht zu gewöhnen. "Centurio, der Probatus Lucullus hat eine Frage, Centurio. Kann das Pilium auch als Speer oder Lanze gegen Kavallerie im Notfall genutzt werden?" Lucullus steht stramm und schaut zum Centurio.

  • Avitus schaute zum Iunier, nickte, als dieser um Fragerecht bat und hörte sich an, was den Probatus eingefallen war.
    "Primär ist ein Pilum ein Wurfspeer, Probatus. Nichtsdestotrotz wird es - einer Hasta gleich - bei der Kavallerieabwehr der anrückenden Reiterei entgegengehalten. Aber dazu kommen wir noch. Alles zu seiner Zeit. Sonst noch Fragen?"
    fragte er.

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